DE1667672B2 - Verfahren zur nutzbarmachung von so tief 2 aus den abgasen der schwefelsaeureherstellung - Google Patents
Verfahren zur nutzbarmachung von so tief 2 aus den abgasen der schwefelsaeureherstellungInfo
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Description
30
Bekanntlich werden bei der Herstellung von S:hvvefelsäure nach dem Kontaktverfahren etwa 2"„
ties eingesetzten SO2 nicht in Schwefelsäure umgewandelt
und daher von den Abgasen mitgerissen, wobei die Gefahr der Vergiftung der Atmosphäre auftritt.
?war sind bereits zahlreiche Verfahren zur Wiedergewinnung von SO2 vor allem durch Absorption in
Lösungen von Alkaliverbindungen bekannt, doch das Problem der Nutzbarmachung der erhaltenen Lösungen
ist häufig schwierig zu lösen. So wird SO2 aus Rauchgasen im Gegenstrom mit einer Lösung aus
primärem Natriumphosphat und Natiiutncitrat ausgewaschen und anschließend durch Erhitzen dieser
Lösung auf S5 — 90 C in reiner Form wieder abgespalten. Zwar arbeitet dieses Verfahren technisch einvsandfrei;
es ist aber wegen der hohen Chemikalienkosten und auftretenden Verluste unwirtschaftlich.
Allgemein muß bei der Absorption von SO2 mit einem Salz - freie Säure-System im Falle der Orthophosphorsäure
der pH-Wert so eingestellt werden, daß das korrespondierende Salz als orimäres Phosphat
MeH2PO, vorliegt. Treten dabei Oxydationsvorgänge
auf, die zur Schwefelsäure führen, so werden die Sulfationen al:, schwerlösliche Verbindungen ausgefüllt,
oder es muß die Waschflüssigkeit vor, Zeit zu Zeit erneuert werden (Spengler und M i c h a I-c
ζ y k, «Die Schwcfeloxydc in Rauchgasen und in der
Atmosphäre«, 19M).
Hei der bekannten Herstellung von Alkidiphosphaten
durch Neutralisieren von Phosphorsäure mi" V
Alkalicarbonate!! und Alkalihydroxydcn fallen die
gewünschten Phosphate beim Abkühlen der neutralisierten Lösungen kristallisiert aus. Die Mutterlaugen
enthalten noch einen geringen Anteil an sekundären und/oder tertiären Alkaliphosphaten, werden aber im
allgemeinen ohne Rückgewinnung der Salze verworfen, da die dafür erforderliehe Behandlung nicht wirtschaftlich
ist. Wird die Phosphorsäure durch Aufschluß vom natürlich vorkommenden Calciumphosphat
mit Schwefelsäure hergestellt, so enthält sie zahlreiche Verunreinigungen, inabesondere Kieselfluorwasserstoffsäure.
In der FR-PS 12 94 872 wurde bereits beschrieben, daß die Anwesenheit von Alkaliionen
in der Aufschlußlösung des Phosphatminerals die Abtrennung der Kieselfluorwasserstoffsäure durch
die Bildung von in Phosphorsäure wenig löslichem Alkalisilicofluorid begünstigt.
Es wurde nun ein Verfahren entwickelt, wonach die Abgase aus der Herstellung von Schwefelsäure mit den
Mutterlaugen aus der Herstellung von Alkaliphosphaten gewaschen werden und die dabei erhaltene
Lösung für die Herstellung von Phosphorsäure auf nassem Wege nutzbar gemacht wird. Diese Verfahrensweise
bieterden Vorteil, daß zwei getrennt anfallende
Abfallprodukte großtechnischer Verfahren in einem einzigen Verfahrenszyklus im Rahmen der Herstellung
von Schwefelsäure, Phosphorsäure und Alkaliphosphaten nutzbringend verwertet werden können.
Die Erfindung betrifft daher ein Verfahren zu,-Nutzbarmachung
von SO2 aus Abgasen der Schwefelsäureherstellung durch Waschen dieser Gase mit einer
Alkaliphosphatlösung und ist dadurch gekennzeichnet, daß man die Abgase mit den die sekundären und tertiären
Salze enthaltenden Mutterlaugen aus der Herstellung; von Alkaliphosphaten bei einer Temperatur
unter 40"C auswäscht, worauf man die erhaltene Lösung im Falle der Bildung von Alkalisulfit mit Luft
oxidiert oder im Falle der Bildung von Alkalibisulfit mit Schwefelsäure behandelt und diese Lösung der gebildeten
Alkalisulfat und Alkaliphosphate unmittelbar einer Anlage zur Herstellung von Phosphorsäure
auf dem nassen Wege zuleitet und gegebenenfalls das bei der Behandlung mit Schwefelsäure regenerierte
SO2 in eine Anlage zur Herstellung von Schwefelsäure in Umlauf bringt.
In der ersten Verfahrensslufe können zur Absorption von SO2 zusätzlich zu den Mutterlaugen der
Alkaiiphosphalkristallisation auch die Waschwässer eingesetzt werden, mit denen das bei der Neutralisation
von Phosphorsäure mit Alkalicarbonate!! oder Alkalihydroxide!! erhaltene rohe Kristallgemisch ausgewaschen
wurde. Aus diesem Giunde kann die SaIzkonzentration
der Absorplionslösung innerhalb weiter Grenzen schwanken. Außerdem kann das Mengenverhältnis
der als sekundäre und tertiäre Alkaliphosphate vorliegenden Salze zueinander ebenfalls in weiten
Grenzen schwanken. Jc nach der Art des Salzes, der Konzentration der Salzlösungen, der eingesetzten
Menge an Abgasen und deren SO5-GcIIaIt können
folgende verschiedene Reaktionen ablaufen (M -Alkalimetall):
2HM2PO1 SO2 ■ 1I2P
ν 2H2MPO., · MnSO,
ν 2H2MPO., · MnSO,
Nt1PO. SO, ■ JL(;
- I1..MPO, i VUSO..
2HMJ1O1 : 2SO, 2 11, P
-- 2H2MPO, ■ 21IMS0,
-- 2H2MPO, ■ 21IMS0,
M1P(I1 ' 2SO, ; 2H2(I
- H2MPO, ■ 2]IMS0::
2M;;PO, ■■ SO2 ■; H2O
-■· 2HM2PO1 ;■ M2SO;,
Reicht die Menge an Alkalisalzen nicht aus um das SO2 in Bisulfit überzuführen, so kann man den phosphathaltigen
Lösungen eine gewisse Menge Alkalihydroxyd oder Alkalicarbonat zusetzen, um eine der
folgenden Reaktionen zu erhalten:
MOH + SO2 ->
HMSO3 (6)
M2CO3+2SO,+HSO->2HMSO,+ COS (7)
Die erhaltene Lösung enthält im wesentlichen primäre oder sekundäre Alkaliphosphate, und je nach der
Menge des absorbierten SO2 überwiegt das gebildete Alkalisulfit oder Alkalibisulfit.
Werden die Reaktionspartner in solchen Mengen eingesetzt, daß sich überwiegend Sulfit bildet, so wird
die Lösung anschließend mit Luft — auf einfache Weise bei Raumtemperatur und Atmosphärendruck —
behandelt, um das Sulfit zu Sulfat zu oxydieren. Bildet tich bei der Absorption jedoch überwiegend Alkalibisulfit,
so wird die Lösung anschließend mit Schwefel-Säure behandelt, damit sich Sulfat neben SO2 und
Wasser bildet. Hierzu ist eine Schwefelsäure beliebiger Konzentration geeignet; vorzugsweise wird jedoch mit
konzentrierter Säure, z. B. mit 90- bis 98l\ iticr
Schwefelsäure gearbeitet.
Das auf diese Weise wiedergewonnene SO2 kann in
einfacher Weise durch Entgasen der Lösung irit Hilfe eines Luftgebläses wiedergewonnen werden, wobei die
Luftmenge so gesteuert wird, daß der SO2-Gehalt im
Gasgemisch ausreicht, um bei der Herstellung von Schwefelsäure Wiederverwendung zu finden. Die Oxydation
mit Luft des überwiegend Bisulfit enthaltenden Gemisches ist nicht vorteilhaft, weil hierbei das regenerierte
SO2 nur in der Hälfte der Menge anfällt, wie bei der Elehandlung mit Schwefelsäure und sofort von der
zur Oxydation verwendeten Luft mitgerissen würde. Unter Berücksichtigung der erforderlichen Menge
Luft wäre dann die S02-Konzentration im Gasgemisch so gering, daß dieses nicht wieder bei der
Schwefelsäureherstellung in Umlauf gebracht werden könnte.
Selbstverständlich kann, je nach Beschaffenheit und Mengen der zu Beginn verfügbaren Mutterlaugen und
je nach der Veränderung ihrer Zusammensetzung im Verlauf des Betriebs der Herstellungsanlagcn eine der
beiden Bchandlungsweisen gewählt oder beide Behandlungsweisen alternierend angewandt werden.
Die nach den beiden ersten Verfahrensstufen erhaltene Lösung enthält in wechselnden Mcngenanteilcn
neutrales Alkalisulfat, primäres Alkaliphosphat und gegebenenfalls sekundäres Alkaliphosphat.
In der dritten Stufe des erfindiingsgcmäßen Verfahrens
wird diese Lösung dann unmittelbar einer .Anlage 7iir Herstellung von Phosphorsaure durch
Schwefclsäurcaufschluß \on Phospluitmineralien zugeführt.
Der große Vorteil der Sulfat und Alkaliphosphate
enthaltenden Lösungen liegt darin, daß sie gleichzeitig
Si:lf::iionen und Alkaliionen liefert, die beide gjcichernwik'p
bei der Herstellung -on Phosphorsäure nützlich siü;i. !)-f ^ulfationen nehmen air. Aufschluß des Plmsphatmmen'N
teil und verringern mhpk in 'Mitsprechender
Weise den Verbrauch an Schwefelsäure. Die Alkaliionen
tragen ?\i- i rhalt eirer reinen Phosphor·
saure bei. insbesondere gemäß dem in der bereits genannten
französischen Patentschrift beschriebenen Verfuhren, indem sie die Kieselfluorwasserstoffsäurc
als Alkalisilicofluorid binden, das in der Phosphorsäure
wenig löslich ist. Außerdem werden die in der Lösung enthaltenen Phosphationen ebenfalls in der
Anlage zur Herstellung von Phosphorsäure wiedergewonnen.
Mit Hilfe des erfindungsgemäß vorgesehenen Verfahrens werden somit die für gewöhnlich in den bekannten
Anlagen zur Herstellung von Schwefelsäure und Alkaliphosphaten auftretenden Ausbeuteverluste
ίο kompensiert durch die Wiedergewinnung der Verbindungen,
die in den vorangegangenen Verfahrensstufen nicht umgewandelt oder isoliert werden konnten in der
Anlage zur Phosphorsäure-Herstellung. Der bei der Herstellung von Schwefelsäure nicht umgesetzte Anteil
an SO2 von etwa 2% wird vollständig wiedergewonnen und in Form von Sulfationen in der Aufschlußlösung
für Phosphatmineralien nutzbar gemacht.
Die Durchführung des Verfahrens in der Praxis wird mit Bezug auf die schema tische Darstellung einer
Anlage näher erläutert.
Die SO2-haltigen Abgase werden in dem unteren
Teil eines Waschturms 2 über die Speiseleitung! zugeführt,
im Gegenstrom mit der in 3 am Kopf des Turms zerstäubten Alkaliphosphatlösung gewaschen
und durch den Abgabes'utzen 8 in die Atmosphäre abgeblasen. Die mit SO2 angereicherte Lösung fiiei.it
bei 4 am Boden des Waschturmes ab und wird zum Teil mit der Pumpe 5 in den Kopf des Waschturmes
zurückgepumpt. Der Überlauf Hießt in den Zwischenbehälter 6 aus.
Der pH-Wert der mit SO2 angereicherten Lösung
wird bei 4 gemessen und regelt den Zulauf der phosphathaltigen Laugen mit Hilfe des Steuerventils 7 sowie
gegebenenfalls den Zulauf einer zusätzlichen Alka'icarbonat- oder Alkalihydroxydlösimg mit Hilfe
des Steuerventils Ta.
Je nach der Menge und der Alkalitüt der zur Verfügung
stehenden phosphathaltigen Laugen, bezogen auf die Menge SO2, ergeben sich mehrere Möglichkeiten,
den pH-Wert einzustellen. Wenn die Alkalität etwa der Bildung von Sulfit entspricht, wird die Reaktion
im Sinne der obengenannten Gleichungen 1 und 2 geführt, indem der pH-Wert auf 7 bis 7,2 eingestellt
wird.
Wenn die Alkalität infolge einer Verminderung der SOo-Konzentration in den Abgasen höher ist, als es
der Bildung von Sulfit entspricht, was durch eine Volumenzunahme der auf Vorrat gehaltenen phosphathaltigen
Laugen angezeigt wiid, wird die Reaktion teilweise oder ganz im Sinne der Gleichung 5 geführt,
indem sofort der Regelkreis des Ventils 7 isoliert wird, damit sich dieses maximal öffnet. Sobald der Vorrat
.in phosphathaltigen Laugen das Normalvolumen
wieder erreicht hat, wird der Regelkreis des Ventils 7 wieder eingeschaltet.
Wenn im Verhältnis zum SO2 die Alkalität etwa der
Bildung \on Bisulfit entspricht, so wird die Reaktion iiemäß den Gleichungen 3 und 4 geführt, indem der
pl 1-Wer! auf einen Wert \ on 4.6 bis 4.8 eingestellt wird.
C" Wenn lic Alkalität infolge einer Zunahme der SO.,-Kon/entration
in den Abgasen niedriger liegt, als es
der Bildung von Bisultit entspricht, was sich duivh civ- Vohimetiverminderung der phosphathaltigen VV:-
πι: .iUiion anzeigt, wird die Reaktion teilweise oder
f>:~, ganz im Sinne der Gleichungen 6 und 7 geführt. Dazu
wird sofort der Regelkreis des Ve;uils 7 isoliert, damn
dieses geschlossen oder nur in seiner Minimumstellung geöffnet ist und der Regelkreis des Ventils 7a einge-
schaltet, das den Zulauf von Alkalicarbonat- oder Alkalihydroxydlösung regelt, damit der pH-Wert der
Lösung am Boden des Turms bei 4,6 oder leicht darüber gehalten wird. Sobald der Vorrat der phosphathaltigen
Laugen wieder das Normalvolumen erreicht hat, wird der Regelkreis des Ventils 7 wieder eingeschaltet.
Die Wärme der Abgase und die Bildungswärme des Sulfits und des Bisulfits werden durch den in die Rücklaufleitung
eingeschalteten Kühler 9 abgeleitet. Die umlaufende Lösungsmenge wird in solcher Weise gesteuert,
daß die Temperatur der in den Waschturm eintretenden Lösung vorzugsweise unter 4O0C gehalten
wird.
Die im Zwischenbehälter 6 aufgefangenen Sulfitoder Bisulfitlaugen werden mit Hilfe der Pumpe 10
umgepumpt und in 11 am Kopfende eines zweiten mit dem ersten praktisch identischen Waschturmes 12 zerstäubt.
Die Lösung wird mit Hilfe der Pumpe 13 in Umlauf gebracht und homogen gehalten.
Wenn die zerstäubte Lösung Sulfit enthält, wird durch die Speiseleitung 14 am Boden des Waschturmes
12 ein Luftstrom zugeführt, der ausreicht, um die Gesamtmenge Sulfit zu oxydieren. Die Luft wird
durch den Abgabestutzen 17 am Kopfende des zweiten Waschturmes in die Atmosphäre abgeblasen. Wenn
die zerstäubte Lösung hingegen Bisulfit enthält, wird der pH-Wert der bei 15 am Boden des zweiten Waschturmes
wiedergewonnenen Lösung auf 1 bis 1,5 eingestellt, indem das Steuerventil 16 so eingestellt wird,
daß konzentrierte Schwefelsäure zuläuft, die bei 19 am Kopf des Waschturmes zerstäubt wird. In diesem
Falle wird die durch die Speiseleitung 14 eingeblasene Luftmenge verringert, damit nach dem Entgasen der
bisulfithaltigen Lösung ein Gasgemisch mit 6 bis 8 Vol.-0;, SO2 erhalten wird. Dieses Gasgemisch wird
über die Leitung 18 in die Fabrik zur Herstellung von Schwefelsäure in Umlauf gebracht.
Die Lösung schließlich, die das neutrale Sulfat und das primäre Alkaliphosphat sowie gegebenenfalls
sekundäres Alkaliphosphat oder Schwefelsäure enthält, fließt durch den Überlauf in den Vorratsbehälter
20 ab und wird mit Hilfe der Pumpe 21 umgepumpt und der Fabrik zur Herstellung von Phosphorsäure
zugeführt.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird anhand der folgenden Beispiele näher erläutert.
Als Ausgangsmaterial standen 2 m3 Waschwasser
und Mutterlaugen aus der Herstellung von Natrium phosphaten mit einem Gehalt von 41,3 g/l Na2HPO4
und 90 g/l Na,.,PO4 sowie 25 000 m3 Abgase, ent
haltend 0,2 Vol.-";, SO2, zur Verfugung.
Die in der Phosphatlösung enthaltene Menge ai Alkaliverbindungen entspricht 86 kg reaktionsfähigen
Na2O, die Abgase enthielten 143 kg SO2.
LJm 143 kg SO2 in Form des Sulfits zu binden, wer
den 138 kg Na2O benötigt; um dieselbe Menge ai;
Bisulfit zu binden, werden 69 kg Na2O benötigt. E; wurden daher nur 1,6 m3 Lösung, enthaltend 69 k£
ίο Na2O, eingesetzt und die restliche 0,4 in3 Lösung vorläufig
gelagert.
Diese l,6-m3-Lösung wurde am Kopf des ersten
Absorptionsturmes 2 zerstäubt und im Gegenstrom mit den 25 000 m3 Abgase in Berührung gebracht. Es
wurden in dem Zwischenbehälter 6 etwa 1,6 m3 Lösung, enthaltend 161 kg primäres Natriumphosphat,
182 kg Natriumbisulfit und 62 kg Natriumsulfat aufgefangen.
Die am Kopf des Turmes 2 abgeblasenen Abgase enthielten nur noch 0,004 Vol.- % SO2.
Die Lösung wurde daraufhin am Kopf des zweiten Turmes 12 gleichzeitig mit 140 kg 92°oiger Schwefelsäure
zerstäubt.
Gleichzeitig wurde im Gegenstrom 500 m3 Luft am Boden des Turmes 12 eingeblasen. In dem Zwischenbehälter
20 wurden etwa 1,6 m3 Lösung, enthaltend 161 kg primäres Natriumphosphat, 0,3 kg Natriumbisulfit,
186 kg Natriumsulfat und 43 kg Schwefelsäure aufgefangen. Diese Lösung wurde in die Anlage
zur Herstellung von Phosphorsäure geleitet. Am Kopf des Turmes 12 wurden 540 m3 eines Gasgemisches,
enthaltend 7,25 Vol.-% SO2, aufgefangen und in die Anlage zur Herstellung von Schwefelsäure geleitet.
Nachdem dieser Vorgang dreimal wiederholt worden war, stand eine Vorratsmenge von 3,2 m3 Lösung
für 25 000 m3 Abgase zur Verfügung. Es war nun möglich, in dem ersten Turm 2 das SO2 als Sulfit zu
binden.
Die Zusammensetzung der am Kopf des Turmes 2 abgeblasenen Gase war unverändert, aber am Boden 4
des Turmes wurden etwa 3.2 m2 Lösung gewonnen, die 322 kg primäres Natriumphosphat, 220 kg Natriumsulfit
und 62 kg Natriumsulfat enthielten.
Diese Lösung wurde darauf am Kopf des zweiten Turmes 12 zerstäubt und im Gegenstrom dazu
20 000 m3 Luft am Boden 15 des Turmes eingeblasen. Diese Luft wurde am Kopf des Turmes in die Atmosphäre
abgegeben, während in dem Vorratsbehälter 20 etwa 3,2 m3 Lösung aufgefangen wurde, die 322 kg
primäres Natriumphosphat, 0,35 kg Natriumsulfit und 320 kg Natriumsulfat enthielten. Diese Lösung wurde
wie beim ersten Mal der Herstellung von Phosphorsäure zugeleitet.
Claims (2)
1. Verfahren zur Nutzbarmachung von SO» aus den Abgasen der Schwefelsäureherstellung durch
Waschen dieser Gase mit einer Alkaliphosphatlösung, dadurch gekennzeichnet, daß
man die Abgase mit den die sekundären und tertiären Salze enthaltenden Mutterlaugen aus der
Herstellung von Alkaliphosphaten bei einer Tem- ίο
peratur unter 40" C auswäscht, worauf man die erhaltene Lösung im Falle der Bildung von Alkalisulfit
mit Luft oxidiert oder im Falle der Bildung von Alkalibisulfit mit Schwefelsäure behandelt und
diese Lösung der gebildeteij Alkalisulfute und Alkaliphosphate unmittelbar einer Anlage zur
Herstellung von Phosphorsäure auf dem nassen Wege zuleitet οηά gegebenenfalls das bei azr
Behandlung mit Schwefelsäure regenerierte SO., in eine Anlage zur Herstellung von Schwefelsäure in
Umlauf bringt.
2. Verfahren nach Anspruch 1. dadurch gekennzeichnet, daß man die Alkaliphosphatlösung zusätzlich
mit einer Alkalihydroxidlösung oder Alkalicarbonatlösung versetzt.
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