DE32892C - Verfahren zur Darstellung von Ferrocyanverbindungen aus Rhodanfalzen - Google Patents

Verfahren zur Darstellung von Ferrocyanverbindungen aus Rhodanfalzen

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DE32892C
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DENDAT32892D
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Dr. A. STERNBERG in Breslau, Schiefswerderstr. 15 pt
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01CAMMONIA; CYANOGEN; COMPOUNDS THEREOF
    • C01C3/00Cyanogen; Compounds thereof
    • C01C3/08Simple or complex cyanides of metals
    • C01C3/12Simple or complex iron cyanides

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  • Pharmaceuticals Containing Other Organic And Inorganic Compounds (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
Dem Verfahren liegt die Entdeckung zu Grunde, dafs die Rhodangruppe CNS ihren Schwefel dann leicht an ein Metall zur Bildung eines Schwefelmetalls ahgiebt, wenn es ihr durch gleichzeitige Anwesenheit und Mitwirkung von Eisenoxydulverbindungen ermöglicht ist, Ferrocyanverbindungen zu bilden.
Diese Bildung von Ferrocyanverbindungen geht schon bei gewöhnlicher Temperatur vor sich, wenn ein Rhodansalz trocken mit einer Eisenoxydulverbindung und metallischem Eisen gemischt der Luft dargeboten wird. Schneller geschieht die Umsetzung, wenn das Rhodansalz in Lösung mit Eisenoxydulhydrat und Eisenfeile gekocht wird. Am besten erscheint es, das Rhodansalz in wässeriger Lösung mit Eisenoxydulhydrat und Eisenfeile in geschlossenen Gefäfsen längere Zeit auf 100 bis 1200C. zu erhitzen. Das Verfahren, welches ich anwende., ist folgendes:
Ich bringe das zu verarbeitende Rhodansalz in wässeriger Lösung gemengt mit der doppelten Menge des zur Bildung von Schwefeleisen als nöthig berechneten Eisens (in Form von Eisenfeile), sowie mit der doppelten Menge des zur Bildung von Ferrocyan nothwendigen frisch gefällten' Eisenoxydulhydrats in einen womöglich mit Rührwerk versehenen Autoklaven. Derselbe wird verschlossen und unter zeitweiligem Umrühren einer Temperatur von ι ι ο bis ■ 120° C. ausgesetzt. Je concentrirter die Lösung des Rhodansalzes ist, desto schneller geht die Reaction vor sich. Eine bestimmte Concentration ist nicht nöthig, jedoch erscheint mir die Lösung des Rhodansalzes in Wasser im Verhältnifs von 1:5 bis 1:10 angebracht.
In ca. 12 Stunden ist bei Anwendung nicht zu stark verdünnter Lösungen der Procefs beendet. Es sind etwa 80 bis 90 pCl des Rhodansalzes hauptsächlich in Berlinerblau und theilweise iri Ferrocyansalz (bei Anwendung von Rhodankalium L B. also in Ferrocyankalium) übergegangen. Das zur Bildung von Bcrlinerblau nothwendige Eisenoxyd ist wahrscheinlich durch theilweise Oxydation des angewendeten Eisenoxydulhydrats entstanden.
Die wässerige Lösung, in der noch etwa 10 pCt. Rhodan- und Ferrocyansalz enthalten ist, wird abfiltrirt und tritt bei einer neuen Verarbeitung von Rhodansalz als Lösungs- · mittel an Stelle des Wassers, um so noch einmal verarbeitet zu werden.
Die nach dem Filtriren zurückgebliebene Masse, welche aus einem Gemenge von Eisen, Eisenoxydverbindungen, Schwefeleisen und Berlinerblau besteht, ist in ihrer Zusammensetzung einer in Bezug auf Berlinerblau sehr hochprocentigen ausgenutzten Gasreinigungsmasse gleich. Sie kann also nach jedem Verfahren auf Ferrocyanverbindungen verarbeitet werden, welches für die Gewinnung von Ferrocyanverbindungen aus ausgenutzter Gasreinigungsmasse gilt. So würde man sie nach dem bekannten Kalkverfahren mit Kalkmilch digeriren, die gebildete Ferrocyancalciumlösung abfiltriren und mittelst Potasche in bekannter Weise in Blutlaugensalz überführen.
Ich will hier noch bemerken, dafs auch Wasserstoff in static nascendi bei Gegenwart von Eisenoxydulhydrat Schwefelwasserstoff und Ferrocyansalz bildet.
Das beschriebene Verfahren ist bei der Ver- ' arbeitung von Rhodansalzen selbst sehr geeignet. Es giebt jedoch auch Massen von geringem Procentgehalt an Rhodansalz, bei denen es vortheilhafter erscheint, das Rhodansalz in der Masse selbst in Berlinerblau zu verwandeln, was z. B. bei Gasreinigungsmasse nach ihrer Anwendung zur Gasreinigung der Fall ist.
In diesem Falle wird man am vortheilhaftesten die Masse mit etwas Eisenfeile mengen und mit einer wässerigen Lösung von Eisenvitriol begiefsen. Beim Ausbreiten und Umschaufeln an der Luft findet dann die Umsetzung des Rhodansalzes und des Eisenvitriols in schwefelsaures Salz und Berlinerblau statt und ist in einigen Tagen vollendet. Hat man Gasreinigungsmasse so behandelt, so kann dieselbe wieder zur Gasreinigung benutzt und das Verfahren so oft wiederholt werden, bis der PiOccntgchah an Bcrlincrblau genügt, um die Masse nach den bekannten Verfahren auf Ferrocyanverbindungen zu verarbeiten.
Schlicfslich bemerke ich noch, dafs bei Anwendung von sehr fein vertheiltem Eisen, am besten von solchem, welches durch Reduction von Eisenoxyd hergestellt ist, .die Reaction auch ohne Anwesenheit von Eisenoxydulverbindungen vor sich geht.
Erhitzt man Rhodansalzlösungen im Autoklaven mit fein vertheiltem Eisen mehrere Stunden auf 120 bis 1400C, so geht ein grofser Theil der Rhodanverbindungen in unlösliche Cyaneisenverbindungen über. Nachdem die unveränderte Rhodansalzlösung abfiltrirt ist, wird der Niederschlag, der aus Eisen, Schwefeleisen und Cyaneisen besteht, mit Potasche gekocht.. Das Cyaneisen wird dadurch in Blutlaugensalz übergeführt und abfiltrirt. '.. . .;'. :

Claims (3)

  1. Patent-Ansprüche: .
    Verfahren zur Darstellung von Ferrocyanverbindungen:
    ι. durch Erhitzen einer wässerigen Lösung: eines Rhodansalzes mit Eisenfeile upd Eisenoxydulhydrat oder Eiscnoxydulsalz auf 110 bis i2o°; oder
  2. 2. durch Erhitzen einer wässerigen Lösung eines Rhodansalzes mit fein, vertheiltem Eisen auf 120 bis 140°; oder
  3. 3. durch Begiefsen einer rhodansalzhaltigen, mit Eisenfeile gemengten Masse mit Eisenyitriollösung und Ausbreiten des Gemenges an der Luft.1 · . ■ ·
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