DE150551C - - Google Patents
Info
- Publication number
- DE150551C DE150551C DENDAT150551D DE150551DA DE150551C DE 150551 C DE150551 C DE 150551C DE NDAT150551 D DENDAT150551 D DE NDAT150551D DE 150551D A DE150551D A DE 150551DA DE 150551 C DE150551 C DE 150551C
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- ferrocyanide
- potassium
- alkali
- acid
- hydrogen cyanide
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Active
Links
Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C01—INORGANIC CHEMISTRY
- C01C—AMMONIA; CYANOGEN; COMPOUNDS THEREOF
- C01C3/00—Cyanogen; Compounds thereof
- C01C3/02—Preparation, separation or purification of hydrogen cyanide
- C01C3/0262—Preparation, separation or purification of hydrogen cyanide from cyanides
- C01C3/0287—Preparation, separation or purification of hydrogen cyanide from cyanides from simple or complex cyanides of other transition metals, e.g. from iron cyanides
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Crystallography & Structural Chemistry (AREA)
- Health & Medical Sciences (AREA)
- General Health & Medical Sciences (AREA)
- Toxicology (AREA)
- Inorganic Chemistry (AREA)
- Removal Of Specific Substances (AREA)
- Respiratory Apparatuses And Protective Means (AREA)
- Silver Salt Photography Or Processing Solution Therefor (AREA)
Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
150551 -KLASSE 12ä\
Wenn man Ferrocyankalium mit einer verdünnten Mineralsäure, z. B. mit verdünnter
Schwefelsäure destilliert, so erfolgt bekanntlich eine Entwickelung von Cyanwasserstoff,
wobei eine unlösliche Verbindung, das sogenannte Everittsalz (Ferrocyaneisenkalium) zurückbleibt.
.Es ist auch bekannt, daß wenn man diese Verbindung mit Alkalilauge kocht,
eine Rückbildung von Ferrocyankalium erfolgt. Es lag also nahe, diese an und für
sich bekannten Reaktionen zu einem technischen Verfahren für die Herstellung von
Cyaniden zu benutzen, doch mußte man bisher hiervon absehen, weil die Rückverwandlung
des unlöslichen Rückstandes in Ferrocyankalium nichts weniger als glatt verläuft.
Die Rückbildung ist nämlich auch selbst dann höchst unvollkommen, wenn man einen
großen Überschuß an Alkalilauge anwendet und die Masse sehr lange kocht. Die quantitative
Überführung des im Ferrocyanid enthaltenen Cyans in Blausäure erschien also auf diesem Wege nicht durchführbar.
Durch die vorliegende Erfindung wurden die Bedingungen für eine glatte und quantitative
Rückbildung des Ferrocyankaliums geschaffen, so daß erst dadurch die Anwendung der oben erwähnten Reaktionen zur
Bildung eines Verfahrens zur Herstellung von Cyaniden möglich wurde.
Das vorliegende Verfahren besteht also in der Zersetzung von Ferrocyaniden mit verdünnter
Mineralsäure, in der Absorption des entwickelten Cyanwasserstoffs durch Alkali
und in der vollständigen Rückverwandlung der bei der Zersetzung des Ferrocyanidsalzes
gebildeten unlöslichen Cyanverbindung in zur Verarbeitung auf Blausäure geeignetes Ferrocyanidsalz.
Durch Absorption des Cyanwasserstoff in den Lösungen von Alkalihydraten und Erdalkalihydraten gelingt es,
jedes beliebige Cyanidsalz herzustellen, und da die Rückbildung des Ferrocyanidsalzes aus
dem erwähnten unlöslichen Niederschlag theoretisch vollkommen gestaltet wurde, so
kann man das ganze im Ferrocyanidsalz enthaltene Cyan quantitativ zur Bildung von
Cyaniden verwerten.
Die bei der Behandlung von Ferrocyankalium mit verdünnter Schwefelsäure vor sich
gehende Reaktion wird allgemein durch die nachstehende Gleichung widergegeben:
2 KtFeCy, + (3 +.*) 5O4 K2 =
6KCy + K2 Fe, Cy1. + 3 K2SO, + χSO11K2, ^
wobei χ eine zwischen 1 und 3· belegene Zahl
darstellt.
Nach dieser Gleichung'wird also die Hälfte
der ganzen Cyanmenge als Cyanwasserstoff entwickelt und kann in Cyanid umgewandelt
werden, wogegen die andere Hälfte als unlösliches Ferrocyaneisenkalium zurückbleibt.
Die Reaktion findet indessen nicht vollständig nach der vorstehenden Gleichung statt, da wechselnde Mengen von Cyanwasserstoff
entstehen. Es wurde nun gefunden, daß, ganz gleich, wie auch immer die ,Ausbeute an Cyanwasserstoff sein möge,
der unlösliche Rückstand von Ferrocyaneiscnkalium genau diejenige Menge enthält, welche
die Differenz zwischen dem entwickelten Cyanwasserstoff und der Totalmcnge des im
angewendeten Ferrocyankalium enthaltenen Cyans darstellt.
Nach den Angaben chemischer Handbücher soll sich beim Kochen von Ferrocyaneisenkalium
mit Alkalihydrat neben Ferrocyankalium Eisenoxydulhydrat bilden. Wie bereits oben bemerkt, ist jedoch die Rückbildung
des Ferrocyankaliums hierbei sehr unvollkommen und bleibt bedeutend hinter der
theoretischen Berechnung zurück. Wenn man jedoch die Einwirkung des Alkalihydrats
auf Ferrocyaneisenkalium unter gleichzeitiger Mitwirkung von Luft im Überschuß vornimmt,
so daß nicht Eisenoxydulhydrat, sondern eine höhere Oxydationsstufe des Eisens gebildet wird, so geht die Reaktion
glatt und quantitativ vor sich, und zwar in kurzer Zeit und unter Anwendung eines nur
ganz geringen Überschusses von Alkalihydrat. Wahrscheinlich verläuft die Reaktion
alsdann nach folgender Gleichung:
3 K2 Fe, Cy6 + 6 KOH+ yO =
3 K1 Fe Cy6 + Fe3 O (3 + y) + 3H2O,
3 K1 Fe Cy6 + Fe3 O (3 + y) + 3H2O,
wobei y etwa die Zahl 1 darstellt. Auf diese Weise wird auch das Ferrocyanid in
fast neutraler Lösung wiedergewonnen, was technisch von großer Bedeutung ist.
Die Umwandlung von Cyanwasserstoff in Cyankalium geschieht durch Absorption desselben
in Kalilauge. Die Absorption ist vollkommen, solange die Temperatur nicht zu hoch steigt und das Gleiche gilt von der Absorption
in Natronlauge oder Kalkmilch.
Ferrocyannatrium geht die gleichen Reaktionen wie Ferrocyankalium ein und Natriumhydrat wirkt in gleicher Weise auf Ferrocyaneisennatrium, wie Kaliumhydrat.
Ferrocyannatrium geht die gleichen Reaktionen wie Ferrocyankalium ein und Natriumhydrat wirkt in gleicher Weise auf Ferrocyaneisennatrium, wie Kaliumhydrat.
Behufs Rückverwandlung der unlöslichen Ferrocyaneisenverbindung in lösliches Ferrocyanidsalz
läßt man den Inhalt der Retorte, nachdem die Cyanwasserstoffsäure vollständig abdestilliert ist, in geeignete Behälter laufen
und filtriert die gebildete Alkalisulfatlösung von dem Niederschlage ab. Der Niederschlag
wird alsdann mittels Soda neutralisiert und mit der äquivalenten Menge und etwa 5 Prozent
Natronlauge oder Kalilauge im Überschuß versetzt. Er wird alsdann unter tüchtigem
Umrühren auf geeignete Weise' erhitzt, wobei man mittels einer Luftpumpe oder eines Injektors Luft durch die kochende
Masse so lange hindurchbläst, bis eine gezogene Probe zeigt, daß der Niederschlag
vollständig in gelöstes Ferrocyanidsalz umgewandelt ist. Nach beendigter Umsetzung
soll das gleichzeitig entstandene Eisenoxydhydrat eine braunschwarze Farbe besitzen.
Die gebildete Ferrocyanidlösung wird von dem Niederschlage abfiltriert, mit irgend einer
Säure genau neutralisiert und kann alsdann wieder in den Prozeß eingeführt werden.
Zum Schluß wird nochmals als ganz besonders charakteristisch für das vorliegende
Verfahren hervorgehoben, daß durch die vollständige und schnelle Rückverwandlung der
Ferrocyaneisenverbindung in zur Verarbeitung auf Blausäure geeignetes Ferrocyanidsalz man
imstande ist, sämtliches im als Ausgangsprodukt benutzten Ferrocyanid enthaltene Cyan
in Blausäure bezw. Cyanid umzuwandeln.
Claims (1)
- Patent-AnSPRUCH :Verfahren zur Herstellung von Blausäure bezw. Cyaniden aus Ferrocyaniden durch Zerlegung derselben mittels einer Säure (z. B. Schwefelsäure und Rückverwandlung des hierbei entstehenden unlöslichen Niederschlages von Ferrocyaneisensalz in Ferrocyanidsalz durch Kochen mit Alkali, dadurch gekennzeichnet, daß dieses Kochen mit Alkali unter gleichzeitigem Durchleiten bezw. Einwirkenlassen überschüssiger Luft geschieht, zum Zwecke, das unlösliche Ferrocyaneisensalz vollkommen in zur Verarbeitung auf Blausäure geeignetes Ferrocyanid und damit das ganze im als Ausgangsprodukt benutzten Ferrocyanid enthaltene Cyan quantitativ in Blausäure bezw. Cyanid umzuwandeln.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE153358T |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE150551C true DE150551C (de) |
Family
ID=5675674
Family Applications (2)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT153358D Active DE153358C (de) | |||
DENDAT150551D Active DE150551C (de) |
Family Applications Before (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT153358D Active DE153358C (de) |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (2) | DE150551C (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US5140949A (en) * | 1989-09-19 | 1992-08-25 | Mobil Oil Corporation | Zeolite-clay composition and uses thereof |
US5292360A (en) * | 1987-07-17 | 1994-03-08 | Rhone-Poulenc Chimie | 5A zeolite/kaolinite adsorbent for gas purification |
-
0
- DE DENDAT153358D patent/DE153358C/de active Active
- DE DENDAT150551D patent/DE150551C/de active Active
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US5292360A (en) * | 1987-07-17 | 1994-03-08 | Rhone-Poulenc Chimie | 5A zeolite/kaolinite adsorbent for gas purification |
US5140949A (en) * | 1989-09-19 | 1992-08-25 | Mobil Oil Corporation | Zeolite-clay composition and uses thereof |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE153358C (de) |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE2428380A1 (de) | Verfahren zum abbeizen von nickel von gegenstaenden und dabei verwendete zusammensetzung | |
DE150551C (de) | ||
DE570031C (de) | Verfahren zur Darstellung von Alkylencyanhydrinen | |
DE2529961B2 (de) | Verfahren zur Herstellung von fasrigem Kaliumtitanat | |
DE2625631C3 (de) | Verfahren zur Herstellung von Alkaligoldsulfit | |
AT17247B (de) | Verfahren zur Darstellung von Blausäure bezw. Cyaniden aus Ferrocyaniden. | |
DE260061C (de) | ||
DE2057939C3 (de) | Verfahren zur Herstellung von Mangan(II)-salzlösungen | |
DE303556C (de) | ||
DE186526C (de) | ||
DE551776C (de) | Verfahren zur Herstellung von Rhodaniden | |
DE295509C (de) | ||
DE474211C (de) | Verfahren zur elektrolytischen Faellung von Gadmium | |
DE1950671C3 (de) | Verfahren zur Herstellung von Alkalirhodanid | |
DE2229570A1 (de) | Verfahren zur herstellung von hydroxiden der metalle der gruppe viii des periodischen systems der elemente | |
DE671279C (de) | Herstellung leicht auslaugbarer Aufschluss massen beim Erhitzen titanhaltiger Stoffe mit Schwefelsaeure | |
DE474876C (de) | Bleichen von Mineraloelen und Mineralfetten | |
DE143251C (de) | ||
DE591007C (de) | Verfahren zur Herstellung reinen Titanoxyds | |
DE558750C (de) | Sodaverfahren mit Nebengewinnung von Ammoniak oder Ammonsulfat | |
DE481660C (de) | Verfahren zur Herstellung von Aluminiumoxyd aus Aluminiumsulfid | |
DE167772C (de) | ||
DE956304C (de) | Verfahren zur direkten Herstellung von Kaliumsulfat aus Calciumsulfat und Kaliumchlorid in Gegenwart von konzentrierten waessrigen Ammoniakloesungen | |
DE365012C (de) | Verfahren zur Darstellung von Natriumformiat | |
DE596569C (de) | Verfahren zur Zersetzung von aus Alkalisulfaten und Calciumsulfat bestehenden Mehrfachsalzen |