AT17247B - Verfahren zur Darstellung von Blausäure bezw. Cyaniden aus Ferrocyaniden. - Google Patents
Verfahren zur Darstellung von Blausäure bezw. Cyaniden aus Ferrocyaniden.Info
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Description
<Desc/Clms Page number 1> Österreichische PATENTSCHRIFT Nr. 17247. GROSSMANN's CYANIDE PATENTS SYNDICATE LIMITED IN HARPURHEY-MANCHESTER. Verfahren zur Darstellung von Blausäure bezw. Cyaniden aus Ferrocyaniden. Wenn man Ferrocyankalium mit einer verdünnten Mineralsäure, z. B. mit verdünnter Schwefelsäure destilliert, so erfolgt bekanntlich eine Entwicklung von Cyanwasserstoff, wobei eine unlösliche Verbindung, das sogenannte Everitt-Salz (Ferrocyaneisenkalium) zurückbleibt. Es ist auch bekannt, dass, wenn man diese Verbindung mit Alkalilauge kocht, eine Rüclibildung von Ferrocyankalium erfolgt. Es lag nahe, diese an und für sich bekannten Reaktionen zu einem technischen Verfahren für die Herstellung von Cyaniden zu benutzen, EMI1.1 anwendet und die Masse sehr lange kocht. Die quantitative Überführung des im Ferrocyanid enthaltenen Cyans in Blausäure erschien also auf diesem Wege nicht durchführbar. Durch die vorliegende Erfindung wurden die Bedingungen für eine glatte und quantitative Rückbildung des Ferrocyanlmliums geschaffen, so dass erst dadurch die Anwendung der oben erwähnten Reaktion zur Bildung eines Verfahrens zur Herstellung von Cyaniden möglich wurde. EMI1.2 von Fcrrocyaniden mit verdünnter Mineralsäure und der darauffolgenden Absorption des entwickottcn Cyanwasserstoffes durch A) kali eine vollständige Rückverwandlung der bei der EMI1.3 auf Blausäure geeignetes Ferrocyanidsalz bewirkt wird. Die bei der Behandlung von Ferrocyankalium mit verdünnter Schwefelsäure vor sich gehende Reaktion wird allgemein durch die nachstehende Gleichung wiedergegeben : EMI1.4 EMI1.5 Nach dieser Gleichung wird also die Hälfte der ganzen Cyanmenge als Cyanwasserstoff entwickelt und kann in Cyanid umgewandelt werden, wogegen die andere Hälfte als unlösliches Ferrocyaneisenkalium zurückbleibt. Die Reaktion findet indessen nicht vollständig nach der vorstehenden Gleichung statt, da wechselnde Mengen von Cyanwasserstoff entstehen. Es wurde nun gefunden, dass ganz gleich, wie auch immer die Ausbeute an Cyanwasserstoff sein möge, der unlösliche Rückstand von Ferroeyaneisenkalium genau diejenige Menge enthält, welche die Differenz zwischen dem entwickelten Cyanwasserstoff und EMI1.6 Nach den Angaben chemischer Handbücher soll sich beim Kochen von Ferroeyan- eisenkalium mit Alkalilhydrat neben Ferrocyankalium Eisenoxydulhydrat bilden. Wie bereits oben bemerkt, ist jedoch die Rückbildung des Ferrocyankaliums hiebei sehr unvollkommen und bleibt bedeutend hinter der theoretischen Berechnung zurück. Wenn man jedoch die Einwirkung des Alkalihydrats auf Ferrocyaneisenkalium unter gleichzeitiger Mitwirkung von Luft im Überschuss vornimmt, so dass nicht Eisenoxydulhydrat, sondern eine höhere Qxydationsstufe des Eisens gebildet wird, so geht die Reaktion glatt und quantitativ vor <Desc/Clms Page number 2> sich, u. zw. in kurzer Zeit unter Anwendung eines nur ganz geringen Überschusses von Alkalihydrat. Wahrscheinlich verläuft die Reaktion alsdann nach folgender Gleichung : EMI2.1 wobei y etwa die Zahl 1 darstellt. Auf diese Weise wird auch das Ferrocyamd in fast neutraler Lösung wiedergewonnen, was technisch von grosser Bedeutung ist. Die Umwandlung von Cyanwasserstoff in Cyankalium geschieht durch Absorption desselben in Kalilauge. Die Absorption ist vollkommen, solange die Temperatur nicht zu hoch steigt und das Gleiche gilt von der Absorption in Natronlauge oder Kalkmilch. Ferrocyannatrium geht die gleichen Reaktionen wie Ferrocyankalium ein und Natriumhydrat wirkt in gleicher Weise auf Ferrocyaneisennatrium, wie Kaliumhydrat. Behufs Rückverwandlung der unlöslichen Ferrocyaneisenverbindung in lösliches Ferrocyanidsalz lässt man den Inhalt der Retorte, nachdem die Cyanwasserstoffsäure vollständig abdestilliert ist, in geeignete Behälter laufen und filtriert die gebildete Alkalisulfatlösung von dem Niederschlage ab. Der Niederschlag wird alsdann mittels Soda neutralisiert und mit der äquivalenten Menge und etwa 50/0 Natronlauge oder Kalilauge oder Alkalikarbonat im Überschuss versetzt. Er wird alsdann unter tüchtigem Umrühren auf geeignete Weise erhitzt, wobei man mittels einer Luftpumpe oder eines Injektors Luft durch die kochende Masse solange hindurchbläst, bis eine gezogene Probe zeigt, dass der Niederschlag vollständig in gelöstes Ferrocyanidsalz umgewandelt ist. Nach beendigter Umsetzung soll das gleichzeitig entstandene Eisenoxydulhydrat eine braunschwarze Farbe besitzen. Die gebildete Ferrocyanidlösung wird von dem Niederschlage abfiltriert, mit irgend einer Säure genau neutralisiert und kann alsdann wieder in den Prozess eingeführt werden. Zum Schlusse wird nochmals als ganz besonders charakteristisch für das vorliegende Verfahren hervorgehoben, dass durch die vollständige und schnelle Rückverwandlung der Ferrocyanoisenverbindung in zur Verarbeitung auf Blausäure geeignetes Ferrocyanidsalz man imstande ist, sämtliches im als Ausgangsprodukt benutzten Ferrocyanid enthaltene Cyan in Blausäure bezw. Cyanid umzuwandeln.
Claims (1)
- PATENT-ANSPRUCH : An dem bekannten Vorfahren zur Herstellung von Blausäure bezw. Cyaniden aus Ferrocyaniden durch Zerlegung derselben mittels einer Säure (z. B. Schwefelsäure) und Rückverwandlung des hiebei entstehenden unlöslichen Niederschlages von Ferrocyaneisensalz in Ferrocyanydsalz durch Kochen mit Alkali, die Abänderung, dass dieses Kochen mit Alkali oder Alkalikarbonat unter gleichzeitigem Durchleiten bezw. Einwirkenlassen über- schüssiger Luft geschieht, zum Zwecke, das unlösliche Ferrocyaneisensalz vollkommen in zur Verarbeitung auf Blausäure geeignetes Ferrocyanid und damit das ganze im als Aus- gangsprodukt benutzten Ferrocyanid enthaltene Cyan in Blausäure bezw. Cyanid um- zuwandeln.
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