DE744971C - Verfahren zum Abtrennen von Blausaeure aus Kokereigas - Google Patents

Verfahren zum Abtrennen von Blausaeure aus Kokereigas

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DE744971C
DE744971C DEB189204D DEB0189204D DE744971C DE 744971 C DE744971 C DE 744971C DE B189204 D DEB189204 D DE B189204D DE B0189204 D DEB0189204 D DE B0189204D DE 744971 C DE744971 C DE 744971C
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hydrogen
hydrocyanic acid
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water
coke oven
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Application number
DEB189204D
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English (en)
Inventor
Dr Walter Klempt
Dr Helmut Umbach
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Bergwerksverband GmbH
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Bergwerksverband GmbH
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C10PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
    • C10KPURIFYING OR MODIFYING THE CHEMICAL COMPOSITION OF COMBUSTIBLE GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE
    • C10K1/00Purifying combustible gases containing carbon monoxide
    • C10K1/08Purifying combustible gases containing carbon monoxide by washing with liquids; Reviving the used wash liquors
    • C10K1/10Purifying combustible gases containing carbon monoxide by washing with liquids; Reviving the used wash liquors with aqueous liquids
    • C10K1/12Purifying combustible gases containing carbon monoxide by washing with liquids; Reviving the used wash liquors with aqueous liquids alkaline-reacting including the revival of the used wash liquors

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  • Industrial Gases (AREA)

Description

  • Verfahren zum Abtrennen von Blausäure aus Kokereigas Blausäure und Schwefelwasserstoft sind in den bei der Destillation bituminöser Brennstoffe erhaltenen Gasen in sehr unterschiedlicher Menge vorhanden. Koker eigar enthält g z. B. im Kubikmeter nur o,6 - 1,5 (0;05 - 0,13 V olumprozent) Blausäure, aber 6-13,-, (o,4-o,gVolumprozent) Schwefelwasserstoff. Zur -.Nutzbarmachung der Blausäure hat man verschiedene Verfahren vorgeschlagen. Von diesen hat sich nur' eines, nämlich die Überführung der Blausäure in Rhodanwasserstoff, in der Praxis durcligesetzt. Ein anderer Vorschlag geht dahin, blausäure- und schwefelwasserstoffhaltiges Kokereigas mit kaltem Wasser von bestimmter Höchsttemperatur derart selektiv zu waschen, daß im wesentlichen nur Blausäure, aber kein Schwefelwasserstoff absorbiert wird. Aus der so erhaltenen stark verdünnten wäßrigen Blattsäurelösung soll dann die Blaus iitire unter Erwärmen mittels eines inerten Gases ausgetrieben und durch ein Absorbens, wie z. B. -";atrotilauge, gebunden werden. Sofern es sich um die Gewinnung von Alkalisalzen der Blausäure handelt, mag dieses Verfahren brauchbare Ergebnisse liefern, zur Gewinnung von freier Blausäure ist es dagegen ungeeignet, weil die bei der selektiven Auswaschung erhaltenen Lösungen viel zu verdünnt sind (o, z 5 - 0,25 g H C 1T%L ), mithin zur Abtreibung der Säure enorme Mengen Flüssigkeit erhitzt «-erden müssen.
  • Die vorliegende Erfindung löst nun die Aufgabe, aus Destillationsgasen bituminöser Brennstoffe .freie Blausäure auf rationelle Weise zu gewinnen. %Taßgebend ist hierbei die Erwägung, daß es zwecklos ist, die Blausäure als solche in einem einzigen Arbeitsgang vom Destillationsgas und dessen sonstigen sauren Beimengungen (CO" H.S) trennen zu `vollen, daß es vielmehr darauf ankommt, zuerst aus dem Gas die sauren Bestandteile (CO., H2S, H C NT) insgesamt abzuscheiden und dann erst aus diesem vom gesamten Gasballast befreiten Geiniscb die Blausäure herauszunehmen. Man arbeitet also in zwei Waschprozessen. Inn ersten wir-I das Gas, z. B. Kokereigas, mit Basen, wie So,la-, Pottasche-, Kaliumphosphatlösung, An,nicnialzwasser, oder mit alkalilialtigen Lösungen schwacher organischer Säuren, wie Glykokoll, Alanin, Phenol, oder mit Aminen, wie 'I ri:i tiianolainin, oder schließlich auch mit Wasser gewaschen. Hierbei werden ini tvesentlichen Blausäure, Schwefelwasserstoff und eine Teil der Iiohlens*,iure gebunden. Bei der Regeneration der Waschlösungen durch Erhitzen oder , falls die Gaswäsebe unter Druck erfolgte, durch Entspannen oder Abtreiben unter gleichzeitigem Erhitzet, im Vakuuin werden die sauren Gasbestandteile nahezu frei von anderen Beimengungen erhalten. Ihre Konzentration beträgt im allgemeinen (las 30- bis Clofaclie derjenigen der sauren Bestandteile ini Ausgangsgas, doch findet eine @nderting ,1(s Verhältnisses H.S : H C N nicht statt.
  • Aus den abgetriebenen Schwaden, ungefähre Zusammensetzung: 3 bis 6 Volumprozent HCN, .I« bis 70 Volutnprozent H,S, 30 bis 50 -`(>-uniprozent CO.. 2 bis d. Volumprozent Sonstiges (H_>, C H4, N. usw.), wird nun erfin(ittnggenin-if.i die Blausäure als solche dadurch abgeschieden. daß man in einem zweiten @`aSChyiro@el:@ das Gemisch mit so wenig Wassc-r -,wäscht, daß auf i Gewichtsteil H_S o,5 bis 8,o Gewichtsteile Wasser entfallen. Hierbei wird die Blausäure weitgehend absorbiert, der Schwefelwasserstoff dagegen kauen.
  • Die Waschwassermenge muß um so größer sein, je höher die Waschtemperatur ist. Wäscht man z. B. bei 2o°, so beträgt die Wassermenge das .M- bis 5fache, bezogen auf den liegt die Temperatur unter o=, so kommt man triff i Gewichtsteil Nasser und weniger aus. Steigert man die Wasserinenge Tiber das angegebene Höchstmaß, so wird die Auswaschung der Blattsäure noch etwas vollständiger, doch nimmt dann auch der Gehalt des tVaschwassers an Schwefelwasserstoff stark zu. Wendet nian unigekehrt weniger Wasser an, so verschlechtert sich die Auswaschung der Blausäure. Für eine gute Trennung des Schwefelwasserstoffs von der Blausäure unter weitgehender Auswaschung derselben erweist sich die oben angegebene, auf den I1.S-Gelialt bezogene Wassermenge als ain günstigsten.
  • Die so gewonnene wäßrige Blattsäure wird auf einen Abtreibe= gegeben, den man so betreibt, daß die Blausäuredänipfe mit etwa .Io° austraten. Die Abtreibung kann durch Einleiten inerter Gase unterstiitzt werden. Bei der Kühlung wird fast wasserfreie, 92- bis c;60,oige .Blausäure erhalten, die praktisch schwefelwasserstofflrei, d. h. so rein ist, daß inan sie s"f(irt auf anorganische und vor ' allem auf organische Verbindungen (Oxynitrile, Acetoncyanbydrin usw.) verarbeiten 1 kann, während der Schwefelwasserstoff sicL auf Schwefel oder dessen S;hiren verarbeiten läßt.
  • Betreibt man das Verfahren auf einer Kokerei, die mif einer Anlage zur I-Ierstellung von Ammonsalzen (z. B. Ammonsulfat oder Ynitrat) verbunden ist, so empfiehlt es sich, die Sä ttigerabgase, die ja nach 1derauskondensation des Wasserdampfes ini wesentlichen aus H C 1T, H.,S und CO., bestehen, ebenfalls zur Gewinnung von Blausaure dadurch heranzuziehen, (Maß man sie mit den aus der Waschlösung der ersten Stufe abgetriebenen Gasen vereinigt und das Gemisch dann in der zweiten Stufe der selektiven Auswaschung niitt(,ls Wasser unterwirft.
  • Beispiel Voii Ammoniak und Benzol befreites Kokereigaswird unter Druck mit einer 15%igen Kaliumcarbonatlöstzng gewaschen. Durch Entspannen der Lösung und Erwärmen auf etwa 70° bei einem Druck von i .2o ninn H, erhält man einen Faulgasschwaden, der neben CO= und Wasserdampf im Kubikmeter 68,5 g H C und io8og HZS (Verhältnis: 1 :1j,8) enthält. Dieser wird gekühlt und ini Gegenstrom in einem Wasclier mit 4 1 @E'asser von ?o° je Kubikmeter Faulgas gewaschen. Die Waschflüssigkeit enthält im Liter 17,0 g HC und a, i z g H# S (Verhältnis nunmehr i : o, i 18), d. h. es ist eine Verschiebung des H C @T,#.H=S-Verhältnisses um das 13d.faclie zugunsten der H C1\T eingetreten. Sie wird n utiniehr in einem Destilliergefäß mit FüllkörperkoJonnenaufsatz abgetrieben, wobei je Liter durchgesetzte Lösung d.,51 Stickstoff als 1?ntlüftungsgas in das Destilliergefäß eingeleitet «=erden. Die das obere lLolonnenen(le finit ungefähr .-o° verlassenden Schwaden passieren einen Kühler; das Kondensat wird anschließend noch auf -5 @ heruntergekülilt. Man erhält eine 95.i °;@"ige. schwefelwasserstofffreie Blausäure. Die Ausbeute hieran beträgt 94,10/" bezogen auf die vorn Waschwasser aufgenommene -Menge.

Claims (2)

  1. PATENTA-NTSPRÜCHE: i. --erfahren zum Abtrennen von Blausäure aus hokereigas, wobei in einer ersten Stufe gemeinsam die Blausaure und der Schwefelwasserstoff vorztig@weise mit TeilenderKohlensäure ausgewaschenwird, dadurch gekennzeichnet, dal3 atis den bei der Abtreibung dieser Waschflüssigkeit entstehenden Schwaden in einer zweiten Stufe mir die Blausäure mit der o,5- bis 8fachen Wassermenge, bezogen auf den Schwefelwasserstoffgehalt der Schwaden, bei 7.,en11pei-attiren unterhalb 30° ausgewaschen und aus der Waschflüssigkeit wieder ausgetrieben wird.
  2. 2. Ausführungsform nach Anspruch y, dadurch gekennzeichnet, daL; man den bei der Abtreibung entstehenden Schwaden vor deren Eintritt in die zweite Stufe die bl ausäure- und schwefelwasserstoffhaltigen Abgase (Faulgase) aus dem Ammoniaksättigerbetrieb zusetzt. Zur Abgrenzung des Anmeldungsgegenstandes vom Stand der Technik sind im Erteilungsverfahren folgende Druckschriften in Betracht gezogen worden: deutsche Patentschriften .... Nr. 170 35.:1., 196 015, 636 330; Handbuch der Gasindustrie (r939), Bd.3, S. 2'272; Die Chemische Fabrik 1y (193ä), S.2'3; Glückauf 72 (y936), S. 399.
DEB189204D 1939-11-25 1939-11-25 Verfahren zum Abtrennen von Blausaeure aus Kokereigas Expired DE744971C (de)

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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE953791C (de) * 1951-03-16 1956-12-06 Degussa Verfahren zur Trennung von Blausaeure und Ammoniak aus Gasgemischen
DE969485C (de) * 1950-09-11 1958-06-12 Ciba Geigy Verfahren zur Herstellung eines zur Acrylnitrilsynthese geeigneten, aus Acetylen undBlausaeure bestehenden Gasgemisches

Citations (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE196015C (de) *
DE636330C (de) * 1934-07-09 1936-10-09 Roehm & Haas Company Verfahren zur Gewinnung von Blausaeure aus Gasgemischen

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