DE504337C - Verfahren zur Aufarbeitung des bei der Behandlung von Kohledestillationsgasen nach dem direkten Ammoniakverfahren anfallenden Abwassers - Google Patents

Verfahren zur Aufarbeitung des bei der Behandlung von Kohledestillationsgasen nach dem direkten Ammoniakverfahren anfallenden Abwassers

Info

Publication number
DE504337C
DE504337C DEB124295D DEB0124295D DE504337C DE 504337 C DE504337 C DE 504337C DE B124295 D DEB124295 D DE B124295D DE B0124295 D DEB0124295 D DE B0124295D DE 504337 C DE504337 C DE 504337C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
wastewater
washing oil
benzene
oil
treatment
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DEB124295D
Other languages
English (en)
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Individual
Original Assignee
Individual
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Individual filed Critical Individual
Priority to DEB124295D priority Critical patent/DE504337C/de
Application granted granted Critical
Publication of DE504337C publication Critical patent/DE504337C/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C02TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
    • C02FTREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
    • C02F1/00Treatment of water, waste water, or sewage
    • C02F1/26Treatment of water, waste water, or sewage by extraction
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C02TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
    • C02FTREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
    • C02F2101/00Nature of the contaminant
    • C02F2101/30Organic compounds
    • C02F2101/36Organic compounds containing halogen

Landscapes

  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Hydrology & Water Resources (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Environmental & Geological Engineering (AREA)
  • Water Supply & Treatment (AREA)
  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Heat Treatment Of Water, Waste Water Or Sewage (AREA)

Description

  • Verfahren zur Aufarbeitung des bei der Behandlung von Kohledestillationsgasen nach dem direkten Ammoniakverfahren anfallenden Abwassers Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Aufarbeitung des bei der Behandhing von Kohledestillationsgasen nach dem direkten Ammoniakgewinnungsverfahren anfallenden Abwassers, insbesondere des bei der Schlußkühlung der Gase entstehenden Kondensates. Dieses Abwasser enthält eine Reihe von Verunreinigungen, wie 01, Naphthalin und besonders auch Phenole, die bisher eine nutzbringende Weiterverwendung dieses Abwassers verhinderten. Die Phenole haben aber auch in dem Abwasser selbst die bekannten unangenehmen Eigenschaften, so daß schon zahlreiche Vorschläge gemacht worden sind, die Phenole aus dem Abwasser zu entfernen.
  • Bei einem dieser Vorschläge, der in der Reinigung des Abwassers mit Benzol oder Benzolhomologen in einem Rührwerk besteht, ergibt sich eine ungenügende Reinigung, insofern höchstens 7o Prozent der Phenole aus dem Abwasser entfernt werden können. Außerdem ist bei diesem Verfahren für die Phenolgewinnung eine sehr umfangreiche Anlage erforderlich.
  • Um die Phenolausbeute zu steigern, hat man fernerhin vorgeschlagen, phenolbaltige Ammoniakwasser oder technische Abwasser mit Teerölen, die ihrem Ursprung gemäß noch Basen des Kokerei- oder Urteers enthalten, zu waschen. Auch bei diesem Vorschlag ist an eine Weiterverwendung der Abwasser nicht gedacht, und ferner erfordert dieses Verfahren eine besondere, umfangreiche Anlage und zur genügenden Phenolausscheidung aus dem Abwasser eine fast gleich große Menge Teeröl. Natürlich reichert sich das Teeröl allmählich mit Phenolen und den übrigen Verunreinigungen an und muß abgetrieben werden. Auch hierzu ist eine große Anlage notwendig, die zudem erhebliche Betriebskosten erfordert.
  • Demgegenüber besteht die Erfindung in der sinnvollen Einordnung der Abwasserreinigung, insbesondere der Phenolausscheidung, in den Rahmen der schon vorhandenen Benzolgewinnungsanlagen, die zu diesem Zweck überhaupt nicht oder nur unbedeutend erweitert zu werden brauchen, ohne daß für die Durchführung des Verfahrens nach der Erfindung besondere Betriebsmittel erforderlich wären. Die Erfindung besteht im wesentlichen darin, daß das Abwasser in einem nach Art der direkten Ölkühler gebauten Gegenstromapparat mit vom Benzolabtreiber ablaufenden heißen Waschöl behandelt wird, wobei unter gleichzeitiger Kühlung des Waschöls die in dem Abwasser enthaltenen Verunreinigungen von dem Waschöl aufgenommen werden.
  • Das mit etwa 400 C bei der Schlußkühlung anfallende und mit den Verunreinigungen behaftete Kondensat wird dem als Reinigungskühler zu bezeichnenden Gegenstromapparat im Gegenstrom zu dem vom Benzolabtreiber mit etwa ioo° C ablaufenden Benzolwaschöl zugeführt. In dem Reinigungskühler werden beide Flüssigkeiten in bekannter Weise miteinander in innige Berührung gebracht und ihrem spezifischen Gewicht entsprechend wieder in Wasser und Waschöl getrennt. Das Waschöl nimmt in dem Reinigungskühler die im Abwasser enthaltenen Verunreinigungen, insbesondere die Phenole aus diesem auf und wird dabei gleichzeitig entsprechend der Abwassertemperatur gekühlt. Das den Reinigungskühler verlassende vorgekühlte Waschöl wird dann in einem direkten oder indirekten Ölkühler in bekannter Weise auf die erforderliche Temperatur, etwa 2o° C, heruntergekühlt und wieder den Benzolwaschern zugeführt. Die eigentlichen Ölkühler, die bisher das heiße Waschöl von etwa ioo° C in einem Arbeitsgang bis auf 2o° C herunterkühlen mußten, werden also durch den Reinigungskühler weitgehend entlastet und können daher wesentlich kleiner ausgeführt werden. Eine Verteuerung der bestehenden Waschölkühlanlage kommt daher durch das Verfahren nach der Erfindung so gut wie gar nicht in Frage, da man auch schon bisher zuweilen die Waschölkühler unterteilt hat, so daß in dem ersten Kühler das bisher verwendete Frischwasser nur durch das phenolhaltige Abwasser ersetzt zu werden braucht. Im Gegenteil wird hierdurch sogar eine Verbilligung der Betriebskosten erzielt, insofern als diese Teilmenge des Frischwassers erspart werden kann.
  • Die von dem Waschöl aufgenommene Menge von Verunreinigungen beträgt bei einem täglichen Kohlendurchsatz von iooo t etwa i 5oo kg; bei diesem Kohlendurchsatz fallen etwa i 5o m3 Reinwasser an, die bisher nutzlos in die Vorflut entlassen werden mußten. Bei einer für die Benzolgewinnung ausreichenden umlaufenden Waschölmenge von mindestens 350 t wird die Waschölmenge durch Aufnahme der 1,5 to Verunreinigungen um weniger als o,5 Prozent vermehrt, bleibt also praktisch die gleiche.
  • Auch die Ausscheidung der aus dem Abwasser aufgenommenen Verunreinigungen aus dem Waschöl verursacht praktisch keine Mehrkosten. Das die Verunreinigungen enthaltende Waschöl wird, nachdem es in den Benzolwaschern sich mit Benzol beladen hat, in dem Benzolabtreiber von Benzol befreit; dabei gehen gleichzeitig auch die Verunreinigungen, insbesondere die Phenole mit über. Die Trennung der Phenole vom Benzol erfolgt dann beim Weiterverarbeiten des Vorproduktes in der Benzolrektifizieranlage mit Natronlauge, die die Phenole zu NTatriumphenolat bindet. Besonders einfach gestaltet sich diese Trennung bei neuzeitlichen Verfahren, nach denen das Vorprodukt schon vor derRektifikation mit 1\?atronlauge zwecks Entfernung des aktiven Schwefels behandelt wird; hierbei wird das Phenol ohne weiteres mit entfernt. Die übrigen Verunreinigungen des Abwassers, insbesondere Teeröl und Naphthalin sind schon sowieso im Waschöl bzw. Vorprodukt vorhanden und werden in bekannter Weise ausgeschieden und gewonnen.
  • Der wesentliche Vorteil des Verfahrens nach der Erfindung besteht also darin, daß das Abwasser (Kondensat) restlos aufgearbeitet wird, so daß einerseits Reinwasser anfällt, das nutzbringend als Kühl- oder Kesselspeisewasser verwendet werden kann, und andererseits die gesamten Verunreinigungen des Abwassers, die an sich wertvolle Stoffe darstellen, ebenfalls restlos gewonnen werden, ohne daß hierzu eine besondere Anlage erforderlich wäre und ohne daß hierfür irgendwelche besonderen Betriebskosten aufgewendet werden müßten.
  • Selbstverständlich ist die Erfindung nicht auf die beschriebene Art der Ausscheidung der Phenole aus dem Waschöl beschränkt. Die Verunreinigungen, insbesondere die Phenole können vielmehr auf beliebige Weise aus dem Waschöl gewonnen «erden, ohne daß dadurch der Rahmen der Erfindung überschritten wird.
  • Im folgenden ist eine zur beispielsweisen Ausübung der Erfindung dienende Anlage an Hand der Zeichnung näher beschrieben. Mit ca ist der übliche Benzolwaschölabtreiber bezeichnet, der mit einer Zuleitung b und Ableitung c für das Waschöl versehen ist. Das vom Abtreiber a kommende heiße Waschöl strömt zunächst durch einen Wärmeaustauscher d, in welchem es einen Teil seiner fühlbaren Wärme an das dein Abtreiber zufließende, mit Benzol gesättigte Waschöl zwecks Vorwärmung des letzteren abgibt. Vom Wärmeaustauscher d führt eine Leitung e zu einem Reinigungskühler f. In diesem wird das mit go-ioo° eintretende Waschöl im Gegenstrom in unmittelbare Berührung mit dem vom Schlußkühler kommenden Kondensat gebracht und nimmt aus dem Kondensat unter gleichzeitiger Kühlung die Verunreinigungen auf. Zu diesem Zwecke wird das heiße Waschöl oben in den Kühler f eingeführt und durch einen Siebboden g o. dgl. fein verteilt und ebenso das Kondensat durch Leitung lt in den Kühler f unten eingeführt und durch einen zweiten Siebboden i fein verteilt. Die beiden Flüssigkeiten strömen infolge ihres verschiedenen spezifischen Gewichtes aneinander vorbei, das gekühlte Waschöl wird durch eine Leitung h am Boden des Kühlers abgeführt und gelangt, gegebenenfalls nach weiterer Kühlung, wieder zur Benzolwäsche zurück. Das gereinigte Kondensat läuft am oberen Ende des Kühlers/ durch den Auslauf m ab und kann nunmehr als Kesselspeisewasser und reines Kühlwasser Verwendung finden. Durch einen Stoßabscheider n wird etwa von dem Kondensat mitgerissenes Waschöl zurückgehalten und kann durch eine mittels Ventil p absperrbare Leitung o in die Hauptableitung h abfließen. Zur Außerbetriebsetzung des Kühlers f braucht nur die Leitung e durch entsprechende Verstellung der Ventile q mittels der Umgehungsleitung r unmittelbar an die Leitung l? angeschlossen zu werden.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Aufarbeitung des bei der Behandlung von Kohledestillationsgasen nach dem direkten Ammonial:gewinnungsverfahren anfallenden Abwassers, insbesondere des bei der Schlußkühlung der Gase entstehenden Kondensates, dadurch gekennzeichnet, daß das Abwasser in einem nach Art der direkten Olkühler gebauten Gegenstromapparat mit vom Benzolabtreiber ablaufenden heißen Waschöl behandelt wird, wobei unter gleichzeitiger Kühlung des Waschöles die in dem Abwasser enthaltenen Verunreinigungen von dem Waschöl aufgenommen werden.
DEB124295D 1926-02-25 1926-02-25 Verfahren zur Aufarbeitung des bei der Behandlung von Kohledestillationsgasen nach dem direkten Ammoniakverfahren anfallenden Abwassers Expired DE504337C (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEB124295D DE504337C (de) 1926-02-25 1926-02-25 Verfahren zur Aufarbeitung des bei der Behandlung von Kohledestillationsgasen nach dem direkten Ammoniakverfahren anfallenden Abwassers

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEB124295D DE504337C (de) 1926-02-25 1926-02-25 Verfahren zur Aufarbeitung des bei der Behandlung von Kohledestillationsgasen nach dem direkten Ammoniakverfahren anfallenden Abwassers

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE504337C true DE504337C (de) 1930-08-02

Family

ID=6996185

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DEB124295D Expired DE504337C (de) 1926-02-25 1926-02-25 Verfahren zur Aufarbeitung des bei der Behandlung von Kohledestillationsgasen nach dem direkten Ammoniakverfahren anfallenden Abwassers

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE504337C (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US2761563A (en) * 1951-11-16 1956-09-04 John C Van Dijk Method of treating water

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US2761563A (en) * 1951-11-16 1956-09-04 John C Van Dijk Method of treating water

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE2542055C3 (de) Verfahren zur Behandlung eines Rohgases aus der Druckvergasung von Kohle
DE972303C (de) Verfahren zur Trennung von Kohlendioxyd und Ammoniak
DE504337C (de) Verfahren zur Aufarbeitung des bei der Behandlung von Kohledestillationsgasen nach dem direkten Ammoniakverfahren anfallenden Abwassers
DE2632092A1 (de) Verfahren zum kuehlen von gasen, die feststoffe, teer und naphthalin enthalten
DE3243188C2 (de)
DE2350962A1 (de) Kontinuierliches verfahren zur entfernung von nitraten aus abwassern durch fluessigkeitsextraktion mit moeglichst geringen loesungsmittelverlusten
DE1222904B (de) Verfahren zur Reinigung von nitrophenolhaltigen rohen aromatischen Nitroverbindungen
DE1153733B (de) Verfahren zur Rueckgewinnung von Ammoniak aus Kokereigasen
DE4116576C2 (de) Verfahren zur Gewinnung des Kokereiüberschußwassers als Umkehr-Osmose-Permeat
AT131600B (de) Verfahren zur Gewinnung von Leichtölen aus Destillationsgasen von außenbeheizten Retorten oder Kammern.
EP0628519A1 (de) Verfahren und Anlage zur Reinigung von Abwasser, insbesondere von alkalischem Prozesskondensat-Abwasser
DE10139172C1 (de) Verfahren zur Spülung von Vorkühlern einer Kokerei
DE552536C (de) Verfahren zur Entfernung und Gewinnung von Phenolen aus einer Fluessigkeit mittels Dampf oder Gas
DE728102C (de) Verfahren zur Trennung von Ammoniak von Kohlensaeure und bzw. oder Schwefelwasserstoff
DE551338C (de) Verfahren zur Gewinnung von Phenolatlauge
DE1038705B (de) Verfahren zur Gewinnung von Ammoniak und Schwefelwasserstoff aus Kohlendestillationsgasen
DE4012141A1 (de) Verfahren zur vorkuehlung von kokereirohgas und zur desorption von waschwaessern und kondensaten der kokerei
DE582044C (de) Verfahren zur Gewinnung praktisch schwefelfreier Phenolatlauge
DE875521C (de) Verfahren und Vorrichtung zur Gewinnung von organischen Verbindungen aus Waessern
DE539733C (de) Verfahren zur Reinigung von Destillationsgasen von Schwefelwasserstoff
DE10007503B4 (de) Verfahren zur Behandlung von Koksofenrohgas
DE567666C (de) Verfahren zur Entphenolung von Abwaessern
DE925228C (de) Verfahren zur Entfernung von organischen Saeuren und Paraffinnebeln aus heissen Rohgasen, insbesondere Synthesegasen
DE627006C (de) Verfahren zum Reinigen von Hochofengas durch Trockenscheidung und nachfolgende Waschung und Kuehlung
DE2200607B2 (de) Verfahren zur direkten Kühlung von rohem Kokereigas