DE608241C - Verfahren zur Oxydation von Schwefelwasserstoff in Gasen - Google Patents

Verfahren zur Oxydation von Schwefelwasserstoff in Gasen

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DE608241C DE1930608241D DE608241DD DE608241C DE 608241 C DE608241 C DE 608241C DE 1930608241 D DE1930608241 D DE 1930608241D DE 608241D D DE608241D D DE 608241DD DE 608241 C DE608241 C DE 608241C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C10PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
    • C10KPURIFYING OR MODIFYING THE CHEMICAL COMPOSITION OF COMBUSTIBLE GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE
    • C10K1/00Purifying combustible gases containing carbon monoxide
    • C10K1/34Purifying combustible gases containing carbon monoxide by catalytic conversion of impurities to more readily removable materials

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Description

  • Verfahren zur Oxydation von Schwefelwasserstoff in Gasen Man hat bereits versucht, Schwefelwasserstoff in wasserhaltigen Gasmoder Gasgemischen durch Sauerstoff in schweflige Säure bzw. Schwefel umzuwandeln, indem man das Gas über eine Kontaktmasse (Raseneisenerz) leitete. Erfolg hat ein derartiges Verfahren nicht ,aufweisen können, da die Reaktionstemperatur (6oo bis 8o0°) so hoch war, daß bereits die übrigen reaktionsfähigen. Gasbestandteile umgesetzt wurden, während der Schwefelwasserstoff unangegriffen blieb.
  • Es ist ferner ein Verfahren bekannt, nach welchem die Oxydation in Gegenwart eines Katalysators bei Temperaturen von reichlich 200° durchgeführt wird. Dadurch wird zwar auch Schwefelwasserstoff in Schwefelsäure bzw. Sulfat übergeführt, aber die Umsetzung bleibt unvollkommen, wenn nicht besondere zusätzliche Maßnahmen getroffen werden. Es ist zwar auch bekannt, das nach jenem Verfahren erhaltene Gemisch aus Sulfit, Bisulfit und Sulfat durch Leiten über Kontakte weiterzuoxydieren oder die sauren Ammonsulfitlösungen durch Druckerhitzung auf Ammonsulfat zu verarbeiten.
  • Diese zusätzlichen Maßnahmen sind aber umständlich; auf einfachere Weise und mit größerer Sicherheit erhält man nach der vorliegenden Erfindung seine wesentlich höhere Ausbeute an Schwefelsäure bzw. Sulfat. Nach der Erfindung wird das an sich bekannte Verfahren zur Oxydation von Schwefelwasserstoff in sauerstoffhaltigen Gasen mittels Katalysatoren bei Temperaturen von etwa Zoo bis 35o° dadurch weiter ausgebildet, daß das Gas bis zur praktisch vollständigen Entfernung des Wassers getrocknet, nach Erhitzung über den Katalysator geleitet, darauf nochmals getrocknet, anschließend mit einer den Schwefelwasserstoffgebalt des Ausgangsgases entsprechenden Menge Ammoniak und Wasserdampf (etwa 378 1 NH3 und 16o g Wasserdampf je ioo 1 A.S) versetzt und nochmals in Gegenwart von Sauerstoff über den gleichen Katalysator geleitet wird.
  • Eine weitere Verbesserung des Verfahrens nach der Erfindung besteht darin, daß. die durch das Überleiten des Gases über den Katalysator entstandenen festen Reaktionsprodukte nach der zweiten Trocknung abgetrennt und gesondert mit Wasser bzw. Wasserdampf in Gegenwart von Sauerstoff behandelt werden. Es kann auf diese Weise z. B. aus Kokereigasen !ein Salz hergestellt werden, das praktisch aus Sulfat mit nur geringen Beimengungen von Sulfit besteht. Die Nachbehandlung mit Wasserdanpf, kann bei gewöhnlicher odererhöhter Temperatur mit oder lohne Druck unter Anwendung oder Ausschluß von Katalysatoren vorgenommen werden. Unter Umständen kann -es zweckmäßig sein, z. B. wenn die Zerlegung von Gasen. (unter Tiefkühlung, Druck usw.) beabsichtigt ist, vor dem gesamten Prozeß das Gas zu komprimieren. Für den Reaktionsverlauf und die Erzielung von trockenem Salz ist es vorteilhaft, die Wasserdampfmenge so zu bemessen, daß sie dem theoretischen Bedarf entspricht oder etwas geringer ist. Als Katalysatoren können angewandt werden: Platin, Eisen, Kobalt, Nickel, Silber, Kupfer, Mangan, Chrom, Vanadium, Arsen., die seltenen Erden, aktive Kieselsäure usw. Idierbei können diese Stoffe als Metalle, rein Moder in Legierungen, als Oxyde oder Salze angewandt werden. Ebenso können Gemische als Katalysatoren verwandt werden. Zur Erzielung einer großen Oberfläche ist ges vorteilhaft, sie auf inerten Trägern niederzuschlagen. Als besonders wirksam hat sich die Anwendung von aktiver Kieselsäure als Träger erwiesen. In diesem Falle wirkt die Kieselsäure sowohl durch die Oberflächenvergrößerung als auch durch die eigene katalytische Fähigkeit.
  • Die Behandlung mit Wasserdampf in Gegenwart von Sauerstoff kann auch gesondert vorgenommen werden. Man trennt in diesem Falle die durch die katalytische Behandlung des wasserfreien Gases erhaltenen Reaktionsprodukte in bekannter Weise durch Kühlung und Filtration, Absorption usw. ab und behandelt sie für sich mit Wasserdampf in Gegenwart von Sauerstoff, Luft oder anderen oxydierenden Gasen. Der Vorteil dieses Verfahrens besteht darin., daß die Vorzüge, die ein trockenes Gas für die verschiedenen Verwendungszwecke besitzt, erhalten bleiben. Beispiel i .(Vergleichsversuch) Bei gewöhnlicher Temperatur wasserdampfgesättigtes Kekereigas mit ¢ g H2 S/m3 Gas und 2,50/0 02 wurde auf 28o' erhitzt und über einen Katalysator aus Nickeloxyd auf aktiver Kieselsäure geleitet. In die abziehenden Gase wurde eine dem Schwefelwasserstoffgehalt des ursprünglichen Gases entsprechende Menge Ammoniak eingeblasen und das Gas nach vorheriger Kühlung unter Wärmeaustausch durch Staubfilter geschickt. Das abgeschiedene Salz enthielt 23 0/0 (NH4)2S04. Das Gas war praktisch frei von Schwefelwasserstoff.
  • Beispiel z Dasselbe Kokereigas wie in Bleispiel I mit q. g H2 S/ms Gas und 2,5 % 02 wurde getrocknet, auf 28o° erhitzt und über einen Katalysator aus Nickeloxyd auf aktiver Kieselsäure geschickt. Die abziehenden Gase wurden getrocknet und eine dem Schwefelwasserstoffgehalt des Ausgangsgases entsprechende Menge NH3 und Wasserdampf (3781 NH3 und i 6o g Wasserdampf/ i oo 1 H2 S) ,eingeblasen, wobei das Gas nochmals über einen Kontakt obiger Zusammensetzung geleitet wurde. Die Trocknung der Gase erfolgte bis zur praktisch vollständigen Entfernung des Wassers. Das bei der Kühlung und Filtration entfallende Salz enthielt 98,9 a/o (N H4) 2 S04. Das Gas war praktisch frei von Schwefelwasserstoff.
  • Beispiel 3 . Dasselbe Kokereigas wie in Beispiel i mit q. g H2 S /M3 Gas und -2,5 % 02 wurde getrocknet, auf 28o° erhitzt und über einen Katalysator aus Nickeloxyd auf aktiver Kieselsäure geleitet. Das abziehende Gas wurde getrocknet und Ammoniak entsprechend dem Schwefelwasserstoffgehalt des Ausgangsgases zugemischt. Die Trocknung der Gase erfolgte his zur praktisch vollständigen Entfernung des Wassers. Das beim Kühlen und Filtrieren anfallende feste Reaktionsprodukt wurde einer mit Heizmantel versehenen Förderschnecke entgegengeführt, wobei im. Gegenstrom ein auf i oo° erhitzter feuchter Luftstrom entgegengeschickt wurde. Das die Förderschnecke verlassende Salz enthielt .98,3 % (NH4)2S04.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Oxydation von Schwefelwasserstoff in Gasen, die reaktionsfähige Bestandteile, wie Wasserstoff, Ammoniak, Kohlenoxyd und Kohlenwassersfioie, enthalten, insbesondere im Kokereigas, mit Sauerstoffoder sauerstoffhaltigen Gasen besonders zu Schwefelsäure mittels Katalysatoren bei Temperaturen um etwa Zoo bis 35o°, dadurch gekennzeichnet, daß das Gas bis zur praktisch vollständigen Entfernung des Wassers getrocknet, nach Erhitzung über den Katalysator geleitet, darauf nochmals getrocknet, anschließend mit einer dem Schwefelwasserstoffgehalt des Ausgangsgases entsprechenden Menge Ammoniak und Wasserdampf (etwa 3781 NH3 und i6o g Wasserdampf je ioo 1 H2S) versetzt und nochmals in Gegenwart von Sauerstoff über den gleichen Katalysator geleitet wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die durch das Überleiten des Gases über den Katalysator entstandenen festen Reaktionsprodukte nach der zweiten Trocknung abgetrennt und gesondert mit Wasser bzw. Wasserdampf in Gegenwart von Sauerstoff behandelt werden.
DE1930608241D 1930-09-07 1930-09-07 Verfahren zur Oxydation von Schwefelwasserstoff in Gasen Expired DE608241C (de)

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