DE390086C - Verfahren zur Gewinnung des Schwefels aus Gasen - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung des Schwefels aus Gasen

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DE390086C
DE390086C DED41563D DED0041563D DE390086C DE 390086 C DE390086 C DE 390086C DE D41563 D DED41563 D DE D41563D DE D0041563 D DED0041563 D DE D0041563D DE 390086 C DE390086 C DE 390086C
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iron oxide
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acid
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DED41563D
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AUGUSTIN AMEDEE LOUIS JOSEPH D
MARIE CHARLES JOSEPH ELYSEE DE
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AUGUSTIN AMEDEE LOUIS JOSEPH D
MARIE CHARLES JOSEPH ELYSEE DE
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C10PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
    • C10KPURIFYING OR MODIFYING THE CHEMICAL COMPOSITION OF COMBUSTIBLE GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE
    • C10K1/00Purifying combustible gases containing carbon monoxide
    • C10K1/08Purifying combustible gases containing carbon monoxide by washing with liquids; Reviving the used wash liquors
    • C10K1/10Purifying combustible gases containing carbon monoxide by washing with liquids; Reviving the used wash liquors with aqueous liquids
    • C10K1/105Purifying combustible gases containing carbon monoxide by washing with liquids; Reviving the used wash liquors with aqueous liquids containing metal compounds other than alkali- or earth-alkali carbonates, -hydroxides, oxides, or salts of inorganic acids derived from sulfur
    • C10K1/106Purifying combustible gases containing carbon monoxide by washing with liquids; Reviving the used wash liquors with aqueous liquids containing metal compounds other than alkali- or earth-alkali carbonates, -hydroxides, oxides, or salts of inorganic acids derived from sulfur containing Fe compounds

Description

  • Verfahren zur Gewinnung des Schwefels aus Gasen. Es ist seit langem bekannt, daß, wenn man durch die angesäuerte Lösung eines Eisenoxydsalzes (Sulfat, Chlorid usw.) einen Strom von Schwefelwasserstoff hindurchleitet, dieser unter Abscheidung von Schwefel zersetzt wird. Man kann auf diese Weise den Schwefel selbst aus Gasen gewinnen, die ihn in Form von Schwefelwasserstoff in sehr verdünntem Zustande enthalten, so z. B. aus las aus Koks(")fcn. ans Leuchtgas, Gaserzeugern usw. Durch ein einfaches Filtrieren oder Zentrifugieren kann man die Absonderung des ausgefällten Schwefels bewirken. Die 1?isenoxydlösung wird jedoch nach und nach unwirksam, da das Eisenoxydsalz in der sauren Lösung zu Eisenoxydul reduziert wird, das auf Schwefelwasserstoff nicht mehr reagiert. Man könnte nun (las Eisenoz_vdsalz gemäß der Gleichung: 21@eSCt@+ H_SOk+O-Fe2(SO.,)3 ->- H20 wieder in das Otv(lsalz überführen. doch wirkt weder der Sauerstoff noch die Luft unter diesen Bedingungen schnell, tind die R%iekoxy(lation durch einen l.tiftstroln ist praktisch gleich Null.
  • Gemäß der Erfindung wird diese Rückoxydation durch einen selbst keinen Oxydationswert besitzenden Luftstrom mit Hilfe eines Katalysators erzielt, der den Sauerstoff bindet, ohne selbst verbraucht zu werden, so (laß schließlich der Schwefel durch ein Reagenz gefällt wird, das man immer wieder erneuert; man hat also keine weiteren Verluste als die unbedeutenden, die bei den verschiedenen Hanlierungen im Laufe des Verfahrens immer eintreten müssen. Ein solcher Katalysator wurde in der Salpetersäure oder al trig ii Säure gefunden, die zu Beginn - pe ele der Reaktion entweder als Säure oder als Salz der sauren Eisenoxydullösung zugefügt wird, die rück@@@@-@liert N%-cr(lcii soll.
  • Man weiß seit den Arbeiten voll S c h 1 e -s i n g, daß die Reaktion der Salpetersäure auf die Eisenoxydtilsalze, die in der Wärme (so bis ioo") vor sich geht, wie folgt verliitift GFe5O4+2HNO3+3H@S04 3 Fee (S04)2 -f- 2 NO + q. H20 und die der salpetrigen Säure nach folgender Gleichung: =.1-'V S(), -,- 2 1-i NO- H2 SO, -= l:(._ (S0_,)3 -!- 2 NO -i- 21-1.0. Diese Reaktionen verlaufen quantitativ. Der ganze Stickstoff entweicht als gasförmiges Stickoxyd (NO), und die Flüssigkeit häl hiervon keine Spur zurück. Man kann also mit Hilfe des sich entwickelnden gasförmigen Stickoxyds die verbrauchte Salpetersäure oder salpetrige Säure wiedergewinnen. Stickstoffoxyd gibt in Gegenwart von Luft die wohlbekannten rötlichen Dämpfe (N02), die in Berührung finit Wasser in ein Gemisch von Salpetersäure und salpetriger Säure über-; gehen. Man sieht also, daß die hier vor sich gehenden Reaktionen einen Kreislauf bilden, bei .dem der zu Beginn der Reaktion eingeführte Stickstoff nicht verloren geht, und die Lösung eines Eisenoxydulsalzes zumSchlusse durch die Einwirkung des Sauerstoffes in ein Eisenoxydsalz umgewandelt wird.
  • Bei der praktischen Ausführung des Verfahrens wird wie folgt vorgegangen. Zunächst wird die Ausfällung des Schwefels in irgendeiner Umrührvorrichtung (Kontaktsäule, Säule mit Platten o. dgl.), am besten nach I.#ili I "ialaufv:rfahrcn l:ewirkt. Dic :ien Schwefel enthaltende Flüssigkeit läßt man umlaufen; der Schwefel wird durch Abfiltrieren oder Ausschteudern entfernt und die Flüssigkeit zum Auffrischen weitergeleitet. Dies geschieht in der Weise, daß man von der eisenoxy(lulhaltigen Flüssigkeit, die wieder in Eisenoxyd übergeführt werden soll, das Gemisch von 2 NO -(- 02, das bei einer vor-! hergehenden Behandlung entwickelt worden ist, aufsaugen läßt. Zu diesem Zwecke läßt man die Eisenoxydullösung in einem Absorptionsturm niederrieseln, zu dessen Boden das Gemisch von Luft und Stickoxyd gelangt. In dem :Maße, wie die Flüssigkeit herabfällt.
  • ' belädt sie sich mit den Oxydationsmitteln ' Salpetersäure und salpetriger Säure. Die unten sich ansammelnde Flüssigkeit wird alsdann erhitzt und dadurch in Eisenoxydsalz übergeführt. Die Salpetersäure, die 'absorbiert worden war, wird in Form von Stickstoffoxyden wieder abgegeben, die dann wiederurn zur Behandlung einer neuen l-Ienge Eisenoxydulflüssigkeit dienen.
  • In der Zeichnung zeigt Abb. i schematisch ein Ausführungsbeispiel einer zur Ausführung des Verfahrens dienenden Vorrichtung. a bezeichnet einen Behälter zur Aufnahme der eisenoxydulhaltigen Flüssigkeit, die sich als Rückstand aus den vorherigen Verfahren ergeben hat. Diese Flüssigkeit fließt aus dem Behälter a in einen Absorptionsturm b, der mit Koks o. dgl. angefüllt ist, über den die Flüssigkeit rieseln soll, um in großer Oberfläche mit der mit oxydierend wirkenden Stickstoffverbindungen geschwängerten Luft in Berührung zu kommen, die vom Boden des Turmes her durch die Rohre c und d zugeführt wird. Die Flüssigkeit, die zum Boden des Turmes herabfließt und sich mit der entstandenen Salpetersäure gesättigt hat, wird in einer Schale e aufgefangen, aus der sie in einen Kessel f befördert wird. Das Stickoxyd wird frei und steigt durch das Rohr c: in die Säule b, wie oben erklärt. Das wiedergewonneneEisenoxydsalz geht in ein Becken g über, aus dem es alsdann entnommen werden kann.
  • Die Anordnung der Vorrichtung nach Abb. 2 ist genau dieselbe wie diejenige nach Abb. i, nur mit dem Unterschied, daß zwischen, dem Kessel f und dem Boden c des Turmes ein Gasbehälter h eingeschaltet ist. Am oberen Teile des Kessels kann eine Kühlvorrichtung i. angebracht werden, die dazu bestimmt ist, das entstandene Wasser zu kondensieren, um es daran zu hindern, in die Gasbehälteranlage einzudringen.
  • Abb.3 veranschaulicht eine andere Ausführungsforrn der Erfindung, nach der die Erwärmung derEisenoxyd enthaltendenFlüssigkeit zum Zwecke ihrer Befreiung von Stickoxyd inn°rhalb des Turmes b selbst geschieht, und zwar an dessen-Boden. In diesem Falle ist der Turm b unten mit einem Heizmantel j und oben mit einem Kühlmantel k ausgestattet. Die eisenoxydulhaltige Flüssigkeit wird in den Behälter a eingefüllt und die eisenoxydhaltige Flüssigkeit in der Schale g aufgefangen. Der Stickstoff führt im Innern des Turmes b seinen geschlossenen Umlauf aus. Hieraus geht hervor, Saß man mit einem genügend hohen Absorptionsturm, indem man in geeigneter Weise einerseits den Strom der Luft und der salpetrigen Gase, und anderseits den Zufluß der sauren Eisenoxydullösung regelt, diese vollständig rückoxydieren kann, ohne den Katalysator entweichen zu lassen, der von oben bis unten in der Absorptionsvorrichtung verteilt bleibt und auch nicht mit der Eisenoxydlösung, aus der er durch die Hitze ausgetrieben wird, entweicht.
  • Anstatt in einem einzigen Kolonnenapparat, der unten erhitzt und oben abgekühlt wird, zu arbeiten, kann man die Reaktionen natürlich auch in mehreren einzelnen Vorrichtungen nacheinander ausführen. Wenn der Schwefelwasserstoff sich in dem zu verarbeitenden Gase in einer großen Verdünnung befindet, so kann man zur Ausfällung des Schwefels auch ein Reagenz benutzen, das empfindlicher ist als das Eisensulfat, so z. B. das schwefelsaure oder essigsäure Zink. Das gebildete Schwefelzink wird alsdann nach dem Abscheiden aus der Flüssigkeit von dem Schwefelwasserstoff befreit, den man in einer Eisenoxydsalzlösung auffangen kann. Das ; Zinksalz wird dann wieder zur Ausfällung benutzt, und das vom Schwefel befreite l?isenoxvdulsalz zwecks seiner Rückoxydation wie vorstehend angegeben behandelt.
  • Die hier. angegebenen Anordnungen sollen ' nur als Beispiele dienen. Alle- Einzelheiten in der Ausführung der einzelnen Stufen des Verfahrens können abgeändert werden, ohne claß das Wesen der Erfindung dabei geändert wird.

Claims (3)

  1. PATENT-ANSPRÜCFIE: i. Verfahren zur Gewinnung des Schwefels aus Schwefelwasserstoff oder flüchtige Schwefelverbindungen enthaltenden Gasen, dadurch gekennzeichnet, daß man den Schwefel .durch die saure Lösung eines Eisenoxydsalzes ausfällt und die hinterbleibende Eisenoxydullösung durch Luft mit Hilfe eines Katalysators, wie Salpetersäure oder salpetrige Säure, oxydiert.
  2. 2. Vorrichtung zur Ausfiihrung des Verfahrens nach Anspruch i, im wesentlichen bestehend aus einem Absorptionsturm o. dgl:, in dem die Eisenoxydullösung mit .einem Gemisch von Luft und Stickoxyden (NO, NO , u. dgl.), die bei einem vorausgehenden Arbeitsgang gewonnen worden sind, in innige Berührung gebracht wird, worauf die erhaltene Eisenoxydlösung zur Wiedergewinnung ;der salpetrigen Gase erhitzt wird.
  3. 3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Absorptionsturin einen oberen abgekühlten und einen unteren erhitzten Teil aufweist, zum Zwecke, alle Reaktionen in einer einzigen Vorrichtung auszuführen, ohne daß die Stickstoffoxyde die Vorrichtung verlassen.
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