DE676641C - Verfahren zur Herstellung von Bodenverbesserungs- und Duengemitteln - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Bodenverbesserungs- und Duengemitteln

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DE676641C
DE676641C DEK136350D DEK0136350D DE676641C DE 676641 C DE676641 C DE 676641C DE K136350 D DEK136350 D DE K136350D DE K0136350 D DEK0136350 D DE K0136350D DE 676641 C DE676641 C DE 676641C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C05FERTILISERS; MANUFACTURE THEREOF
    • C05FORGANIC FERTILISERS NOT COVERED BY SUBCLASSES C05B, C05C, e.g. FERTILISERS FROM WASTE OR REFUSE
    • C05F11/00Other organic fertilisers
    • C05F11/02Other organic fertilisers from peat, brown coal, and similar vegetable deposits
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C05FERTILISERS; MANUFACTURE THEREOF
    • C05CNITROGENOUS FERTILISERS
    • C05C3/00Fertilisers containing other salts of ammonia or ammonia itself, e.g. gas liquor

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Fertilizers (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Bodenverbesserungs- und Düngemitteln Bei der Fortsetzung der Untersuchungen des Erfinders über die Herstellung von Alkalihumaten bzw. von Alkalihumate enthaltenden Bödenverbesserungs- und Düngemitteln stellte sich heraus, daß es saure Humusstoffe gibt, die trotz der Gegenwart größerer Salzmengen bei der Behandlung mit Alkalien, wie Natrium-, Kalium- oder Ammoniumhydr oxyd, in Gegenwart von Wasser weitgehend in Lösung gebracht werden können. Dieses Inlösunggehen der Humate erschwert ihre Gewinnung in erheblichem Grade und verteuert sie damit auch derart, daß ihre Verwendung als Düngemittel direkt in Frage gestellt wird.
  • Es wurde nun gefunden, daß auch bei diesen besonders leicht bei der Alkalibehandlung in Lösung gehenden Humusstoffen das Verfahren nach dem Patent 668 747 zur Anwendung gebracht werden kann, wenn man diese Humusstoffe vor der Alkalibehandlung erst auf höhere Temperaturen erhitzt. Durch das Erhitzen auf höhere Temperaturen wird offenbar der kolloidchemische Zustand der Humusstoffe durch Oberflächenverkleinerung derart beeinflußt, daß sie ihr Peptisationsvermögen ganzoderweitgehend einbüßen. Wurde z. B. eine schon mit stark verdünnten Alkalilösungen fast restlos in Lösung gehende Braunkohle von der Art des Kasseler Brauns vor der Alkalibehandlung erst einige Stunden auf eine Temperatur von i 5o' C erhitzt, so gingen bei der Behandlung nach dem Verfahren des Patents 668 747 nur noch kleine Mengen an Humusstoffen in Lösung über; fast 95'/, der angewendeten Kohle konnten nach der Alkalibehandlung -in fester Form erhalten werden. Bei ihrer chemischen Untersuchung wies diese Kohle einen Gehalt an Kali von 6;8°/a auf.
  • Es wurde weiter gefunden, daß sich Verluste an Humaten durch Inlösunggehen bei der Alkalibehandlung auch verhindern lassen, wenn man vor oder nach der Alkalibehandlung die Hurnusstoffe mit absorbierend wirkenden festen Stoffen vermischt. So gibt man zu der Salzlösung, in der die Humusstoffe zum Zwecke ihrer Alkalibehandlung aufgeschlämmt werden, eine gewisse Menge von festen Stoffen hinzu und setzt dann erst die Alkalilösung hinzu bzw. läßt das Alkali in der Lösung elektrolytisch sich bilden. Als Stoffe, die sich für diese Ausführungsform des Verfahrens eignen, werden aktive Kohle, fein gepulverte Braunkohle, ferner amorphe Kieselsäure genannt. Aber auch andersartige Stoffe, wie z. B. kohlensaurer Kalk, fein gemahlene Hochofenschlacke und andere fein gemahlene Silikat- oder Phosphatschlacken sowie Sinter- und Schmelzphosphate in fein gemahlenem Zustand, lassen sich für die Absorption der wasserlöslichen Humate mit Erfolg in Anwendung bringen. Offenbar kommt es weniger auf eine besondere chemische Be-' schaffenheit des anzuwendenden Adsorptions= mittels an, als hauptsächlich auf seine feine. Zerteilung. So erklärt es sich, daß auch noch andere Stoffe, wie z. B. Cellulose, Holzmehl und Torf, eine Ausfällung der in Lösung gegangenen Humate bewirken können. Voraussetzung für eine vollständige Wirkung aller Adsorptionsmittel ist natürlich, daß sie in ausreichenden Mengen und dazu in Gegenwart der gelösten Salze, wie sie das Verfahren nach Patent 668 747 vorschreibt, zur Anwendung gelangen. Gerade die Gegenwart der Salze ist für den Erfolg der Verwendung der Adsorptionsmittel von ausschlaggebender Bedeutung, denn oft ermöglicht es erst ihre Gegenwart, daß nian mit wirtschaftlich anwendbaren Mengen der Adsorptionsmittel den gewünschten Erfolg erzielt.
  • Es ist nicht unbedingt erforderlich, die Hutnusstoffe in Gegenwart der Adsorptionsmittel mit den Alkalien, Natrium-, KaliurnoderAmmoniumbydroxyd, zu behandeln, man kann auch so verfahren, daß man die Alkalibehandlung zunächst in Abwesenheit der Adsorptionsmittel vornimmt und die dabei in Lösung gegangenen Humate hinterher durch den Zusatz der Adsorptionsmittel ausfällt. Bei dieser nachträglichen Ausfällung der Humusstoffe kann man aber auch so. vorgehen, daß man die liumatlialtige Salzlösung yon dem nicht in Lösung gegangenen Anteil der Hurnusstoffe abtrennt und in dieser abgetrennten Lösung die Hurnusstoffe durch den Zusatz der Adsorptionsmittel ausfällt. Besonders vorteilhaft hat sich für die Ausfällung der in Lösung gegangenen Humusstoffe die Verwendung der anodisch behandelten Hurnusstoffe erwiesen. Diese anodisch behandelten Humusstoffe kann man entweder mitsamt der Salzlösung, in der sie sich befinden, zur Ausfällung der mit Alkali in Lösung gegangenen Humusstoffe verwenden, man kann aber auch die anodisch behandelten Humusstoffe allein benutzen, nachdem man sie von der Salzlösung abgetrennt hat. Natürlich braucht man die anodisch behandelten Humusstoffe nicht in ihrer ganzen Menge, in der sie der anodischen Behandlung unterworfen waren, zur Ausfällung der durch Alkali in Lösung gegangenen Humusstoffe zu benutzen, man wird sich zweckmäßig so einrichten, daß nur ein Teil davon zur Fällung erforderlich ist.
  • Zuweilen hat es sich auch bei besonders leicht unter dem Alkalieinfluß in Lösung gehenden Humusstoffen ,als vorteilhaft erwiesen; beide auf die Verhinderung der Humatv erluste hinzielenden Maßnahmen gemeinsam in Anwendung zu bringen, also sowohl eine Erhitzung der Humusstoffe vorzunehmen als auch bei der darauffolgenden Alkalibehandlung oder auch nach ihr noch Adsorptionsmittel zuzusetzen. Bei der Vereinigung beider Maßnahmen ließen sich auch äußerst leicht in Lösung übergehende Humussto -ffe mit vollem Erfolg nach dem Verfahren des Hauptpatents 668 747 verarbeiten.
  • Es ist schon vorgeschlagen worden, Torfschlamm, wie er aus dem Torfmoor kommt, unter hohem Druck und gegebenenfalls unter Zusatz von etwas Mineralsäure durch röhrenförmige Apparate hindurchzupressen und dabei gleichzeitig auf Temperaturen von iöo° bis i8o° C zu erhitzen, wobei sich gewisse Mengen von Säuren, darunter auch solche von liumussäureartiger Natur, bilden, welche aber teilweise mit den Preßwässern verlorengehen und sich nur zum Teil im Torf befinden. Durch Einwirkung von ammoniakhaltigen Gasen erhält man aus diesem vorbehandelten Torf ein Düngemittel.
  • Nach der vorliegenden Erfindung erfolgt aber die Vorbehaildlung in einfacher Weise durch bloßes Erhitzen der sauren Humusstoffe ohne Anwendung eines Druckes und unter Zusatz von Salzen, gegebenenfalls auch unter Zugabe von adsorbierenden Stoffen. Die an das Alkali gebundenen Humussäuren werden vollständig von dem HumusstoiT absorbiert, ohne claß praktisch etwas von diesen wertvollen Stoffen verlorengeht.
  • Ausführungsbeispiele i. Zoo g einer mitteldeutschen Braunkohle werden in iooo ccm einer 2oprozentigen Kaliumchloridlösung suspendiert und mit 500 ccm ic/5 Kaliumhydroxydlösung versetzt. Die Kohle geht trotz Gegenwart des Neutralsalzes in starkem Maße in Lösung. Zoo g derselben Kohle werden dann 12 Stunden auf ioo° C erhitzt, darauf in iooo ccm Kaliulnchloridlösung suspendiert und mit 5oo ccm zal5 Kaliumhydroxydlösung versetzt. Jetzt geht die Kohle nicht mehr in Lösung. Sie wird abfiltriert, ausgewaschen, getrocknet und analysiert. Sie enthält 4,95 °/o K20-:2. Zoo g derselben Braunkohle wie in Beispiel i werden in @iooo ccm 2oprozentiger Kaliumchloridlösung suspendiert. Dazu werden Zoo g aktive Kohle und darauf 16oo ccin n/5 Kaliumhydroxydlösung gesetzt. Die Braunkohle, die in Abwesenheit der aktiven Kohle durch die angegebene Laugemnenge sehr stark in Lösung gebracht wird, geht jetzt nicht mehr in Lösung. Nach dem Abfiltrieren, Auswaschen und Trocknen besitzt sie einen Gehalt an K20 voll 2,83 °/o. 3. aoo g während i Stunde auf i 5o° C erhitzte Braunkohle werden in iooo ccm 2oprozentiger Kaliumchloridlösung suspendiert. und mit 75o ccm ia/5 Kaliumhydroxydlösung versetzt. Die Kohle geht trotz des Erhitzens noch teilweise in Lösung. zoo g derselben Kohle werden darauf in gleicher Weise behandelt, nachdem ihrer Suspension in der Kaliumchloridlösung noch ioo g einer schwer löslichen Braunkohle in gemahlenem Zustand hinzugefügt waren. Eine Auflösung der erhitzten Braunkohle tritt jetzt nicht mehr ein.
  • ach dem Abfiltrieren, Auswaschen und Trocknen enthält der fest gebliebene Rückstand 5,i % K. O.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von Bodenverbesserungs- und Düngemitteln nach Patent 668 74.7, dadurch gekennzeichnet, daß die in besonders leicht löslichem Zustand vorliegenden Humusstoffe vor der Alkalibehandlung auf höhere Temperaturen (etwa i5o° C) erhitzt oder vor oder nach der Alkalibehandlung mit adsorbierend wirkenden Stoffen vermischt werden oder daß beide Maßnahmen, Erhitzen und Zusatz adsorbierender Stoffe, in Anwendung gebracht werden.
DEK136350D 1934-12-25 1934-12-25 Verfahren zur Herstellung von Bodenverbesserungs- und Duengemitteln Expired DE676641C (de)

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