DE449287C - Verfahren zum Niederschlagen von Spuren nitroser Gase in Form von Salpetersaeure undihrer Gewinnung durch Erhitzen mittels Waermeaustauschs - Google Patents

Verfahren zum Niederschlagen von Spuren nitroser Gase in Form von Salpetersaeure undihrer Gewinnung durch Erhitzen mittels Waermeaustauschs

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DE449287C
DE449287C DEB126981D DEB0126981D DE449287C DE 449287 C DE449287 C DE 449287C DE B126981 D DEB126981 D DE B126981D DE B0126981 D DEB0126981 D DE B0126981D DE 449287 C DE449287 C DE 449287C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01BNON-METALLIC ELEMENTS; COMPOUNDS THEREOF; METALLOIDS OR COMPOUNDS THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASS C01C
    • C01B21/00Nitrogen; Compounds thereof
    • C01B21/20Nitrogen oxides; Oxyacids of nitrogen; Salts thereof

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Treating Waste Gases (AREA)

Description

  • Verfahren zum Niederschlagen von Spuren nitroser Gase in Form von Salpetersäure und ihrer Gewinnung durch Erhitzen mittels Wärmeaustauschs. Bei dem Verfahren nach dem Patent 322 995 werden die Restspuren von Stickoxyden in den gewonnenen Gasen durch Waschen mit konzentrierter Schwefelsäure entfernt. Dies erforderte, um wirtschaftlich zu arbeiten, ein Vortrocknen und nachheriges Rücksättigen der Gase und einen verhältnismäßig großen Nachwäscher. Diese Belastung der Anlage entfällt bei dem vorliegenden Verfahren, die Stickoxyde durch Flüssigkeiten zu binden, aus denen man sie durch Erwärmen wieder austreiben kann, ohne dabei den zum Wärmeaustausch erforderlichen tropfbaren Zustand des Absorptionsmittels preiszugeben.
  • Längst bekannt ist die Tatsache, daß man, beispielsweise bei der Emailfabrikation, die Salpetersäure und sogar die Schwefelsäure aus ihren Alkalisalzen in der Hitze durch sehr schwache, aber feuerbeständige Säuren, wie Borsäure oder Kieselsäure, austreiben kann, ebenso umgekehrt, daß nach den bekannten Affinitätsgrößen bzw. Dissoziationsgraden bei Lösungen von gewöhnlicher Temperatur die Salpetersäure auch Salzen stärkerer Säuren, wie der Phosphorsäure, die Base unter Nitratbildung größtenteils entzieht. Aber auch bei dem Verfahren des Patents 42.a. 727, das neben dieser bekannten Bindung und Gewinnung der Salpetersäure, die ja auch bei der Berührung von Stickstoffdioxyd mit Wasser vorliegt, als neu speziell diejenigen der salpetrigen Säure beansprucht, erfolgt die Austreibung der als Stickstoffdioxyd (»Peroxyd«) angegebenen nitrosen Gase nicht eher, als bis das Lösungswasser verdampft ist. Durch schwache Säuren, wie salpetrige oder Kohlensäure, wird bekanntlich erst die zweite Bindung des zweibasischen Natriumphosphats gelöst, und aus der Lösung beider läßt sich durch Einengen des sie lösenden Phosphates nur die Kohlensäure austreiben. Bei der angegebenen Verdünnung des Absorptionsmittels muß also eine erhebliche Menge Wasser nutzlos verdampft und das feste Salz noch geglüht werden, so daß dieses Verfahren für unseren !weck als unwirtschaftlich ausscheidet.
  • Untersuchungen führten nun zu der Erkenntnis, daß nicht die salpetrige, wohl aber die Salpetersäure sich mit einem Mol. des monobasischen sogenannten sauren Alkaliphosphates derart verbindet, daß sie nicht nur den größten Teil der Base an sich reißt, sondern sich unter Bildung einer noch weit oberhalb des Siedepunktes der Salpetersäure unzersetzten komplexen Säure mit den beiden ungesättigten Hydroxylen der Orthophosphorsäure unter Austritt von 2 Mol. Wasser umsetzt. Ist freie Phosphorsäure oder eine homologe, z. B. Arsensäure, zugegen, so erfolgt Kondensation zu einemDerivat derPyrosäure, bei der die drei ungesättigten Hydroxyle durch den Salpetersäurerest ersetzt werden. Auch hier erfolgt außerdem Nitratbildung. Auch unmeßbare Spuren von Stickoxyd lassen sich aus den Gasen entfernen, wenn man der letzten Kammer des Phosphätwäschers einige Tropfen Wasserstoffsuperoxyd zusetzt oder den Nachwäscher als Doppelrohrwäscher mit Gegenstrom von Gas und Waschlauge, mit kommunizierender Flüssigkeit in korrespondierenden Kammern, ausbildet, wobei der zweite Gasstrom Sauerstoff ist. %> Im Gegensatz zur letztgenannten Patentschrift, die nur von einer teilweisen Ausnutzung des Alkalis im monobasischen Phosphat zu berichten weiß, das hier offenbar lediglich nur theoretisch in Betracht gezogen und bei der Zersetzung des Nitrits unzweifelhaft irrtümlich als Reaktionsprodukt angegeben wird, setzt sich salpetrige Säure sowie Stickstoffdioxyd mit monobasischem Phosphat glatt in Salpetersäure um, und zwar bei Abwesenheit von Sauerstoff unter Entbindung von reinem, farblosem Stickoxyd. Entsprechend muß auch eine ältere Literaturangabe (»Fehlings Handwb. d. Ch. 1896, Bd. VI, S. 122i«), nach der 2 Mol. zweibasisches Magnesiumphosphat angeblich i 12o1. Stickstoffdioxyd binden, richtiggestellt werden. Auch das Magnesiumsalz jener Nitrophosphorsäure ist sehr löslich, besonders aber das mit i 1,2o1. freier Phosphorsäure versetzte monobasische Kalisalz, deren Lösung erst oberhalb 3oo° dickflüssig wird, beim Erhitzen stetig die aufgenommene Salpetersäure verliert und von dieser bei 3i2° nur noch fünfhundertstel Mol. gebunden hält. Eine die Gefäße weniger angreifende Lösung von i Mol. einbasischem Phosphat mit i Mol. Arsensäure bindet bei iqo° mehr als 3, gegen 2io° nur noch o,65 und bei 28o° o,i Mol. Salpetersäure.
  • Die Bedingungen des Wärmeaustausches sind also gegeben. Zur Ausführung des Verfahrens verwendet man ihn nach den Angaben der eingangs genannten Patentschrift. Den Sauerstoff und Stickstoff reinigt man bei gewöhnlicher oder wenig höherer Temperatur durch Waschen im Gegenstrom mit einer in beiden Rohren kammernweise kommunizierenden, mäßig konzentrierten Lösung von beispielsweise i Mol. monobasischem Kaliumorthophosphat mit i Mol. Arsensäure. Die verbrauchte Lauge wird im Wärmeaustausch mit Körnerrekuperatoren derart regeneriert, daß die beim Erhitzen entwickelten Gase und Dämpfe von einem mäßigen Gasgegenstrom aufgenommen werden, der das Salpetergas in die Sauerstoffanlage zurückführt. Zur praktischen Durchführung der Aufgabe waren folgende besonderen Anordnungen zu schaffen. Die Entnahme des Gasgegenstromes erfolgt bei einer Temperatur, bei der die Salpetersäure unter einem Partialdruck von etwa 8o mm Hg siedet, an der nitroseärmsten Stelle der Anlage, also aus dem noch unzerlegten Luftstrome. Dessen geringer Nitrosegehalt wird durch Waschung mit einer entsprechend kleinen Menge reiner Phosphatlösung durch Wasserdampf ersetzt. Dies dampfhaltige Gas fließt der sich wieder kühlenden, denitrierten Phosphatlauge entgegen und durchläuft dann in entgegengesetzter Richtung das zweite Rohr, in dem die verbrauchte Lauge Wärme aufnimmt und Dampf und Salpetersäure abgibt. Mit diesen beladen, wird es dicht oberhalb der Entnahmestelle in den Sauerstoffbetrieb oder andere entsprechende Anlagen zurückgeleitet.
  • Ferner ist zu beachten, daß sich bei dem Wärmeaustausch des wärmeaufnehmenden Stromes I mit dem abgebenden II im Körnerrekuperator vier Zonen bilden: Erstens eine kleine Zone A an der Berührungsfläche von I und II, in der eine Mischung von I und II stattfindet, dann eine Zone C, in der sich stetig ansteigend der Temperaturenaustausch vollzieht. Derselben eilt infolge der größeren spezifischen Wärme der Flüssigkeit gegenüber der des Korns rascher eine stetig zunehmende Zone B voraus, in der sich der Temperaturenaustausch mit dem Korn im wesentlichen vollendet hat. Hinter C entwickelt sich eine Zone D, in der das Korn bereits die Temperatur des nachdrängenden Stromes hat. Die Auswertung von B, C, D würde hier zu weit führen. Hier aber ist wesentlich, - daß beim Umschalten des Rekuperators die Zone A nicht mit in den nitrosefreien Strom zurückgeführt werden darf. Daraus ergibt sich ein geringes Anwachsen des nitrosehaltigen Stromes, dem aber ein entsprechendes Wiederabnehmen des denitrierten Wärmeaustauschgegenstromes das Gleichgewicht hält.
  • Das Konzentrieren der verbrauchten Lauge bis zu dem vorbezeichneten Punkte der Gasableitung bedarf ebenfalls eines Gasstromes, weil sonst die Verdampfung an diesem einen Punkte und nicht auf der ganzen Strecke unterhalb desselben stetig im Wärmeaustausch erfolgen würde. Man leitet also über die verbrauchte anzuwärmende Lauge einen entsprechenden Gasstrom aufwärts, der an der Austrittsstelle des ersten Gasstromes mit diesem zusammentrifft und mit ihm in den Betrieb, dessen Produkte man nachreinigen will, zurückgeleitet wird, während ein Überschuß des nitrosefreien und namentlich auch schwefelsäurefreien Gasstromes im gleichen Betrage parallel mit der gereinigten Lauge nach unten abgeführt wird. Die Regelung dieser Ströme erfolgt zweckmäßig durch Rotamesser.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zum \Tiederschlagen nitroser Gase in Form von Salpetersäure und ihrer Gewinnung durch Erhitzen mittels Wärmeaustausches, dadurch gekennzeichnet, daß man die davon zu reinigenden Gase mit hochkonzentrierbaren Lösungen saurer Phosphate oder Arsenate, insbesondere des monobasischen Kaliumpyrophosphorarseniats, unter Mitwirkung des erforderlichen Sauerstoffs wäscht und die Bestandteile der Salpetersäure durch Einengen der Lösung als solcher austreibt und letztere im Wärmeaustausch mit Dampf regeneriert. z. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die bei der Regeneration der verbrauchten Waschlauge im Wärmeaustausch durch Wasser ersetzte Salpetersäure von einem denitrierten Gas dampfgegenstrom aufgenommen wird, der bei dem Siedepunkte der Salpetersäure unter dem angenommenen Partialdruck den durch das Verfahren zu reinigenden Gasen entnommen bzw. zugeführt wird. 3. Verfahren nach Anspruch a, dadurch gekennzeichnet, daß beim Umschalten der wärmeaustauschenden flüssigen Ströme auf dem Wege über den Kornrekuperator der der Mischung ausgesetzte Bereich der Berührungsfläche der Gegenströme nicht bis in den denitrierten Stromzweig zurückgetrieben wird.
DEB126981D 1926-08-22 1926-08-22 Verfahren zum Niederschlagen von Spuren nitroser Gase in Form von Salpetersaeure undihrer Gewinnung durch Erhitzen mittels Waermeaustauschs Expired DE449287C (de)

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