DE557723C - Gewinnung konzentrierter schwefliger Saeure aus verduennten Gasen - Google Patents

Gewinnung konzentrierter schwefliger Saeure aus verduennten Gasen

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DE557723C
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    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01BNON-METALLIC ELEMENTS; COMPOUNDS THEREOF; METALLOIDS OR COMPOUNDS THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASS C01C
    • C01B17/00Sulfur; Compounds thereof
    • C01B17/48Sulfur dioxide; Sulfurous acid
    • C01B17/50Preparation of sulfur dioxide
    • C01B17/60Isolation of sulfur dioxide from gases

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Description

  • Gewinnung konzentrierter schwefliger Säure aus verdünnten Gasen Die übliche Methode, aus verdünnten Gasen schweflige Säure zu gewinnen, besteht darin, daß die verdünnten Gase in der Kälte im Gegenstrom mit Wasser ausgewaschen werden und daß S02 durch Erhitzen wieder ausgetrieben wird. Bei Verwendung von 12 °1o schweflige Säure enthaltendem Gas wird eine Lösung erhalten, die ungefähr to g SO, im Liter enthält. Die Lösung muß zum Freimachen des S02 bis auf ioo° erhitzt werden, was einen großen Aufwand an Dampf und eine umfangreiche Apparatur erfordert.
  • Es wurde gefunden, daß ein Gemisch von Wasser mit aromatischen Aminen, insbesondere mit Anilin, bei Zimmertemperatur große :Mengen von S 0 2 aufnimmt und beim Erhitzen durch Hydrolyse wieder abgibt. Diese Eigenschaft derartiger Gemische kann vorteilhaft zur Gewinnung von schwefliger Säure aus solche enthaltenden Gasen verwendet werden.
  • Es ist zwar bekannt (Ber. der Deutschen Chemischen Gesellschaft, Bd. 21, S. rgzo), daß kristallisiertes Anilinsulfit aus einer Lösung, die durch Erwärmen gleicher Teile Pottasche und Anilin mit Wasser erhalten wurde, durch Einleiten von schwefliger Säure und darauffolgendes Abkühlen gewonnen werden kann. 1n der Patentschrift 454 320, S. 2, Z. 85 bis 95, ist ferner auf ein Verfahren hingewiesen, das sich der Schweröle des Steinkohlenteers als Absorptionsmittel für schweflige Säure bedient, wobei erklärt wird, daß diese Schweröle wesentliche Mengen von stickstoffhaltigen Basen enthalten, von denen bekannt sei, daß sie ein großes Absorptionsvermögen für S 02 Gase besitzen. Abgesehen davon, daß die genannten Schweröle mir ungefähr 6 °4 hochsiedende Pyridän- und Chinolinbasen enthalten (vgl. z. B. L u n g e - B e r 1 , Chemischtechnische Untersuchungsmethoden, 7. Aufl., Bd. 111, S. 217) und daß sie auch nicht in wäßriger Suspension verwendet werden, konnte aus keiner der angezogenen Publikationen geschlossen werden, daß ein Gemisch von Wasser und aromatischen Aminen einerseits aus verdünnten Gasen solch große Mengen S 02 quantitativ herauswäscht . und andererseits durch einfaches Erwärmen auf verhältnismäßig niedrige Temperaturen sich doch wieder praktisch vollständig vom S02 befreien läßt.
  • Werden beispielsweise 5 % schweflige Säure enthaltende Gase durch. ein auf 35° gehaltenes Gemisch von 5 Teilen Wasser und 1,5 Teilen Anilin geleitet oder einem solchen entgegengeführt, so wird die schweflige Säure rasch und beinahe vollständig absorbiert. Man erhält dabei eine Lösung mit einem Sättigungsgrad von 96 g S 02 im Liter; bei weiterem Absorbieren beginnt die Sulfit-bzw. Bisulfitverbindung des Anilins zu kristallisieren. Die 96 g SO, im Liter enthaltende Absorptionslösung- siedet bei 85° und gibt beim Erwärmen zwischen 35 und 96° 62 g.S 02 pro Liter ab.
  • Will man noch höhere SO,-Konzentrationen-erreichen, so entsteht ein Kristallbrei. In diesem Falle arbeitet man zweckmäßiger mit einem Gemisch von 5 Teilen Anilin und 2 Teilen Wasser bei etwa 30°, da dann der Kristallbrei bis zu Konzentrationen von 130 9 pro Liter so dünnflüssig bleibt, daß Rührung noch leicht möglich ist. Die Absorption ist bei dieser Konzentration noch ausreichend vollständig. Im Interesse der Dünnflüssigkeit des Gemisches wird aber zweckmäßig bei dieser Konzenträtion unterbrochen. Bei höheren Konzentrationen wird die Rührung schwierig, während bei Verwendung des wasserreicheren Gemisches die Absorption unvollständig wird. Ein solches Gemisch siedet bei etwa 8o° und enthält bei 96 bis 97° nur noch etwa 30 g S 02 im Liter. -Es werden also ioo g S02 pro Liter abgegeben.
  • Besonders vorteilhaft ist auch die Verwendung von Gemischen aus Wasser mit verschiedenen Aminen, z. B. Wasser mit Anilin plus o-Toluidin plus p-Toluidin; Wasser mit einer Mischung der drei Toluidinisomeren; Wasser mit dem technischen Xylidingemisch, da mit solchen Gemischen sehr erhebliche SO,-Konzentrationen erreicht werden können, ohne daß Kristallisation eintritt. So nimmt ein Gemisch von i Teil Wasser mit i Teil technischem Xylidingemisch aus einem 50/0 SO, enthaltenden Gas bei gewöhnlichem Druck und Zimmertemperatur a50 g SO. pro Liter Lösungsgemisch auf, ohne daß Kristallisation eintritt, und gibt die schweflige Säure beim Erhitzen auf etwa 95° nahezu vollständig wieder ab.
  • Das Entgasen der S 02 haltigen Gemische geschieht am besten unter Rückfluß. Spuren von Aminen im.Gasstrom werden durch Auswaschen mit H2 S 04 oder durch Vorschalten von Absorptionsmitteln, wie z. B. Aktivkohle, zurückgehalten.
  • Bei Verwendung dauernd vollständig flüssiger Gemische kann kontinuierlich nach dem Gegenstromprinzip absorbiert und entgast werden; bei Verwendung des - anilinreichen Gemisches jedoch wird wegen der breiigen Beschaffenheit des gesättigten Gemisches besser intermittierend entgast.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Gewinnung konzentrierter schwefliger Säure aus verdünnten Gasen, dadurch gekennzeichnet, daß die schweflige Säure vermittels eines Gemisches von Wasser und aromatischen Aminen absorbiert und aus der Absorptionsmasse durch Erwärmen ausgetrieben wird.
DE1930557723D 1929-05-15 1930-03-09 Gewinnung konzentrierter schwefliger Saeure aus verduennten Gasen Expired DE557723C (de)

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