DE619693C - Verfahren zur Gewinnung von Schwefelwasserstoff aus Metallsulfiden - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung von Schwefelwasserstoff aus Metallsulfiden

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    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01BNON-METALLIC ELEMENTS; COMPOUNDS THEREOF; METALLOIDS OR COMPOUNDS THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASS C01C
    • C01B17/00Sulfur; Compounds thereof
    • C01B17/16Hydrogen sulfides
    • C01B17/165Preparation from sulfides, oxysulfides or polysulfides

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Description

  • Verfahren zur Gewinnung von Schwefelwasserstoff aus Metallsulfiden Es ist bekannt, Metallsulfide, beispielsweise Ferrosulfid, mit Chlorwasserstoffsäure zu behandeln, um Schwefelwasserstoff und das entsprechende Metallchlorid zu gewinnen. Der Schwefelwasserstoff läßt sich in bekannter Weise leicht in elementaren Schwefel umwandeln. Es ist ferner bekannt, daß Pyrite mit wäßrigen Säuren nicht leicht reagieren, um Schwefelwasserstoff und Eisenchlorid zu bilden. Indessen kann der lose gebundene Schwefel abdestilliert werden, wobei Ferrosulfid erhalten wird, das durch wäßrige Säure leicht unter Bildung von Schwefelwasserstoff angegriffen wird.
  • Die Schwierigkeit all dieser bekannten Verfahren zur Gewinnung von Schwefelwasserstoff durch Reaktion von wäßrigen Säuren mit Metallsulfiden besteht in den unzureichenden Verfahren, die zur Wiedergewinnung der für die Reaktion verwendeten wäßrigen Säure angewandt worden sind. Ohne wirksame Mittel für eine wirtschaftliche Wiedergewinnung oder Rückbildung der wäßrigen Säure können die Verfahren keine Wirtschaftliche Bedeutung erlangen.
  • Man hat bereits vorgeschlagen, den Chlorwasserstoff aus dem Metallchlorid, das bei diesen Arbeitsweisen entsteht, dadurch wiederzugewinnen, daß man das Metallchlorid in Gegenwart von Luft hydrolisiert hat. Es ist auch bekannt, daß beispielsweise Eisenchlorid mit Wasserdampf bei hoher Temperatur hydrolisiert werden kann, um Chlorwasserstoff und Eisenoxyd zu bilden. Derartige bekannte Reaktionen sind jedoch bisher nicht bei einem Verfahren oder einer Arbeitsweise zur Gewinnung von Schwefelwasserstoff bei einem Kreisverfahren angewandt worden.
  • Gemäß vorliegender Erfindung wird Schwefelwasserstoff aus Metallsulfiden, und zwar insbesondere Ferrosulfid, durch Behandeln mit Chlorwasserstoff und Wasserdampf gewonnen. Die entstehende Lösung von Eisenchlorid wird zur Trockne verdampft und das trockene Eisenchlorid hierauf mit Wasserdampf in Berührung gebracht, der beim Eindampfen der Ferrochloridlösung entstanden ist. Bei entsprechend hoher Temperatur wird auf diese Weise das Ferrochlorid hydrolysiert, wobei dampfförmiger Chlorwasserstoff entsteht.
  • Ein Vorteil, der für den wirtschaftlichen Erfolg des Kreisverfahrens gemäß der Erfindung ausschlaggebend ist, besteht in der unmittelbaren Verwendung des Wasserdampfes, der beim Eindampfen der Ferrochloridlösung erhalten wird.
  • Der folgende Schritt des neuen Verfahrens. besteht darin, das Gemsich von Chlorwasserstoff und Wasserdampf in ein Reaktionsgefäß einzuleiten, das fein verteiltes Ferrosulffid enthält. Dieses Verfahren wird gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung in der Weise durchgeführt, daß man das beim Hydrolysieren erhaltene heiße Chlorwasserstoffgas-Wasserdampf-Gemisch unmittelbar in das Reaktionsgefäß eintreten läßt, in dem sich das Ferrosulfid befindet. Das Reaktionsgefäß enthält Wasser in Mischung mit Ferrosulfid; die Menge dieses Wassers bleibt ungefähr konstant, da sich der in das Gefäß eingeleitete Wasserdampf in ihm kondensiert.
  • Eine Einrichtung zur Ausführung der Erfindung ist in der Zeichnung schematisch dargestellt.
  • Das sulfidische Material, beispielsweise Ferrosulfid, das durch teilweises Abrösten von Pyrit erhalten ist, wird in den Reaktionsbehälter 5 gebracht, der mit einer verschließbaren Öffnung 6 und einer Ableitung 7 für den gebildeten Schwefelwasserstoff versehen ist. Darauf wird das Gemisch von Wasserdampf und Chlorwasserstoff aus dem Verdampfer ii durch das Rohr 18 in den unteren Teil des Behälters geleitet. Der bei der Reaktion gebildete Schwefelwasserstoff entweicht durch das Rohr 7 und kann in bekannter Weise weiterverarbeitet werden. Die Metallchloridlösung (Ferrochloridlösung) wird durch den Stutzen 8 abgezogen.
  • Sind die Ventile 23 und 23' offen und das Ventil 22 geschlossen, so wird die Lösung mit Hilfe des Trommelfilters 9 filtriert und gelangt dann in gereinigtem Zustand zu der Verdampf- und Hydrolysierretorte i i, die leicht geneigt in einem Ofen 1q. liegt, in ihrem Innern eine Förderschnecke i2 besitzt, die über die Riemenscheibe 13 angetrieben wird, und mit einer Entleerungsöffnung für das gebildete Metalloxyd sowie mit einem Abzug 17 für das entstandene Gemisch von Dampf und Chlorwasserstoff versehen ist.
  • Wird eine Filtration der Chloridlösung nicht gewünscht, so werden die Ventile 23 und 23' geschlossen, während das Ventil 22 der Umgehungsleitung io offen gehalten wird.
  • Zunächst verdampft in der Retorte i :i das gesamte Wasser. Das entstandene Metallchlorid wird durch die Förderschnecke 12 in immer heißere Zonen geführt und unterliegt dabei der hydrolysierenden Einwirkung des Wasserdampfes, der in der gleichen Richtung strömt. Bis zu welcher Temperatur die Hydrolysiertemperatur gesteigert wird, hängt von der Art des betreffenden Metallchlorids ab. Bei Ferrochlorid ist es zweckmäßig, bis auf eine Temperatur von 2:¢o° zu gehen, bei der die Zersetzung praktisch vollständig ist.
  • Die Metalloxyde gelangen durch den Auslaß 15 in den Sammelbehälter 16, während die gasförmigen Produkte, die durch den Stutzen 17 entweichen, vom Gebläse i8a abgesaugt und durch die Leitung 18 unmittelbar in den unteren Teil des Reaktionsgefäßes 5 gelangen.
  • Die Vereinigung der einzelnen Arbeitsverfahren, die das Kreisverfahren gemäß der Erfindung ergeben, ermöglicht eine wirtschaftliche und wirksame Gewinnung von Schwefel aus sulfidischem Material in Form von Schwefelwasserstoff. Die Verwendung des bei einem Teilverfahren erhaltenen Wasserdampfes zur Hydrolyse in einem anderen Teil des Kreisprozesses und die unmittelbare Verwendung des heißen dampfförmigen Chlorwasserstoffs zur Umsetzung des Ferrosulfides sind besondere Kennzeichen der Erfindung, die für den wirtschaftlichen Erfolg des Verfahrens maßgebend sind.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zum Gewinnen von Schwefelwasserstoff aus Metallsulfiden, insbesondere aus Ferrosulfid, durch Umsetzen mit Salzsäure, wobei das entstehende Ferrochlorid .anschließend in Eisenoxyd und Chlorwasserstoff zerlegt wird, dadurch gekennzeichnet, daß die anfallende Ferrochloridlösung zur Trockne verdampft, der entstehende Wasserdampf über aus einem früheren Arbeitsgange stammendes, genügend hoch erhitztes, trockenes Ferrochlorid geleitet und das hierbei neben Ferrooxyd entstehende Wasserdampf-Chlorwasserstoff-Gemisch unmittelbar wieder auf Metallsulfide zur Einwirkung gebracht wird.
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