DE478986C - Herstellung von Schwefelwasserstoff oder Sulfiden aus Schwefel - Google Patents

Herstellung von Schwefelwasserstoff oder Sulfiden aus Schwefel

Info

Publication number
DE478986C
DE478986C DEI28585D DEI0028585D DE478986C DE 478986 C DE478986 C DE 478986C DE I28585 D DEI28585 D DE I28585D DE I0028585 D DEI0028585 D DE I0028585D DE 478986 C DE478986 C DE 478986C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
sulfur
hydrogen
per liter
hydrogen sulfide
sulfides
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DEI28585D
Other languages
English (en)
Inventor
Dr Paul Herold
Dr Paul Koppe
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
IG Farbenindustrie AG
Original Assignee
IG Farbenindustrie AG
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by IG Farbenindustrie AG filed Critical IG Farbenindustrie AG
Priority to DEI28585D priority Critical patent/DE478986C/de
Application granted granted Critical
Publication of DE478986C publication Critical patent/DE478986C/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01CAMMONIA; CYANOGEN; COMPOUNDS THEREOF
    • C01C1/00Ammonia; Compounds thereof
    • C01C1/20Sulfides; Polysulfides

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Catalysts (AREA)
  • Treating Waste Gases (AREA)

Description

  • Herstellung von Schwefelwasserstoff oder Sulfiden aus Schwefel Die Herstellung von Schwefelwasserstoff aus dampfförmigem oder hocherhitztem, flüssigem Schwefel und Wasserstoff ist bekannt.
  • Es wurde nun gefunden, daß sich schon bei verhältnismäßig niederen Temperaturen Schwefelwasserstoff in guter Ausbeute gewinnen läßt, wenn man Wasserstoff unter Druck auf Schwefel oder schwefelabgebende Verbindungen, wie Polysulfide oder Thiosulfate oder Gemische dieser, zur Einwirkung bringt. Die Reaktion wird zweckmäßig in Gegenwart von wäßrigem Ammoniak oder von Alkali-oder Erdalkalilaugen, wobei der Schwefelwasserstoff als Sulfid bzw. Hydrosulfid erhalten wird, oder von Wasser allein vorgenommen. Der verwendete Wasserstoff braucht nicht besonders gereinigt zu werden und kann auch mit indifferenten Gasen verdünnt sein: Man kann auch, wie sich fernerhin gezeigt hat, beim Arbeiten in Gegenwart von Basen und Wasser den Wasserstoff ganz oder teilweise durch Kohlenoxyd oder Kohlenoxyd enthaltende Gase ersetzen. Die Reduktionswirkung kommt hierbei wahrscheinlich den sich zunächst durch Reaktion des Kohlsnoxyds mit den vorhandenen Basen bildenden Formiaten zu, die dabei zu Carbonaten oxydiert werden. Die Reaktion mittels Kohlenoxyds verläuft merklich langsamer als bei Verwendung von Wasserstoff; bei Benutzung eines Gasgemisches aus beiden wird infolgedessen eine Anreicherung an ersterem eintreten, was nutzbringend verwertet werden kann. Man kann auch an Stelle des Wasserstoffs Ameisensäure oder Formiate verwenden.
  • Durch Verwendung von Katalysatoren läßt sich die Reaktion wesentlich beschleunigen. Als solche kommen z. B. in Betracht: großoberflächige Körper, wie Kieselsäuregel, Tonerde, aktive Kohle usw., ferner Schwermetalle oder deren Oxyde, Hydroxyde, Sulfide, Carbonate usw. Dabei zeichnen sich die Elemente der achten Gruppe des periodischen Systems durch besondere Wirksamkeit aus. Vorteilhaft ist eine innige Berührung des Gases mit den schwefelhaltigen Stoffen, die z. B. durch Rühren erzielt werden kann. Die Reaktion beginnt bereits bei i oo° und verläuft bei i 5o' rasch.
  • Während sich beim Erhitzen von wäßrigem Ammoniak oder Alkalilaugen mit Schwefel Sulfide im Gemisch mit erheblichen Mengen von Thiosulfaten bilden, wobei das Verhältnis von Sulfid- zu Thiosulfatschwefel etwa gleich oder kleiner als i ist, entstehen in Gegenwart von Wasserstoff, Kohlenoxyd oder Ameisensäure bzw. Formiaten und unter Druck Sulfide in viel größerer Menge und wenig oder keine Thiosulfate.
  • Beispiel i Auf eine Ammonpolysulfidlösung, die pro Liter 158 g NH3, 61 g Sulfidschwefel und 2o2 g freien Schwefel enthält, wird in einem mit Aluminium ausgekleideten Autoklauen bei 150° unter Rühren ZVasserstoff unter iooAtm. Druck zur Einwirkung gebracht. Nach 9 Stunden hat der gebundene Schwefel um 18 @o zugenommen.
  • Beispiel 2 Eine Ammonpolysulfidlösung gemäß Beispiel i wird unter Zusatz. von i o U ü ihres Gewichtes an Kieselsäuregel, wie beschrieben, 6 Stunden lang behandelt. Der Gehalt der Lösung an Sulfidschwefel nimmt dabei um 45 0-o zu. -Beispiel 3 Eine Ammonpolysulfidlösung, die pro Liter 161 g NH3, 6o g Sulfidschwefel und 223 g freien Schwefel -enthält, wird in Gegenwart von 8 0lo ihres Gewichtes an Eisenoxydul 3 Stunden lang bei 150° unter Rühren mit Wasserstoff von 9o Atm. behandelt. Die Zunahme des Sulfidschwefels beträgt 135 %. -Beispiel q. -Wäßriges Ammoniak mit 231 g NH3 pro Liter, dem pro Liter Lösung Zoo g Schwefelblumen und 32 g gekörnter schwedischer Eisenschwamm zugesetzt sind, wird bei 120' mit Wasserstoff von 13o Atm. 6 Stunden lang behandelt. Die erhaltene Lösung enthält 1419 Sulfidschwefel im Liter.
  • Beispiel 5 Wasser wird zusammen mit elementarem Schwefel unter Zusatz von schwedischem Eisenschwamm unter einem Wasserstoffdruck von i oo Atm. auf 15o° erhitzt. Nach 6 Stunden enthält 1 1 Wasser qJl g, als Schwefelwasserstoff gebundenen Schwefel.
  • Beispiel 6 - In einem eisernen Autoklauen wird zu etwa einem Viertel seines Inhalts Schwefel mit 3o °'o seines Gewichtes an- Eisenpulver unter Rühren in Gegenwart von Wasserstoff von 12o Atm. auf 1806 erhitzt. Nach i Stunde enthält das Gas bereits 6 °-o Schwefelwasserstoff, nach 3 Stunden 7 0'0. Wird dann abgestellt, so ist nach dem Erkalten der Gehalt an Schwefelwasserstoff auf io % gestiegen. Beispiel 7 Von einer Natriumthiosulfatlösung - mit io3 g Thiosulfatschwefel im Liter sind nach 3stündigem Erhitzen auf i 5o' mit -Wasserstoff von 9o Atm. in Gegenwart von metallischem Eisen als Katalysator 36 0o des Schwefels zu Sulfid reduziert. Beispiel 8 Eine Natriumpolysulfidlösung, die pro Liter 64 g Sulfid- und i 92 g freien Polysulfidschwefel und i 4o g Gesamtnatrium enthält, ergibt nach 3stündigem Erhitzen auf i 5o' mit Wasserstoff unter 13o Atm. Druck und Eisensulfid als Katalysator 136g Sulfidschwefel und nur 3 i g @ Thiosülfatschwefel.
  • Beispiel 9 Eine Ammonpolysulfidlösung mit 2go g Gesamt-NH3, 28g Sulfidschwefel, io8 g Polysulfidschwefel und i8o g Ameisensäure im Liter wird 5 Stunden im Autoklauen unter Rühren mit io g Ferrum reductum pro Liter auf i5o° gehalten. Der Sulfidschwefel nimmt hierbei um 16 ,g pro Liter, also um 57 (!@o, zu.
  • Beispiel io Eine Ammonpolysulfidlösung mit 1,13 g Gesamt-NH3, 6o,5 8 Monosulfrdschwefel. 3 g Thiosulfatschwefel und 240 g Polysul-fidschwefel im Liter enthält, nachdem sie unter Rühren im Beisein von 2o g Schwefeleisen pro Liter 6 Stunden bei i 8o' mit- Kohlenoxyd von 9o Atm. behandelt wurde, 9i g iVi.onosulfidschwefel, sehr geringe Mengen Thiosulfatschwefel und 2o7 g Polysulfidschwefel im Liter.

Claims (5)

  1. PATENTANSPRÜCHE:- - i. Verfahren zur Herstellung von Schwefelwasserstoff bz w. Sulfiden aus Schwefel oder schwefelabgebenden Verbindungen, wie Polysulfide, Thiosulfate oder Gemische dieser, dadurch gekennzeichnet, daß man auf diese Wasserstoff oder wasserstoffhaltige Gase unter Druck und bei erhöhter Temperatur, gegebenenfalls in Gegenwart von ZVässer, einwirken läßt.
  2. 2. Verfahren. nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet;- daß man in Gegenwart von Basen und Wasser arbeitet.
  3. 3. Weiterführung des Verfahrens nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß man' den Wasserstoff - ganz oder teilweise durch Kohlenoxyd: oder kohlenoxydhaltige Gase ersetzt. q..
  4. Abänderung des Verfahrens nach Anspruch i oder a, dadurch gekennzeichnet, daß man an Stelle des Wasserstoffs Ameisensäure oder Formiate verwendet.
  5. 5. Verfahren nach Ansprüchen i bis q., dadurch gekennzeichnet, daß man Katalysatoren zusetzt.
DEI28585D 1926-07-21 1926-07-21 Herstellung von Schwefelwasserstoff oder Sulfiden aus Schwefel Expired DE478986C (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEI28585D DE478986C (de) 1926-07-21 1926-07-21 Herstellung von Schwefelwasserstoff oder Sulfiden aus Schwefel

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEI28585D DE478986C (de) 1926-07-21 1926-07-21 Herstellung von Schwefelwasserstoff oder Sulfiden aus Schwefel

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE478986C true DE478986C (de) 1929-07-08

Family

ID=7187077

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DEI28585D Expired DE478986C (de) 1926-07-21 1926-07-21 Herstellung von Schwefelwasserstoff oder Sulfiden aus Schwefel

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE478986C (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE2341650A1 (de) Verfahren zum entfernen von cyanwasserstoff aus gasen
DE2441199A1 (de) Katalysatoren fuer die behandlung von schwefelverbindungen enthaltenden abgasen
DE3517169C2 (de) Verfahren zur Abtrennung von Blausäure aus einem Gasstrom
DE2214939A1 (de) Verfahren zur verminderung des gesamtschwefelgehalts von claus-abgasen
DE2900426A1 (de) Verfahren zur umwandlung von ammonium- imidodisulfat, ammoniumsulfamat und ammoniumdithionat in schwefeldioxid und ammoniak
DE2332774A1 (de) Verfahren zur katalytischen behandlung von schwefelverbindungen enthaltenden abgasen
EP0140045A2 (de) Verfahren zur Entschwefelung von H 2 S-haltigen Gasen
DE955318C (de) Verfahren zur Entfernung von Cyanwasserstoff aus Gasen, die mehr als 10 VolumprozentSchwefelwasserstoff enthalten
DE2101901A1 (de) Verfahren zur Verringerung des Gesamtschwefelgehaltes von Claus Abgasen
EP0051156B1 (de) Verfahren zum gleichzeitigen Abbau von Spurenbestandteilen in den Reaktionsabgasen der Melaminsynthese
DE1542222A1 (de) Verfahren zum Umsetzen von Kohlenoxyd mit Dampf
DE2442986C3 (de) Verfahren zur Entfernung von Stickstoffoxyden aus Gasen
DE478986C (de) Herstellung von Schwefelwasserstoff oder Sulfiden aus Schwefel
DE2646627C2 (de)
DE852992C (de) Verfahren zur Herstellung von ungesaettigten Aldehyden
DE2754762A1 (de) Verfahren zur katalytischen verbrennung von schwefelwasserstoff enthaltenden abgasen und zur durchfuehrung des verfahrens geeigneter katalysator
DE1928389C3 (de) Verfahren zur Umwandlung von Kohlenmonoxid und Wasserdampf in schwefelhaltigen Gasgemischen in Wasserstoff und Kohlendioxid
DE528915C (de) Verfahren zur Entschwefelung von Gasen und Daempfen
DE2635063A1 (de) Katalysator fuer die reduktion von stickstoffoxiden in anwesenheit von ammoniak
DE69915809T2 (de) Katalysator zur synthese von ammoniak aus wasserstoff und stickstoff
DE2723521A1 (de) Katalytische umwandlung von ammoniumsulfat in schwefeldioxid und ammoniak
DE3735803C2 (de) Verfahren zum Entfernen des Schwefelgehaltes eines Schwefeldioxid enthaltenden Schwachgases
DE608241C (de) Verfahren zur Oxydation von Schwefelwasserstoff in Gasen
DE648497C (de) Verfahren zur Herstellung von Alkalicyanaten
DE955773C (de) Verfahren zur Herstellung von Ammonsulfat, insbesondere fuer Duengezwecke