DE906844C - Verfahren zur Reinigung von Gasen, die Schwefelwasserstoff, Kohlensaeure und gegebenenfalls Ammoniak enthalten - Google Patents

Verfahren zur Reinigung von Gasen, die Schwefelwasserstoff, Kohlensaeure und gegebenenfalls Ammoniak enthalten

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DE906844C
DE906844C DEB7410D DEB0007410D DE906844C DE 906844 C DE906844 C DE 906844C DE B7410 D DEB7410 D DE B7410D DE B0007410 D DEB0007410 D DE B0007410D DE 906844 C DE906844 C DE 906844C
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DE
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ammonia
carbonic acid
gas
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DEB7410D
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Dr Hans Baehr
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BASF SE
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BASF SE
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C10PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
    • C10KPURIFYING OR MODIFYING THE CHEMICAL COMPOSITION OF COMBUSTIBLE GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE
    • C10K1/00Purifying combustible gases containing carbon monoxide
    • C10K1/08Purifying combustible gases containing carbon monoxide by washing with liquids; Reviving the used wash liquors
    • C10K1/10Purifying combustible gases containing carbon monoxide by washing with liquids; Reviving the used wash liquors with aqueous liquids

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  • Treating Waste Gases (AREA)

Description

  • Verfahren zur Reinigung von Gasen, die Schwefelwasserstoff, Kohlensäure und gegebenenfalls Ammoniak enthalten Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Reinigung von Gasen, die neben Schwefelwasserstoff auch Kohlensäure und gegebenenfalls Ammoniak enhalten, durch Auswaschen mit Wasser in Gegenwart ausreichender Mengen Ammoniak bei gewöhnlicher Temperatur, wobei dieses Auswaschen in einer ersten Stufe während einer so kurzen Berührungszeit zwischen Gas und Waschflüssigkeit erfolgt, daB praktisch keine Kohlensäure durch die Flüssigkeit aufgenommen wird, während das Gas in einer zweiten Waschstufe ebenfalls bei gewöhnlicher Temperatur durch Waschen mit Wasser oder Gaswasser in an sich bekannter Weise von Ammoniak befreit wird. Bei diesem Verfahren kann man für die Anwesenheit genügender Mengen Ammoniak in der ersten Gaswaschstufe dadurch sorgen, daB man dieser Stufe freies Ammoniak aus anderer Quelle als aus den bei der Gasreinigung anfallenden Flüssigkeiten oder aber ein Gemisch von Ammoniak und Kohlensäure, das auch noch Schwefelwasserstoff enthalten kann, zuführt oder daß man, wenn das zu reinigende Gas genügend Ammoniak enthält, auf eine Zuführung von Ammoniak zur ersten Waschstufe überhaupt verzichtet. In der zweiten Waschstufe kann man das Ammoniak aus dem Gas auch mit Hilfe von Säuren oder wäBrigen Lösungen saurer Stoffe entfernen. Weiterhin kann man in der zweiten Stufe das im Gas verbleibende Ammoniak durch schwerflüchtige, schwache anorganische oder organische Säuren entfernen, deren Ammoniumsalze in wäßriger Lösung in der Hitze gespalten werden. Dabei kann man in der Weise arbeiten, daß man die in der ersten Stufe gebildete Flüssigkeit oder die aus ihr beim Erhitzen entweichenden Dämpfe mit den schwer flüchtigen schwachen Säuren behandelt und dadurch in schwache gasförmige Säuren einerseits und Ammoniak andererseits zerlegt und die schwer flüchtigen Säuren sowohl für diese Zerlegung als auch für die Auswaschung des Gases in der zweiten Stufe benutzt.
  • Bei dieser Arbeitsweise ist es vorteilhaft, das zur vollständigen Auswaschung des Schwefelwasserstoffs benötigte Ammoniak in flüssiger, gasförmiger oder gelöster Form an verschiedenen Stellen in die Waschvorrichtung einzuführen, bevor das Gas von dem Schwefelwasserstoff befreit ist.
  • Bei der praktischenDurchführung dieserArbeitsweisen verfährt man in der Regel derart, daß man sowohl die erste als auch die zweite Gaswaschstufe mitWasser oder Gaswasser oder wäßrigen Flüssigkeiten ähnlicher Zusammensetzung durchführt, die hierbei gewonnenen wäßrigen Lösungen erhitzt, so daß Ammoniak. Schwefehvasserstoff und Kohlensäure daraus entweichen, und diese Dämpfe nun mit Hilfe von schwach organischen Säuren, die Ammoniak in der Kälte zu binden vermögen und von ihm durch Erhitzen wieder befreit werden können, in Schwefelwasserstoff und bzw. oder Kohlensäure einerseits, Ammoniak andererseits zerlegt. Ein Teil des so gewonnenen Ammoniaks wird dann erforderlichenfalls in die erste Gaswaschstufe zurückgeführt, um dort für das Vorhandensein der notwendigen Ammoniakmenge zu sorgen. Wenn man hierbei die in der ersten Stufe nicht benötigte Menge Ammoniak in Form einer konzentrierten Lösung von Schwefelammonium und bzw. oder Ammoniumcarbonaten gewinnen will, muß man die zuvor abgetrennten schwachen gasförmigen Säuren, nämlich Schwefelwasserstoff und bzw. oder Kohlensäure einerseits und das Ammoniak andererseits wieder zusammenführen und zu einer wäßrigen Lösung verdichten.
  • Es wurde nun gefunden, daß man bei der geschilderten Arbeitsweise konzentrierte Lösungen von Schwefelammonium und bzw. oder Ammoniumcarbonaten wesentlich einfacher gewinnen kann, wenn man aus den wäßrigen, Ammoniak und Schwefelwasserstoff und gegebenenfalls Kohlensäure enthaltenden Waschflüssigkeiten die genannten Stoffe durch Erhitzen austreibt und einen Teil der gebildeten Dämpfe, dessen Ammoniakgehalt zur ersten Stufe der Gaswaschung zurückgeführt werden soll, durch chemische Trennung in Ammoniak einerseits, Schwefelwasserstoff und gegebenenfalls Kohlensäure andererseits zerlegt, während man den anderen Teil der Dämpfe nach Zusatz der bei der Zerlegung der ersten Teils entweichenden Menge Schwefelwasserstoff und gegebenenfalls Kohlensäure zu einer konzentrierten Lösung von Schwefelammonium und gegebenenfalls Ammoniumcarbonaten verdichtet.
  • Hierbei wird nur eine so große Menge der Dämpfe in Ammoniak einerseits und schwache gasförmigeSäuren andererseits zerlegt, wieAmmoniak in der ersten Waschstufe über die im Gas ohnehin enthaltene Menge hinaus benötigt wird. Die Anlage für die genannte Zerlegung kann also entsprechend kleiner sein als bei der bisher üblichen Arbeitsweise, da sie nicht mehr diejenigen Mengen Ammoniak und schwacher gasförmiger Säuren zu zerlegen braucht, die ohnehin zu konzentrierten Lösungen der Ammonsalze der schwachen gasförmigen Säuren kondensiert werden sollen. Entsprechend ist auch der Energieverbrauch für die genannte Zerlegung geringer.
  • Darüber hinaus hat die Arbeitsweise noch den Vorteil, daß gleichzeitig auch die vom Ammoniak abgetrennten schwachen gasförmigen Säuren durch das verbleibende Ammoniak mitgebenden werden können, obwohl im Vergleich zu der Menge der schwachen gasförmigen Säuren die in der Anlage entbehrliche Menge Ammoniak, d. h. die Menge Ammoniak, die nicht wieder zur Gasreinigung zurückgeführt werden muß, in der Regel kleiner ist als dem stöchiometrischen Verhältnis zu den schwachen gasförmigen Säuren entspricht.
  • Beispiel (vgl. die Zeichnung) Stündlich werden 5ooo cbm Kokereigas, das neben 1,2 % Cyanwasserstoff im Kubikmeter 6 g Ammoniak, io g Schwefelwasserstoff und 50 g Kohlensäure enthält, im Kühler i auf etwa 2a° gekühlt. Dabei -werden stündlich 1,7 cbm Gaswasser gebildet, das sich im Behälter 2 sammelt. Das gekühlte Gas gelangt durch einen mit Glockenböden ausgestatteten Wäscher 3, der von oben durch die Leitung q. mit stündlich 1,5 cbm Wasser und durch die Leitung 5 mit stündlich etwa 3,5 cbm eines Gaswassers berieselt wird, das in der unten beschriebenen Weise gewonnen wird. Der Glockenbodenwäscher ist so bemessen, daß das Gas weniger als i Sekunde mit der Waschflüssigkeit in Berührung bleibt. Die aus dem Wäscher 3 abfließende Flüssigkeit sammelt sich im Behälter 6. Das Gas gelangt nunmehr mit einem Gehalt von etwa 6 g Ammoniak, o,6 g Schwefelwasserstoff und 47 g Kohlensäure im Kubikmeter in die Waschtürme 7 und 8, wo es bei einer Berührungszeit von etwa 11/2 Minuten von seinem Ammoniakgehalt befreit wird. Als Waschflüssigkeit Bienenstündlich 2,8 cbm Wasser, das bei g auf den Waschturm 8 aufgegeben wird. Die aus diesem Waschturm abfließende Flüssigkeit sammelt sich im Behälter io und gelangt von dort bei i i in den Waschturm 7. Aus diesem sammelt sich die Flüssigkeit im Behälter 12. Von dort fließt sie in die Mischvorrichtung 13, wo durch Zuführung von Ammoniak aus der Leitung 14 ihr Ammoniakgehalt auf etwa 3 % erhöht wird. Sie gelangt dann bei 5 in den Wäscher 3. Dem Waschturm 7 wird gleichzeitig bei ii über die Leitung Zia das im Behälter 2 sich sammelnde Gaswasser zugeführt. Das gereinigte Gas verläßt die Waschvorrichtungen bei 15. Es enthält neben Spuren Ammoniak im Kubikmeter nur etwa o,5 g Schwefelwasserstoff und etwa 38 g Kohlensäure. Es kann nun in beliebiger Weise von Benzol und dem restlichen Schwefelwasserstoff gereinigt werden, und zwar sowohl unter gewöhnlichem als auch unter erhöhtem Druck, z. B. bei dem Druck der Ferngasleitung.
  • Aus dem Behälter 6 gelangen stündlich etwa 6 cbm einer wäßrigen Flüssigkeit mit etwa 1o5 kg Ammoniak, 47,5 kg Schwefelwasserstoff und 6o kg Kohlensäure auf den Abtreiber 16, wo die Flüssigkeit durch bei 17 zugeführten Dampf erhitzt wird. Die aus dem Abtreiber abfließende Flüssigkeit gibt in einem Wärmeaustauscher 18 ihre Wärme an die zufließende kalte Lösung ab. Sie kann dann bei 19 abgeleitet und gewünschtenfalls von dort bei q. bzw. 9 auf die Waschvorrichtungen 3 bzw. 8 aufgegeben werden. Die im Abtreiber 16 entstehenden Dämpfe werden in dem Dephlegmator 2o auf etwa 6o bis 70° gekühlt. Hiernach wird der Gasstrom bei 21 geteilt. Der eine Teil, z. B. etwa 3o0/0 der gesamten Dämpfe, gelangt in einen Kühler 22 und wird dort zu einer konzentrierten wäßrigen Lösung verdichtet, die sich im Behälter 23 sammelt und deren Menge stündlich etwa 28o kg beträgt. Sie enthält etwa 2o0/0 Ammoniak, etwa 17% Schwefelwasserstoff und etwa 21 °/0 Kohlensäure. Der andere Teil der Dämpfe gelangt von 21 in eine Waschvorrichtung 24 und wird dort mit stündlich 1,5 cbm einer zwischen 21o und 28o° siedenden Xylenolfraktion gewaschen. In dieser Vorrichtung wird durch Kühlung oder Erhitzung mittels der Schlange 25 eine Temperatur von etwa 3o bis q.0° aufrechterhalten. Der Schwefelwasserstoff und die Kohlensäure entweichen durch die Leitung 26 und werden ebenfalls dem Kühler 22 zugeführt. Das mit Ammoniak beladene Xylenol gelangt über die Rohrleitung z7 in die Wiederbelebungskolonne 28, wo sie mittels der Heizvorrichtung 29 auf Zoo bis 12o° erwärmt wird. Das Ammoniak entweicht in die Leitung 14 und wird durch diese der Mischvorrichtung 13 zugeführt. Das vom Ammoniak befreite Xylenol gelangt in einen Kühler 30 und von dort wieder in die Waschvorrichtung 24 zurück. Würde man in der bisher üblichen Weise die gesamten aus dem Abtreiber 16 entweichenden Dämpfe in Ammoniak einerseits, schwache gasförmige Säuren andererseits zerlegen, so benötigt man stündlich 2,1 cbm Xylenol und für den Betrieb der Waschvorrichtung 24 mit der Wiederbelebungskolonne28 entsprechend größere Energiemengen. Außerdem müßte dann zur Vereinigung des Schwefelwasserstoffs und der Kohlensäure mit einem Teil des Ammoniaks eine besondere Absorptionsanlage vorgesehen werden.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Reinigung von Gasen, die neben Schwefelwasserstoff auch Kohlensäure und gegebenenfalls Ammoniak enthalten, durch Auswaschen mit Wasser in Gegenwart ausreichender Mengen Ammoniak bei gewöhnlicher Temperatur, wobei dieses Auswaschen in einer ersten Stufe während einer so kurzen Berührungszeit zwischen Gas und Waschflüssigkeit erfolgt, daß praktisch keine Kohlensäure durch die Flüssigkeit aufgenommen wird, während das Gas in einer zweiten Waschstufe, ebenfalls bei gewöhnlicher Temperatur, aber bei größerer Berührungszeit als in der ersten Stufe durch Waschen mit Wasser oder Gaswasser in an sich bekannter Weise von Ammoniak befreit wird, dadurch gekennzeichnet, daß man aus den wäßrigen, Ammoniak und Schwefelwasserstoff und .gegebenenfalls Kohlensäure enthaltenden Waschflüssigkeiten die genannten Stoffe durch Erhitzen austreibt und einen Teil der gebildeten Dämpfe, dessen Ammoniakgehalt zur ersten Stufe der Gaswaschung zurückgeführt werden soll, durch chemische Trennung in Ammoniak einerseits, Schwefelwasserstoff und gegebenenfalls Kohlensäure andererseits zerlegt, während der andere Teil der Dämpfe nach Zusatz der bei der Zerlegung des ersten Teils entweichenden Menge Schwefelwasserstoff und gegebenenfalls Kohlensäure zu einer konzentrierten Lösung von Schwefelammonium und gegebenenfalls Ammoniumcarbonaten verdichtet wird.
DEB7410D 1941-05-24 1941-05-24 Verfahren zur Reinigung von Gasen, die Schwefelwasserstoff, Kohlensaeure und gegebenenfalls Ammoniak enthalten Expired DE906844C (de)

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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1047366B (de) * 1956-01-07 1958-12-24 Still Fa Carl Verfahren zur Auswaschung von Ammoniak und Schwefelwasserstoff aus gleichzeitig auchKohlensaeure enthaltenden Gasen, insbesondere Kohlendestillationsgasen
FR2353329A1 (fr) * 1976-06-02 1977-12-30 Otto & Co Gmbh Dr C Procede pour eliminer l'hydrogene sulfure de gaz par lavage en circuit ferme dans l'ammoniaque

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1047366B (de) * 1956-01-07 1958-12-24 Still Fa Carl Verfahren zur Auswaschung von Ammoniak und Schwefelwasserstoff aus gleichzeitig auchKohlensaeure enthaltenden Gasen, insbesondere Kohlendestillationsgasen
FR2353329A1 (fr) * 1976-06-02 1977-12-30 Otto & Co Gmbh Dr C Procede pour eliminer l'hydrogene sulfure de gaz par lavage en circuit ferme dans l'ammoniaque

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