DE406960C

DE406960C - Verfahren zur Ausfuehrung von Oberflaechenreaktionen

Info

Publication number: DE406960C
Application number: DEB109382D
Authority: DE
Inventors: Dr Josef Jannek; Dr Alwin Mittasch
Original assignee: BASF SE
Current assignee: BASF SE
Priority date: 1923-04-22
Filing date: 1923-04-22
Publication date: 1924-12-03

Description

Verfahren zur Ausführung von Oberflächenreaktionen.
Es wurde gefunden, daß man Oberflächenreaktionen, wie Gaskatalysen oder auch die Trennung von Gasgemischen, mit sehr gutem Erfolge ausführen kann, wenn man hierzu Massen benutzt, die durch Überführung von huminstoffreichen Substanzen, wie Humuskohle, in Metallhumate, zweckmäßig mit nachträglicher Erhitzung, gewonnen wurden. Diese Überführung in Metallhumate ist leicht dadurch zu erreichen, daß man die huminsäurereichen Substanzen unmittelbar oder nach Entfernung störender Verunreinigungen mit Oxyden, Hydroxyden oder Carbonaten der betreffenden Metalle reagieren läßt, wobei insbesondere im Falle der Schwermetallbumate auch so gearbeitet werden kann, daß man zunächst das Alkalihumat darstellt und dieses mit einem Schwermetallsalz zur Umsetzung bringt.
Vielfach ist eine nachfolgende Erhitzung vorteilhaft, wobei man auch in der Weise verfahren kann, daß man die Metallhumate vor, bei oder nach dem Erhitzen in gleicher Weise behandelt, wie dies bei der der stellung aktivcr Kohlen aus kohlenstoffhaltigen Substanzen geschieht; als besonders nützlich hat sich in dieser Beziehung ein Zusatz aktivierender Stoffe, wie z. B. Alkalien, zum Metallhumat erwiesen. Die nach dem beschriebenen Verfahren hergestellten Massen zeichnen sich durch Adsorptionskraft und starke katalytische Wirksamkeit aus. Besonders vorteilhaft ist ihr Gebrauch z. E. bei der katalytischen Hydrogenisation von Kohlenstoffverbindungen.
Beispiel I.
In verdünnte Kalilauge wird unter Umrühren, vorteilhaft unter gelinder Erwärmung, Humuskohle, gegebenenfalls nach vorheriger Entfernung des Bitumens, im Überschuß einer getragen; nach dem Absitzen wird die Kaliumhumatlösung abgehebert und hierauf mit einer Nickelchloridlösung unter Umrühren versetzt. Die erforderliche Menge dieser Lösung wird dadurch festgestellt, daß in einem Vorversuch mit Hilfe einer Tupfprobe auf Filtrierpapier der Zeitpunkt ermittelt wird, wo der Tropfen nicht mehr braun ausläuft und das Papier nicht mehr durchfärbt. WXendet man genügend konzentrierte Lösungen an, z. B. eine 20 prozentige Kaliumhumatlösung und eine 30 prozentige Nickelchloridlösung, so erhält man eine Paste, die nunmehr mit einer konzentrierten Kaliumkarbonatlösung verrührt und getrocknet wird, wobei sie gewöhnlich von selbst in Körner zerfällt, die zur Rotglut erhitzt, mit Wasser gewaschen, getrocknet und in der Hitze mit Wasserstoff behandelt werden. Die so erhaltene Masse wirkt nicht nur als ausgezeichneter Katalysator, z. B. bei Hydrogenisationen, etwa der Fetthärtung, sondern besitzt auch eine hohe Adsorptionsfähigkeit.
Beispiel 2.
In eine wäßrige Lösung von Ammoniak wird unter Umrühren Humuskohle eingetragen, bis der Ammoniakgeruch verschwindet.
Dabei geht der größte Teil der Humuskohle als Ammonhumat in Lösung. Nach dem Ah. sitzen des geringen unlöslichen Rückstandes wird die tiefbraune Lösung abgehebert und gegebenenfalls eingeengt, hierauf mit einer vorher mittels der Tupfprobe ermittelten Menge einer 50prozentigen Chromchloridlösung unter Umrühren versetzt. Die nach dem Trocknen der so erhaltenen Paste entstandene körnige Masse kann hierauf einem Glühprozeß mit oder ohne Luftabschluß oder mit Durchleiten von Wasserstoff oder anderen Gasen unterworfen und mit Wasser gewaschen werden. Die körnige Masse wird unmittelbar oder nach Zusatz von 5 Prozent Kaliumhydroxyd in einem Druckofen bei 400 bis 5000 dem Strom eines reinen Kohlen oxyd-Wasserstoff-Gemisches (Verhältnis 1: 8) ausgesetzt, wobei einfache sauerstoffhaltige organische Verbindungen, insbesondere Alkohole, entstehen.
In ähnlicher Weise wie die genannten Humate kann man andere Metallhumatkontaktmassen herstellen und gebrauchen, z. B. von Kupfer, Platin, Gold, Silber, Eisen, Kobalt, Zink, Blei, Wismut, Aluminium usw., oder auch Gemischen solcher.

Claims

PATENT-ANSPRÜCHE: 1. Verfahnen zur Ausführung von Oberflächenreaktionen, insbesondere Katalysen, dadurch gekennzeichnet, daß man dazu Massen benutzt, die durch überführung von huminstoffreichen Substanzen, insbesonder, e Humuskohle, in Metallhumate, zweckmäßig mit nachträglicher Erhitzung, hergestellt wurden.
2. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß die Metallhumate vor, bei oder nach dem Erhitzen in gleicher Weise behandelt werden, wie dies bei der Herstellung aktiver Kohlen aus kohlenstoffhaltigen Substanzen geschieht.