DE203541C - - Google Patents

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DE203541C
DE203541C DE1907203541D DE203541DA DE203541C DE 203541 C DE203541 C DE 203541C DE 1907203541 D DE1907203541 D DE 1907203541D DE 203541D A DE203541D A DE 203541DA DE 203541 C DE203541 C DE 203541C
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acid
sulfuric acid
sulphurous
ultraviolet light
water
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DE1907203541D
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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01BNON-METALLIC ELEMENTS; COMPOUNDS THEREOF; METALLOIDS OR COMPOUNDS THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASS C01C
    • C01B17/00Sulfur; Compounds thereof
    • C01B17/69Sulfur trioxide; Sulfuric acid

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Treating Waste Gases (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- M 203541 KLASSE 12«. GRUPPE
HANS KÜHNE in GOSLAR a. H.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 21. August 1907 ab.
Das vorliegende Verfahren zur Unschädlichmachung und Wiedergewinnung der bei vielen chemischen und metallurgischen Prozessen entweichenden schwefligen Säure gründet sich auf die bekannte Tatsache, daß eine wässerige Lösung schwefliger Säure im Licht langsam in Schwefelsäure übergeht. Es hat sich gezeigt, daß dieser Prozeß im ultravioletten Licht wesentlich schneller vor sich geht,
ίο so daß darauf eine technische Verwertung sich aufbauen kann. Das Verfahren ist folgendes: Die entweichende schweflige Säure wird, gegebenenfalls nach vorheriger Befreiung von Flugstaub, mit Luft gemischt in einem Turm aus Bleiblech einem Wassernebel entgegengeführt, der durch Streudüsen erzeugt wird. Gleichzeitig sind in diesen Turm Quarz- oder Uviollampen eingeführt. Die Türme sind zu mehreren nach Bedarf hintereinandergeschaltet. Während bei Nichtbestrahlung das Wasser die schweflige Säure nicht vollständig absorbiert, geschieht das bei Bestrahlung mit ultraviolettem Licht, und gleichzeitig wird die entstandene schweflige Säurelösung unter Einwirkung der Luft und des Lichtes vollständig in Schwefelsäure übergeführt. Diese verdünnte Schwefelsäure wird nun an Stelle des Wassers im Turm zerstäubt und teils durch Anreicherung, teils durch die Wärme der entgegenströmenden schwefligen Säure konzentriert, bis das Auftreten von SO2 in den Abgasen anzeigt, daß von neuem Wasser eingeführt werden muß. Die Anwendung ultravioletten Lichtes zur Vereinigung von SO2 und O zu SO3 ist zwar aus der britischen Patentschrift 10881 vom Jahre 1904 bekannt. Indessen, ganz abgesehen davon, daß der betreffende Verfasser an ein Unschädlichmachen von schwefliger Säure oder selbst an eine Gewinnung von Schwefelsäure nicht gedacht hat, ist das Verfahren nicht einmal durchführbar. Nach angestellten Versuchen, die unterstützt werden durch verschiedene Veröffentlichungen der letz· ten Zeit (s. auch Zeitschrift für Elektrochemie No. 33, 1907), entsteht aus S O2 und O im ultravioletten Licht ein reversibles Gleichgewicht. Daraus geht von selbst hervor, daß erstens eine wirkliche Unschädlichmachung von SO2 nicht möglich ist; denn SO3 zersetzt sich im ultravioletten Licht teilweise wieder in 5O2 und O, und daß zweitens eine ziemlich bedeutende Konzentration von SO2 nötig ist, um einigermaßen erhebliche Ausbeute ah SOS zu erhalten. Dazu kommt noch, daß das Gleichgewicht sich sehr langsam einstellt. Das vorliegende Verfahren gestaltet den Prozeß ganz anders und neuartig durch Einführung des Wassers. Aus Wasser, Luft und schwefliger Säure entsteht im ultravioletten Licht sofort Schwefelsäure, die sich leicht kondensiert und, weil nicht in reversiblem Gleichgewicht, die Möglichkeit gibt, die schweflige Säure quantitativ umzuwandeln. Die schweflige Säure kann infolgedessen auch sehr armen Gemischen entzogen und direkt in Schwefelsäure übergeführt werden. Die Tatsache der Umwandlung wässeriger schwefliger
Säure im Licht in Schwefelsäure ist zwar bekannt, konnte aber noch niemals zum Zweck des vorliegenden Verfahrens benutzt werden, ebensowenig wie die Tatsache, daß sich SO2 und O im ultravioletten Licht zu S0s vereinigen lassen. Das vorliegende Verfahren stellt eine neue und eigenartige Kombination dieser Reaktionen vor. Es konnte aus den bisher bekannten Tatsachen nicht geschlossen ίο werden, daß die beiden sehr langsam und unvollständig verlaufenden Vorgänge kombiniert eine rasche und quantitative Umsetzung ergeben würden.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Verfahren zur Unschädlichmachung der bei chemischen und metallurgischen Prozessen entweichenden schwefligen Säure unter Gewinnung von Schwefelsäure, dadurch gekennzeichnet, daß man die schweflige Säure mit Luft gemischt unter Einwirkung ultravioletten Lichtes mit zerstäubtem Wasser zusammenbringt und gegebenenfalls die entstehende Schwefelsäure zwecks Anreicherung und Konzentration an Stelle des Wassers zerstäubt.
DE1907203541D 1907-08-20 1907-08-20 Expired - Lifetime DE203541C (de)

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Application Number Priority Date Filing Date Title
AT40422D AT40422B (de) 1907-08-20 1908-12-16 Verfahren zur Unschädlichmachung der bei chemischen und metallurgischen Prozessen entweichenden schwefligen Säure unter Gewinnung von Schwefelsäure.

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DE203541C true DE203541C (de)

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ID=465942

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