DE414257C

DE414257C - Verfahren zur Herstellung von Ameisensaeure

Info

Publication number: DE414257C
Application number: DEB106310D
Authority: DE
Inventors: Dr Kurt H Meyer; Dr Johannes Mueller
Original assignee: BASF SE
Current assignee: BASF SE
Priority date: 1922-08-25
Filing date: 1922-08-25
Publication date: 1925-05-27

Description

Verfahren zur Herstellung von Ameisensäure. Bei der technischen Herstellung konzentrierter Ameisensäure aus Formiaten durch Einwirkung von Schwefelsäure ist es, um einer Zersetzung von Ameisensäure vorzubeugen, notwendig, die dabei auftretende Wärme möglichst unschädlich zu machen.
Es wurde nun gefunden, daß dies in besonders vorteilhafter Weise gelingt, wenn man die Schwefelsäure auf Gemische von Ammoniumformiat ° und Formamid unter Zusatz der für die Umwandlung von Formamid erforderlichen Menge Wasser einwirken läßt. Das Formamid wird hierbei ebenfalls in konzentrierte Ameisensäure verwandelt. Will man nicht wasserfreie, sondern konzentrierte wasserhaltige Ameisensäure darstellen, so kann man die Wassermenge entsprechend erhöhen.
Man kann zum Beispiel so verfahren, daß man das Ammoniumformiat vor der Umsetzung mit Schwefelsäure in Formamid löst oder auch nur so viel Formamid zusetzt, daß ein mehr oder weniger dünner bis steifer Brei entsteht. Man gibt zu einem solchen Gemisch in einem geeigneten Kessel unter guter Rührung die notwendige Menge Schwefelsäure und Wasser, evtl. unter Kühlung, und steigert hierauf die Temperatur, um die gebildete Ameisensäure abzudestillieren.
Man kann das zur Verseifung des Formamids notwendige Wasser in . Form entsprechend verdünnter Schwefelsäure zuführen oder zunächst das Formiat-Formamid-Gemisch mit der entsprechenden Wassermenge verdünnen und dann mit konzentrierter Schwefelsäure umsetzen.
Eine besondere Ausführungsform des Verfahrens besteht darin, daß man Amm.oniumformiat zunächst durch Erhitzen in ein Gemisch von Ammoniumformiat und Formamid verwandelt und dieses mit Schwefelsäure in der beschriebenen Weise umsetzt.
Weiterhin kann man auch so verfahren, daß man Kohlenoxyd unter geeigneten Bedingungen, z. B. unter Druck gemäß Patent 3924o9, auf Ammoniak und Wasser einwirken läßt und das dabei entstehende Gemisch von Formamid und Ammoniumformiat nach Entfernung des überflüssigen Wassers in der angegebenen Weise umsetzt.
Beispiel i.
630 Teile fein gepulvertes Ammoniumformiat werden mit i2o Teilen Formamid in einem geeigneten Kessel gut zu Brei verrührt. Zu dieser Mischung läßt man langsam unter Umrühren ein Gemisch von 646,5 Teilen 96prozentiger Schwefelsäure und 22 Teilen Wasser zulaufen. Nach einiger Zeit wird die Temperatur gesteigert und die Ameisensäure abdestilliert. Die letzten Reste destilliert man zweckmäßig im Vakuum über. Die Ausbeute beträgt über 9o Prozent der berechne_en Menge Ameisensäure, die in 98prozentiger Stärke gewonnen wird.
Beispiel 658 Teile Ammoniumformiat werden mit 14 Teilen Wasser und i oo Teilen Form.amid in einem geeigneten Kessel zu Brei verrührt. Darauf läßt man unter gutem Umrühren und evtl. unter Kühlung 646,5 Teile 96prozentige Schwefelsäure langsam -zulaufen. Die Temperatur wird hierauf gesteigert und die Ameisensäure abdestilliert. Die Ausbeute beträgt ebenfalls über 9o Prozent der berechneten Menge Ameisensäure. Beispiel 3. iooo Teile trockenes Ammoniumformiat werden in einem Autoklaven mit Rührwerk durch Erhitzen unter Druck auf Temperaturen über igo° in ein Gemisch von Ammoniumformiat und Formamid verwandelt. Die flüssige Masse führt man hierauf in den eigentlichen Reaktionskessel ab, wo sie sich abkühlt-; unter Umständen kann man die Kühlung durch Rühren und gleichzeitiges Kühlen des Kessels beschleunigen.
Dann läßt man langsam unter gutem Rühren 8io Teile konzentrierte Schwefelsäure (96prozentig) zulaufen und arbeitet in derselben Weise wie in Beispiel i oder 2 weiter. Die Ausbeute an Ameisensäure beträgt über 9o Prozent der berechneten Menge. Beispiel 4.
Man verwendet die wäßrige Lösung von Ammoniümformiat und Formamid, welche man erhält, wenn man nach dem Verfahren des Patents 392409 arbeitet. Das überflüssige Wasser dampft man in geeigneter Weise ab und behandelt das entstehende Gemisch von Ammoniumformiat, Formamid und mehr oder weniger Ameisensäure mit der berechneten Menge Schwefelsäure, wie in obigen Beispielen.
Die Ausbeute beträgt 95 Prozent der berechneten Menge Ameisensäure.

Claims

PATENT-ANSPRÜcHE: i. Verfahren zur Herstellung von Ameisensäure, dadurch gekennzeichnet, daß man Gemische von Ammoniumformiat und Formamid in Gegenwart von Wasser mit Schwefelsäure umsetzt.
2. Ausführung des Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man Ammoniumformiat durch Erhitzen in ein Gemisch von Formiat und Formamid verwandelt und dieses dann mit Schwefelsäure umsetzt.
3. Ausführung des Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man Kohlenoxyd unter geeigneten Bedingungen auf Ammoniak und Wasser einwirken läßt und das dabei entstehende Gemisch von Ammoniumformiat und Formamid nach Entfernung es überflüssigen Wassers mit Schwefelsäure umsetzt.