DE802935C - Verfahren zur Herstellung von Alkalicyanid - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Alkalicyanid

Info

Publication number
DE802935C
DE802935C DEP32163A DEP0032163A DE802935C DE 802935 C DE802935 C DE 802935C DE P32163 A DEP32163 A DE P32163A DE P0032163 A DEP0032163 A DE P0032163A DE 802935 C DE802935 C DE 802935C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
cyanide
iron
catalyst
alkali
mixture
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DEP32163A
Other languages
English (en)
Inventor
Helmut Dr Beier
Ludwig Hosch
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Roehm and Haas GmbH
Original Assignee
Roehm and Haas GmbH
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Roehm and Haas GmbH filed Critical Roehm and Haas GmbH
Priority to DEP32163A priority Critical patent/DE802935C/de
Application granted granted Critical
Publication of DE802935C publication Critical patent/DE802935C/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01CAMMONIA; CYANOGEN; COMPOUNDS THEREOF
    • C01C3/00Cyanogen; Compounds thereof
    • C01C3/002Synthesis of metal cyanides or metal cyanamides from elementary nitrogen and carbides

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • General Health & Medical Sciences (AREA)
  • Toxicology (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Catalysts (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Alkalicyanid Es ist bekannt, Natriumcyanid durch Cyanisierung eines Gemisches aus Soda und Kohle mit Stickstoff bei hohen Temperaturen nach dem sog. Bucher-Prozeß zu erzeugen. Als Katalysator für die Cyanisierung verwendet man Eisen in feinster Verteilung oder Eisensalze, die unter den Reaktionsbedingungen zu metallischem Eisen reduziert werden. Es sind eine große Zahl von Eisenverbindungen sowie Eisen in Form von Eisenspänen, Eisenschwamm oder Eisenpulver für diesen Prozeß vorgeschlagen worden. Es ist aber kein Katalysator bekannt, der eine technisch befriedigende Cyanisierung des Soda-Kohle-Gemischs unterhalb von Temperaturen von goo bis 95o° ermöglicht. Es ist bereits vorgeschlagen worden, Lösungen von Alkalicarbonaten zusammen mit Lösungen von komplexen Eisensalzen, die sich, wie Ferrocyannatrium oder Eisennatriumtartrat, mit Alkalicarbonaten in wäßriger Lösung nicht umsetzen, zum Tränken von poröser Kohle zu verwenden, um auf diese Weise ein für die Cyanidsynthese geeignetes Gemisch herzustellen. jedoch führte auch dieser Vorschlag zu keinem technisch einwandfreien Verfahren.
  • Es wurde nun gefunden, daß die katalytische Wirksamkeit der relativ teuren löslichen Eisensalze von denjenigen Eisenverbindungen übertroffen wird, die beim Eintragen von Cyaniden in eine Ferrosalzlösung entstehen; der bei diesem Prozeß entstehende gut filtrierbare Niederschlag besteht aus einer Vielzahl chemischer Verbindungen, die je nach den Fällungsbedingungen und der Einwirkungsdauer der Luft in wechselnder Menge vorhanden sind. Technisch entstehen diese Niederschläge bei dein Prozeß, der als Entgiftungsmaßnahme bei fast allen Cyanid verarbeitenden Betrieben durchgeführt wird. Die in dem -Niederschlag vorhandenen Verbindungen bestehen aus basischen oder sauren komplexen Eisencyaniden, z. B. trimerem Fe2[Fe(CN)0], weißem Prussiat, Berlinerweiß, Berlinerblau, basischem Berlinerblau, Turnbullsblau, Williamsonschem Violett und anderen. Daneben ist meist basisches Eisenoxyd vorhanden, wenn man nach der beim Betrieb von Entgiftungsanlagen üblichen Methode arbeitet, wonach die cyanidhaltigen Abwässer oder Ablaugen in ein Becken mit einer technischen Ferrosulfatlösung geleitet werden. Wäscht man den Niederschlag z. B. in einer Filterpresse bis zur Sulfatfreiheit aus, so kann er in feuchtem Zustand oder auch nach Trocknung bei höherer Temperatur als Katalysator für die Cyanisierung von Soda-Kohle-Gemischen verwendet werden. Man kann z. B. eine Aufschlämmung des erfindungsgemäßen Katalysators in Wasser zum Anteigen des Alkali-Kohle-Gemisches verwenden, dieses Gemisch verformen und die erhaltenen Formlinge der Cyanisierung unterwerfen. Laugt man das verfahrensgemäß hergestellte Produkt mit z. B. Wasser aus, so behält der im Unlöslichen verbleibende Katalysator seine volle Wirksamkeit und kann zum Anteigen bzw. Aufmischen neuen Ausgangsproduktes verwendet werden. Der Katalysator übertrifft wesentlich in seiner Wirksamkeit die bisher bekannten Eisenkontakte. Man kann die Cyanisierungstemperatur von goo bis 95o° auf 85o° senken, also in einem Maße, das für die Lösung der Baustofffrage von entscheidender Bedeutung ist, und erhält Ausbeuten an Cyanid, bezogen auf eingesetztes Alkali, von mehr als 9o %. Die Herstellung des Katalysators ist außerordentlich einfach, auch wenn er nicht als Nebenprodukt bei der Reinigung cyanidhaltiger Wässer anfällt, und die 4t seiner Verwendung verbundenen Vorteile sind für die technische Durchführung der Cyanidsynthese entscheidend.
  • Beispiel i 30009 Mischung mit 15009 Na2C03, 13009 Holzkohle und Zoo g des erfindungsgemäßen Katalysators mit 9o g Fe = 6% der Soda werden in feingepulvertem Zustande (o,3o-mm-Maschensieb) in einer senkrechten Retorte von ioo mm Durchmesser 7 Stunden bei 85o° mit 4oo Liter N2/Std. cyanisiert. Das erkaltete Produkt wird gebrochen, mit Wasser ausgelaugt und filtriert. Der Rückstand wird getrocknet und zum Aufmischen neuen Gutes benutzt. Es werden erhalten: 1143 g Na C N, entsprechend 12409 Nag C 03, Nag O + Nag C 03 entsprechend 136g Na2C03. Die verdampfte Alkalimenge, entsprechend 124 g Na. C 03, wird in einem hinter der Retorte befindlichen kalten Holzkohlefilter aufgefangen. Die Ausbeute an N a C N betrug 90,2%, bezogen auf wiedergefundenes Gesamtalkali.
  • Beispiel e Das Gemisch von 8 kg Soda und 6 kg Holzkohle, gepulvert und durch ein o,3o-mm-Maschensieb geschickt, wird mit der Aufschlämmung von 870 g des erfindungsgemäßen Katalysators (Fe-Gehalt = 400 g, das sind 5 % der Soda) in 3,5 Liter 8o° heißen Wassers angeteigt, mittels Strangpresse geformt und bei i 2o° getrocknet. io kg der getrockneten Formlinge mit einem Nag C 03-Gehalt von 4,6 kg werden 8 Stunden bei 85o° mit 2cbm N2/Std. cyanisiert. Das Endprodukt wird nach Beispiel i weiterbehandelt. Es enthält 3,85 kg Na C N neben 0,3 kg Nag O + Nag C 03. Die Na C N-Ausbeute, bezogen auf eingesetzte Soda, beträgt mithin 9i 0/0.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von Alkalicyanid aus Alkalicarbonat, Kohle und Stickstoff in Gegenwart eines eisenhaltigen Katalysators, dadurch gekennzeichnet, daß man das bei der Einwirkung von Ferrosalzen auf Cyanide oder Blausäure, z. B. das bei der Entgiftung cyanidhaltiger Ablaugen mittels Eisenvitriol, anfallende Produkt, bestehend aus einem Gemisch komplexer Cyanide, als Katalysator verwendet.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man das zu cyanisierende Gut durch Anteigen eines Alkali-Kohle-Gemischs mit einer Aufschlämmung des erfindungsgemäßen Katalysators in Wasser und anschließende Formung herstellt.
DEP32163A 1949-01-21 1949-01-21 Verfahren zur Herstellung von Alkalicyanid Expired DE802935C (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEP32163A DE802935C (de) 1949-01-21 1949-01-21 Verfahren zur Herstellung von Alkalicyanid

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEP32163A DE802935C (de) 1949-01-21 1949-01-21 Verfahren zur Herstellung von Alkalicyanid

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE802935C true DE802935C (de) 1951-02-26

Family

ID=7372627

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DEP32163A Expired DE802935C (de) 1949-01-21 1949-01-21 Verfahren zur Herstellung von Alkalicyanid

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE802935C (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE2528137A1 (de) Verfahren zur erhoehung des nickelgehaltes bei nickel-lateriteisenerzen
US2046937A (en) Process for the preparation of copper compounds from metallic copper
DE2528989A1 (de) Verfahren zur anreicherung von silber aus silber- und bleihaltigen rueckstaenden
DE802935C (de) Verfahren zur Herstellung von Alkalicyanid
DE2620315C2 (de) Verfahren zur Gewinnung von Silber aus silbersulfathaltigen Materialien
DE490600C (de) Verfahren zum Aufschliessen von Titanerzen mit verduennter Schwefelsaeure
DE935007C (de) Verfahren zur Herstellung von Eisencarbonyl
DE707152C (de) Verfahren zur Herstellung von Alkalihydroxyd ueber Alkaliferrit
DE742426C (de) Reinigung von Nickelcarbonat
DE809196C (de) Verfahren zur Herstellung bestaendiger Loesungen komplexer Nickel (1)-cyanidverbindungen
DE582896C (de) Sodaverfahren mit Nebengewinnung von Ammoniak oder Ammonsulfat
DE366187C (de) Verfahren zur Abscheidung des Kupfers aus kupferhaltigen Laugen
DE573067C (de) Verfahren zur Ausfaellung des Eisens aus eisenhaltigen Nickelsalzloesungen
DE483429C (de) Gewinnung von Kupfer oder Blei aus ihren oxydischen, oxydierten oder geroesteten Erzen
DE955773C (de) Verfahren zur Herstellung von Ammonsulfat, insbesondere fuer Duengezwecke
DE2522969C3 (de) Verfahren zur Behandlung von Manganknollen
DE552982C (de) Verfahren zur Herstellung von synthetischem Ammoniak
DE363950C (de) Verfahren zur Auslaugung von Erzen mittels Salpetersaeure
DE825542C (de) Verfahren zur Herstellung von Eisencarbonyl
AT204010B (de) Verfahren zur Herstellung von hochaktiven Mischkatalysatoren aus Karbonaten und Hydroxyden
DE854208C (de) Verfahren zur Herstellung eisenfreier Kieselsaeure aus eisenhaltigen Schlacken
DE1433349C (de) Verwendung von Natriumchlorid bzw. Kaliumchlorid als Zusatz bei einem Verfahren zur Herstellung von metallischem Eisen
DE919287C (de) Verfahren zur Herstellung von Chromaten
DE507151C (de) Verfahren zum Aufschliessen von Titanerzen
DE902006C (de) Verfahren zur katalytischen Hydrierung von Kohlenoxyd