DE340423C - Verfahren zur Behandlung sulfidischer, Blei und Zink enthaltender Erze - Google Patents

Verfahren zur Behandlung sulfidischer, Blei und Zink enthaltender Erze

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DE340423C
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    • C22B19/20Obtaining zinc otherwise than by distilling
    • C22B19/22Obtaining zinc otherwise than by distilling with leaching with acids
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Description

  • Verfahren zur Behandlung sulfidischer, Blei und Zink enthaltender Erze. Die vorliegende Erfindung zur Behandfung sulßdischer Blei- und Zinkerze bezweckt die Extraktion des Bleies in Form eines Sulfates. Die Erfindung besteht in der Verwendung von freiem Schwefeltrioxyd oder in der Benutzung einer hochkonzentrierten Schwefelsäure, die vorteilhaft freies Schwefeltrioxyd in Lösung enthält. Es kann auch Schwefeltrioxyd in Form eines Dampfes oder Gases verwendet werden.
  • Bei der Herstellung von Schwefelsäure nach dem gebräuchlichen Turmverfahren ist die Konzentration der Schwefelsäure gewöhnlich etwa 94 Prozent. Die nach dem vorliegenden Verfahren verwendete »hochkonzentrierte« Schwefelsäure soll eine Säure sein, die nicht eine niedrigere Konzentration als 94 Prozent, sondern eine höhere hat, oder die freies Schwefeltrioxyd in Lösung enthält.
  • Die Behandlung der sulfidischen Blei- und Zinkerze erfolgte, bisher derartig, daß man dieselben einem Stampf- oder Pochverfahren unterwarf, um zu einer Feinheit von etwa 6o Maschen zu kommen. Hierbei werden die aneinanderhaftenden Teilchen von Blei- und Zinksulfiden voneinander und von wertloser milieralischer Gangart getrennt.
  • Nach dem Stampfen oder Pochen werden die verschiedenen Mineralien durch das Setzverfahren und die Behandlung auf Tischen, wie z. B. dem Wilfloy-Tisch, geschieden, was auf der Verschiedenheit des spezifischen Gewichtes der Mineralien beruht. Wenn die Sulfide in Verbindung mit schweren Materialien, wie -Rhodonite, vorkommen, die nicht durch Setzverfahren geschieden werden können, so wendet man ein Flotationsverfahren der Erzkonzentration an, wodurch es möglich ist, die Sulfide von den nicht schwimmenden Materialien oder Mineralien zu trennen.
  • Es gibt gewisse Erze von Blei- und Zinksulfiden, in denen die Mineralien so fein verteilt sind, daß es selbst bei feinem Mahlen nicht möglich ist, eine gute Trennung der verschiedenen Mineralien zu erhalten. Der Hauptzweck des vorliegenden Verfahrens besteht darin, die Behandlung dieser Art von Erzen vorzunehmen, obgleich das Verfahren auch für andere Erze Vorteile bietet.
  • Man hat bisher bereits Bleisulfat aus sulfidischen Blei- und Zinkerzen erhalten, indem man das Erz der Einwirkung von Schwefelsäure bei äußerer Erhitzung unterwarf. Hierbei wird das Blei in Sulfat umgewandelt, während das Zinksulfid im wesentlichen unverändert bleibt.
  • Die gewöhnliche Schwefelsäure von der marktüblichen Stärke, wie sie nach dem Kammer- oder Turmverfahren erhalten wird, hat, wenn überhaupt, eine sehr geringe Wirkung auf Bleisulfide, wenn nicht eine äußere Exhitzung stattfindet. Wenn man dagegen nach dem vorliegenden Verfahren eine hochkonzentrierte Schwefelsäure, die vorteilhaft freie SO, enthält, und die vorzugsweise nach dem Kontaktverfahren hergestellt ist, gebraucht, so kann das Bleisulfid leicht auch ohne Anwendung äußerer Erhitzung in Bleisulfat übergeführt werden. Dieses Bleisulfat kann von dem noch vorhandenen Zinksulfid entweder durch eines der bekannten Flotationsverfahren oder durch eine Scheidung nach spezifischem Gewicht getrennt werden.
  • Das vorliegende Verfahren gestattet die Gewinnung von Bleisulfat unmittelbar aus einem Blei- und Zinksulfid enthaltenden Erze, indem Blei in Sulfat umgewandelt wird, während das Zink als Sulfid zurückbleibt.
  • Erze, welche außer Blei- und Zinksulfid Silber enthalten, geben bei der Behandlung nach dem vorliegenden Verfahren Blei- und Silbersulfat neben Zinksulfid. Man löst dann das Silbersulfat in Wasser und trennt hierdurch die Sulfate, indem Bleisulfat zurückbleibt. Bei Erzen, welche andere Metalle als Silber, z. B. Kadmium und Wismut, enthalten, erhält man durch die Behandlung mit hoch konzentrierter Schwefelsäure Sulfate der Fremdmetalle; dieselben können leicht vom Bleisulfat getrennt werden. Zinksulfid wird bei diesen Behandlungen nicht angegriffen und bleibt als Sulfid während des ganzen Verfahrens erhalten.
  • Nach dem vorliegenden Verfahren gelingt es also, die Blei und Zink enthaltenden sulfidischen Erze unmittelbar anzugreifen. Hierdurch wird die Gewinnung von Blei aus derartigen Erzen außerordentlich vereinfacht, indem die sonst übliche Reduktion sowie das Erwärmen bei der Gewinnung von Bleisulfat aus sulfidischen Erzen entbehrlich gemacht werden. Das vorliegende Verfahren ist durch die Verwendung exothermer Wärme gekennzeichnet.
  • Wenn das Erz Kalziumfiuorid enthält, wird dasselbe durch die Einwirkung des Schwefeltrioxyds bzw. der Schwefelsäure zersetzt und Fluorwasserstoffsäure abgegeben, was von großem Vorteil ist, wenn das Erz für die Herstellung von Schwefelsäure weiter verwendet werden soll.

Claims (2)

  1. PATENT-ANspRÜcIiE: i. Verfahren zur Behandlung sulfidischer, Blei und Zink enthaltender Erze, dadurch gekennzeichnet, daß das Erz der Einwirkung von freiem Schwefeltrioxyd als solchem oder in Schwefelsäure gelöst unterworfen wird.
  2. 2. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß beim gleichzeitigen Vorkommen von Silber die Trennung von Blei- und Silbersulfat durch Lösung des' Silbersulfates in Wasser geschieht.
DE1920340423D 1919-09-04 1920-08-31 Verfahren zur Behandlung sulfidischer, Blei und Zink enthaltender Erze Expired DE340423C (de)

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