DE3233200C2 - Verfahren zur Entfernung von Schwefeloxiden aus Industrieabgasen - Google Patents

Verfahren zur Entfernung von Schwefeloxiden aus Industrieabgasen

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Abstract

Es wird ein Verfahren zur Entfernung von Schwefeloxiden aus Abgasen zur Verfügung gestellt. Die Gase werden mit einem Sorbens in Berührung gebracht, das ausgewählt wird aus Bicarbonat, Trona oder aktiviertem Natriumcarbonat, wobei eine alkalische Flüssigkeit, die Borationen enthält, verwendet wird, um die Strömungsgeschwindigkeiten und die Alkalitätsverluste zu reduzieren, und wobei verbrauchtes Sorbens mit einem Erdalkalimetalloxid oder -hydroxid regeneriert wird.

Description

dadurch gekennzeichnet, daß die alkalische Flüssigkeit der Stufe b) Borationen enthält und die Natriumbicarbonat- oder Tronakristalle nach ihrer Entfernung aus der Stufe c) auf eine Temperatur von 70 bis 2000C erwärmt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Borationen enthaltende Flüssigkeit zusätzlich gelösten Ammoniak enthält.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Ausfällungsmittel Kalziumoxid ist
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet daß das Ausfällungsmittel Kalziumhydroxid ist.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Bildung von Borationen Borsäure eingesetzt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Bildung von Borationen Natriumtetraborat eingesetzt wird.
7. Verfahren nach Anspruch I1 dadurch gekennzeichnet, daß in der Stufe c) bei der Kristallisation des Natriumbicarbonats CO2 zugegeben wird.
υ Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Absorption von Schwefeloxiden aus Industrieabgasen nach
<t 35 dem Oberbegriff des Anspruchs I.
* Bei der Verbrennung von fossilen Brennstoffen und bei vielen industriellen Verfahren tritt durch die Verbren-
'_· nung darin enthaltener schwefelhaltiger Komponenten ein schwerwiegendes Problem auf. Die erzeugten giftigen Schwefeloxide stellen ein Umweltgift dar und es sind in den letzten Jahren erhebliche Anstrengungen j> unternommen worden, um Schwefeloxide aus Verbrennungsgasen, die in die Atmosphäre abgegeben werden, zu
ι 40 entfernen. Es sind verschiedene Methoden zur Entfernung dieser Oxide bekannt.
, Aus der US-Patentschrift 38 46 535 ist ein Verfahren nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 bekannt, bei dem
als festes Sorbens der Stufe (a) das Natriumbicarbonat verwendet wird, das in der Stufe (d) anfällt. Die Wirtschaftlichkeit und Zuverlässigkeit der Schwefeloxid-Entfernung des bekannten Verfahrens läßt jedoch noch zu wünschen übrig.
Der Erfindung, wie sie in den Ansprüchen gekennzeichnet ist, liegt die Aufgabe zugrunde, das bekannte ^ Verfahren hinsichtlich seiner Wirtschaftlichkeit und Zuverlässigkeit der Entfernung von Schwefeloxiden zu
verbessern.
Trona ist der mineralogische Name für Na2CO3 · NaKCO3 · 2 H2O. Aktiviertes Natriumcarbonat kann aus Natriumbicarbonat, Trona oder einem Gemisch aus beiden gebildet werden, wenn es bei einer Temperatur zwischen etwa 70 und etwa 100° C kalziniert wird. Bei Natriumbicarbonat, das eine charakteristische Teilchengröße von etwa 50 μΐη aufweist, reicht eine Kalzinierungsdauer von etwa 10 bis 30 Minuten bei einer Temperatür von etwa 15O0C aus. Das gereinigte Gas wird abgelassen und die gebildeten nicht umgesetzten Feststoffe, Natriumsulfit, Sulfate und Gemische davon werden in einer basischen Flüssigkeit gelöst, die ausreichend alkalisch ist, um Kohlensäure in Bicarbonat überzuführen, wobei die Flüssigkeit Borationen, Ammoniak oder vorzugsweise beides enthält, um lösliche Natriumverbindungen zu bilden. Durch die Sättigung der gebildeten Flüssigkeit mit Kohlendioxid wird ein Natriumpräzipitat gebildet, das Bicarbonat, Trona oder Gemische davon enthält.
Das Präzipitat wird von der mit Kohlendioxid gesättigten Flüssigkeit abgetrennt und die Flüssigkeit wird mit
einem Ausfällungsmittel behandelt, das aus einer Klasse ausgewählt wird, die aus Erdalkalimetallhydroxiden, -oxiden und Gemischen davon besteht, um unlösliche Erdalkalimetallsulfate, -sulfite oder Gemische davon zu bilden. Geeignete Erdalkalimetalle sind Kalzium, Barium und Strontium. Nach der Entfernung der Feststoffe wird die Flüssigkeit zurückgeführt, um verbrauchtes Sorbens zu behandeln.
Die Gegenwart von Borationen (die als Borsäure zugeführt werden) bei dem Verfahren führt zu mehreren verschiedenen Vorteilen. Einerseits erlaubt es die Anwendung geringerer Fließgeschwindigkeiten bei dem Regenerationsweg des Verfahrens. Ein weiterer wichtiger Vorteil besteht darin, daß, da Borationen chemisch oder biologisch sich in einem signifikanten Ausmaß nicht zersetzen, nur ein geringer Verlust an Borationen in dem System auftritt, wodurch die Materialmenge, die bei dem Verfahren eingesetzt wird, herabgesetzt wird. Da die Borationen nicht als Reduktionsmittel auf dem Regenerationsweg oder bei der Beseitigung der festen
Abfälle wirken, werden darüber hinaus die vorhandenen Sulfite und/oder Sulfate nicht zu giftigen Schwefelverbindungen reduziert, beispielsweise zu Schwefelwasserstoff, der schwerwiegende gesundheitliche und Abfallbeseitigungsprobleme darstellen kann. Die Verwendung von Ammoniak führt zu ähnlichen Vorteilen.
In der Zeichnung ist ein schematisches Fließdiagramm des erfindungsgemäßen Verfahrens wiedergegeben.
Nach der Zeichnung wird ein Rauchgas, das Schwefeldioxid enthält, über eine Leitung 2 einer Gas-Feststoff-Kontakteinrichtung 4 zugeführt Die Kontakteinrichtung 4, die vielgestaltig sein kann (z. B. ein festes Bett, ein bewegtes Bett, eine Wirbelschicht usw.), ist zweckmäßigerweise ein Sackgehäusekollektor, wobei Schlauchgewebefilter-Staubsammeloberflächen, die mit einem festen Sorbens beladen sind, das in die Kontakteinrichtung 4 über eine Leitung 6 zugegeben wird, zum Einsatz kommen. Statt dessen kann das Sorbens in den Gasstrom aufwärts der Kontakteinrichtung zugegeben werden. Beim Durchtritt durch die Kontakteinrichtung 4 reagiert das Schwefeldioxid in dem Rauchgas mit dem Sorbens, das aus Natriumcarbonat, Natriumbicarbonat, Trona oder Gemischen davon besteht, um Natriumsulfit und -sulfat zu bilden, wobei das Rauchgas im wesentlichen frei von Schwefeldioxid zurückbleibt und aus der Kontakteinrichtung 4 über eine Leitung 8 abgelassen wird.
Ein Feststoffprodukt wird aus der Kontakteinrichtung 4 über eine Leitung 10 entfernt und zu einem Gefäß 12 zur Aufbewahrung von verbrauchtem Sorbens übergeführt. An dieser Stelle enthält das Feststoffprodukt in der Gas-Feststoff-Kontakteinrichtung 4 nicht verbrauchtes Sorbens sowie lösliches (Natrium) Sulfit und/oder Sulfat, das bei der Reaktion des Sorbens mit dem Schwefeldioxid in dem Rauchgas gebildet worden ist, sowie teilchenförmige Materie, die ursprünglich in dem iiauchgas enthalten war, beispielsweise Flugasche. Das Feststoffprodukt wird über eine Leitung 14 in einen Mischtank 16 übergeführt, wo es mit einer alkalischen Kreisfaufflüssigkeit, die Borationen von der Leitung 18 und frische Chemikalien, beispielsweise Na2ß4O7, Na2CO3, Na2SC>4, NaCI oder verschiedene Gemische davon enthält, vermischt wird. In dem Mischtank 16 werden das lösliche Sulfit und/oder Sulfat, die bei der Reaktion des Schwefeldioxids mit dem Sorbens gebildet worden sind, gelöst. Die Flüssigkeit von dem Mischtank 16 wird über eine Leitung 22 einem Flugaschefilter 24 zugeführt, wo jegliche Flugasche entfernt und über eine Leitung 26 beseitigt wird. Die Leitung 26 kann zum Reaktionstank 64 verlaufen, wenn nicht das gesamte Natriumsulfit oder -sulfat von dem Gefäß 12 für das verbrauchte Sorbens in dem Mischtank 16 gelöst wird. Die flugaschefreie Flüssigkeit verläßt den Filter 24 über eine Leitung 28, wird in einem Kohlendioxidsaturateur 30 gegeben und mit CO2 umgesetzt, das dem Saturateur 30 über eine Leitung 32 zugeführt wird. Reines Rauchgas stellt eine geeignete CO2-Quelle dar. Überschüssiges CO2 verläßt den Saturateur 30 über eine Leitung 34, um in die Atmosphäre abgelassen zu werden, oder, falls dies verzogen wird, zu dem Speicher für reines Gas über eine Leitung 8. Es werden Bicarbonationen gebildet, die über eine Leitung 36 zu einem Kristallisator 38 transportiert und in festes Natriumbicarbonat, Trona oder Gemische davon übergeführt werden, welches aus der Lösung auskristallisiert. Dem Kristallisator 38 kann außerdem Kohlendioxid zugesetzt werden, um die Kristallisation des Natriumbicarbonats weitgehend zu vervollständigen. Das in dem Kristallisator 38 kristallisierte Natriumbicarbonat wird über eine Leitung 40 zu einem Natriumbicarbonatfilter 42 übergeführt. Das Natriumbicarbonat und/oder Trona, das von dem Filter 42 erhalten wird, wird über eine Leitung 46 einem Trockner/Kalzinator 48 übergeführt, wo es entweder getrocknet und über eine Leitung 52 einem Vorratsgefäß 54 für regeneriertes Sorbens zugeführt wird oder getrocknet und kalziniert wird, um aktiviertes Natriumcarbonat zu bilden, das gleichfalls über eine Leitung 52 zu dem Vorratsgefäß 54 für regeneriertes Sorbens übergeführt wird.
Die Flüssigkeit von dem Filter 42 tritt über eine Leitung 44 in einen Kohlendioxidabstreifer 56 ein, wo es im Gegenstrom mit einem Abstreifergas (z. B. Dampf) in Berührung gebracht wird, das in dem unteren Abschnitt des Abstreifers 56 über eine Leitung 58 zugegeben wird. Ein Teil des CO2, anderer ungelöster Gase und des restlichen Abstreifergases wird von dem Abstreifer 56 über eine Leitung 60 abgelassen. Dieses CC^-haltige Gas kann dem Saturateur 30 oder dem Kristallisator 38 zugegeben werden. Die von CO2 befreite Flüssigkeit vom Abstreifer 56 wird über eine Leitung 62 einem Reaktionsgefäß 64 zugeführt, wo es mit einem alkalischen Ausfällungsmittel, vorzugsweise Kalziumoxid, das über eine Leitung 66 zugegeben wird, in Berührung gebracht wird. In dem Reaktionsgefäß 64 reagiert das Ausfällungsmittel, z. B. Kalziumoxid, mit dem löslichen Natriumsulfit und/oder -sulfat, um unlösliches Kalziumsulfat und/oder Kalziumsulfit zu bilden und die alkalische Flüssigkeit zu regenerieren. Das Gemisch in dem Reaktionsgefäß 64 wird über eine Leitung 68 einem Schlammentwässerungsgefäß 70 zugeführt, wo das unlösliche Kalziumsulfat und/oder -sulfit über eine Leitung 72 beseitigt wird, wobei die Flüssigkeit von dem Gefäß 70, wie vorstehend erwähnt, im Kreislauf zu dem Mischtank 16 über eine Leitung 18 zurückgeführt wird.
Wie aus der Zeichnung ersichtlich, umfaßt das Verfahren zwei Grundschritte, nämlich einen Sorptionsschritt und einen Regenerierungsschritt. Bei dem Sorptionsschritt wird das Schwefeldioxid in dem Rauchgas mit dem Sorbens in Berührung gebracht und in lösliche Sulfat- und/oder Sulfitverbindungen übergeführt. Bei dem Regenerierungsschritt oder -weg werden die Schwefelverbindungen endgültig aus dem Verfahren als unlösliche Schwefelverbindungen entfernt und das Sorbens wird zur Wiederverwendung bei dem Sorptionsschritt regeneriert.
Das Sorbens ist Natriumcarbonat, Natriumbicarbonat, Trona oder Gemische davon, die durch Kalzinierung von Natriumbicarbonat, Trona oder Gemischen davon bei einer Temperatur von etwa 70 bis etwa 200° C erhalten werden. Es hat sich herausgestellt, daß, während Natriumcarbonat, das direkt aus der Lösung durch Kristallisation erzeugt wird, nicht als ein wirksames Sorbens bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wirkt, Natriumcarbonat, das durch Kalzinierung von Natriumbicarbonat oder Trona erhalten wird, ein ausgezeichnetes Sorbens darstellt und in einfacher Weise durch Kalzinierung des ausgefällten Natriumbicarbonats, das in dem Kristallisator 38 erzeugt wird, erhalten wird.
Um lösliche Sulfite und/oder Sulfate aus dem System zu entfernen, wird als Ausfällungsmittel ein Erdalkalihydroxid oder -oxid oder ein Gemisch davon verwendet. Beispielsweise kann bei dem Verfahren dabei ein Oxid oder Hydroxid des Kalziums, Bariums oder Strontiums oder eines Gemisches davon verwendet werden. Das
bevorzugte Erdalkalimetall ist Kalzium.
Wie vorstehend bei der Beschreibung der Zeichnung festgestellt, wird bei dem Verfahren vorteilhafterweise ein Kohlendioxidabstreifer eingesetzt. Der Abstreifer, der irgendeine Gas-Flüssigkeits-Gegenstrom-Kontakteinrichtung sein kann, dient dazu, um überschüssiges CO2 aus dem Verfahren zu entfernen, das sonst als Kaliumcarbonat in dem Gefäß 64 ausgefällt wird, wodurch der Einsatz von Kalziumoxid bei dem Verfahren vergrößert wird. Das CC>2-Abstreifergas kann Dampf oder ein sauerstoffhaltiges gasförmiges Medium sein, beispielsweise Luft.
Wie vorstehend ausgeführt, wird bei dem erfindungsgemäßen Verfahren Boration in der Flüssigkeit in dem Mischtank 16 verwendet. Die Alkalität wird dem Verfahren in Form des Ausfällungsmittels (das hier der Einfachheit halber als Kalziumoxid bezeichnet wird) zugeführt, das dem Reaktionsgefäß 64 zugegeben wird. Ohne den Einsatz eines Mediums zur Überführung der Alkalität von der festen Phase (Kalziumoxid) zu der flüssigen Phase würde die Alkalität der Lösung jedoch schnell während des Karbonisierungsschrittes verarmen. Die gegebene Kreislaufströmungsgeschwindigkeit des Systems und die Bildung von Natriumbicarbonat in dem Karbonateur würde dadurch erheblich herabgesetzt. Dies würde ein erhöhtes Pumpen oder eine erhöhte Kreäslaufströmungsgeschwindigkeit in dem System bis zu einem Punkt erforderlich machen, bei dem das Verfahren wirtschaftlich nicht mehr durchführbar ist. Die Borationen haben die Aufgabe, den Alkalitätsübergang von dem Kalziumoxid zu der flüssigen Phase zu gewährleisten und können damit als »Alkalitätsträger« bezeichnet werden. Dieser Alkalitätsträger weist eine Säureform (Borsäure) oder eine Basenform (Boration) auf, wobei er in der Basenform vorliegt, wenn er das Reaktionsgefäß 64 verläßt. Die klare Flüssigkeit, die von dem Aschefilter 24 entfernt wird und die dazu verwendet wird, um die Feststoffe der Gas-Feststoff-Kontakteinrichtung von der Kontakteinrichtung 4 zu lösen, wird zu dem Saturateur oder Karbonateur 30 gepumpt, wo die Flüssige-Phasen-Alkalität des Trägers gegen die Flüssige-Phasen-Bicarbonat-AIkalität ausgetauscht wird. Diese Flüssige-Phasen-Bicarbonat-Alkalität wird dann in die Feste-Phasen-Alkalität des Natriumbicarbonats in dem Kristallisator 38 übergeführt. Der Alkalitätsträger in der klären Flüssigkeit von dem Kristallisator 38 liegt nun in Säureform, d. h. als Borsäure, vor. Nach dem Eintritt in das Reaktionsgefäß 64 wird die Borsäure nochmals mit der Festen-Phasen-Alkalität in Form des Kalziumoxids in Berührung gebracht und in die basische Form übergeführt und der Zyklus wird wiederholt.
Bevorzugte Alkalitätsträger sind Borsäure und, wenn das Sorbens aktiviertes Natriumcarbonat ist, Ammoniak. Es ist auch ersichtlich, daß der Alkalitätsträger in seiner Säure- oder Basenform zugegeben werden kann. So kann beispielsweise das Boration in Form von Borsäure (Säureform) oder Natriumtetraborat (Basenform) zugegeben werden, während das Ammoniak in Form von Ammoniumsulfat oder -chlorid oder dergleichen (Säureform) oder als Ammoniakgas (Basenform) zugegeben werden kann. Vorzugsweise werden sowohl Borsäure und Ammoniak eingesetzt, um die Möglichkeit einer Borsäureausfällung in dem Kristallisator zu verhindern.
Die Grenzen des Borats und des Ammoniaks können aufgrund der folgenden Überlegungen ermittelt werden. Als Alkalitätsträger ist ihre Konzentration möglichst groß erwünscht. Die Löslichkeit der Borsäure begrenzt die Menge des Borats, das im Kreislauf geführt werden kann. Die Löslichkeit der Borsäure nimmt mit abnehmender Temperatur ab. Den kältesten Teil des Kreislaufes stellt der Kristallisator-Effluent dar. In dem Kristallisator-Effluenten liegt fast das gesamte Borat in der Lösung in Form von nichtionisierter Borsäure, H3BO3 [oder B(OHJj], vor. Die Löslichkeit der Borsäure ist von der Zusammensetzung der Lösung wie von der Temperatur abhängig. Die Zusammensetzung der Lösung wird sowohl von spezifischen Nebenfaktoren (z. B. wieviel HCl oder NO* aus dem Rauchgas entfernt worden sind) sowie von den Betriebsbedingungen bestimmt. Es ist deshalb nicht möglich, die maximal einsetzbare Boratkonzentration ohne Kenntnis dieser Faktoren festzulegen. Die Größenordnung der Boratiösüchkeät kann aufgrund der Löslichkeitsdaten erhalten werden, die Linke (William F. Linke »Solubilities: Inorganic and Metal-Organic Compounds Κ—Ζ«, Band 11, 4. Auflage, American Chemical Society, Washington, D. C. 1965) beschreibt.
Temperatur, Konzentration, g/100 g H2O Na2SO4 H3BO3 (gesättigt) Mol H3BO3
50 °C NaCI KCI 0 5,43 ICgH2O
25 0 0 0 7,19 0,88
35 0 0 0 8,2 1,16
35 36,8 0 11,9 9,6 U3
55 35 33,2 0 0 11,6 1,55
35 0 41,0 53 13,1 1,88
35 0 0 2,12
Die Grenze der Ammoniakkonzentration ist der Dampfdruck des Ammoniaks. Dieser ist bei hohen Temperatüren und bei einem hohen pH am größten. Die obere Grenze bildet der Gesamtlosungsdampfdruck (Wasser, Ammoniak und CO2) der Lösung, der 415 kPa entspricht Sowohl für Borat wie für Ammoniak gelten diese grundsätzlichen Überlegungen überall in diesem System.
Die folgenden Beispiele dienen der Erläuterung bevorzugter Ausführungsformen der Erfindung.
B e i s ρ i e 1 1
Ein Rauchgas, das 315 kg/Mol/Stunde SO2 enthält, wird mit 342 kg/Mol/Stunde aktiviertem Natriumcarbonat behandelt, wobei 90% des Schwefeldioxids in dem Rauchgas umgesetzt werden. Die gebildeten Feststoffe
werden in einem Sackgefäß gesammelt. Die Feststoffe des Sackgefäßes werden unter Verwendung von 5103 Liter/Minute einer im Kreislauf geführten Flüssigkeit, die 2,6 m Borat, 6,5 m Natrium und andere gelöste Komponenten, wie Chloride, Sulfite, Sulfate, Carbonate, Kalzium usw. enthält, gelöst. Auch werden frische Sodeasche und Borat in der Flüssigkeit mit einer Geschwindigkeit von 12,87 kg/Mol/Stunde bzw. 2,88 kg/Mol/ Stunde gelöst. Die gebildete Flüssigkeit wird dann mit Kohlendioxid mit 342 kg'Mol/Stunde CO2 aus einer Kombination von reinem Rauchgas sowie CO2, das von anderen Teilen des Prozesses in dem Karbonateur oder in dem Kristallisator zurückgeführt worden ist, versetzt. Die mit Kohlendioxid gesättigte Lösung wird auf 35°C in dem Kristallisator abgekühlt, wobei 684 kg/Mol/Stunde Natriumbicarbonat ausgefällt werden. Die Natriumbicarbonatfeststoffe werden von der Flüssigkeit abgetrennt, getrocknet und bei 149°C kalziniert, um aktiviertes Natriumcarbonat zu bilden, das im Kreislauf zu dem Sackgefäß zurückgeführt wird, um das Rauchgas zu behandeln. Die abgetrennte Flüssigkeit tritt durch eine CO2-Abstreifersäule hindurch, um 40,5 kg/Mol/Stunde Kohlendioxid aus der Flüssigkeit zu entfernen. Die Flüssigkeit, die die CC>2-Abstreifersäule verläßt, wird mit 297 kg/Mol/Stunde Kalziumoxid in einem Reaktionsgefäß behandelt, um Kalziumsulfit und/oder Kalziumsulfatfeststoffe auszufällen. Diese Feststoffe werden von dem Brei, der aus dem Reaktionsgefäß austritt, abgetrennt und stellen ein Abfallprodukt dar. Die abgetrennte Flüssigkeit wird, wie vorstehend angegeben, im Kreislauf geführt, um Sackgehäusefeststoffe zu lösen.
Die nachstehenden Beispiele II-III zeigen, daß, wenn gemäß dem allgemeinen Verfahren des Beispiels I, jedoch in Gegenwart oder in Abwesenheit eines Alkalitätsträgers, wie in der nachstehenden Tabelle angegeben, vorgegangen wird, die Kreislaufgeschwindigkeit um mindestens das lOOOfache (wenn überhaupt technisch durchführbar) ohne einen Alkalitätsträger erhöht wird.
Beispiel Molalität, Mole/KgH20 Kreislaufgeschwindigkeit
Ammoniak Borat l/min
I ,0 2,6 5 103
II 1,3 1,3 5 103
III O 0 5 103 000
Die vorstehende Beschreibung erläutert zwar bevorzugte Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Verfahrens, jedoch sind offensichtlich zahlreiche Variationen und Modifikationen für den Fachmann ersichtlich, so daß der Rahmen der Erfindung nur durch die beigefügten Ansprüche bestimmt wird.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
35

Claims (1)

  1. Patentansprüche:
    1. Verfahren zum Entfernen von Schwefeloxiden aus Industrieabgasen, wobei man
    a) das Abgas mit einem festen Sorbens aus Natriumcarbonat, Natriumbicarbonat Trona oder Gemischen davon in Berührung bringt unter Bildung von Feststoffen aus unumgesetzten Sorbens, Natriumsulfit und -sulfat sowie Gemischen davon und von Schwefeloxiden befreitem Abgase, das man abziehen läßt;
    b) die bei der Stufe a) gebildeten Feststoffe in einer alkalischen Flüssigkeit löst;
    c) die in der Stufe b) gebildete Flüssigkeit mit Kohlendioxid versetzt und auf eine Temperatur zur Bildung ίο von Natriumbicarbonat- und Tronakristallen abkühlt;
    d) die Natriumbicarbonat- oder Tronakristalle aus der Flüssigkeit der Stufe c) entfernt und zur Stufe a) zurückführt und
    e) das Kohlendioxid aus der gekühlten Flüssigkeit der Stufe c) entfernt ein Ausfällungsmittel bestehend aus Erdalkalimetallhydroxiden, -oxiden und Gemischen davon hinzufügt, Erdalkalimetallsulfate, -sulfite und Gemische davon abtrennt und die alkalische Flüssigkeit zur Stufe b) zurückführt,
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