DE597956C - Verfahren zur Herstellung von cyansauren Salzen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von cyansauren Salzen

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DE597956C
DE597956C DED58167D DED0058167D DE597956C DE 597956 C DE597956 C DE 597956C DE D58167 D DED58167 D DE D58167D DE D0058167 D DED0058167 D DE D0058167D DE 597956 C DE597956 C DE 597956C
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DE
Germany
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urea
cyanate
basic
heated
reaction
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Expired
Application number
DED58167D
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English (en)
Inventor
Dr-Ing Harry Kloepfer
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Evonik Operations GmbH
Original Assignee
Degussa GmbH
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Publication date
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Expired legal-status Critical Current

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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01CAMMONIA; CYANOGEN; COMPOUNDS THEREOF
    • C01C3/00Cyanogen; Compounds thereof
    • C01C3/20Thiocyanic acid; Salts thereof

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von cyansauren Salzen Gegenstand der Eifindung ist ein. Verfahren zur Herstellung von cyansauren Salzen; @es besteht darin, daß man Harnstoff in Abwesenheit von Lösungsmitteln mit basischen bzw. basisch wirkenden Alkaliverbindungen erhitzt. Als solche kommen z. B. Soda, Pottasche, Alkalihydrid, Alkahamid, Alkalicarbid u. dgl. in Betracht. Dagegen hat sich Alkalihydroxyd als ungeeignet erwiesen, da man bei Verwendung dieses Stoffes sehr schlechte Ausbeuten, z. B. solche von nur etwa i o bis 3 o %, an cyansauren Salzen erhält.
  • Weitere Untersuchungen haben ergeben, daß man an Stelle der basischen bzw. basisch wirkenden Alkaliverbindungen auch Calciumcarbid verwenden kann.
  • Die Umsetzung beginnt im allgemeinen bei Temperaturen von etwa izo°; bei Temperaturen von etwa 13o bis i 5o', vorzugsweise etwa 14o°, geht sie rasch vonstatten unter Abspaltung von Ammoniak. Dementsprechend wird im Rahmen des vorliegenden Verfahrens mit dem Erhitzen auf Temperaturen von über ioo° C, gegebenenfalls bis zum Schmelzen, und auch darüber gegangen. Dabei ist es aber naturgemäß selbstverständlich, daß. die Erhitzung nicht auf derart hohe Temperaturen getrieben wird, bei welchen die angestrebten Endprodukte überhaupt nicht jexistieren könnten.
  • Es hat sich als zweckmäßig erwiesen, die Alkaliverbindungen bzw. das Calciumcarbid nicht von vornherein mit der äquivalenten. Menge Harnstoff zu vermischen, sondern die Menge des Härnstoffs zu Beginn etwas niedriger zu halten und den Rest an Harnstoff nach teilweiser oder völlig durchgeführter Umsetzung zuzumischen. Hierbei wird vorteilhaft derart verfahren, daß insgesamt etwas mehr als die äquivalente Menge an Harnstoff angewendet wird. Man kann z. B. so arbeiten, daß man die zuerst hergestellte; nur eine unzureichende Menge von Harnstoff @enthaltende Mischung auf Reaktionstemperatur erhitzt. Sobald die Ammoniakentwicklung aufgehört hat, wird der Reaktionsmasse die restliche Menge von Harnstoff zugesetzt, gründlich durchgemischt und das Mischgut noch einmal erhitzt. Nach beendigter Ammoniakentwicklung besteht die Reaktionsmasse zu 85 % und darüber aus Cyanat.
  • Weiter hat sich als vorteilhaft erwiesen, das Reaktionsgemisch nach Verlangsamung oder Aufhören der Ammoniakabgabe noch einige Zeit auf höhere Temperaturen, z. B. auf solche von mehr als 1q.0°, zu erhitzen. Man kann hierbei in manchen Fällen, z. B. bei Verwendung von Pottasche als Umsetzungsmittel, gegebenenfalls sogar bis zum Schmelzen des Gemisches. oder darüber gehen. Hierdurch kann man die Cyanatgehalte auf über 9o %-bzw. ungefähr roo % steigern.
  • Nach einer Ausführungsform der Erfindung wird derart verfahren, daß die Herstellung von Alkalicyanat nicht auf direktem Wege erfolgt. Man verfährt z. B. so, daß man eine Calciumverbindung zur Umsetzung verwendet und die Lösung oder Aufschwemmung des Reaktionsproduktes, z. B. in Wasser, mit einem Alkalisalz, z. B. Kochsalz oder Kaliumchlorid, versetzt. Hierbei scheidet sich das Alkalicyanat - im ersten Falle das Natriumcyanat - in fester Form ab, während das-Calciumchlorid in Lösung bleibt. Dieser Umweg bietet den Vorteil, daß man das Natriumcyanat in praktisch reiner Form erhält und daß das bei der Umsetzung des Harnstoffs mit z. B. Kalk abgehende Ammoniak in reiner, sofort wieder verwendbarer Form gewonnen wird.
  • Es sind bisher noch keine wirklich brauchbaren Verfahren zur Herstellung von cyansauren Salzen aus Harnstoff und basischen oder basisch wirkenden Verbindungen der Alkalien bzw. Calciumcarbid beschrieben worden. Etwa bekanntgewordene Verfahren, z. B. Harnstoff durch bloßes Erhitzen in Cyanursäure und weiterhin in Cyansäure überzuführen oder Harnstoff durch Erhitzen im Vakuum zu Ammoniumcyanat umzuwandeln, verlaufen nach den Untersuchungen. der Erfinderin unter weitgehenden Zersetzungserscheinungen und Bildung einer Reihe von undefinierbaren Substanzen. Eine technische Auswertung dieser Verfahren kommt daher nicht in Frage.
  • Man hat bereits vorgeschlagen, Calciumcyanat durch Erhitzen von Harnstoff und Calciumoxyd herzustellen. Dieses Verfahren ist jedoch dem vorliegenden insofern ierheblich unterlegen, als @es längst nicht zu den guten Ausbeuten desselben führt. Wäre im übrigen ein Fachmann auf Grund dieser bekannten Reaktion auf den an sich durchaus nicht nahehegenden Gedanken gekommen, dabei das Calciumoxyd durch Alkalihydroxyd zu ersetzen, so hätte er auch nur zu der obererwähnten Feststellung gelangen können, daß ein solches Vorgehen ein zur zu geringen Ausbeuten führendes und damit praktisch wertloses Verfahren darstellt. Als um so überraschender stellen sich demgegenüber die Effekte des vorliegenden, mit anderen basischen bzw. basisch wirkenden Alkaliverbindungen arbeitenden Verfahren dar. Besonders überraschend sind dabei insbesondere auch die Effekte des Arbeitens mit Calciumca.rbid, da es sich bei diesem um seinen dem Calciumoxyd gegenüber weit weniger alkalischen Stoff handelt.
  • Weiter hat man vorgeschlagen, cyansaure Alkalien dadurch herzustellen, daß man Ammoniak oder ammoniakhaltige Gase über ein Gemisch von kohlensauren Alkalien mit indifferenten Körpern oder Kohle leitet oder stickstoffhaltige organische Substanzen untermischt und das Gemisch dann langsam auf Dunkelrotglut erhitzt. Als derartige organische stickstoffhaltige Substanzen sollen dabei die für die Gewinnung von Cyanverbindungen üblichen Stoffe, wie Horn, Lederabfälle, Blut u. dgl., verwendet und durch die aus ihnen zurückbleibende Kohle die entstandenen Cyanate dann in Cyanide übergeführt werden.
  • Auch dieses Vexfahren ist mit dem vorliegenden in keiner Weise vergleichbar, da Harnstoff beim Erhitzen keinen Kohlenstoff abspalten-kann.
  • Weiter hat man versucht, Cyanate durch Einwirkung von Kohlensäure und Ammoniak auf Alkalisalze bei erhöhter Temperatur zu erhalten. Dieser Methode liegt damit ein von dem vorliegenden Verfahren grundsätzlich verschiedener Reaktionsverlauf zugrunde, so daß auch hier Vergleichsmöglichkeiten nicht gegeben sind.
  • Schließlich ist auch noch die Reaktion zwischen Harnstoff und Natriumhypobromit gemäß der Gleichung
    CO (NH2)2 -f- 3Na 6Br
    r COZ+N2+3NaBr+aH20
    untersucht worden. Darüber ist angegeben worden, daß diese Reaktion bei der Umsetzung. von 9o % stehenbliieb@e und für diese Unvollständigkeit die Bildung von Natriumcyanat verantwortlich zu machen sei. Weiter hat man darüber angegeben, daß die Menge des gebildeten Cyanates mit dem Verhältnis Na O Br : Na O H bis zu einer Bromierung von 75 % wachse, von wo an das Cyanat meiner sekundären Reaktion weiteroxydiert werde. Wie ohne weiteres ersichtlich, haben auch diese. Untersuchungen mit der vorliegenden Erfindung und der durch sie ermöglichtem überaus leichten und sicheren Gewinnung von cyansauren Salzen mit ganz vorzüglichen Ausbeuten nichts zu tun.
  • Beispiel z 5 kg Harnstoff werden mit 5,3 kg calcinierter Soda gut gemischt. Die Mischung wird so lange auf t3o bis 1q.0° erhitzt, bis die NH3-Entwicklung nachläßt. Das Reaktionsprodukt wird alsdann mit weiteren 1,5 kg Harnstoff innig vermischt und abermals auf etwa 1400 erhitzt. Man erhält dann 7 kg Fertigprodukt mit 85 bis 9o % Natriumcyanat. Beispiel z 5 kg Pottasche und 5 kg Harnstoff werden miteinander gemischt und in einem Tiegel zusammengeschmolzen. Die Endtemperatur liegt bei etwa q.50°. Man erhält 5,9 kg Kaliumcyanid mit einem Gehalt von fast ioo %. Beispiel 3 2,5 kg .eines 9o %igen Natriumhydrids werden mit 6 kg Harnstoff nach gründlicher Durchmischung auf 14o° erhitzt, bis keine Ammoniakentwicklung mehr feststellbar ist. Man erhält 6,8 kg Reaktionsprodukt mit einem Gehalt von etwa 85 o;o Natriumcyanat.
  • Beispiel 4 3,9 kg gemahlenes Natriumamid werden mit 6 kg Harnstoff gemischt und auf 140' erhitzt. Man erhält etwa 6, 5 kg Natriumcyanat mit einem Gehalt von etwa 9o %.
  • Beispiels 6 kg gemahlenes Caleiumcarbid werden mit i z kg Harnstoff vermischt. Beim Erhitzen auf 14o' entweichen NH3 und H2 C2; als Rückstand verbleibt Calciumcyanat in .einer Ausbeute-von 85 %.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von cyansauren Salzen, dadurch gekennzeichnet, daß Harnstoff in Abwesenheit von Lösungsmitteln mit basischen bzw. basisch wirkenden Alkaliverbindungen unter Ausschluß von Alkalihydroxyden erhitzt wird. z. Abänderung des Verfahrens nach Anspruch i, darin bestehend, daß an Stelle von basischen bzw. basisch wirkenden Alkaliverbindungen Calciumcarbid verwendet wird. 3. Verfahren nach Ansprüchen i und z, dadurch gekennzeichnet, daß die dort genannten basisch wirkenden Stoffe zuerst mit weniger als der äquivalenten Menge Harnstoff erhitzt und später der Rest des Harnstoffes dem Reaktionsprodukt zugemischt und mit diesem nochmals erhitzt wird, wobei die Gesamtmenge des Harnstoffes zweckmäßig etwas größer als die äquivalente Menge gehalten wird. 4. Verfahren nach Ansprüchen i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Erhitzung auf Temperaturen von 140' vorgenommen wird und zweckmäßig gegen Ende der Reaktion auf höhere Temperaturen, gegebenenfalls bis zum Schmelzen der Masse, gesteigert wird. 5. Verfahren nach Ansprüchen i bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß zunächst Erdalkalicyanat erzeugt und dies durch Behandlung mit Alkaliverbindungen, wie Kochsalz, in wässeriger Lösung oder Suspension auf das entsprechende Alkalicyanat verarbeitet wird.
DED58167D 1929-04-11 1929-04-11 Verfahren zur Herstellung von cyansauren Salzen Expired DE597956C (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US2563044A (en) * 1950-04-01 1951-08-07 Emery Industries Inc Concurrent manufacture of sodium cyanate and fatty alcohols

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US2563044A (en) * 1950-04-01 1951-08-07 Emery Industries Inc Concurrent manufacture of sodium cyanate and fatty alcohols

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