DE855452C - Verfahren zur Auswaschung von Ammoniak aus Gasen, insbesondere Kohlen-Destillationsgasen - Google Patents

Verfahren zur Auswaschung von Ammoniak aus Gasen, insbesondere Kohlen-Destillationsgasen

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DE855452C
DE855452C DEC707A DEC0000707A DE855452C DE 855452 C DE855452 C DE 855452C DE C707 A DEC707 A DE C707A DE C0000707 A DEC0000707 A DE C0000707A DE 855452 C DE855452 C DE 855452C
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DE
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water
ammonia
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DEC707A
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English (en)
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Karl Dipl-Ing Bayerlein
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FJ Collin AG
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FJ Collin AG
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C10PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
    • C10KPURIFYING OR MODIFYING THE CHEMICAL COMPOSITION OF COMBUSTIBLE GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE
    • C10K1/00Purifying combustible gases containing carbon monoxide
    • C10K1/08Purifying combustible gases containing carbon monoxide by washing with liquids; Reviving the used wash liquors
    • C10K1/10Purifying combustible gases containing carbon monoxide by washing with liquids; Reviving the used wash liquors with aqueous liquids
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01CAMMONIA; CYANOGEN; COMPOUNDS THEREOF
    • C01C1/00Ammonia; Compounds thereof
    • C01C1/02Preparation, purification or separation of ammonia
    • C01C1/12Separation of ammonia from gases and vapours

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Description

  • Verfahren zur Auswaschung von Ammoniak aus Gasen, insbesondere Kohlen-Destillationsgasen Es sind Verfahren bekannt, bei welchen die Auswaschung von Ammoniak aus Gasen, insbesondere Kohlen-Destillationsgasen, in mehreren Stufen erfolgt, wobei in mindestens einer ersten Stufe die Auswaschung mit Ammoniakwasser zur Gewinnung eines mit Ammoniak hoch angereicherten Wassers, z. B. a bis 5%, erfolgt, während das die mit nicht enthärtetem Frischwasser beaufschlagte Endstufe verlassende Waschwasser getrennt abgeführt wird. Diese Art der Auswaschung von Ammoniak hat den Nachteil, daß das Gas in die Endstufe mit höherem Ammoniakgehalt eintritt, so daß zur Auswaschung des Restgehaltes sehr erhebliche Mengen von .benötigt werden. Bei den Verfahren dieser Art hat man bislang das die Endstufe verlassende, einen geringen Gehalt von Ammoniak, z. B. 0,0211o enthaltende Wasser ungenutzt in die Kanalisation ablaufen lassen müssen. Der Vorteil der Gewinnung eines hoch angereicherten Ammoniakwassers in der ersten Waschstufe wurde also mit dem Nachteil eines unwirtschaftlichen U'asserverbrauches erkauft.
  • Von der Erfindung wird nun dadurch ein Vorteil erzielt, daß bei diesem mindestens zweistufigen Verfahren das Waschwasser aus der Endstufe einen Reaktionsraum unter Einhaltung so langer Verweilzeiten passiert, daß ein Ausfällen der Erdalkalien, insbesondere des Calciumbicarbonats, durch den NH3-Gehalt des Wassers eintritt. Bei dem Verfahren nach der Erfindung wird also das auf Grund des vorherigen Waschvorganges in dem Rohwasser befindliche Ammoniak als Enthärtungsmittel ausgenutzt, vorzugsweise derart, daß das im Wasser enthaltene Calciumbicarbonat in das unlösliche Calciumcarbonat umgewandelt und in dem Reaktionsraum durch Einhaltung entsprechend großer Verweilzeiten niedergeschlagen wird. In den meisten Fällen wird diese Art der Enthärtung ausreichend ,sein, um ein Wasser zu gewinnen, das anschließend einem Kühlwasserkreislauf zugeführt werden kann, insbesondere als Zusatzwasser für einen über einen Rückkühlturm geführten Kühlwasserkreislauf, sei es im Rahmen der Gaskondensation oder .der Dampfkondensation einer Dampfkraftanlage. Wenn in einzelnen Fällen wegen zu großer Härte des Rohwassers oder zu geringem Ammoniakgehalt diese Enthärtung nicht ausreicht, steht nichts im Wege, eine zusätzliche Enthärtung vorzunehmen, vorzugsweise durch zusätzliches Einführen von Ammoniakwasser in den Reaktionsraum.
  • Die Enthärtung von Wasser mittels Ammoniak ist an sich bekannt, es ist auch bereits vorgeschlagen worden, Ammoniak aus Gasgemischen mit Erdal'kalilösungen unter Abscheidung von unlöslichen Erdalkaliverbindungen auszuwaschen.
  • So wurde empfohlen, Ammoniak aus Kohlen-Destillationsgasen oder anderen Industriegasen mit Magnesialösungen in der Weise auszuwaschen, daß die Gase mit Salzlauge gewaschen werden, die neben Magnesiasalz noch andere Salze enthalten, die geeignet sind, das Festwerden oder Erstarren der Laugen bei der Absorption und bei der Abtreibung des absorbierten Ammoniaks durch Kochen zu verhindern.
  • Schließlich ist es auch bekannt, die Behandlung der Kohlen-Destillationsgase zum Auswaschen von Ammoniak durch Säuren oder unter Mitbenutzung der im Gas enthaltenen Kohlensäure, durch saure oder neutrale Salzlösungen, wie z. B. Erdalkalisalzlösungen, erst vorzunehmen, nachdem man die Gase derart mit anderen Gasen gemischt hat, daß der Taupunkt des entstehenden Gasgemisches für Wasser und Teerprodukte unter diejenige Temperatur erniedrigt wird, bei welcher man das Ammonia9c auswaschen will, um die Abscheidung von Wasser oder von Teerprodukten bei der Ammoniakauswaschung zu vermeiden.
  • Gemäß vorliegender Erfindung wird ein an sich notwendiger Waschvorgang mit der gleichzeitigen Gewinnung von enthärtetem Wasser für Kühlzwecke verbunden. Sie beruht auf .der Erkenntnis, daß im Rahmen einer derartigen Ammoniakauswaschung aus Gasen zwangsläufig, d. h. ohne die Notwendigkeit eines besonderen Enthärtungsmittelzusatzes, .die für eine solche Enthärtung erforderlichen Reaktionsverhältnisse geschaffen werden.
  • Es ;bedarf daher nur noch der Nachschaltung eines geeigneten Reaiktionsraumes, um die für die Ausfällung bzw. das Absetzen der Härtebildner erforderliche Verweilzeit zu gewährleisten. Dieser Reaktionsraum kann als ein einfaches Klärbecken, zweckmäßig mit nachgeschaltetem Filter, z. B. Koksfilter, Reisigfilter, ausgebildet sein. Im allgemeinen wird man das Wasser diesen Reaktionsraum kontinuierlich mit geringer Geschwindigkeit durchströmen lassen, doch ist auch ein-diskontinuierliches Verfahren denkbar, insbesondere, wenn man zwei oder mehrere Reaktionsräume verwendet, die wechselweise in Betrieb genommen werden.
  • Durch die Erfindung wird mit einfachen und ,billigen Mitteln ein wertvolles Kühlwasser gewonnen und dadurch der Nachteil des großen Wasserverbrauches der (beschriebenen zweistufigen Auswaschung ausgeglichen.
  • Im Rahmen nach der Erfindung kann die Auswaschung des Ammoniaks in den verschiedenen Stufen in beliebiger bekannter Weise geschehen. Am günstigsten ist es, wenn ein Waschverfahren benutzt wird, bei dem folgende Verfahrensstufen miteinander kombiniert werden: a) In der durch einen einbautenfreien Wascher gebildeten ersten Waschstufe mit Zuführung des Wassers durch Vernebelungsdüsen wird unter Anwendung hoher Gasgeschwindigkeiten, vorzugsweise etwa 3 m/sec, der größte Teil des Ammoniaks und ein erheblicher Teil des Schwefelwasserstoffes, z. B. 50 bis 6o%, ausgewaschen.
  • b) Das restliche Ammoniak wird in einer turbulenten Waschstufe, insbesondere einer Tauchstufe, an Kohlensäure gebunden.
  • Hierbei kann die oberste Abteilung eines aus mehreren übereinanderliegenden Abteilungen bestehenden, einbautenfreien Düsenwaschers durch eine mit dem unenthärteten Frischwasser beaufschlagte Tauchstufe für die Aus"vaschung des Restammoniaks gebildet werden.
  • In der Zeichnung ist der Gegenstand der Erfindung an einem Ausführungsbeispiel dargestellt. Mit a ist ein Ammoniakwascher mit sechs Waschabteilungen i bis 6 bezeichnet. jede Abteilung ist mit schematisch dargestellten Vernebelungsdüsen b ausgerüstet, .durch die das Waschwasser in fein zerstäubter Form in den vom Gas beaufschlagten Raum eingeführt wird. Das Gas tritt bei c in den Wascher ein und verläßt den Wascher am oberen Ende bei d. Die Abteilungen 3 bis 6 bilden die erste Stufe für die Auswaschung des Ammoniaks, welche mit über die Leitung e zugeführtem Ammoniakwasser geringer Konzentration beaufschlagt wird. Das Waschwasser verläßt die Stufe bei f mit entsprechender Anreicherung an Ammoniak.
  • In den Abteilungen i und 2 erfolgt die Auswaschung des Restammoniaks mit nicht enthärtetem Frischwasser, welches über die Leitung.gden beiden Abteilungen zugeführt wird. Dabei wird die Hauptmenge dieses Wassers auf .die Abteilung i aufgegeben. Das aus der Abteilung 2 ablaufende Wasser wird über die Leitung lt dem der ersten Waschstufe bei e zugeführten Ammoniakwasser zugesetzt.
  • Das dieAbteilung i (Endwaschstufe) verlassende Wasser wird über die Leitung i einem Reaktionsiaum k (Klärbecken) zugeführt, in welchem das Absetzen der durch den Ammoniakgehalt des Wassers in unlöslicher Form ausgefällten Härtebildner erfolgt. Mit m ist ein nachgeschaltetes Filter 'bezeichnet, aus welchem das Wasser durch die Pumpe n über die Leitung o entweder dem Kühlturm r über die Leitung p oder einem Gaskühler t über die Leitung s zugeleitet wird. Aus dem Kühlturm r wird das Wasser in an sich bekannter Weise zusammen mit dem übrigen auf diesem Turm aufgegebenen Kühlwasser über die Pumpe ic und Leitung v ,dem Kühler t', z. B. Vorkühlung der Gaskondensation, im Kreislauf zugeführt.

Claims (1)

  1. PATE \TANSPRC CHE: i. Verfahren zur Auswaschung von Ammoniak aus Gasen, insbesondere Kohlen-Destillationsgasen, hei welcheminmindestenseinerStufe die Auswaschung mit Aminoniakwasser zur Gewinnung eines mit Ammoniak .hoch angereicherten Wassers erfolgt, während das die mit nicht enthärtetem Frischwasser beaufschlagte Endstufe verlassende Wasser ganz oder teilweise getrennt abgeführt wird, dadurch gekennzeichnet, daß das wenig Ammoniak enthaltende Waschwasser aus der Endstufe einen Reaktionsraum (k) unter Einhaltung so langer Verweilzeiten passiert, daß hierbei ein an sich bekanntes Ausfällen der Erdalkalien, insbesondere des Caleiuml>icarbonats, durch den Ammoniakgehalt eintritt, und daß anschließend das so enthärtete `'Wasser einem Kühlwasserkreislauf zugeführt wird. z. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß dem Reaktionsraum (k) ein mechanisches Filter, z. B. Koksfilter, nachgeschaltet ist.
DEC707A 1950-03-28 1950-03-28 Verfahren zur Auswaschung von Ammoniak aus Gasen, insbesondere Kohlen-Destillationsgasen Expired DE855452C (de)

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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1024667B (de) * 1954-04-23 1958-02-20 Otto & Co Gmbh Dr C Verfahren zur Gewinnung von Wertstoffen aus Destillations- und Synthesegasen
DE3306664A1 (de) * 1983-02-25 1984-08-30 Krupp-Koppers Gmbh, 4300 Essen Zwei- oder mehrstufiges verfahren zur auswaschung von ammoniak aus gasen, insbesondere aus koksofengas

Cited By (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE1024667B (de) * 1954-04-23 1958-02-20 Otto & Co Gmbh Dr C Verfahren zur Gewinnung von Wertstoffen aus Destillations- und Synthesegasen
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US4559210A (en) * 1983-02-25 1985-12-17 Krupp Koppers Gmbh Multi-stage method for washing-out ammonia from gas, particularly coking oven gas

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