DE295709C - - Google Patents

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DE295709C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01BNON-METALLIC ELEMENTS; COMPOUNDS THEREOF; METALLOIDS OR COMPOUNDS THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASS C01C
    • C01B17/00Sulfur; Compounds thereof
    • C01B17/69Sulfur trioxide; Sulfuric acid
    • C01B17/74Preparation
    • C01B17/76Preparation by contact processes
    • C01B17/775Liquid phase contacting processes or wet catalysis processes

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
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  • Catalysts (AREA)
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Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- M 295709 KLASSE 12«. GRUPPE
BOHUS KRIZKO in LUPENY, Ungarn. Verfahren zur Herstellung von Schwefelsäure. Patentiert im Deutschen Reiche vom 31. März 1915 ab.
Den Gegenstand der Erfindung bildet ein Verfahren zur Herstellung von Schwefelsäure aus Schwefelwasserstoff oder aus den schwefelwasserstoffhaltigen Gasen der trockenen Destillation, welches Verfahren vorteilhaft mit der Gewinnung des beim Verkoken sowie bei der Erzeugung von Leucht- und Kraftgas gewonnenen Ammoniaks in Form von schwefelsaurem Ammonium vereinigt werden kann.
ίο Die Erfindung verwertet jene an und für sich bekannten Reaktionen, gemäß welchen Schwefelwasserstoff aus Kupfersalzlösungen, z. B. aus Kupfersulfatlösungen, das Kupfer unter Bildung freier Schwefelsäure in Form von Kupfersulfid ausfällt, während das Kupfersulfid unter der Einwirkung des Sauerstoffes der Luft wieder zu Kupfersulfat oxydiert werden kann. Auf diese Weise erhält man theoretisch unter beständiger Wiedergewinnung des Kupfersulfats eine dem Schwefelgehalt des Schwefelwasserstoffes entsprechende Menge Schwefelsäure, die entweder zur Gewinnung des Ammoniaks aus den Gasen der trockenen Destillation in Form von Ammoniumsulfat oder zur Herstellung von konzentrierter Schwefelsäure durch Eindampfen verwendet werden kann.
In der Technik aber führt dieses scheinbar einfache Verfahren überhaupt nicht zu einem Ergebnis, welches dessen gewerbliche Verwertung gestatten würde. Die Oxydation von Kupfersulfid zu Kupfersulfat unter der Einwirkung des Sauerstoffes der Luft geht nämlich sehr langsam und unvollkommen vor sich.
Es hat sich nun gezeigt, daß dieser Oxydationsprozeß den praktischen Anforderungen entsprechend beschleunigt und vervollkommnet werden kann, wenn das Kupfersulfid behufs Oxydation mit Kupferoxyd versetzt wird, welches aus dem Kupfersulfid selbst hergestellt werden kann und welches unter allen Umständen im Überschuß gegenüber dem Kupfersulfid angewendet werden muß. Im Verhältnisse zum Kupfersulfid geringe Mengen von Kupferoxyd genügen nicht, um eine in der Technik verwertbare Oxydation des Kupfersulfids zu sichern. Durch das Erfordernis, daß das Kupferoxyd im Überschuß gegenüber dem Kupfersulfid zugegen sein muß, unterscheidet sich das Verfahren wesentlich von dem Verfahren des englischen Patentes 956/1863. Am zweckmäßigsten geht man derart vor, daß man das mittels Schwefelwasserstoff ausgefällte Kupfersulfid in Gegenwart von Luft und zweckmäßig von Feuchtigkeit auf eine entsprechende Temperatur erhitzt, wobei es sich teils in Kupferoxyd, teils in Kupfersulfat verwandelt. Das Kupfersulfat wird mit Wasser ausgelaugt, worauf unter Mischung des zurückgebliebenen Oxydes mit frischem Kupfersulfid die Oxydation wiederholt wird. Sobald man auf diese Weise eine der Menge des aufzuarbeitenden Kupfersulfids überwiegende, am besten z. B. zwei- bis dreifache, Menge Kupferoxyd in den Prozeß eingeführt hat, kann die ganze Menge des Kupfersulfids zu Sulfat oxydiert und das erhaltene Kupfersulfat wieder zur Herstellung von Schwefelsäure und Kupfersulfid verwendet werden.
Die Oxydation des Kupfersulfids kann in
Gegenwart Solcher überwiegender Mengen von Kupferg^'yfl auch bei Temperaturen unter 100°'ausgeführt werden; bei dieser Temperatur /fßhii' aber der Vorgang noch verhältnismäßig? ^langsam vonstatten, während bei hghepeö' Temperaturen, z. B. bei 300 ° C, die (^xydafion bedeutend rascher vor sich geht. /i'fw Oxydation des Kupfersulfids wird zweck-/m'ä~fiig in Vorrichtungen ausgeführt, in welchen ' fdas/elbe in dünnen Schichten ausgebreitet .'.ist/ oder in Drehtrommeln, in welchen das .'.'■'Kupfersulfid beständig in Bewegung erhalten ; #id
I Während des Oxydationsvorganges wird vorteilhaft für die Gegenwart genügender Mengen Feuchtigkeit bzw. Wasserdampf gesorgt, damit die sofortige Bindung der aus dem Kupfersulfid entwickelten schwefligen bzw. Schwefelsäure zwecks Vermeidung größerer Verluste gesichert wird.
Das beschriebene Verfahren ist besonders geeignet, um die bei der Leuchtgasfabrikation, bei der Verkokung und bei der Fabrikation anderer Kraftgase gewonnenen Gase vom Schwefelwasserstoff zu reinigen und den darin enthaltenen Ammoniak zu gewinnen. Zu diesem Zwecke kann man in der Weise arbeiten, daß man das entteerte, Schwefelwasserstoff- und ammoniakhaltige Gas durch eine Kupfersulfatlösung 'leitet. Man hat dafür zu sorgen, daß unter dem Einflüsse des Schwefelwasserstoffes immer eine solche Menge freier Schwefelsäure gebildet wird, daß diese den gesamten Ammoniak bindet bzw. die Kupfersulfatlösung beständig sauer reagiert.
Für den Fall, daß das zu reinigende Gas eine zu diesem Zwecke ungenügende Menge· Schwefelwasserstoff enthält, wird auf bekannte Weise durch Erhitzung von Schwefel oder schwefelhaltigen Stoffen, wie Koks, Schwefelides usw., in Wasserstoff oder wasserstoff haltigen Gasen (z. B. Koksgas, Leuchtgas, Wassergas) oder durch trockene Destillation schwefelreicher Kohlen jene Schwefelwasserstoffmenge hergestellt, welche den aus den zu reinigenden Gasen gewonnenen Schwefelwasserstoff im erforderlichen Maße ergänzt.
Selbstverständlich braucht der"' Schwefelwasserstoff und Ammoniak aus den zu reinigenden Gasen nicht unbedingt gleichzeitig entzogen zu werden, man kann vielmehr auch derart arbeiten, daß man aus dem Gas vorher den Ammoniak mit Hilfe der aus dem Kupfersulfat durch Ausfällen des Kupfers mittels Schwefelwasserstoff gewonnenen Schwefeisäure entzieht und dann, das Gas durch Kupfersulfatlösung leitet, um Kupfersulfid und Schwefelsäure zu gewinnen.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Verfahren zur Herstellung von Schwefelsäure aus Schwefelwasserstoff oder aus schwefelwasserstoffhaltigen Gasen durch Ausfällen des Kupfers aus Kupfersulfätlösungen als Kupfersulfid und Regenerierung des erhaltenen Kupfersulfids zu Küpfersulfat in Gegenwart von Kupferoxyd unter Einwirkung der Luft, dadurch gekennzeichnet, daß bei der Regenerierung das Kupferoxyd im Überschuß gegenüber dem Kupfersulfid angewendet wird.
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