DE591007C - Verfahren zur Herstellung reinen Titanoxyds - Google Patents

Verfahren zur Herstellung reinen Titanoxyds

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DE591007C
DE591007C DEI41823D DEI0041823D DE591007C DE 591007 C DE591007 C DE 591007C DE I41823 D DEI41823 D DE I41823D DE I0041823 D DEI0041823 D DE I0041823D DE 591007 C DE591007 C DE 591007C
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DE
Germany
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titanium
solutions
precipitated
sulfate
sulfuric acid
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Expired
Application number
DEI41823D
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English (en)
Inventor
Dr Friedrich Raspe
Dr Paul Weise
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IG Farbenindustrie AG
Original Assignee
IG Farbenindustrie AG
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Publication date
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01GCOMPOUNDS CONTAINING METALS NOT COVERED BY SUBCLASSES C01D OR C01F
    • C01G23/00Compounds of titanium
    • C01G23/04Oxides; Hydroxides
    • C01G23/047Titanium dioxide
    • C01G23/053Producing by wet processes, e.g. hydrolysing titanium salts
    • C01G23/0532Producing by wet processes, e.g. hydrolysing titanium salts by hydrolysing sulfate-containing salts
    • C01G23/0534Producing by wet processes, e.g. hydrolysing titanium salts by hydrolysing sulfate-containing salts in the presence of seeds

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  • Inorganic Compounds Of Heavy Metals (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung reinen Titanoxyds Die Ausfällung des Titandioxyds aus eisenhaltigen Titansulfatlösungen, wie sie beispielsweise beim Aufschluß von Ilmenit mit Schwefelsäure erhalten werden, stößt auf eine Reihe von Schwierigkeiten, da bei der hydrolytischen Spaltung durch Erhitzen bis zum Siedepunkt und bei nicht besonders behandelten Lösungen das Titandioxyd in zu feiner Form und in ungenügender Ausbeute ausfällt, wodurch die Farbe und das Färbevermögen stark herabgesetzt werden. Es sind mehrere Verfahren bekanntgegeben, die durch Steigerung.der Konzentration der Lauge und durch höhereFälltemperaturen, evtl. unter Zusatz beliebig ausgefällten Titanhydroxyds, eine VergröberungdesTitanhydroxyds erzielen wollen; jedoch sind die getroffenen Maßnahmen entweder kostspielig oder nur von geringen Wirkungsgrad. Ebenso wurde schon vorgeschlagen, der Titanlauge solche Keime zuzusetzen, die sich mittels Dispergierungsmittel zu scheinbar homogenen Lösungen auflösen lassen. Die Keime sollen durch Zusatz von Alkalien zu Titansulfatlösungen hergestellt und dann vor der Fällung zugesetzt werden. Diese Keime vermögen :die Ausfällung zu beschleunigen, also die Ausbeute zu erhöhen; dagegen sind sie fast ohne Einfluß auf das Färbevermögen und versagen völlig bei verdünnten und sauren Titansulfatlösungen.
  • Es wurde gefunden, daß durch eine einfache Maßnahme es möglich ist, aus beliebigen Titansulfatlösungen Titandioxydpi;mente gewünschten, Färbe- und Deckvermögens bei gleichzeitig guter Ausbeute herzustellen. Die Maßnahme beruht auf der Erkenntnis, daß die Kristallform und Größe der ausgefällten Titanverbindungen und auch in gewissen Grenzen ihre chemische Zusammensetzung stark durch aktive Kristallkanten beeinflußt wird. An und für sich ist es gleichgültig, aus welchem Material diese Kristallkanten gebildet werden. Für die Wahl des Materials ist lediglich maßgebend seine Nicht- oder nur geringe Löslichkeit in den Titansulfatlösungen und die Zusammensetzung ,des Pigments. Bei der Herstellung reinen Titandioxyds ist es zur Erzielung der nötigen Reinheit aus praktischen und -%viitschaftlichen Gründen wünschenswert, daß diese aktiven Kristallkanten, die im folgenden als Keime bezeichnet werden sollen, aus Titandioxyd bzw. schwer löslichen . Titanverbindungen bestehen.
  • Es wurde ein einfacher Weg gefunden, kristallinische Titanverbindungen solcher Größe und Form herzustellen, daß ein Optimum an aktiven Kristallkanten vorhanden ist, also die Keimwirkung am größten ist.
  • Wird Titanhydroxyd aus normalen Titansulfatlaugen, z. B. mit rzo g/1 Ti02 und 250 g/1 H@ S 04 ausgefällt, so ist dieses zwar sehr feinkörnig, besitzt jedoch nur geringe Keimwirkung. Es wurden nun von uns erstmalig Lösungen hergestellt, die wesentlich weniger Schwefelsäure enthalten, als dein Titanylsulfat entspricht und die überraschenderweise recht beständig sind. Wird aus diesen Lösungen das Titan durch Hydrolyse, z. B. Erhitzen, ausgefällt, so besitzt dieses unerwarteterweise äußerst starke Keimwirkungen.
  • Die Herstellung der Lösungen kann auf verschiedenen Wegen erfolgen, z. B. durch Auflösen von Orthotitansäure in Titanylsulfatlösungen, jedoch ziehen wir folgenden Weg vor: Eine Lösung aus beispielsweise ?oo bis 140 g Ti 0,/l, zoo bis a70 g H, S O1/1 und 5o bis 9o g Fe/1 wird in der Kälte unter Rühren mit einer Base, z. B. Soda, Natronlauge, Ammoniaklösung usw., versetzt, wobei Titanhydroxyd ausfällt, .das sich in verhältnismäßig kurzer Zeit wieder völlig auflöst. Die so hergestellte Lösung soll einen Gehalt von 3o bis 6o g Ti 02/1 und 5 bis 30 g H.- S 04/1 haben. Ausschlaggebend ist die Endkonzentration und das Verhältnis Titandioxyd : Säure, das z. B. 5 : i oder bis .2 : z betragen soll. Aus diesen Lösungen werden die Keime durch Erwärmen ausgefällt. Die Temperatur ist zweckmäßig unterhalb 95° C, beispielsweise bei 8o' C, zu halten. Zur Herstellung des eigentlichen Titanpigments wird zu .den normalen titansulfathaltigen Lösungen beispielsweise i bis 6 % der Keimaufschlätnmung auf Ti O., bezogen zu der Lösung, zu-, gesetzt. Dann wird unter Rühren so lange erwärmt, bis etwa 95 bis 97 °/o des vorhandenen .Titans ausgefällt sind. Im Durchschnitt beträgt die Fällzeit i bis 3 Stunden. Das ausgefällte Material wird, wie üblich, gewaschen und so lange und so hoch erhitzt, bis das Optimum an Färbe- und Deckvermögen erreicht ist.
  • Die nach diesem Hydrolyseverfahren erhaltenen Keime sind wesentlich beständiger als solche, die durch Ausfällung mittels Alkalien und anschließender Vergröberung durch Erhitzen gewönnen werden. Während diese schon in der Kälte in schwach sauren Lösungen nach 1/= Stünde fast völlig peptisiert werden, sind die nach dem hier beschriebenen Verfahren erhaltenen Keime noch nach i Stunde praktisch unverändert. Ähnlich verhalten sich die beiden Keimarten bei steigender Temperatur in der gleichen Titansulfatlösung:
    Trübungsgrad
    Titansulfatlösung Temperatur -'o=lclar, i5-undurchsichtig;
    ° C Alkalikeime Hydrolysekeime
    vor Zusatz ................ ........... 30 1 ' 1
    i Min. nach Keimzusatz ....... .: . .-....... 30 15 i 1z
    _ _ .................. 33 ig -_
    6 .................. 38 9 -
    8 - - - ... .............. 43 z - ,
    9 - - _ ....... ........ 45 1 i --
    io - - - .................. 51 - I 1a
    16 - - - .................. 68 - ii
    21 - - - .................. 82 - ii
    23 _ _ - .................. 9o - 10
    e
    26 - - - .................. 95 - 10
    Diesem verschiedenen Verhalten der Keime gegenüber sauren Lösungen entspricht auch eine verschiedenartige Wirkung bei der Ausfällung von Titanhydroxyd. Die durch Hydrolyse erhaltenen Keime vermögen die Fällung nicht in demselben Maße zu beschleunigen wie die durch Alkalien gefällten, dagegen wird bei Verwendung gleicher Titansulfatlösungen bei Hydrolysekeimen ein um das a- bis 3fache höhere Färbevermögen erzielt als bei Alkalikeimen.
  • Beispiel i - Von :einer klaren Lösung mit 8og,l TiO@" 253 g/1 ll2sO4, 85 g/1 Fe, spez. Gewicht = 1,430, wird i Teil, etwa 4 °/a, mit so viel Natronlauge unter Rühren versetzt, daß 4o g Ti 02/l und 15 g H_ S O,,/1 vorhanden sind. Es entsteht zunächst eine Trübung, die bei weiteren Rühren nach r bis 2 Stunden völlig verschwindet. Die so erhaltene stark basische Titansulfatlösung wird zur Ausfällung der Keime auf 8o° C -2 Stunden lang erwärmt. Dann wird die Keimlösung unter Rühren zur klaren Titansulfatlösung, wie sie nach dem Aufschluß erhalten wurde, zugesetzt und die gesamte Flüssigkeit so lange erwärmt, bis 96 °/o des gesamten Titans ausgefällt sind (etwa 2'!2 bis 3 Stunden). Das Präzipitat wird gewaschen, getrocknet und geglüht. Es hinterbleibt ein Pigment mit 98 bis 99 °/o Ti O= von hohem Färbevermögen und hoher Weiße.
  • Beispiele Von einer klaren Lösung mit 22o g(1 Ti 02, 350 Eil H.SO,,, So g/1 Fe, spez. Gewicht - i,6oo, werden -2 °/o abgetrennt und mit so viel Ammoniakwasser unter Rühren langsam versetzt, daß 55 g/1 Ti O. und 30 g/1 H2 S 04 in der Lösung vorhanden sind. Nachdem die Lösung unter Rühren auf 30° C abgekühlt ist (nach etwa 3 Stunden), wird 3 Stunden lang auf 70° C erwärmt und dann erkalten gelassen. Zur Ausfällung des Titans aus der Ursprungslösung wird die Keimlösung innig mit der Ursprungslösung vermischt und zum Sieden erhitzt. Die Ausfällung ist in 2 Stunden beendet. Die weitere Verarbeitung zum Pigment erfolgt wie bei Beispiel r.

Claims (3)

  1. PATEN T_1VSYRÜCILE: z. Verfahren zur Herstellung reinen Titandioxy ds mit hohem Färbevermögen und guter Filtrierbarkeit aus titansulfathaltigen Lösungen, dadurch gekennzeichnet, daß die Lösungen vor dem Ausfällen des Titans mit geringen Mengen solcher keimwirkenden Titanverbindungen versetzt werden, wie sie durch Hydrolyse aus solchen Titansulfatlösungen erhalten werden, die wesentlich weniger Schwefelsäure enthalten, als dem Titanylsulfat entspricht, worauf das Fällungsprodukt in üblicher Weise weiterverarbeitet wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch z, dadurch gekennzeichnet, daß die keimwirkenden Titanverbindungen aus titansulfathaltigen Lösungen mit einem Gehalt von ro bis 30 g/1 an Titan gebundener Schwefelsäure und 3o bis 6o gll Titandioxyd ausgefällt werden.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch z und z, dadurch gekennzeichnet, daß das Verhältnis des Titans zur Schwefelsäure in den titansulfathaltigen Lösungen gleich 2 : r bis 5 : r beträgt. 4.. Verfahren nach Anspruch z, 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß zur Herstellung derkeimwirkendenTitanv erbindungen diese zweckmäßig bei Temperaturen unter 95' C ausgefällt werden.
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