DE2619099C2 - - Google Patents
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- DE2619099C2 DE2619099C2 DE2619099A DE2619099A DE2619099C2 DE 2619099 C2 DE2619099 C2 DE 2619099C2 DE 2619099 A DE2619099 A DE 2619099A DE 2619099 A DE2619099 A DE 2619099A DE 2619099 C2 DE2619099 C2 DE 2619099C2
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- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B01—PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
- B01D—SEPARATION
- B01D53/00—Separation of gases or vapours; Recovering vapours of volatile solvents from gases; Chemical or biological purification of waste gases, e.g. engine exhaust gases, smoke, fumes, flue gases, aerosols
- B01D53/34—Chemical or biological purification of waste gases
- B01D53/46—Removing components of defined structure
- B01D53/48—Sulfur compounds
- B01D53/50—Sulfur oxides
- B01D53/501—Sulfur oxides by treating the gases with a solution or a suspension of an alkali or earth-alkali or ammonium compound
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von
SO₂ und einer zur SO₂-Absorption fähigen Flüssigkeit aus
einer lösliche Sulfite und/oder Bisulfite enthaltenden Wasch
lösung aus einer Wäsche von SO₂haltigem Gas. Solche Verfahren
sind beispielsweise aus der DE-AS 14 42 359 und der US-
PS 38 44 927 bekannt.
Die als Ausgangsmaterial verwendeten Waschlösungen stammen
beispielsweise aus der Entschwefelung von Rauchgasen von
Versorgungsbetrieben, die große Mengen an schwefelhaltigen
Brennstoffen verbrennen, da solche Rauchgase aus Gründen
des Umweltschutzes nicht ungereinigt an die Atmosphäre abge
geben werden dürfen.
Andere Verfahren zur Rauchgasentschwefelung sind eine Gas
wäsche mit Kalk und Kalkstein, eine Gaswäsche mit Magnesium
oxid, eine Gaswäsche mit Natrium unter thermischer Regene
rierung (US-PSen 34 77 815 und 34 85 581), eine Gaswäsche
mit Natrium unter elektrolytischer Regenerierung (US-PS
34 75 122), ein Citratverfahren (U. S. Bureau of Mines,
Report of Investigations 7774, 1973), ein Phosphatverfahren
(Chemical Engineers, 81, 8. Juli 1974, Seiten 46/47), das
doppelte Alkaliverfahren und die katalytische Oxidation unter
Gewinnung von Schwefelsäure. Ein Überblick über diese
und andere Verfahren wurde von A. V. Slack von der Noyes
Data Corporation veröffentlicht ("Sulfur Dioxide Removal
from Waste Gases", Pollution Control Review No. 4, 1971,
von A. V. Slack, Noyes Data Corporation, Park Ridge,
NJ 07656).
Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe bestand nun
darin, aus Waschlösungen, die aus der Wäsche SO₂haltiger Gase
stammen, in zuverlässiger Weise brauchbare Produkte zu
bekommen.
Das erfindungsgemäße Verfahren mit den eingangs genannten
Merkmalen ist dadurch gekennzeichnet, daß man die Gaswasch-
Salzlösung einer elektrodialytischen Wasserzerlegung unter
zieht.
Bezüglich des technischen Fortschrittes muß man Investitions
kosten und Betriebskosten, Zuverlässigkeit, Verfahrens
flexibilität, Produktion brauchbarer Schwefelprodukte und
Ablagerbarkeit von Nebenprodukten berücksichtigen.
Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens sind folgende:
- 1. Man bekommt ein Verfahren, das SO₂ aus Gas mit hoher Wirk samkeit entfernt und gleichzeitig auch Staub, Wärme und/ oder Flugascheteilchen, die in dem Gas enthalten sind, entfernt.
- 2. Man gewinnt SO₂ in einer gewerblich verwertbaren, handels fähigen oder deponierbaren Form.
- 3. Man bekommt eine vollständige oder im wesentlichen voll ständige Gewinnung des Absorbens bei mäßigen Temperaturen (von 15 bis 80°C) ohne Verwendung wesentlicher Mengen äußerer Wärme oder der Zugabe von Behandlungschemikalien.
- 4. Man bekommt eine wirksame Methode zur Konzentrierung eines relativ verdünnten SO₂-Stromes.
- 5. Man bekommt ein Verfahren, das in wirtschaftlicher Weise Chemikalien regeneriert, im wesentlichen durch Bewegung von Ionen, die thermodynamisch leicht bewegt werden im Vergleich zu der Verwendung einer Phasenveränderung oder der Verwendung von Elektrodenreaktionen.
Dem Verfahren nach der Erfindung voraus geht eine Gaswäsche
beispielsweise eines Rauchgases aus einem Ofen oder Kocher
mit einer wäßrigen alkalischen Lösung, wie einer Lösung von
Na₂SO₃, von NaOH oder einer Kombination beider oder irgend
einer anderen relativ basischen Lösung. Die behandelte Gas
waschlösung wird aufgeteilt und dann in einem Membranwasser
zerleger behandelt, der aus Kationenaustauschmembranen und
bipolaren Membranen besteht. Dieses Verfahren gibt eine ba
sische Lösung, die zur SO₂-Absorption fähig ist und zu dem
Gaswäscher zurückgeführt wird, und eine SO₂haltige Lösung.
Da die Löslichkeit von SO₂ in Wasser bei erhöhter Temperatur
gering ist, kann das SO₂ aus der Lösung durch Erhitzen und/
oder durch Hindurchblasen von Luft daraus entfernt werden.
Das in einem Absorber anschließend durch Oxidation von SO₂
mit O₂ gebildete Sulfat kann auf verschiedene Weise entfernt
werden, wie durch weitere Wasserzerlegung in einer Zweikam
merzelle und Behandlung des resultierenden NaHSO₄ mit Kalk,
um CaSO₄ auszufällen, oder in einem herkömmlichen Dreikam
mer-Membranwasserzerleger unter Bildung von H₂SO₄, das kon
zentriert oder mit Kalk behandelt werden kann, oder durch
Gewinnung von Na₂SO₄ durch Verdampfung des SO₂-freien Stromes
aus der Ausstreifung oder durch Gewinnung von Na₂SO₄ als
Glaubersalz durch Kristallisation.
In der Zeichnung zeigen
Fig. 1 ein Fließbild einer Anlage zur Durchführung des Ver
fahrens gemäß der Erfindung,
Fig. 2 eine schematische Darstellung eines Membranstapels,
das für einen Zweikammer-Wasserzerleger nach der Er
findung verwendet werden kann,
Fig. 3 schematisch einen Teil eines Diagramms einer Zellen
einheit aus einem herkömmlichen Wasserzerleger,
Fig. 4 schematisch einen Teil eines Diagramms einer Zellen
einheit zur Regenerierung von Säure und Base aus
schwach basischen Gaswaschflüssigkeiten,
Fig. 5 einen Teil eines Fließbildes einer anderen Ausfüh
rungsform einer Anlage zur Durchführung des Verfah
rens nach der Erfindung.
Fig. 6 ein Fließbild einer weiteren Ausführungsform einer
Anlage zur Durchführung des Verfahrens nach der Er
findung unter Verdampfung und
Fig. 7 ein Fließbild nach einer anderen Ausführungsform einer
Anlage zur Durchführung des Verfahrens nach der
Erfindung unter Kühlen eines Teils der Bodenflüssig
keit des Ausstreifers und unter Auskristallisieren
des Sulfatsalzes daraus.
Das Verfahren kann unter Bezugnahme auf die Zeichnung besser
verstanden werden. Darin bedeuten Bezugszeichen, die mit
kleinen Buchstaben kombiniert sind, allgemein ähnlich funk
tionierende Elemente in anderen Figuren der Zeichnung.
In Fig. 1 tritt das SO₂reiche Gas in einen Gaswäscher 1 als
Strom 5 ein und reagiert dort mit dem basischen Medium unter
Bildung eines Bisulfits, wie beispielsweise mit NaOH unter
Bildung von NaHSO₃. In dem Gaswäscher wandelt eine Oxidation
etwas von dem SO₂ in Na₂SO₄. Statt Natriumionen kann das
Gaswaschmedium selbstverständlich auch andere Kationen ent
halten, die lösliche Sulfite bilden, wie beispielsweise K⁺,
Li⁺, quaternäre Ammoniumionen, wie Tetramethylammonium, Me
thylpyridinium, Dimethylpiperidinium oder Hydroxyethyldime
thylammonium, und Sulfoniumionen, wie Trimethylsulfonium.
Amine, die durch SO₂ in Wasser protoniert werden, wie Ammo
niak, Methylamin, Pyridin, Dimethylamin und Trimethylamin,
können auch als das Gaswaschmedium verwendet werden. Das
Gaswaschmedium kann auch andere Anionen als OH- enthalten,
wie Phosphat-, Sulfit- oder Carboxylationen, wie Acetat-,
Citrat- oder Oxalationen. Das Verfahren nach der Erfindung
kann immer dann angewendet werden, wenn die Umwandlung einer
basischen Verbindung in eine im wesentlichen lösliche saurere
Verbindung durch Absorption von SO₂ in dem Gaswäscher
stattfindet, da dann auf die Absorption eine Regenerierung
der basischen Verbindung und Freisetzung von SO₂ durch den
Wasserzerleger erfolgen kann. Der verwendete Gaswäscher kann
bekannter Bauart sein, wie ein Venturi-Absorber, ein Platten
absorber oder ein gepackter Turm. Die feinteiligen Stoffe
in dem zu waschenden Gas können in einer getrennten Stufe
vor der Absorption, wie bei dieser Ausführungsform, entfernt
werden, oder die Entfernung der feinteiligen Stoffe kann
mit der Absorptionsstufe kombiniert werden. Die Absorptions
temperatur kann zwischen 27 und 82°C liegen. Vorzugsweise
liegt die Temperatur zwischen 32 und 68°C. Die Ionenkon
zentrationen von Na₂SO₃, NaHSO₃, NaOH, Na₂SO₄ und NaHSO₄ in
den Gaswaschlösungen können über einen weiten Bereich vari
ieren und sind theoretisch lediglich durch die Löslichkeiten
dieser Salze begrenzt. Der gewaschene Gasstrom verläßt den
Gaswäscher als Strom 20 und verursacht kein wesentliches
Umweltverschmutzungsproblem, da das meiste SO₂ entfernt ist.
Die Zusammensetzung des den Gaswäscher verlassenden Stromes
6, der den absorbierenden Schwefel enthält, hängt von der Zu
sammensetzung der Gaswaschlösung, der Konstruktion des Absor
bers, dem Grad der beabsichtigten SO₂-Entfernung und der
Schwefelmenge, die durch Oxidation in Sulfat umgewandelt
wird, ab.
Die in dem Gaswäscher 1 auftretenden Reaktionen können durch
folgende Gleichungen zusammengefaßt werden:
Für NaOH-Gaswäsche
SO₂ + 2 NaOH → Na₂SO₃ + H₂O
Na₂SO₃ + SO₂ + H₂O →2 NaHSO₃
Na₂SO₃ + ½ O₂ → Na₂SO₄ (Nebenreaktion)
SO₂ + 2 NaOH → Na₂SO₃ + H₂O
Na₂SO₃ + SO₂ + H₂O →2 NaHSO₃
Na₂SO₃ + ½ O₂ → Na₂SO₄ (Nebenreaktion)
Für Ammoniak-Gaswäsche
2 NH₃ + SO₂ + H₂O → (NH₄)₂SO₃
(NH₄)₂SO₃ + SO₂ + H₂O → 2 NH₄HSO₃
2 NH₃ + SO₂ + ½ O₂ + H₂O → (NH₄)₂SO₄ (Nebenreaktion)
2 NH₃ + SO₂ + H₂O → (NH₄)₂SO₃
(NH₄)₂SO₃ + SO₂ + H₂O → 2 NH₄HSO₃
2 NH₃ + SO₂ + ½ O₂ + H₂O → (NH₄)₂SO₄ (Nebenreaktion)
Für Acetat-Gaswäsche
NaOAc + SO₂ + H₂O → NaHSO3 + HOAc
2 NaOAc + SO₂ + ½ O₂ → Na₂SO₄ + 2 HOAc (Nebenreaktion)
NaOAc + SO₂ + H₂O → NaHSO3 + HOAc
2 NaOAc + SO₂ + ½ O₂ → Na₂SO₄ + 2 HOAc (Nebenreaktion)
Ähnliche Gleichungen können auch für andere Gaswaschmedien
formuliert werden. Der schwefelreiche Strom 6 aus dem Gaswä
scher wird in zwei Ströme aufgespalten, die in einen Zwei
kammer-Wasserzerleger 2 eingespeist werden. Einzelheiten
des Betriebes dieses Wasserzerlegers werden in Verbindung
mit der Beschreibung der Fig. 2 erläutert.
Der Zweikammer-Wasserzerleger 2 enthält in bekannter Weise
eine Vielzahl von Kationenmembranen und bipolaren Ionenaus
tauschmembranen, die alternierend zwischen zwei Elektroden
so angeordnet sind, daß sie eine Elektrodialysebatterie bil
den. Obwohl die Verwendung bipolarer Membranen wegen der
Einfachheit der Anlage bevorzugt ist, kann die Wasserzerle
gung auch unter Verwendung einer dritten Kammer durchgeführt
werden, die Anionen oder Kationen enthält, welche nicht in
der Lage sind, durch die Anionen- und Kationen-Membranen
auf beiden Seiten der Kammer hindurchzugehen, wie beispiels
weise in den US-PS 37 04 218 und 37 05 846 beschrieben ist.
Wenn diese Anordnung für die Wasserzerlegung verwendet wird,
arbeitet sie nach den gleichen Prinzipien wie die bipolare
Membran. Der Zweikammer-Wasserzerleger oder eine hierzu
äquivalente Anlage wandelt Wasser in Wasserstoff und Hydro
xylionen um. Der Wasserzerleger verwendet geeignete bipolare
Membranen, wie beispielsweise gemäß der US-PS 28 29 095.
Die Betriebsweise des Wasserzerlegers, der unter Bezugnahme
auf Fig. 2 weiter beschrieben wird, ist im wesentlichen fol
gende: Ein Gleichstrom geht von der Anode 26 zu der Kathode
25. Ein Strom 8 a, der NaHSO₃ und Na₂SO₄ enthält, wird von
dem Gaswäscher zu den mit A bezeichneten Kammern geführt.
In die Kammern A werden Wasserstoffionen, H⁺, von den bipo
laren Membranen 28 eingeführt. Gleichzeitig wandern Kationen
zu den Kammern B durch die Kationenmembranen 27. Da SO₂ eine
schwache Säure ist, ist die H⁺-Ionenkonzentration in den
Kammern A niedrig, bis die gesamte HSO₃--Ionen in SO₂ umge
wandelt sind.
Dies bevorzugt den Transport von Na⁺-Ionen gegenüber dem
von H⁺-Ionen durch die Kationenmembran. Das Vorhandensein
von etwas Na₂SO₄ in dem Strom 8 a ist ein Vorteil für die
Wirksamkeit, da hierdurch das Verhältnis von Na⁺/H⁺-Ionen in
den Kammern A steigt. Der andere Teil 7 a des Stromes aus
dem Gaswäscher 1 in Fig. 1 wird in die Kammern B des Zwei
kammer-Wasserzerlegers eingespeist, der im einzelnen in
Fig. 2 gezeigt ist. Die OH--Ionen aus der bipolaren Membran
reagieren mit vorhandenen HSO₃--Ionen in dem Strom und bil
den SO₃=-Ionen, die durch ankommende Na⁺-Ionen aus den Kam
mern A im wesentlichen neutralisiert werden. Wenn die gesamten
HSO₃--Ionen umgesetzt sind, wird NaOH produziert. Die
Zusammensetzung des Grundstromes hängt daher von den relativen
Mengen des Stromes 6 aus dem Gaswäscher ab, der in die
Kammern A und B als Strom 8 a bzw. 7 a eingeführt wird, und
kann im wesentlichen ganz aus NaOH, Na₂SO₃, Gemischen von
Na₂SO₃ oder Gemischen von NaHSO₃ und Na₂SO₃ bestehen. Die
Umwandlung kann in einem einzelnen Durchgang durch die Bat
terie oder portionsweise erfolgen oder indem man die Lösungen
durch eine Reihe von Batterien derart hindurchführt,
daß die Löslichkeit von SO₂ in Wasser nicht überschritten
wird und kein Gas im Innern der Wasserzerlegerbatterie ge
bildet wird. Der Betrieb des Wasserzerlegers mit Überatmos
phärendruck auf die Lösungen kann auch dazu beitragen, die
Bildung von SO₂-Gas im Inneren der Batterie zu verhindern.
Die Reaktionen in dem Wasserzerleger werden schematisch
durch folgende Gleichungen wiedergegeben:
Säurekammer:
für NaOH/Na₂SO₃-Gaswäsche
NaHSO₃ + H⁺ - Na⁺ → H₂SO₃
für NaOH/Na₂SO₃-Gaswäsche
NaHSO₃ + H⁺ - Na⁺ → H₂SO₃
für Ammoniak-Gaswäsche
NH₄HSO₃ + H⁺ - NH₄⁺ → H₂SO₃
NH₄HSO₃ + H⁺ - NH₄⁺ → H₂SO₃
für Acetat-Gaswäsche
NaHSO₃ + HOAc + H⁺ - Na⁺ → H₂SO₃ + HOAc
NaHSO₃ + HOAc + H⁺ - Na⁺ → H₂SO₃ + HOAc
Basenkammer:
für NaOH/Na₂SO₃-Gaswäsche
NaHSO₃ + Na⁺ + OH- → Na₂SO₃ + H₂O
Na⁺ + OH- → NaOH
für NaOH/Na₂SO₃-Gaswäsche
NaHSO₃ + Na⁺ + OH- → Na₂SO₃ + H₂O
Na⁺ + OH- → NaOH
für Ammoniak-Gaswäsche
NH₄HSO₃ + NH₄⁺ + OH- → (NH₄)₂SO₃ + H₂O
NH₄⁺ + OH- → NH₄OH
NH₄HSO₃ + NH₄⁺ + OH- → (NH₄)₂SO₃ + H₂O
NH₄⁺ + OH- → NH₄OH
für Acetat-Gaswäsche
NaHSO₃ + HOAc + Na⁺ + OH- → NaHSO₃ + NAOAc + H₂O
NaHSO₃ + NaOAc + HO + Na⁺ + OH- → Na₂SO₃ + NaOAc + 2 H₂O
Na⁺ + OH- → NaOH
NaHSO₃ + HOAc + Na⁺ + OH- → NaHSO₃ + NAOAc + H₂O
NaHSO₃ + NaOAc + HO + Na⁺ + OH- → Na₂SO₃ + NaOAc + 2 H₂O
Na⁺ + OH- → NaOH
Gesamtreaktionen:
für NaOH/Na₂SO₃-Gaswäsche
2 NaHSO₃ → H₂O + SO₂ + Na₂SO₃
NaHSO₃ → NaOH + SO₂
für NaOH/Na₂SO₃-Gaswäsche
2 NaHSO₃ → H₂O + SO₂ + Na₂SO₃
NaHSO₃ → NaOH + SO₂
für Ammoniak Gaswäsche
2 NH₄HSO₃ → H₂O + SO₂ + (NH₄)₂SO₃
NH₄HSO₃ → SO₂ + NH₄OH
2 NH₄HSO₃ → H₂O + SO₂ + (NH₄)₂SO₃
NH₄HSO₃ → SO₂ + NH₄OH
für Acetat-Gaswäsche
3 NaHSO₃ + HOAc → NaOAc + NA₂SO₃ + 2 SO₂ + 2 H₂O
NaHSO₃ → NaOH + SO₂
3 NaHSO₃ + HOAc → NaOAc + NA₂SO₃ + 2 SO₂ + 2 H₂O
NaHSO₃ → NaOH + SO₂
In den obigen Gleichungen wurde nur die Zersetzung von
Bisulfit in dem Beschickungsstrom 6 gezeigt. In der Praxis
kann die zu dem Wasserzerleger geschickte Waschlösung aber
ein Gemisch von Sulfit und Bisulfit enthalten. Das Sulfit
unterliegt einer Wasserzerlegung, wie durch die folgenden
Reaktionsgleichungen gezeigt ist:
Säurekammer:
Na₂SO₃ + 2 H⁺ - 2 Na⁺ → H₂SO₃
Na₂SO₃ + 2 H⁺ - 2 Na⁺ → H₂SO₃
Basenkammer:
2 Na⁺ + 2 OH- → 2 NaOH
2 Na⁺ + 2 OH- → 2 NaOH
Gesamtreaktion:
Na₂SO₃ + H₂O → 2 NaOH + SO₂
Na₂SO₃ + H₂O → 2 NaOH + SO₂
Die Verwendung eines Membran-Wasserzerlegers zur Regenerie
rung der verbrauchten Sulfitlauge ist sehr vorteilhaft, da
das Verfahren keine Phasenänderung einschließt, mit Ausnahme
der Entwicklung von SO₂ aus H₂SO₃-Lösungen, und nur geringe
Energiezufuhr benötigt. Außerdem hat das Verfahren nach der
Erfindung eine hohe Wirksamkeit und kann bei irgendeiner
bequemen Temperatur durchgeführt werden, wie beispielsweise
in dem breiten Bereich von 10 bis 77°C, doch bevorzugt zwischen
21 und 54°C.
Die Wasserzerlegung bildet H⁺- und OH--Ionen bei jeder der
bipolaren Membranen zwischen den Elektroden ohne Bildung von
H₂ und O₂ (mit Ausnahme der relativ begrenzten Menge von
H₂ und O₂ an den Elektroden, die die einzigen Stellen sind,
wo Oxidations- und Reduktionsreaktionen auftreten). Daher
werden bei der Wasserzerlegung Oxidations- und Reduktions
produkte nur in relativ kleinen Mengen gegenüber der großen
Menge an H⁺ und OH-, welche an den bipolaren Membranen gebil
det werden, gebildet.
Wie in Fig. 1 gezeigt, wird die behandelte Lösung 10 aus
den Kammern B des Wasserzerlegers 2 zu dem Gaswäscher 1 zu
rückgeführt. Die Lösung aus den Kammern A des Wasserzerle
gers 2 tritt als Strom 9 aus. Dieser Strom 9, der hauptsäch
lich aus Na₂SO₄, SO₂ und Wasser besteht, wird in den Aus
streifer 3 eingeführt, wo er erhitzt und das gelöste SO₂
freigesetzt und als Strom 11 aufgefangen wird. Das konzen
trierte SO₂ in dem Strom 11 kann nach bekannten Methoden
in Schwefel oder Schwefelsäure umgewandelt oder komprimiert
und als flüssiges SO₂ gewonnen werden.
SO₂ kann auch aus dem Strom 9 gewonnen werden, indem man
Luft durch die Lösung hindurchbläst, wobei man die Lösung
nicht erhitzen muß. Das Gemisch von SO₂, N₂ und O₂, das bei
dieser Methode erhalten wird, ist geeignet für die Herstel
lung von Schwefelsäure.
Ein anderes Verfahren, SO₂ aus dem Strom 9 in Fig. 1 zu er
halten, ist jenes, den Strom unter Druck zu setzen und flüs
siges SO₂ als Kopfprodukt einer Destillationskolonne zu er
halten. Stattdessen kann die Fraktionierung auch unter ver
mindertem Druck bei Umgebungstemperaturen durchgeführt und
das entwickelte SO₂ durch Komprimieren verflüssigt werden.
Der Strom 12 vom Boden des Ausstreifers 3 besteht im we
sentlichen aus wäßriger Na₂SO₄-Lösung. Um durch Oxidation in
dem Verfahren gebildetes Sulfat zu entfernen, kann der Strom
12 in einem Dreikammer-Wasserzerleger der herkömmlichen Bau
art behandelt werden, wie beispielsweise in einer Apparatur
der in den US-PSen 28 29 095, 37 04 218 und 37 05 846 be
schriebenen und schematisch als 4 in Fig. 1 bezeichneten Typen.
Eine Zelleneinheit des Wasserzerlegers 4 ist im einzel
nen in Fig. 3 wiedergegeben. Eine Reihe von Membranen, die
aus Fig. 3 ersichtlich ist, eine Kationmembran 34, eine bi
polare Membran 33 und eine Anionmembran 32, ist zwischen
einer Anode 31 und einer Kathode 30 angeordnet und bildet
eine Reihe von drei Kammern, die mit S, B und A bezeichnet
sind. Der Na₂SO₄-Strom 12 b wird in die Kammern S einge
speist, wo unter der Wirkung von Gleichstrom seine Konzen
tration durch Wanderung von Na⁺-Ionen zu den Kammern B und
durch Wanderung von SO₄=-Ionen zu den Kammern A vermindert
wird. Die verarmte Na₂SO₄-Lösung, die aus den Kammern S des
Wasserzerlegers 4 herauskommt (der Strom 13 in Fig. 1) kann
in die Kammern B eingeführt werden, um NaOH aufzunehmen,
um aus dem Wasserzerleger 4 als Strom 14 zu dem Absorber
1 zurückgeführt zu werden. Wie in Fig. 1 gezeigt ist, werden
Wasser (Strom 17) und etwas rückgeführte Säure (Strom 19)
zusammen als Strom 18 in die Säurekammern des Wasserzerle
gers 4 eingeführt, wo die H₂SO₄-Konzentration gesteigert
wird. Diese Schwefelsäure verläßt den Wasserzerleger als
Strom 21. Ein Teil (Strom 16) des Stromes 21 kann dann weiter
konzentriert und in an sich bekannter Weise verarbeitet
oder, wie er ist, benutzt werden. Es werden in dem Wasser
zerleger 4 nur genügend NaOH und H₂SO₄ produziert, um die
durch Oxidation gebildeten SO₄=-Ionen zu entfernen und eine
konstante Menge an Rückführsulfat zu dem Absorber aufrecht
zuerhalten.
Die Gesamtreaktion in dem Dreikammer-Wasserzerleger ist
folgende:
Wenn eine schwache Base, wie Ammoniak, bei der Gaswäsche
verwendet wird, kann die Sulfatentfernung einfacher erfolgen.
Der Dreikammer-Wasserzerleger kann durch einen Zweikam
mer-Wasserzerleger ersetzt werden, der aus bipolaren Membranen
und Anionen-Membranen besteht. Eine Zelleinheit aus
einem solchen Wasserzerleger ist in Fig. 4 erläutert. Eine
Reihe von Membranen, bipolare Membranen 33 c und Anionen-Mem
branen 32 c, sind zwischen einer Anode 31 c und einer Kathode
30 c angeordnet und bilden eine Reihe von zwei Kammern, die
mit B′ und A' bezeichnet sind. Ein Strom von (NH₄)₂SO₄ aus
dem Ausstreifer 3 in Fig. 1 wird in die Basenkammern (B′)
als Strom 12 c eingeführt. Wegen des relativ großen Überschlusses
an Sulfationen wird SO₄= durch die Anionenmembranen über
führt, vorzugsweise zu den OH--Ionen. In den Kammern A′ ver
einigen sich diese Sulfationen mit den durch die bipolaren
Membranen erzeugten H⁺-Ionen und ergeben H₂SO₄. Der Strom
18 c (18 in Fig. 1) wird verwendet, um die Schwefelsäure auf
zunehmen. Die konzentrierte Schwefelsäure verläßt diesen
Wasserzerleger als Strom 21 c (21 in Fig. 1). Die auftreten
den Reaktionen sind folgende:
Basenkammern (B′):
Säurekammer (A′):
2 H⁺ + SO₄= → H₂SO₄
2 H⁺ + SO₄= → H₂SO₄
Gesamtreaktion:
(NH₄)₂SO₄ + 2 H⁺ + 2 OH- → 2 NH₄OH + H₂SO₄
(NH₄)₂SO₄ + 2 H⁺ + 2 OH- → 2 NH₄OH + H₂SO₄
Eine andere Methode zur Entfernung von SO₄=-Ionen aus dem
System wird unter Bezugnahme auf Fig. 5 beschrieben. Die
Na₂SO₄-Lösung aus dem Ausstreifer 3 (von Fig. 1), die in
Fig. 4 als Strom 12 d gezeigt ist (der gesamte Strom 12 oder
ein Teil desselben aus Fig. 1) wird an der Säureseite des
Zweikammer-Wasserzerlegers 40 eingespeist. Eine Umwandlung
von Na₂SO₄ in NaHSO₄ erfolgt in analoger Weise zu der Um
wandlung von NaHSO₃ zu H₂SO₃, welche bei der Wasserzerlegung
auftritt, die in Verbindung mit Fig. 2 beschrieben wurde.
Es wird genügend Acidität in die Na₂SO₄-Beschickung zu dem
Wasserzerleger 40 eingeführt, damit in den nachfolgenden
Reaktionen die erforderliche Sulfatmenge entfernt wird. Auf
der Basenseite des Wasserzerlegers wird zusätzliche Base
entwickelt. Der Strom 10 d wird verwendet, um die gebildete
Base aufzunehmen. Dieser Strom kann ein Teil des Stromes
10 oder 6 aus Fig. 1 sein.
Die Wasserzerlegerreaktionen sind folgende:
Säurekammer:
Na₂SO₄ + H⁺ - Na⁺ → NaHSO₄
Na₂SO₄ + H⁺ - Na⁺ → NaHSO₄
Basenkammer:
Na⁺ + OH- → NaOH
NaHSO₃ + NaOH → Na₂SO₃ + H₂O
Na⁺ + OH- → NaOH
NaHSO₃ + NaOH → Na₂SO₃ + H₂O
Gesamtreaktionen:
Na₂SO₄ + NaHSO₃ → NaHSO₄ + Na₂SO₃
Na⁺ + OH- → NaOH
Na₂SO₄ + NaHSO₃ → NaHSO₄ + Na₂SO₃
Na⁺ + OH- → NaOH
Die Lösung von Na₂SO₄/NaHSO₄ aus dem Wasserzerleger 40, der
Strom 44, wird bei 41 umgesetzt. Kalk- oder Kalkstein wird
über den Strom 45 eingeführt. Der Schlamm, Strom 46, der
aus gelöstem Na₂SO₄, kleinen Mengen an gelöstem Ca(OH)₂ und
einer Ausfällung von CaSO₄ besteht, wird bei 42 filtriert,
und das Sulfat wird bei 47 als festes CaSO₄ oder CaSO₄ · 2 H₂O
aus dem System entfernt. Der Natriumsulfatstrom 48 kann
mit Na₂CO₃ oder CO₂ behandelt werden, um die Konzentration
von löslichen Ca++-Ionen durch Ausfällung von CaCO₃ zu ver
mindern, und dieses kann dann abfiltriert werden, oder der
Strom 48 kann mit dem Strom 49 aus dem Wasserzerleger 40
vermischt werden, was zur Bildung einer kleinen Menge von
CaSO₃ führt, welches im Filter 43 abgetrennt wird. Das bei
51 entfernte CaSO₃ wird weggeworfen und die alkalische Lö
sung 52 zu dem Absorber 1 in Fig. 1 zurückgeführt.
Statt eines getrennten Wasserzerlegers zur Umwandlung von
Na₂SO₄ in NaHSO₄ kann die Umwandlung auch in einem Wasser
zerleger 2 (Fig. 1) erfolgen, bevor der Strom 9 in den Aus
streifer 3 eingeführt wird. In diesem Fall ist der Strom 12
ein Gemsich von Na₂SO₄ und NaHSO₄ und kann mit Kalk ohne
weitere Ansäuerung durch Wasserzerlegung behandelt werden.
Eine andere Methode zur Entfernung von Sulfat aus dem System
ist das Eindampfen der Na₂SO₄-Lösung aus dem Ausstreifer.
Diese Art von Reinigungsverfahren ist in Verbindung mit
Fig. 6 beschrieben. Wie in Fig. 6 gezeigt ist, wird der SO₂-
reiche Strom 9 e aus dem Wasserzerleger 2 e (letzterer ist
in Fig. 1 mit 2 bezeichnet) in den Ausstreifer 3 e einge
führt, wo durch Erhitzen SO₂ (11 e) entfernt wird. Die bei 12 e
abgezogene Natriumsulfatlösung wird dann unterteilt. Ein
Teil 69 wird zu dem Gaswäscher (1 in Fig. 1) zurückgeführt.
Der andere Teil des unterteilten Stromes 61 wird in dem oder
den Verdampfern 80 konzentriert. Der Schlamm aus dem Ver
dampfer 63 wird in dem Filter 81 filtriert, und das feste
Na₂SO₄ wird bei 82 getrocknet und bei 83 zum Verkauf oder
zur Ablagerung auf Halde gebracht, während die gesättigte
Lösung vom Filter 81, der Strom 65, zu dem Verdampfer 80
zurückgeführt wird. Wasserdampf kann von dem Verdampfer, wie
bei 67 gezeigt ist, gewonnen und zum Erhitzen in dem Aus
streifer 3 e benutzt werden. Es kann in manchen Fällen auch
vorteilhaft sein, den Strom 9 e (in Fig. 6 nicht gezeigt)
beim Einführen in den SO₂-Ausstreifer derart zu unterteilen,
daß zwei Ausstreifer verwendet werden. Einer von ihnen kann
unter direktem Wasserdampfeinspritzen betrieben werden und
der andere einen Wärmeaustauscher verwenden und liefert den
zu verdampfenden Na₂SO₄-Strom. Diese Verfahrenstype verwendet
die wirksame Heizmethode einer direkten Wasserdampf-Ein
spritzung ohne Verdünnung mit kondensiertem Wasserdampf,
der wieder verdampft werden müßte.
Wenn Na₂SO₄ gebildet wird, werden Na⁺-Ionen und Base äquiva
lent zu der gebildeten SO₄=-Menge verloren und müssen ergänzt
werden. Dies kann durch Zugabe von Na₂CO₃, NaHCO₃, Na₂SO₃,
NaHSO₃ oder NaOH (Strom 71) zu dem Strom 10 e aus den Kammern
B des Wasserzerlegers 2 e vor der Rückführung zu dem Absorber
als Strom 15 e (15 in Fig. 1) erfolgen.
Statt dessen kann das zur Ergänzung verwendete Na₂SO₃, NaHSO₃,
NaHCO₃ und Na₂SO₃ am Anfang in einem Zweikammer-Wasserzerle
ger zersetzt werden, wobei sich NaOH und SO₂ (oder CO₂) bil
den. Die so gebildete Base kann als Strom 71 zu dem Strom
10 e eingespeist werden. Das gebildete SO₂ (oder CO₂) kann
dann gewonnen werden.
Eine andere Methode zur Entfernung von Sulfat besteht darin,
einen Teil des Na₂SO₄ aus dem Ausstreifer zu kühlen, d. h.
den in Fig. 6 als 12 e und auch den in Fig. 7 als 12 f gezeig
ten Strom. Dies ist unter Bezugnahme auf Fig. 7 beschrieben,
wo ein Teil 61 f des Ausstreifer-Bodenproduktes 12 f in einem
Kühler-Kristallisator 84 gekühlt wird, wobei das Natriumsulfat
auskristallisiert. Die Mutterlauge 86 wird nach Entfer
nung der Natriumsulfatkristalle als Glaubersalz bei 87 zu
dem SO₂-Absorber (nicht gezeigt) als Strom 88 zusammen mit
dem Strom 69 f zurückgeführt. Das Glaubersalz, das bei 89
auskristallisiert ist, kann anschließend getrocknet werden,
wie bei 90 gezeigt ist, und als Natriumsulfat verkauft werden.
Das Natrium, das aus dem System verloren geht, muß als
Na₂CO₃, NaHCO₃, Na₂SO₃, NaHSO₃ oder NaOH ergänzt werden.
In diesem Beispiel wurde eine Laboratoriums-Elektrodialyse
vorrichtung verwendet, um ihre Wirksamkeit zu ermitteln.
Sie bestand aus einer Platinanode, einer Kationenmembran,
einer weiteren gleichen Kationenmembran, einer bipolaren
Membran mit der anionendurchlässigen Seite zu der Anode hin,
einer weiteren Kationenmembran und einer Platinanode. Die
Membranen wurden durch Polyfluorkohlenstoffzylinder mit einem
Innendurchmesser von 3,7 cm an ihrer Stelle gehalten
und voneinander getrennt, und diese Zylinder enthielten Öff
nungen für das Pumpen der Lösungen zu den 1,5 cm dicken Lö
sungskammern, die dem Zylinder und den Membranen gebil
det wurden.
Eine Zelle mit fünf Kammern wurde auf diese Weise gebildet,
wobei die Kammern Anolyt, Säure, Base, Säure und Katholyt
enthielten. Die Lösungen wurden von Lagerbehältern durch
die Zelle gepumpt und zu dem Lagerbehälter zurückgeführt.
Der Anolyt und der Katholyt wurden von einem gemeinsamen
Lagerbehälter zugeführt und ebenso die Säure zu den Säure
kammern. Der Lagerbehälter, der die mittige Kammer (Basen
kammer) versorgte, wurde so kalibriert, daß das Lösungsvolumen
in diesem Teil des Systems genau bestimmt werden konnte.
Die Basenkammer wurde mit einer künstlich erzeugten Waschlö
sung beschickt, die durch Auflösen von 300 g Na₂SO₃, 50 g
Na₂S₂O₅, 57 g Na₂SO₄ in 587 g H₂O gewonnen worden war. Die
Analyse dieser Lösung zeigt, daß sie zu Anfang 0,489 M
NaHSO₃ enthielt. Die Säurekammer wurde mit 500 ml einer Lö
sung von 0,366 M SO₂, 0,489 M NaHSO₃ und etwa 0,5 M Na₂SO₄
beschickt. Die Elektrolytlösung war 1 l 0,5 M Na₂SO₄-Lösung.
Gleichstrom von 1,0 A wurde insgesamt 10 000 sec hindurch
geschickt. Das Volumen der Basenlösung stieg von 129,5 ml
am Anfang auf 139 ml. Nach dem Stromdurchgang war die Zusam
mensetzung der Säure 0,478 M SO₂ und 0,33 M NaHSO₃ (es wurde
kein Versuch unternommen, das gesamte entwickelte SO₂ zu er
fassen). Die Analyse der Basenkammer zeigte, daß kein NaHSO₃
zurückblieb und daß die Lösung 0,173 M NaOH enthielt. Die
Gesamtwirksamkeit (d. h. der Verlust an NaHSO₃ und der Ge
winn an NaOH) betrug 84%.
Eine ähnliche Zelle wie die in Beispiel 1 verwendete wurde
benutzt. Die Basenkammer wurde mit 105 ml 0,1027 N KOH be
schickt. Die Säurekammern wurden mit 1 l einer Lösung be
schickt, die 0,4 M KHSO₃, 0,3 M H₂SO₃ und 0,5 M K₂SO₄ ent
hielt (Gesamtacidität=1,07 N). Die Elektrolytkammern wurden
mit 1 l 0,25 M K₂SO₄ beschickt. Ein Gleichstrom von
1,0 A wurde 6000 sec hindurchgeschickt. Das Volumen der Basen
lösung stieg auf 108,4 ml. Analyse der Base zeigte, daß
die Lösung 0,540 M KOH und 0,019 M K₂SO₃ enthielt, so daß
die Stromwirksamkeit für OH--Produktion 76% betrug. Die
Gesamtacidität der Säurekammer stieg auf 1,11 N (es wurde
kein Versuch unternommen, das gesamte gebildete SO₂ zu er
fassen).
Eine Elektrodialyseeinheit ähnlich der, die in Beispiel 1
beschrieben wurde, wurde mit der Ausnahme verwendet, daß
die Reihenfolge der Membranen (von der Anodenseite her) fol
gende war: Kationenmembran, bipolare Membran, Kationenmem
bran, Kationenmembran. Die so gebildeten Kammern enthielten
Anyloyt, Base, Säure, Base, Katholyt. Die Säurekammer wurde
aus einem kalibrierten Vorratsbehälter beschickt, so daß
das Volumen jenes Teils des Systems genau bestimmt werden
konnte.
Die Säurekammer wurde mit 170 ml einer Lösung von 1,68 M
NaHSO₃ und etwa 0,5 M Na₂SO₄ beschickt und geschlossen, um
den SO₂-Verlust auf einem Minimum zu halten. Die Basenkammer
wurde mit 483 ml 0,1012 M NaOH beschickt. Der Strom hatte
0,85 A während 200 min. Während des Stromdurchganges wurde
das Volumen der Säurekammer konstant auf 170 ml gehalten,
indem H₂O zugesetzt wurde. Nach dem Stromdurchgang enthielt
die Säurekammer 1,150 M NaHSO₃ und 0,458 M SO₂. Das Volumen
der Base nach dem Versuch lag bei 490 ml Lösung, was 0,253 M
NaOH und 0,0093 M Na₂SO₃ entsprach. Die Wirksamkeit hinsicht
lich der SO₂-Produktion lag somit bei 74% und hinsichtlich
NaOH bei 71%, bezogen auf den Stromdurchgang.
In einer Apparatur ähnlich der, die in Beispiel 3 beschrie
ben ist, wurde die Basenkammer mit 600 ml von 0,25 M NaHSO₃
und die Säurekammer mit 1 M Na₂SO₄ beschickt. Der Strom wurde
bei 1,0 A begonnen. In Zeitabständen, die in der Tabelle I
gezeigt sind, wurden die Proben von 2 ml abgenommen, und
die Konzentration der Säure darin wurde bestimmt. Aus der
Konzentrationsmessung und der Volumenveränderung wurde die
Stromeffizienz während des Zeitraumes bestimmt.
Die Acidität der Basenkammer nahm auf etwa 0,1 M während
des Stromdurchganges ab.
Ein typischer Massenfluß für die Ströme in Fig. 1 ist in
der nachfolgenden Tabelle II aufgeführt. Der Massenfluß ist
angegeben, um die Klarheit der Vorgänge des Verfahrens zu
unterstützen und zeigt nicht notwendigerweise ein Optimum
oder realisierbare Bedingungen für den Betrieb des Verfah
rens.
Alle anderen Komponenten in dem Strom 5 liegen in dem Strom
20 vor.
Claims (6)
1. Verfahren zur Herstellung von SO₂ und einer zur SO₂-Ab
sorption fähigen Flüssigkeit aus einer löslichen Sulfite
und/oder Bisulfite enthaltenden Waschlösung aus einer
Wäsche von SO₂haltigem Gas, dadurch gekennzeichnet, daß
man die Gaswasch-Salzlösung einer elektrodialytischen
Wasserzerlegung unterzieht.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
man eine Gaswasch-Salzlösung verwendet, die als Elektro
lytquelle ein Natrium-, Kalium- und/oder Ammoniumsalz ent
hält.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß man die Wasserzerlegung in einer elektrodialytischen
Zweikammer-Wasserzerlegungszelle mit alternierenden bipo
laren Membranen und Kationen-Membranen durchführt.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß man durch Oxidation von Sulfit gebildetes Sulfat in
dem Wasserzerlegerauslauf, nach der Entfernung von SO₂,
einer elektrodialytischen Wasserzerlegung in einer Drei
kammer-Wasserzerlegervorrichtung unterzieht, die Kation-
Membranen, Anion-Membranen und bipolare Membranen ent
hält, und so H₂SO₄ und Base bildet.
5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß man durch Sulfitoxidation gebildetes Sulfat aus einer
schwach basischen Gaswaschlösung entfernt, indem man die
Lösung aus dem Wasserzerlegerauslauf nach der Entfernung
von SO₂ einer elektrodialytischen Wasserzerlegung in
einem Zweikammerwasserzerleger unterzieht, der alternierend
bipolare Membrane und Anion-Membranen enthält, und man
so Schwefelsäure und Base erzeugt.
6. Verfahren nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß man Sulfat in dem Wasserzerlegerauslaufstrom nach
der Entfernung von SO₂ durch elektrodialytische Wasser
zerlegung in einem Zweikammerwasserzerleger, der alter
nierend Kation-Membranen und bipolare Membranen enthält,
in Bisulfat und Base umwandelt.
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