AT124520B - Verfahren zur Darstellung von Harnstoff. - Google Patents

Verfahren zur Darstellung von Harnstoff.

Info

Publication number
AT124520B
AT124520B AT124520DA AT124520B AT 124520 B AT124520 B AT 124520B AT 124520D A AT124520D A AT 124520DA AT 124520 B AT124520 B AT 124520B
Authority
AT
Austria
Prior art keywords
urea
ammonia
ammonium
preparation
carbon
Prior art date
Application number
Other languages
English (en)
Inventor
Alfons Dr Klemeng
Rudolf Dr Schoeller
Original Assignee
Alfons Dr Klemeng
Rudolf Dr Schoeller
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Alfons Dr Klemeng, Rudolf Dr Schoeller filed Critical Alfons Dr Klemeng
Application granted granted Critical
Publication of AT124520B publication Critical patent/AT124520B/de

Links

Landscapes

  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description


   <Desc/Clms Page number 1> 
 
 EMI1.1 
 
Von Kohlenoxysulfid und   Ammoniak   ausgehend, kann man auf verschiedenen Wegen zum Ammoniumthiocarbaminat   gelangen, welche Verbindung sieh   bekanntlich in Harnstoff   überführen   lässt. 



   So entsteht   thiocarbaminsaures   Ammonium durch Einleiten von Kohlenoxysulfid in alkoholisches Ammoniak (Berthelot, J. 1868,160 ; Than, A.   Suppl.   5 [1867] 236 ; Fleischer, B. 9 [1876] 436,991 ; Kretzschmar, J. pr. [2] 7,474) oder bei tieferen Temperaturen in wässeriges Ammoniak (Schmidt, B. 10 [1877] 191). Aus einem Gemisch von gasförmigem Kohlenoxysulfid und Ammoniak scheidet sich eben- 
 EMI1.2 
 nicht in Betracht, da sich aus dem   Gasgemisch   erst nach einigen Stunden kleine Kristalle von Thioearbaminat abscheiden, die Reaktion also äusserst langsam vor sich geht. 



   Das thiocaibaminsaure Ammonium kann durch Behandlung seiner Lösung mit Schwermetall- 
 EMI1.3 
   Kretzsehmar (I. c.) vorgesehlagen, Harnstoff   aus   Ammoniumthiocarbaminat   dadurch herzustellen. dass das Salz bei einer Temperatur von 130 bis   1400 unter Druck   erhitzt wird, wobei sich Schwefelwasserstoff abspaltet. Dieses Verfahren hat aber zur Voraussetzung, dass das Ammoniumthioearbaminat in festem und trockenem Zustand vorliegt. Man konnte daher bisnun aus den primären Ausgangsstoffen Kohlen- oxysulfid und Ammoniak mit einer technisch anwendbaren Methode nicht unmittelbar Harnstoff erhalten.

   Denn auch die bekannte Methode zur raschen Darstellung kleiner Mengen Harnstoff, nach welcher konzentriertes wässeriges Ammoniak in der Kälte mit Kohlenoxysulfid gesättigt und die Lösung mit einer wässerigen Suspension von Bleiweiss geschüttelt wird, wobei das Filtrat beim Verdunsten Harnstoff hinterlässt (Beilstein, IV. Aufl., 3. Bd., 1921, S. 45), eignet sich nicht für eine technische Anwendung. 



   Den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildet nun ein Verfahren, bei welchem man, von Kohlenoxysulfid und Ammoniak ausgehend, in einem Zug zu Harnstoff gelangt, ohne dass es erforderlich ist, das Ammoniumthiocarbaminat aus einer Lösung zu isolieren. Das neue Verfahren besteht im Wesen darin, dass man Kohlenoxysulfid und Ammoniak oder wenigstens eine der beiden Komponenten in ganz oder teilweise verflüssigtem Zustand in die Reaktion einbringt und das Reaktionsgemisch in bekannter Weise durch Erhitzen unter Druck in Harnstoff überführt. Man kann zu diesem Zweck die Gase zusammen kondensieren. oder diese Gase enthaltende Mischungen verflüssigen. Sehr zweckmässig wird zunächst das höher siedende Ammoniak kondensiert und hierauf gasförmiges Kohlenoxysulfid eingeleitet.

   Die Kondensation der Gase kann in irgend einer bekannten Weise erfolgen, beispielsweise durch Abkühlung auf tiefe Temperaturen,   zweckmässig   unter gleichzeitiger Anwendung von Druck. 



   Die Reaktion zwischen den beiden Komponenten führt unter den angegebenen Bedingungen rasch zu festem und trockenem Ammoniumthioearbaminat. Die Überführung in Harnstoff kann in derselben Apparatur, in welcher die Bildung des thiocarbaminsauren Ammoniums vor sich gegangen ist, durch Erhitzen unter Druck erfolgen ; vorteilhaft wird die Temperatur um   20-50'niedriger   gehalten, als dies   Kretzsehmar (I. c.)   angegeben hat. Es kommen also zweckmässig Temperaturen von   80-120'zur   Anwendung. 



   Beispiel 1 : In einer eisernen, mit Manometer und Ventilen versehenen Hochdruckapparatur werden unter Kühlung mit flüssiger Luft nacheinander 7l Ammoniakgas und ungefähr   4l   Kohlenoxysulfid kondensiert. Die Apparatur wird sodann im Ölbad langsam auf   1200 erwärmt   und ungefähr drei Stunden bei dieser Temperatur gehalten ; der   Druck beträgt nach   beendigter Reaktion   36'4   kg pro   end2.   Nach dem Erkalten wird der Überdruck, der vom Schwefelwasserstoff herrührt, abgelassen 

 <Desc/Clms Page number 2> 

 und der Inhalt des Autoklaven in Wasser gelöst. Nach dem Abfiltrieren von Verunreinigungen, welche hauptsächlich aus Eisensulfid bestehen-das Eisen stammt aus den Wänden der Apparaturwird der Harnstoff in der üblichen Weise isoliert.

   Die quantitative Bestimmung des Stickstoffes nach Kjeldahl ergibt, dass   69'7%   des Ammoniaks als Harnstoff gebunden werden ; die Ausbeute beträgt   6'55 g   Harnstoff. 



   Beispiel   S : In   der gleichen Apparatur werden   5l   Ammoniak kondensiert, worauf man   2'6l   gasförmiges Kohlenoxysulfid einleitet. Die Erhitzung wird bei   1200 durch   zwei Stunden fortgesetzt. 
 EMI2.1 
 oder   77'6%   auf Ammoniak berechnet. 



   PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Darstellung von Harnstoff durch Einwirkung von Kohlenoxysulfid auf Ammoniak und Abspaltung von Schwefelwasserstoff aus dem hiebei gebildeten Ammoniumthiocarbaminat, dadurch gekennzeichnet, dass man Kohlenoxysulfid und Ammoniak oder eine der beiden Komponenten in ganz oder teilweise verflüssigtem Zustande in die Reaktion einbringt und das Reaktionsgemisch in bekannter Weise durch Erhitzen unter Druck in Harnstoff überführt.

Claims (1)

  1. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man Kohlenoxysulfid und Ammoniak enthaltende Gasmischungen verflüssigt und der Druckerhitzung unterwirft.
    3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Druekerhitzung zur Überführung des intermediär gebildeten Ammoniumthiocarbaminats in Harnstoff bei 80-120 C durchgeführt wird.
AT124520D 1926-08-06 1926-08-06 Verfahren zur Darstellung von Harnstoff. AT124520B (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
AT124520T 1926-08-06

Publications (1)

Publication Number Publication Date
AT124520B true AT124520B (de) 1931-09-25

Family

ID=3633900

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
AT124520D AT124520B (de) 1926-08-06 1926-08-06 Verfahren zur Darstellung von Harnstoff.

Country Status (1)

Country Link
AT (1) AT124520B (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US2979527A (en) * 1958-05-21 1961-04-11 Monsanto Chemicals Preparation of urea from carbonyl sulfide and ammonium acid sulfide

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US2979527A (en) * 1958-05-21 1961-04-11 Monsanto Chemicals Preparation of urea from carbonyl sulfide and ammonium acid sulfide

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE739510C (de) Verfahren zur katalytischen Spaltung von Kohlenwasserstoffoelen
AT124520B (de) Verfahren zur Darstellung von Harnstoff.
DE537765C (de) Verfahren zur Herstellung von Harnstoff aus Kohlenoxysulfid und Ammoniak
DE720315C (de) Verfahren zur Herstellung von Harnstoff aus Gaswasser
DE668812C (de) Verfahren zur Ausscheidung von Wasser aus waessrigen Loesungen und Mischungen
DE884455C (de) Verfahren zur Behandlung pflanzlicher Stoffe zur Gewinnung von Cellulose fuer die Papierherstellung
DE530052C (de) Verfahren zur Herstellung von Harnstoffphosphat-Duengemitteln
DE489570C (de) Verfahren zur Herstellung von festem Ammoniumchlorid
AT229876B (de) Verfahren zur Herstellung von sehr reinem Melamin
DE319505C (de) Verfahren zur Darstellung von Dimethylbutadien
DE568086C (de) Verfahren zur Herstellung von Duengemitteln
DE547697C (de) Verfahren zur Herstellung von Ammonphosphaten
AT87837B (de) Verfahrung zur Aufspeicherung ungesättigter gasförmiger Kohlenwasserstoffe, wie Acetylen.
DE449405C (de) Verfahren zur Herstellung aromatischer Amine
AT100700B (de) Verfahren zur Herstellung von Phenyl-Rosindulin.
DE463416C (de) Herstellung eines Duengemittels aus Gaswasser
DE484000C (de) Verfahren zur Gewinnung von Aceton aus Schlempe oder aehnlich zusammengesetzten Produkten
DE542764C (de) Verfahren zur Gewinnung von Alkalinitrat und Aluminiumnitrat enthaltenden Loesungen
DE694293C (de) Verfahren zur Herstellung von Kohlenwasserstoffen aus festen kohlenstoffhaltigen Stoffen
AT65288B (de) Verfahren zur Darstellung von Kalziumsulfid.
DE340036C (de) Verfahren zur Gewinnung von Schwefel aus Schwefelwasserstoff oder Schwefelwasserstoff enthaltenden Gasen
DE583417C (de) Unter Kuehlwirkung arbeitendes Reinigungsverfahren fuer zur Fernleitung bestimmte Gase von Kokerei-, Gasanstalts-, Schwelereibetrieben o. dgl.
AT223170B (de) Verfahren zur Gewinnung von deuteriumangereichertem Wasserstoff und/oder deuteriumangereichertem Wasser
AT119958B (de) Verfahren zur Darstellung von Ammoniak und den Salzen der Ameisen- und Oxalsäure.
AT96288B (de) Verfahren zur Herstellung von Alkaliboraten.