DE1493803C - Kontinuierliches Verfahren zur Reinigung von Phenol - Google Patents

Kontinuierliches Verfahren zur Reinigung von Phenol

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DE1493803C
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Walter Hugo Buffalo; Ledermann Sol Joseph Kenmore; N.Y. Prahl (V.St.A.)
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Hooker Chemical Corp
Original Assignee
Hooker Chemical Corp

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Description

Phenol kann unter anderem durch Dampfphasenhydrolyse von Monochlorbenzol nach dem Raschig-Verfahren oder nach dem Hooker-Verfahren durch gleichzeitige Hydrolyse und Hydrogenolyse von Dichlorbenzolen, Trichlorbenzolen, Chlorphenolen und ähnlichen Verbindungen hergestellt werden. Das dabei anfallende Phenol kann durch einfache Fraktionierung nicht auf den für bestimmte Zwecke gewünschten Reinheitsgrad gebracht werden. Durch einfache Fraktionierung können nur diejenigen Verbindungen abgetrennt werden, die deutlich niedriger als Phenol sieden. Diese Verbindungen destillieren entweder allein oder in Form ihrer azeotropen Gemische mit Phenol ab. Ferner können diejenigen Verbindungen abgetrennt werden, die beträchtlich höher als Phenol sieden.
Das durch eine derartige übliche Destillation gereinigte Phenol hat einen Gefrierpunkt von etwa 40,80° C und einen Chlorgehalt von einigen 100 ppM Es ist zwar als solches für viele Zwecke ao geeignet, jedoch gibt es zahlreiche Anwendungsgebiete, bei denen der Chlorgehalt stört, beispielsweise bei der Hydrierung zu Cyclohexanol. Das zu lösende Problem besteht dann in der Entfernung derartiger Spurenverunreinigungen, die aus geringen as Mengen von Dichlorbenzolen, Trichlorbenzolen, Chlorphenolen und ähnlichen Verbindungen bestehen und die entweder einzeln oder als azeotrope Gemische mit Phenol zu nahe am Siedepunkt des Phenols sieden, um ihre Abtrennung durch übliche Destillation zu ermöglichen.
Es ist üblich, Probleme dieser Art durch Anwendung einer Extraktionsdestillation zu lösen, wobei die zu reinigende Verbindung in Gegenwart einer Hilfsflüssigkeit destilliert wird, in der die Löslichkeit der Verunreinigungen und der zu reinigenden Verbindung sehr unterschiedlich sind. Im Fall von Phenol einerseits, das in Wasser oberhalb von etwa 66° C unbegrenzt löslich ist, und von Dichlorbenzolen und Trichlorbenzolen u. dgl. andererseits, die eine sehr geringe Wasserlöslichkeit haben, ist Wasser selbstverständlich nicht nur eine geeignete, sondern auch die billigste Hilfsflüssigkeit für diesen Zweck. Wasser wurde daher schon in zahlreichen Fällen als Hilfsflüssigkeit verwendet, um Phenol von weniger wasserlöslichen -Verbindungen abzutrennen. Die übliche Arbeitsweise besteht in einem absatzweisen Verfahren, wobei Phenol mit einer bestimmten Menge Wasser vermischt und durch eine Fraktionierkolonne und einem Kühler in der Weise destilliert wird, daß ein azeotropes Gemisch von Wasser mit den Verunreinigungen, gefolgt von einer Zwischenfraktion und anschließend einem azeotropen Gemisch aus Wasser und Phenol als Destillat übergeht. Als Rückstand verbleibt in der Destillationsanlage ein mehr oder weniger reines Phenol, vermischt mit Wasser. Die gleiche Destillationsanlage kann dann für die zahlreichen Arbeitsgänge verwendet werden, die notwendig sind, um zu reinen Produkten zu gelangen, beispielsweise Entfernungen des Wasser aus dem Phenolrückstand, Entfernung der durch diese Behandlung nicht entfernbaren Verunreinigungen aus dem Phenol, Rückgewinnung des Phenols aus dem Wasserdestillat, Rückgewinnung der destillierten Kohlenwasserstoffe in phenolfreier Form u. dgl. Bei der absatzweisen Arbeitsweise sind diese mehrfachen Folgearbeitsgänge der wesentlichen Reinigung technisch nicht allzu schwierig, besonders wenn man noch chemische Verfahren, wie die Extraktion des Phenols aus den Kohlenwasserstoffen mit Alkalien, Gewinnung des Phenols durch Ansäuern, Waschen und Trocknen des Phenols, u. dgl. zu Hilfe nimmt.
Für die moderne großtechnische kontinuierliche Herstellung von Phenol sind jedoch derartige absatzweise Verfahren technisch und wirtschaftlich in keiner Weise geeignet; es ist vielmehr auch eine kontinuierliche Reinigung des Phenols erforderlich. Demzufolge erlangte, sobald die älteren Herstellungsverfahren für Phenol durch moderne kontinuierliche Verfahren ersetzt waren, das Problem der Abtrennung der Kohlenwasserstoffe aus Phenol in kontinuierlicher Weise, z. B. durch extraktive Destillation mit Wasser, beträchtliche Bedeutung, und es wurden auch zahlreiche Vorschläge bekannt, wie dieses allgemeine Prinzip jeweils anzuwenden sei. Der Erfolg derartiger Versuche läßt sich unter anderem am einfachsten dadurch feststellen, inwieweit beim Zusammenziehen der einzelnen Maßnahmen ein kontinuierliches selbstunterhaltendes Verfahren erreicht wurde, und zwar unabhängig von der Unterstützung durch andere zusätzliche Hilfsmaßnahmen.
Der Erfindung lag die Aufgabe zugrunde, ein kontinuierliches Verfahren zur Reinigung von Phenol zu entwickeln, das durch Dampfphasenhydrolyse von Monochlorbenzol erhalten wurde, und daß Verunreinigungen, die durch übliche Fraktionierung nicht entfernt werden können, besonders o-Chlorphenol, Di-, Tri- und Tetrachlorbenzole, enthält, durch extraktive Destillation mit im Kreislauf geführtem Wasser als Hilfsflüssigkeit. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß man
a) Wasser in einer der Phenolbeschickung entsprechenden Menge am Kopf einer Destillationskolonne mit vier Destillationszonen einführt,
b) mit Verunreinigungen und Phenol beladenen Wasserdampf in einer Menge, die praktisch gleich der in die Destillationskolonne eingeführten Wassermenge ist, am Kopf der obersten Destillationszone abzieht, durch Abkühlung verflüssigt und auf eine Temperatur von weniger als etwa 66° C abkühlt und das anschließend aus dem Kondensat abgetrennte Wasser zum Kopf der Destillationskolonne zurückführt,
c) Phenol von technischer Reinheit in die' Destillationskolonne zwischen der obersten und der zweiten Destillationszone einführt,
d) durch Wärmezufuhr zwischen der zweiten und der dritten Destillationszone die Bildung eines dampfförmigen, wasserreichen, phenolarmen Gemisches aus einer phenolreichen, wasserarmen Flüssigkeit bewirkt,
e) diese Flüssigkeit unter Entfernung des darin enthaltenen Wassers durch die dritte Destillationszone abwärts führt,
f) reinen Phenoldampf zwischen der dritten und der vierten Destillationszone abzieht, verflüssigt und das reine Phenol gewinnt,
g) durch Wärmezufuhr unterhalb der vierten Destillationszone die Bildung von Phenoldämpfen bewirkt, welche in der vierten Destillationszone aufsteigen und dabei von sämtlichen Verunreinigungen befreit werden.
In der USA.-Patentschrift 1 909 546 ist das allgemeine Prinzip der Verwendung von Wasser als Hilfsflüssigkeit zur Trennung von Phenolen und Kohlenwasserstoffen beschrieben, wobei ein absatzweises Verfahren angewendet wird. Rohe Phenolgemische werden mit Wasser destilliert, wobei ein azeotrop siedendes Gemisch der Verunreinigungen mit dem Wasser abdestilliert, während die Phenole im Rückstand verbleiben.
In der deutschen Patentschrift 611464 wird das xo gleiche Prinzip zu dem umgekehrten Zweck angewandt, nämlich zur Entfernung von Wasser aus Phenolen durch Zugabe von Kohlenwasserstoffen, in diesem Fall besonders des Chlorkohlenwasserstoffs, aus dem das Phenol hergestellt wurde.
Nach der USA.-Patentschrift 2 437 649 wird das gleiche Prinzip mit dem zu erwartenden Erfolg auf rohe Steinkohlenteernaphthafraktionen im absatzweisen Verfahren angewandt. Ganz allgemein wird dort auch von der Möglichkeit eines kontinuierlichen Verfahrens gesprochen. Aus diesen Lehren wird jedoch keines der vorstehend aufgeführten zahlreichen zusätzlichen Probleme gelöst, die mit einem wirksamen, kontinuierlichen Reinigungsverfahren verbunden sind, zumal das in der genannten Patentschrift angegebene Fließbild zwar zwei Einlasse für Dampf, jedoch keinen einzigen Auslaß für Wasser besitzt. Es ist also nicht ersichtlich, wie das Wasser entfernt werden soll.
Die Tatsache, daß in den vorstehenden drei Literaturstellen zwar die Brauchbarkeit des Prinzips der extraktiven Destillation zur Reinigung von Phenol erkannt wurde und erfolgreich bei absatzweisen Verfahren eingesetzt werden konnte, während ein kontinuierlicher Betrieb nicht erwähnt bzw. eine dafür nicht geeignete Destillation vorgeschlagen wird, zeigt, daß ein grundsätzlicher Unterschied zwischen der Anwendung eines bekannten Prinzips bei einem üblichen absatzweisen Verfahren und bei Anwendung des gleichen Prinzips bei einem sich selbst unterhaltenden, kontinuierlichen Verfahren besteht.
Auch die deutsche Patentschrift 976125 bringt keinen Beitrag zum vorliegenden Problem. Das dort bearbeitete Problem besteht nämlich nicht in der Herstellung eines von Verunreinigungen freien Phe- nols nur das Cumol wird von dem Phenol abdestilliert, während sämtliche anderen Verunreinigungen, wie Acetophenon und Methylstyrol, in dem Phenol verbleiben —, sondern umgekehrt in der Gewinnung eines phenolfreien Cumoldestillats einer Aufgabe, die weit leichter zu lösen ist als die Reinigung von Phenol.
In der deutschen Auslegeschrift 1110174 wird erstmalig ein kontinuierliches Verfahren zur Gewinnung von kohlenwasserstofffreiem Phenol beschrieben. Einige wesentliche Merkmale sind:
1. Wasser wird dem System zugefügt und aus dem System abgezogen;
2. die gesamte Wärme wird etwa am Siedepunkt des Phenols zugeführt;
3. die Reinheit des Phenols ist niedrig (85,5 Gewichtsprozent Phenol); es wird von den bis zu 210° C siedenden Kohlenwasserstoffen nur im wesentlichen befreit, jedoch nicht von samtliehen anderen Verunreinigungen, zu deren Entfernung eine weitere Destillation erforderlich ist; .. .. :;>.!- ·.
4. selbst diese zusätzliche Destillation reicht nicht aus, um das Phenol vollständig zu reinigen; in Spalte 4, Zeile 40 der genannten Auslegeschrift ist nur von »nahezu reinem« Phenol die Rede;
5. bis zu 3% der gesamten in das System eingeführten Phenolmenge müssen durch Extraktion mit Natriumhydroxyd gewonnen werden.
Im Vergleich zu den vorstehenden Patentschriften erbringt das Verfahren der belgischen Patentschrift 677, die der deutschen Auslegeschrift 1 159 468 im wesentlichen entspricht, die erste tatsächliche Annäherung an ein sich selbst unterhaltendes kontinuierliches System:
1. An Stelle der Zugabe einer beliebigen Menge Wasser wird eine gegebene Menge Wasser eingesetzt, die kontinuierlich im Kreislauf geführt wird;
2. die Menge des Wassers in der Kolonne wird nicht durch die Menge des Wassers im System gesteuert, sondern durch die Geschwindigkeit, mit der das Wasser im Kreislauf geführt wird;
3. in der Kolonne ist eine Wanne als Zwischenverdampfer angeordnet, in der ein wesentlicher Teil der Rücklaufflüssigkeit, bestehend aus Wasser und Cumol-Phenol-Gemisch, nahe der Temperatur des Wassers wieder zum Kopf hin rückverdampft wird;
4. es wird eine Abtrenneinrichtung zur Entfernung von Verunreinigungen aus dem System ohne Behandlung des Wassers angewandt.
Wenn dieses Verfahren auch wirksam ist, zeigt es trotzdem noch einige Nachteile:
a) Bei den absatzweisen Verfahren mußte Wasser in den Destillationskolben, d. h. den niedrigstens
. Punkt der Anlage, eingeleitet werden. Bei dem ersten kontinuierlichen Verfahren nach der deutschen Auslegeschrift 1110 174 mußte das Wasser unterhalb der Beschickung zugeführt werden. Auch in der belgischen Patentschrift 515 677 ist dieses Merkmal beibehalten worden, wodurch die Gelegenheit entfällt, das die Kolonne abwärts laufende Wasser zur Extraktion des Phenols aus den aufsteigenden Dämpfen zu verwenden.
b) Das gewonnene Produkt ist kein reines Phenol und wird auch nur als »cumolfreie Rückstandsfraktion« bezeichnet. Es muß vielmehr anschließend erst auf Phenol aufgearbeitet werden.
Im Vergleich zu diesem Stand der Technik unterscheidet sich das Verfahren der Erfindung durch einige wesentliche Merkmale:
1. Im Gegensatz zu sämtlichen bekannten Verfahren wird hier zum erstenmal die Gesamtmenge Wasser am Kopf der Kolonne oberhalb der Be schickung eingeführt und nicht wie gemäß der belgischen Patentschrift 515 677 in gleicher Höhe wie die Beschickung oder nach der deutschen Auslegeschrift 1110174 unterhalb der Beschickung.
2. Durch Aufnahme eines vierten Abschnitts in die Kolonne wird das Phenol von sämtlichen Verunreinigungen, nicht nur von Cumol (belgische Patentschrift 515 677) oder nur von den
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zwischen 170 und 220° C siedenden Verbindun- vermindertem Druck als auch bei erhöhtem Druck
gen (deutsche Auslegeschrift 1 110 174) befreit. durchgeführt werden. Es wurde beispielsweise ge-
3. Weiterhin besteht ein grundsätzlicher Unter- ^nden> daß beim Arbeiten unter vermindertem
schied in der Menge der Verunreinigungen. Die £ruck die Abtrennung der Polychlorbenzole vom
vorgenannten Patentschriften befassen sich mit 5 Pheno1 vollständiger ist Im allgemeinen wird jedoch
der Reinigung eines Phenols, das Verunreini- vorgezogen bei Atmospharendruck zu arbeiten,
gunmen in etta der gleichen Größenordnung t Dlc Erfindung wird an Hand der Zeichnung im
wie>henol enthält. Keines dieser bekannten folgenden Beispiel erläutert.
Verfahren würde sich hingegen zur Reinigung
von technisch reinem Phenol, beispielsweise mit l0 Beispiel
einem Gefrierpunkt von etwa 40,80° C, das nur _. ^n1- ι ι r ·/. · τ-> *-n *■
Bruchteile νοϊ 1% an Verunreinigungen ent- Eine Dest.Uationskolonne 5 mit vier Destillations-
hält, eignen. Während z.B. nach der belgischen *onen l> 2> 3 ™*4 W'rd f U?er die ^ T!r 5 ^
Patentschrift 515 677 sorgfältig der Phenolgehalt Ze.temheit mit 100 Gewichtsteilen emes durch Hydro-
, „ .... . .,. ö . fa ..... ° i5 lyse von Chlorbenzol erhaltenen Phenols beschickt,
des Destillats so niearig wie möglich gehalten J ί . , .„ ,_o ,-,,·». j
. , , ... , -JJ1I Γι das einen Erstarrungspunkt von 40,65 C besitzt und
wird und wahrend es in der deutschen Auslege- „. , . . rv ui u ι τ· ■ ui u ι
ι T1 ι ι in η ι ι α- ■ U1I- u tr ι ·ι Γ o-Cli orphenol, Dichlorbenzol, Tnchlorbenzole,
schrift 1 110 174 als offensichtlicher Vorteil be- _ . . , , , Vi u I1- \r u-
. , -,.nj r>i luuj τ-.*·! Tetrachlorbenzole und andere chlorhaltige Verbin-
zeichnet wird, daß der Phenolgehalt des Destu- . ..... , c· , , . . j j
lats nur 3% beträgt, ist nach dem Verfahren ^nSen enthalt deren S.edepunkte nahe dem des
der Erfindung für eine Abtrennung der Ver- 20 Ph u eno's lieSen· ?ie flusSI§e Be«*"*™g J"01: unreinigungen eine Abtrennung des Phenols sehen den Destillationszonen 1 und 2 zugeführt und vom Wasser erforderlich. Dazu ist notwendig, gelangt, wahrend sie durch die Destillationszone 2 daß das Kondensat auf eine Temperatur unter- ferabstromt mit dem in der Kolonne 5 aufsteigenden halb etwa 66° C abgekühlt wird, so daß eine Wasserdampf in Berührung, wodurch die Verunreini-Abscheidung des Phenols eintreten kann. »5 gungen verdampfen.
Die durch die Destulationszone 2 herabstromende
Das nach dem Verfahren der Erfindung der teil- Flüssigkeit wird im Boden 19 gesammelt und über weisen Verdampfung zu unterwerfende Gemisch aus die Leitung 20 in einen eine wäßrige Phenollösung Phenol und Wasser kann einen Wassergehalt be- mit einem Siedepunkt von etwa HO0C und einem sitzen, der zwischen den durch das etwa 10% Phenol 30 Wassergehalt von etwa 10% enthaltenden Verdampenthaltende azeotrope Gemisch aus Phenol und Was- fer 16 geleitet.
ser und einer den Siedepunkt des Phenols merklich Der Überlauf aus diesem Verdampfer 16 gelangt
verringernden Spur an Wasser gegebenen Grenzen über die Leitung 21 in die Destillationszone 3 der liegt. Aus praktischen Erwägungen wird jedoch vor- Kolonne 5. Dort wird das Wasser durch in der Kozugsweise ein etwa 10% Wasser enthaltendes Ge- 35 lonne 5 aufsteigende Phenoldämpfe verdampft. Die misch verwendet, das bei Atmosphärendruck einen Flüssigkeit gelangt nun durch die Destillationszone 4 Siedepunkt von etwa HO0C besitzt. Unter diesen und die Leitung 7 in den Verdampfer 6, wo im Bedingungen geht beim Abdestillieren des Wassers wesentlichen das gesamte Phenol verdampft wird, nur wenig Phenol über, jedoch ist eine zur weit- Eine geringe Flüssigkeitsmenge, die einige der höhergehenden Entfernung der Verunreinigungen aus- 40 siedenden Verunreinigungen enthält, wird über die reichende Menge Wasser vorhanden. Leitung 22 und das Ventil 23 abgezogen.
Die in den Destillationszonen 1 und 2 mit Phenol- Im Bereich zwischen den Destillationszonen 3 und 4
Wasser-Dämpfen in Berührung zu bringende Menge der Kolonne 5 liegt, da die mit Wasserdampf flüchtiflüssigen Wassers hängt von einer Anzahl von Fak- gen organischen Verunreinigungen in der Destillatoren, wie der Menge und Art der im Phenol vor- 45 tionszone 2 und das Wasser in der Destillationshandenen Verunreinigungen, dem Wirkungsgrad der zone 3 abdestilliert werden und einige höhersiedende Destillationszone 1 und 2 und dem gewünschten teerige Verunreinigungen in der Destillationszone 4 Reinheitsgrad des Endprodukts, ab. Um beispiels- zurückgehalten werden, das Phenol mit höchster weise den Chlorgehalt des Endproduktes von Reinheit vor. Deshalb wird das gewünschte End-200 ppM in den Destillationszonen 1 und 2 hohen 50 produkt an dieser Stelle entweder flüssig oder, um Wirkungsgrades auf weniger als 10 ppM zu bringen, eine Verunreinigung des Phenols durch aus den werden zwischen 0,02 und 2 Teilen Wasser je Teil zu Kolonnenwänden stammenden Stoffe zu vermeiden, reinigenden Phenols verwendet. Unter gewissen Um- vorzugsweise dampfförmig über die Leitung 24 abständen können jedoch auch 0,005 bis 5 Teile Was- gezogen. Die abgezogene Menge wird durch das Venser je Teil Phenol in wirksamer Weise eingesetzt 55 til 25 geregelt. Die so erhaltenen Phenoldämpfe werwerden. den in einem vorzugsweise aus Nickel oder einem
Durch das Verfahren der Erfindung gelingt es, aus ähnlichen, das Phenol nicht verunreinigenden Metall durch Hydrolyse von Chlorbenzol erhaltenem Phenol bestehenden Kühler 17 verflüssigt. Das hochreine ein Phenol höchsten Reinheitsgrades herzustellen, das Phenol verläßt den Kühler 17 durch die Leitung 26. weniger als 10 ppM Chlor enthält. Wenn das Phenol 60 Der die Verunreinigungen, Wasser und Phenol mit Rücksicht auf seinen späteren Verwendungs- enthaltende Dampf verläßt die Kolonne 5 über die zweck einen höheren Chlorgehalt haben kann, so Leitung 9 und wird dem Kühler 8 zugeführt, in dem kann im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens die Dämpfe verflüssigt werden, wobei ein aus einer das Verhältnis von Wasser zu Phenol verkleinert wäßrigen und einer organischen Schicht bestehendes werden, wodurch, wenn auch ein Phenol mit einem 65 Kondensat anfällt. Dieses Kondensat wird über die entsprechend höheren Chlorgehalt erhalten wird, die Leitung 11 abgezogen und in den Abscheider 10 geBetriebskosten gesenkt werden können. leitet, in dem sich die beiden Schichten trennen. Die • Das Verfahren der Erfindung kann sowohl bei obere wäßrige Schicht gelangt über Leitung 27 in den
Auffangbehälter 28, aus welchem sie über die Leitung 29 und das Auslaßventil 30 zur Kolonne 5 zurückgelangt. Durch Einstellung des Auslaßventils 30 wird die Menge des zur Kolonne 5 zurückgeführten Wassers geregelt. Die im Abscheider 10 befindliche untere organische Schicht wird über die Leitung 12 abgezogen und durch Destillation in ein über das Ventil 13 abzuziehendes Destillat und einen über die Leitungen 14 und 15 dem Kopf der Kolonne 5 zuzuführenden Rücklauf getrennt, der zusammen mit der wäßrigen Schicht beim Herabströmen durch die Destillationszone 1 dazu dient, die Verunreinigungen anzureichern.
Über die Leitung 26 werden je Zeiteinheit etwa 97 Gewichtsteile reines Phenol mit einem Erstarrungspunkt von etwa 40,85° C abgezogen, während über das Ventil 13 je Zeiteinheit etwa 2 Gewichtsteile eines flüssigen Gemisches aus Phenol und Verunreinigungen und etwas Wasser und über die Leitung 22 und das Ventil 23 etwa 1 Gewichtsteil eines weiteren Gemisches aus Verunreinigungen und Phenol abgezogen werden. Das in diesen beiden Gemischen enthaltene Phenol kann in üblicher Weise zurückgewonnen werden.

Claims (1)

  1. Patentanspruch:
    Kontinuierliches Verfahren zur Reinigung von Phenol, das durch Dampfphasenhydrolyse von Monochlorbenzol erhalten wurde, und das Verunreinigungen, die durch übliche Fraktionierung nicht entfernt werden können, besonders o-Chlorphenol, Di-, Tri- und Tetrachlorbenzole, enthält, durch extraktive Destillation mit im Kreislauf geführtem Wasser als Hilfsflüssigkeit, dadurch gekennzeichnet, daß man
    a) Wasser in einer der Phenolbeschickung entsprechenden Menge am Kopf einer Destillationskolonne mit vier Destillationszonen einführt,
    b) mit Verunreinigungen und Phenol beladenen Wasserdampf in einer Menge, die praktisch gleich der in die Destillationskolonne eingeführten Wassermenge ist, am Kopf der obersten Destillationszone abzieht, durch Abkühlung verflüssigt und auf eine Temperatur von weniger als etwa 66° C abkühlt und das anschließend aus dem Kondensat abgetrennte Wasser zum Kopf der Destillationskolonne zurückführt,
    c) Phenol von technischer Reinheit in die Destillationskolonne zwischen der obersten und der zweiten Destillationszone einführt,
    d) durch Wärmezufuhr zwischen der zweiten und der dritten Destillationszone die Bildung eines dampfförmigen, wasserreichen, phenolarmen Gemisches aus einer phenolreichen, wasserarmen Flüssigkeit bewirkt,
    e) diese Flüssigkeit unter Entfernung des darin enthaltenen Wassers durch die dritte Destillationszone abwärts führt,
    f) reinen Phenoldampf zwischen der dritten und der vierten Destillationszone abzieht, verflüssigt und das reine Phenol gewinnt,
    g) durch Wärmezufuhr unterhalb der vierten Destillationszone die Bildung von Phenoldämpfen bewirkt, welche in der vierten Destillationszone aufsteigen und dabei von sämtlichen Verunreinigungen befreit werden.
    Hierzu 1 Blatt Zeichnungen 009 508/193

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