DE673960C - Verfahren zum Reinigen von Destillationsgasen fester Brennstoffe und zum Gewinnen von Nebenerzeugnissen - Google Patents

Verfahren zum Reinigen von Destillationsgasen fester Brennstoffe und zum Gewinnen von Nebenerzeugnissen

Info

Publication number
DE673960C
DE673960C DEST54732D DEST054732D DE673960C DE 673960 C DE673960 C DE 673960C DE ST54732 D DEST54732 D DE ST54732D DE ST054732 D DEST054732 D DE ST054732D DE 673960 C DE673960 C DE 673960C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
ammonia
gases
recovery
products
hydrogen sulfide
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DEST54732D
Other languages
English (en)
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
E H HARRY PAULING DIPL ING DR
Original Assignee
E H HARRY PAULING DIPL ING DR
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by E H HARRY PAULING DIPL ING DR filed Critical E H HARRY PAULING DIPL ING DR
Priority to DEST54732D priority Critical patent/DE673960C/de
Priority to DE1936ST054850 priority patent/DE690708C/de
Priority to FR821680D priority patent/FR821680A/fr
Application granted granted Critical
Publication of DE673960C publication Critical patent/DE673960C/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C10PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
    • C10KPURIFYING OR MODIFYING THE CHEMICAL COMPOSITION OF COMBUSTIBLE GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE
    • C10K1/00Purifying combustible gases containing carbon monoxide
    • C10K1/08Purifying combustible gases containing carbon monoxide by washing with liquids; Reviving the used wash liquors
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01FCOMPOUNDS OF THE METALS BERYLLIUM, MAGNESIUM, ALUMINIUM, CALCIUM, STRONTIUM, BARIUM, RADIUM, THORIUM, OR OF THE RARE-EARTH METALS
    • C01F11/00Compounds of calcium, strontium, or barium
    • C01F11/36Nitrates
    • C01F11/38Preparation with nitric acid or nitrogen oxides

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Combustion & Propulsion (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Oil, Petroleum & Natural Gas (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Geology (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Fertilizers (AREA)
  • Treating Waste Gases (AREA)
  • Industrial Gases (AREA)

Description

Für das Entfernen von Schwefel und zum Gewinnen von Ammoniak aus den Destillationsgasen fester Brennstoffe sind bereits verschiedene Verfahren bekannt. So wurde vorgeschlagen, die von der Destillation von Steinkohle herrührenden Gase zum Reinigen von Schwefelwasserstoff, Cyanwasserstoffsäure und Kohlendioxyd durch Ätzkalkmassen zu leiten, denen Ammoniak zugesetzt ist. Das Ammoniak soll nach einem älteren Vorschlag in Form von Ammonnitrat in der Weise gewonnen werden können, daß die entteerten Gase der trockenen Destillation durch eine Calciumnitratlösung geführt werden, wobei das Calcium durch die in den Gasen enthaltene Kohlensäure als Calciumcarbonat gefällt und eine Ammonnitratlösung gebildet wird.
Der bis heute praktisch ausschließlich zum Gewinnen von Ammoniak beschrittene Weg besteht in der Absorption des Ammoniaks mittels Schwefelsäure, wobei es nicht mehr neu ist, die für die Überführung des NH3 in Ammonsulfat erforderliche Schwefelsäure aus dem Schwefelwasserstoff der Destillationsgase selbst zu erzeugen.
Das nachstehend beschriebene Verfahren bezweckt die Herstellung eines hochwertigen Düngemittels aus dem Ammoniak von Destillationsgasen bei gleichzeitiger restloser Entfernung des Schwefelwasserstoffs.
Gemäß der Erfindung wird die gestellte Aufgabe in der Weise gelöst, daß das in üblicher Weise von Flugstaub und Teer befreite Gas in einer Gegenstromeinrichtung mittels Kalkmilch gewaschen wird. Diese Kalkmilch besteht aus einer Aufschwemmung von gebranntem bzw. gelöschtem Kalk in Wasser; der Kalk kann während des Absorptionsvorganges ununterbrochen hinzugegeben werden, weil das aus dem Schwefelwasserstoff und dem Calciumhydroxyd gebildete Calciumhydrosulfid sehr stark in Wasser löslich ist.
Die von Schwefelwasserstoff vollkommen befreiten Gase werden im Gegenstrom in an sich bekannter Weise mittels Salpetersäure gewaschen. Das Auswaschen der Gase mit Salpetersäure ist bezüglich der Absorption des Ammoniaks ebenso vollständig wie das bisher bei den Destillationsgasen ausschließ- g0 lieh geübte Auswaschen mittels Schwefelsäure. Es ist zweckmäßig, die zur Absorption erforderliche Salpetersäure nicht unmittelbar zu verwenden, sondern im Kreislauf zirkulierender Ammonnitratlauge in Teilmengen zuzugeben, so daß der Gehalt an freier Säure niedrig bleibt. Man gelangt auf diese Weise zu einer sehr konzentrierten Ammonnitratlösung, deren Konzentration dem Wassergehalt der zugefügten Salpetersäure entspricht.
Die gewonnene Ammonnitratlösung wird mit der Calciumhydrosulfidlösung, erforder-
lichenfalls bei erhöhter Temperatur, vermischt. Es bildet sich hierbei eine Calciumnitratlösung, während sowohl der Schwefelwasserstoff als auch das Ammoniak des Ammonnitrats in Gasform entweichen. Die Umsetzung \ron Schwefelcalcium mit Ammönnitrat zur Gewinnung von Kalksalpeter ist als solche bekannt. ^.-**·-^
Aus der Calciumnitratlösung wird^in bekannter Weise düngerfertiger Kalksalpeter gewonnen.
Vorteilhafterweise wird die für die Absorption des Ammoniaks erforderliche Salpetersäure aus dem Ammoniak gewonnen, welches in dem von der Umsetzung der CaI-ciumhydrosulfidlösung herrührenden Gasgemisch enthalten ist. Die unmittelbare Überführung des in den Destillationsgasen enthaltenen Ammoniaks in Salpetersäure, z. B. durch katalytisch^ Oxydation, würde an der geringen Konzentration scheitern. Das Ammoniak ist dagegen in dem erfindungsgemäß gewonnenen Schwefelwasserstoff-Ammoniak-Gemisch in einer praktisch verwertbaren 25' Konzentration enthalten.
Für die Behandlung des Gasgemisches sind verschiedene Wege gangbar. Es ist z. B. möglich, das Ammoniak in bekannter Weise durch Auswaschen des Gases mit kaltem Wasser auf starkes Ammoniakwasser zu verarbeiten und dieses durch Ausblasen mittels Luft oder sauerstoffhaltigen Gasen im Gegenstrom in verbrennungsfertiges Ammoniakgas-Luft- bzw. Sauerstoff-Gemisch umzuwandeln. Es ist natürlich auch möglich, das Ammoniak erst nach dem Abscheiden des Schwefels dem Gas zu entziehen. Es hängt hauptsächlich von der Art des für das Entfernen des Schwefelwasserstoffs gewählten Verfahrens ab, ob man zuerst aus dem Gasgemenge den Schwefelwasserstoff oder das Ammoniak herausnimmt. Entscheidend für das Verfahren ist, daß zuletzt Ammoniak in Gasform übrigbleibt, damit es auf Grund bekannter Verfahren zu Salpetersäure umgesetzt werden kann.
Der Schwefelwasserstoff liegt in so konzentrierter Form vor, daß dessen Überführen in andere Schwefelverbindungen keinerlei Schwierigkeiten bereitet. So ist es z. B. möglieh, ■ den Schwefelwasserstoff in bekannter Weise in Thiosulfat umzusetzen. Zur Herstellung von Schwefel wird man ein Drittel des Gasgemisches mit Luft vermischen und -/den Schwefelwasserstoff zu schwefliger Säure verbrennen, die nach Vermischen mit dem unbehandelten Gasteil mit dem Schwefelwasserstoff unter Abscheiden von Schwefel reagiert.
Das Verfahren gemäß der Erfindung bietet den Vorteil, daß die Herstellung von Kalksalpeter im Wege der Reinigung von Destillationsgasen ermöglicht wird, ohne daß, abgesehen vom Kalk, zu seiner Herstellung Rohstoffe erforderlich sind, die nicht aus den Bestandteilen der Gase selbst gewonnen werden können.
Das Verfahren gemäß der Erfindung ist für alle Gase anwendbar, die aus Steinkohle, Braunkohle, Torf, ähnlichen bituminösen Brennstoffen, Holz und auch Gaswasser erhalten werden. Letzteres wird z. B. aus den Retortengasen nach einer Vorkondensation des Teeres und Abscheidung des Flugstaubes durch eine Vorkühlung niedergeschlagen, wobei Ammoniak und auch Schwefelwasserstoff aufgenommen werden:

Claims (1)

  1. Patentanspruch:
    Verfahren zum Reinigen von Destillationsgasen fester Brennstoffe und zum Gewinnen von Nebenerzeugnissen, gekennzeichnet durch die Vereinigung folgender, an sich bekannter Maßnahmen:
    a) Das Gas wird nach Abkühlen von der Hauptmenge des Teers und des Wassers befreit und zum Entfernen des Schwefelwasserstoffes im Gegenstrom mit einer Aufschwemmung von gebranntem bzw. gelöschtem Kalk (Kalkmilch) behandelt,
    b) anschließend das Ammoniak im Gegenstrom mit Salpetersäure gewaschen und
    c) die in a und b anfallenden Lösungen von Calciumhydrosulfid und Ammonnitrat zur Reaktion gebracht.
DEST54732D 1936-04-12 1936-04-12 Verfahren zum Reinigen von Destillationsgasen fester Brennstoffe und zum Gewinnen von Nebenerzeugnissen Expired DE673960C (de)

Priority Applications (3)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEST54732D DE673960C (de) 1936-04-12 1936-04-12 Verfahren zum Reinigen von Destillationsgasen fester Brennstoffe und zum Gewinnen von Nebenerzeugnissen
DE1936ST054850 DE690708C (de) 1936-04-12 1936-05-20 Verfahren zur Herstellung von Kalksalpeter aus den Destillationsgasen fester Brennstoffe
FR821680D FR821680A (fr) 1936-04-12 1937-05-10 Procédé de préparation de nitrate de chaux à partir des gaz ammoniacaux provenant de la distillation ou gazéification des combustibles

Applications Claiming Priority (2)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEST54732D DE673960C (de) 1936-04-12 1936-04-12 Verfahren zum Reinigen von Destillationsgasen fester Brennstoffe und zum Gewinnen von Nebenerzeugnissen
DE1936ST054850 DE690708C (de) 1936-04-12 1936-05-20 Verfahren zur Herstellung von Kalksalpeter aus den Destillationsgasen fester Brennstoffe

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE673960C true DE673960C (de) 1939-04-01

Family

ID=25994640

Family Applications (2)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DEST54732D Expired DE673960C (de) 1936-04-12 1936-04-12 Verfahren zum Reinigen von Destillationsgasen fester Brennstoffe und zum Gewinnen von Nebenerzeugnissen
DE1936ST054850 Expired DE690708C (de) 1936-04-12 1936-05-20 Verfahren zur Herstellung von Kalksalpeter aus den Destillationsgasen fester Brennstoffe

Family Applications After (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE1936ST054850 Expired DE690708C (de) 1936-04-12 1936-05-20 Verfahren zur Herstellung von Kalksalpeter aus den Destillationsgasen fester Brennstoffe

Country Status (2)

Country Link
DE (2) DE673960C (de)
FR (1) FR821680A (de)

Also Published As

Publication number Publication date
FR821680A (fr) 1937-12-10
DE690708C (de) 1940-05-04

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE2135522C2 (de) Verfahren zur Verringerung des Gesamtschwefelgehaltes von Schwefeldioxid enthaltenden Abgasen, die aus einer Claus-Anlage stammen
DE1769351A1 (de) Zweistufen-Regenerierung eines Absorptionsmittels
DE617645C (de) Verfahren zur Herstellung von zur Ammoniaksynthese geeigneten Stickstoff-Wasserstoff-Gemischen aus bituminoesen Brennstoffen
DE2209720A1 (de) Verfahren zur Entfernung von Schwe feldioxid aus Gasen
DE2056727B2 (de) Kreislaufverfahren zum auswaschen von schwefelwasserstoff und ammoniak aus kokereigasen
DE673960C (de) Verfahren zum Reinigen von Destillationsgasen fester Brennstoffe und zum Gewinnen von Nebenerzeugnissen
DE2531930A1 (de) Verfahren zur gewinnung von elementarschwefel aus kohlendioxid-reichen, schwefelverbindungen und verunreinigungen enthaltenden gasen
DE2230443A1 (de) Eliminierung von in einem kohlendioxidreichen gas enthaltenem schwefelwasserstoff
DE2537640B2 (de) Verfahren zum Abtreiben von gebundenem Ammoniak aus den wäßrigen Kondensaten und Abwässern der Verschwelung und Verkokung
DE752821C (de) Gewinnung von Schwefel und Schwefeldioxyd aus schwefelwasserstoffhaltigen Gasen
DE2531898C3 (de) Verfahren und Vorrichtung zur Regeneration einer Waschflüssigkeit
DE2249253A1 (de) Verfahren zur reinigung von schwefligsaeureanhydrid oder schwefelwasserstoff enthaltendem industrieabgas mit gleichzeitiger gewinnung von elementarem schwefel
DE3004757C2 (de) Verfahren zum Entfernen von Ammoniak und Schwefelwasserstoff aus Gasen, insbesondere Kohlendestillationsgasen
DE571862C (de) Verfahren zum Reinigen von schwefelwasserstoff-bzw. schwefeldioxydhaltigen Gasen unter Gewinnung von Schwefel in kristallinischer Form
DE446863C (de) Verfahren zur Herstellung von Bariumcarbonat
DE875848C (de) Verfahren zur nassen Gasentschwefelung unter gleichzeitiger Gewinnung von schwefelwasserstofffreiem Ammoniak
DE545627C (de) Verfahren zur Gewinnung von Sulfat und Schwefel aus Gasen
DE536719C (de) Verfahren zur Gewinnung von Sulfit-Bisulfit-Gemischen aus schwefeldioxyd- und ammoniakhaltigen Gasgemischen
DE672414C (de) Verfahren zur Abscheidung von Ammoniak und Schwefelwasserstoff aus Destillationsgasen
DE642898C (de) Verfahren zur Herstellung von wasserfreiem, praktisch reinem Schwefelnatrium
AT259127B (de) Verfahren und Vorrichtung zur völligen Beseitigung des gesamten in Koksofengasen enthaltenen Ammoniaks
DE603864C (de) Verfahren zum Reinigen von Kohlendestillationsgasen von Ammoniak
DE743747C (de) Verfahren zur Aufarbeitung von rohem Ammoniakwasser
DE393727C (de) Verfahren zur Entfernung von Schwefelverbindungen aus Gasen
DE2524124A1 (de) Verfahren zur reinigung schwefelwasserstoffhaltiger abgase