DE728102C - Verfahren zur Trennung von Ammoniak von Kohlensaeure und bzw. oder Schwefelwasserstoff - Google Patents

Verfahren zur Trennung von Ammoniak von Kohlensaeure und bzw. oder Schwefelwasserstoff

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DE728102C
DE728102C DEI61645D DEI0061645D DE728102C DE 728102 C DE728102 C DE 728102C DE I61645 D DEI61645 D DE I61645D DE I0061645 D DEI0061645 D DE I0061645D DE 728102 C DE728102 C DE 728102C
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Germany
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ammonia
carbonic acid
separation
hydrogen sulfide
water
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Expired
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DEI61645D
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English (en)
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Dr Hans Baer
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IG Farbenindustrie AG
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IG Farbenindustrie AG
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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01CAMMONIA; CYANOGEN; COMPOUNDS THEREOF
    • C01C1/00Ammonia; Compounds thereof
    • C01C1/02Preparation, purification or separation of ammonia
    • C01C1/10Separation of ammonia from ammonia liquors, e.g. gas liquors

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Analytical Chemistry (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Industrial Gases (AREA)

Description

  • Verfahren zur Trennung -von Ammoniak von Kohlensäure und bzw. oder Schwefelwa#sserstoff Es ist bekannt, daß man Gäswasser, wie es z.B. bei der trockenen Destillation von Kohlen erhalten wird, dadurch in# seine Bestandteile zerlegen kann, daß man es auf etwa -8o bis go' erhitzt, wobei Kohlensäure und bzw. oder SchWefehvasserstoff von der Flüssigkeit abgegeben werden, während das Ammoniak gelöst bleibt. Man erhält dabei eine an Ammoniak angereicherte Flüssigkeit, die in üblicher Weise abgetrieben wexden kann und bei der Kondensation der entweichenden Dämpfe eine wäßrige, Ammoniak enthaltende Lösung liefert, deren Gehalt an Ammoniumcarbonat und bzw. oder -sulfid gegenüber dem ursprünglichen Gaswasser wesentlich niedriger ist. Eine vollständige Trennung ist aber auf diesem Wege nicht möglich.
  • Es wurde nun gefunden, daß man in einfacher Weise Ammoniak von Kohlensäure und 'bzw. oder Schwefelwasserstoff trennen kann, wenn man ein Gemisch dieser Stoffe, das auch Wasserdampf und beliebige Mengen inerter Bestandteile enthalten kann, bei Temperaturen von etwa 7o bis ioo' mit wäßrigen ZD Lösungen von Salzen der Alkalien oder Erdalkalien behandelt, wobei die Kohlensäure und bzw. oder der Schwefehvasserstoff aus der Flüssigkeit entweicht, während das Ammoniak in ihr zurückbleibt. Das Ammoniak kann dann erforderlichenfalls durch eine anschließende Destillation abgetrieben werden. Als geeignete Salzlügungen kommen solche in Frage, die Kohlensäure und bzw. oder Sch-wefel-,vasserstoff bei den in Frage kommenden Temperaturen nicht binden, wohl aber Ammoniak aufnehmen. ErdalkaIisalze sind bei Anwesenheit von Kohlensäure nicht brauchbar. Beispielsweise seien Lösungen von Ammoniumnitrat, Ammoniumrhodanid, Ammoniumsulfat, Kaliumnitrat, Calciumchlorid, Calciumnitrat und Magnesiumehlorid genannt-.
  • Die zu behandelnden, Ammoniak und Kohlensäure und bzw. oder Schwefelwasserstoff enthaltenden Gemische- werden zweckmäßig durch Erhitzen wäßriger Lösungen gewonnen, die diese Stoffe enthalten, beispielsweise aus Gaswasser. Die Gemische werden zweckmäßig in Waschtürmen oder Kolonnen mit der Waschflüssigkeit in Berührung gebracht,' in deren unterem Teil eine erhöhte Tempera.-tur von z. B. 70 bis go# aufrechterhalten. wird. Dann 'gibt man die Waschflüssig40 auf den oberen Teil der Waschvorrichtä-'L!ie.' zweckmäßig gekühlt auf, so daß sie beim Herabfließen in der Waschvorricht x9 langsam erwärmt. Erforderlichenfalls kann man in der Waschvorrichtung für eine Kühlung der herabfließenden Flüssigkeit sorgen, beispielsweise durch den Einbau von Kühlern in die Waschvorrichtun- oder dadurch, daß man die Flüssigkeit aus der Kolonne abführt, in einem gesonderten Kühler kühlt und sie dann erneut wieder in die WaschvQrrichtung einführt.
  • Die aus der Waschvorrichtung entweichenden Gase (Kohlensäure und bzw. oder Schwefelwasserstoff, gegebenenfalls neben inerten Bestandteilen) enthalten nur noch geringe .Mengen Ammoniak, das durch eine Nachwäsche mit Wasser -oder verdünntem Gaswasser leicht entfernt werden kann. Die hierbei gebildete, Ammoniumearbonat und bzw. oder -sulfid enthaltende Lösung kann zusammen mit Gaswasser in der besehriebenen Weise verarbeitet werden.
  • Man kann das Ammoniak als Gas ge--%%.-innen, indem man die Flüssigkeit, die aus dem unteren Teil der Waschvorrichtung abfließt -, durch Erhitzen auf höhere Temperatur von Ammoniak befreit. Unter Umständen enthält hierbei das Ammoniak noch geringe Mengen von Kohlensäure und bzw. oder Schwefelwasserstoff, die, durch Waschen mit Wasser oder Ammoniakwasser entfernt werden können. Hierbei bildet sich eine Lösung von Ammoniumcarbonat und bzw. oder -sulfid, die ebenfalls zusammen mit frischein Gaswasser verarbeitet werden kann.
  • Das Verfahren kann bei beliebigem Druck ausgeführt werden. In der Regel wird man bei etwa Atmos2härendruck arbeiten.
  • Es ist bekannt, Gasgemische, die Ammoniak und Kohlens#äure und bzw. oder Schivefehvasserstoff enthalten, mit festen Salzgemengen, insbesondere solchen von Calciumsulfat und Calciumphosphat, zu behandeln. Hierbei tritt aber keine Trennung des Ammoniaks von der Kohlensäure und bzw. oder dem Schwefehvasserstoff ein. Auch hat man derartige Gasgemis'che schon mit wäßrigen Lösungen von S#Izen. -, wie Natriumchlorid, Kaliumsulfat, Kaliumcarbonat oder Calciumchlorid, behandelt. Eine Trennung in dem angegebenen Sinne wurde aber nicht erzielt, da man nicht erkannt hat, daß zu diesem Zweck die Anwendung erhöhter Temperaturen von etwa 70 bis 100 # notwendig ist.
  • Man hat die Trennung des Ammoniaks von Kohlensäure und bzw. oder Schwefelwasserstofi zwar schon mit wäßrigen Flüssigkeiten-, -wie Wasser oder Gasmasser, durchgeführt, doch hat sich diese Arbeitsweise nicht einbürgern können, da die Trennung nur sehr unvollständig verläuft-, #vie der nachstehend beschriebene Vergleichsversuch zeigt.
  • C, ZD Beispiel Man leitet stündlich io cbm eines Gaswassers mit ioio Ammoniak, o,8c,'o Schwefel-%%,asserst&ff und o,40,'o Kohlensäure über die Leitung i, den Wärmeaustauscher 2 und die 4.eitun-3 in eine Abtreibekolonne4, in der die Flüssigkeit über Raschigringe herabrieselt und dabei mit stündlich i.5t Dampf behandelt wird. Es entweicht ein Gemisch von Ammoniak, Kohlensäure und Schwefelwasserst(>ff mit Wasserdampf, das im Kühler 5 auf etwa 5o bis 70' gekühlt wird. Das hier kondensierte Wasser fließt in die Abtreibekolonne4 zurück. Aus dem oberen Teil des Kühlers 5 entweicht durch die Leitung 6 ein Gemisch aus etwa i4o cbm Ammoniak, 57 cbm Schwefelwasserstoff und 22cbn-1 Kohlensäure, das in das untere Ende des Waschturmes7 eingeführt wird. Hier wird durch eine Heizschlange eine Temperatur von etwa 8o' aufrechterhalten. In den oberen Teil des Turmes wird durch die Leitung8 stündlich o -, 5 cbm einer 2oprozentiggen wäßrigen Lösung von Arnmonnitrat eingeführt. Die Kohlensäure und der Schwefelwasserstoff entweichen aus dem Waschturm durch die Leitungg, während das Ammoniak von der Lösung aufgenommen und durch die Leitung io über die Pumpe i i und die Leitung 12 in die Kolonne 13 geführt wird. In dieser wird eine Temperatur von ioo" aufrechterhalten, wobei das Ammoniak gasförmig durch die Leitung 14 entweicht. Es enthält nur 2#,o Kohlensäure und Schwefelwasserstoff und gelangt zurEntfernung dieser Verunreinigungen in einen Wäscher 15, wo es mit Wasser gewaschen wird. Das durch die Leitungg abziehende b Gemisch von Kohlensäure un d SchwefelwasserstG£f enthält 20jo Ammoniak und wird von diesem im Wäscher 16 mittels Wasser befreit. Die aus den Wäschern 15 und 16 abziehenden Flüssigkeiten gelangen über die Leitung 17 in den Strom des zu behandelnden Gaswassers. Die praktisch ammoniakfreie Flüssigkeit, die aus dem unteren Ende der Kolonne 13 durch die Leitung iS abfließt, gelangt über die Pumpe ig und den Kühler 2o in die Leitung8 und dient dann erneut zur Abtrennung des Ammoniaks im Waschturm 7.
  • Verwendet man dagegen an Stelle der Ammoniumnitratlösung Wasser als Waschflüssigkeit, so enthält das durch die Leitung 14 entweichende Ammoniak 2o0!o Kohlensäure und Schwefelwasserstaff und das durch die Leitung 9 abziehende Gemisch von Kohlensäure und Schwefelwasserstüff 200j14 Ammaniak.

Claims (1)

  1. PATENTANSPP UCH Verfahren zur Trennung von Ammoniak von Kohlensäure und bzw. oder Schwefelwasser.stGff durch Behandlung von Gemischen dieser Stoffe mit wäßrigen Lösungen von Salzen der Alkalien oder ErdaNealien, dadurch gekennzeichnet, daß 'dkse Behandlung bei Temperaturen von ,etwa 7o bis iW erfolgt,- wobei Kohlensaure und bzw. oder Schwefelwasserstoff-,aus der Flüssigkeit entweicht, Ammoniak aber aufgenommen wird.
DEI61645D 1938-06-17 1938-06-17 Verfahren zur Trennung von Ammoniak von Kohlensaeure und bzw. oder Schwefelwasserstoff Expired DE728102C (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1012903B (de) * 1953-05-18 1957-08-01 Gottfried Bischoff G M B H Verfahren zur Entsaeuerung des Ammoniakwaschwassers von Gasreinigungsanlagen fuer Kohlendestillationsgase

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE1012903B (de) * 1953-05-18 1957-08-01 Gottfried Bischoff G M B H Verfahren zur Entsaeuerung des Ammoniakwaschwassers von Gasreinigungsanlagen fuer Kohlendestillationsgase

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