DE2854200C2 - Verfahren zur Herstellung von Zirkonoxid aus technischem Calciumzirkonat - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Zirkonoxid aus technischem CalciumzirkonatInfo
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Description
50
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von Zirkonoxid, welches zur Herstellung '5
von Elektrokeramiken geeignet ist, aus technischem Calciumzirkonat
Das erfindungsgemäß hergestellte Zirkonoxid, welches nach Umwandlung in kubisch stabilisiertes
Zirkonoxid bereits bei beginnender Rotglut hohe elektrische Leitfähigkeit aufweist, kann besonders zur
Herstellung keramischer Meßelektroden verwendet werden.
Das zur Herstellung von Elektrokeramiken zu verwendende Zirkonoxid muß eine hohe Reinheit
aufweisen. Das hierfür verwendbare Zirkonoxid soll insbesondere weniger als 0,1 Gew.-% S1O2,0,05 Gew.-%
Erdalkalioxid, 0,05 Gew.-% Alkalioxid, 0,1 Gew.-% TiO2
enthalten, da sonst die geforderten physikalischen Eigenschaften nicht erhalten werden können.
Es ist zwar möglich, sehr reines Zirkontetrachlorid durch mehrfaches Sublimieren in Wasserstoffatmosphäre
herzustellen und dieses auf an sich bekannte Weise in das Oxid zu überführen. Dieser Verfahrensweg ist
jedoch für eine wirtschaftliche Anwendung zu teuer.
Es ist auch bekannt. Lösungen sehr reiner Zirkonoxychloride
durch mehrfaches Umkristallisieren der Oxychloride herzustellen. Auch dieses Verfahren ist für eine
technische Anwendung zu umständlilch und deshalb zu aufwendig.
Es besteht deshalb das Bedürfnis, ein für oie vorgenannten Zwecke geeignetes Zirkonoxid aus einem
billigen Vormaterial technischer Reinheit herzustellen.
Es wurde nun gefunden, daß man durch Einhaltung bestimmter Verfahrensschritte aus technischem Calciumzirkonat
hochreines Zirkonoxid erhalten kann.
Erfindungsgemäß ist das Verfahren dadurch gekennzeichnrt.daö
man
60
a) das Calciumzirkonat in Salzsäure löst und durch Zugabe eines Alkali- oder Erdalkalifluorids einen
Fluorgehalt von 0,1 bis 0,15 Mol Fluor je Mol Zirkon einstellt und die Lösung von unlöslichen
Bestandteilen befreit,
b) die Lösung mit 0,6 bis 0,75 Mol Schwefelsäure je Mol Zirkon versetzt und auf Temperaturen ^ 8O0C
erhitzt und diese Temperatur mindestens 10 Minuten beibehält
c) die erhaltene Suspension mit etwa gleichen Volumenteilen Wasser verdünnt mindestens 2
Stunden stehenläßt dann filtriert und den Niederschlag auswäscht
d) den Niederschlag in eine Ammoncarbonatlösung einträgt, welche, bezogen auf Zirkon, mindestens
äquimolare Mengen Ammoncarbonat enthält,
e) in diese Suspension bei 20 bis 300C mir^istens 30
Minuten Kohlendioxid einleitet, den Niederschlag abfiltriert auswäscht, trocknet und
0 bei lOOObisl 100°Cglüht
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren wird für die Kombination der Verfahrensschritte a) bis f) Schutz
beansprucht Einzelne Elemente des erfindungsgemäßen Verfahrens sind aus dem Stand der Technik
bekannt So ist z.B. aus der DE-OS 23 22 255 ein Verfahren zur Herstellung von technischem Calciumzirkonat
bekannt, bei dem man Baddeleyit in der bei der
Erzaufbereitung anfallenden Korngröße und Calciumcarbonat in einem Molverhältnis von 1 :1,05 bis 1 :1,2 in
Gegenwart von 1 bis 3 Gew.-%, bezogen auf Gesamtmischung, Calciumfluorid innerhalb eines Temperaturbereiches
von 1100 bis 1200°Ccalciniert
Dabei ist in der Offenlegungsschrift ausgeführt, daß
das Fluorid enthaltende Calciumzirkonat in Salzsäure gelöst werden kann. Dabei enthält dieses Calciumzirkonat
bereits Fluor in einer Menge, wie es in dem Verfahrensschritt a) gefordert wird. In diesem Fall
erübrigt sich die Zugabe eines Alkali- oder Erdalkalifluorids. Verwendet man jedoch ein technisches
Calciumcarbonat das frei von Fluorid ist oder Fluorid in zu geringer Menge enthält, muß beim Verfahrensschritt
a) eine solche Menge Alkali- oder Erdalkalifluorid, vorzugsweise Calciumfluorid, zugesetzt werden, daß je
Mol Zirkonverbindung 0,1 bis 0,15 Mol Fluorid in der Lösung enthalten ist.
Aus der US-PS 35 10 254 ist ferner ein Verfahren zur Herstellung von basischem Zirkoncarbonat bekannt.
Hierbei wird basisches Zirkonsulfat a-s3 einer Lösung
von Zirkonoxychlorid ausgefällt. Das basische Zirkonsulfrt wird dann mit einem Carbonat in das basische
Zirkoncarbonat umgewandelt.
In der Verfahrensstufe a) wird das Calciumzirkonat im wesentlichen in Zirkonoxychlorid überführt und von
den in Salzsäure unlöslichen Bestandteilen befreit.
In der Stufe b) wird nun durch Zugabe von 0,6 bis 0,75 Mol Schwefelsäure je Mol Zirkonverbindung eine
Polysulfatopolyzirkonylsäure in der Hitze ausgefällt. Um zu vermeiden, daß nach der Filtration Nachfällungen
eintreten, wird die Suspension mit etwa gleichen Volumenteilen Wasser versetzt und mindestens 2
Stunden, vorzugsweise 4 bis 5 Stunden, stehengelassen. Sodann wird die Polysulfatopolyzirkonylsäure abfiltriert
und ausgewaschen.
Es bestünde zwar die Möglichkeit, diese Polysulfatopolyzirkonylsäure
durch Glühen in das Oxid zu überführen. Hierbei wird jedoch SO1 abgespalten,
welches zur Vermeidung von Umweltbelästigungen
adsorbiert werden müßte. Außerdem gelänge es bei einem Glühen in diesem Zustand nicht, den Gehalt an
Calcium soweit zu reduzieren, wie es der Aufgabenstellung zugrunde liegt.
Die Polysulfatopolyzirkonylsäure wird deshalb in der
Verfahrensstufe d) in eine Ammoncarbonatlösung eingetragen. Diese muß, bezogen auf Zirkonverbindung,
mindestens äquimolare Mengen, vorzugsweise aber 1,1-bis 1,3-molare Mengen Ammoncarbonat enthalten.
Hierbei wird die Polysulfatopolyzirkonylsäure in basisches Zirkoncarbonat umgewandelt Überraschenderweise
hat sich gezeigt, daß das Einleiten von CO2 bei 20
bis 300C, insbesondere bei Raumtemperatur, während
mindestens 30 Minuten, vorzugsweise 1 bis 2 Stunden, bewirkt, daß nach dem Abfiltrieren und Auswaschen des
schwerlöslichen basischen Zirkoncarbonats dieses von den Calciumverunreinigungen in hohem Grade befreit
worden ist Dieses basische Zirkoncarbonat wird nun in einem letzten Verfahrensschritt bei 1000 bis 1100° C
geglüht
Das nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellte Zirkonoxid ist von hoher Reinheit Eine Analyse
eines solchen Produktes zeigt daß an Verunreinigungen weniger als 0,1 Gew.-% SiO2, 0,02 Gew.-% CaO, 0,01
Gew.-% Fe2O3, 0,1 Gew.-% TiO2 und 0,02 Gew.-%
Alkalioxid enthalten sind.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird anhand des nachfolgenden Beispiels noch näher erläutert
In 750 ml (ca. 885 g) konzentrierte Salzsäure werden unter gutem Rühren portionsweise :nsgesamt 400 g
technisch reines Cafciumzirkonat so eingetragen, daß trotz der starken Wärmeentwicklung bei^ Auflösen des
Zirkonats die Flüssigkeit nicht überschäumt. Nach beendeter Zugabe des Zirkonats wird das Rühren der
Lösung bei ca. 90°C weitere 30 Minuten lang fortgesetzt. Es werden dann 800 ml Wasser zugesetzt,
um das Auskristallisieren des Zirkoniumoxychlorids beim Filtrieren der Lösung zu verhindern. Eine
vollständig klare Lösung erhält man bei Verwendung eines Filterhilfsmittels Man erhält 1500 ml einer
salzsauren Lösung von Zirkoniumoxychlorid und Calciumchlorid mit z. B.
(Zr1Hf)O2 | 160 g/I |
CaO | 77 g/I |
SiO2 | 1.55 g/l |
F | 2,1 g/l |
Fe2O3 | 0,2 g/l |
780 ml der erwähnten, klar filtrierten Auflösung von
technisch reinem Calciumzirkonat in Salzsäure werden mit Wasser auf ein Volumen von 1,1 I verdünnt Diese
Lösung enthält dann insgesamt 124,8 g (Zr1Hf)O2 (1
MoI), 60 g CaO (1,07 MoI); 1,2 g SiO2; 1,6 g F und 0,16 g
Fe2O3. Unter gutem Rühren wird diese Lösung mit 60 g
konzentrierter Schwefelsäure versetzt und danach auf 90 bis 95°C erhitzt Diese Temperatur wird 20 Minuten
lang gehalten. Danach wird das Volumen der Flüssigkeit mit 031 Wasser auf ein Gesamtvolumen von 21
aufgefüllt Man läßt die ausgefällte Polysulfatopoiyzirkonylsäure
absitzen. Nach 5 bis 6 Stunden kann der Niederschlag abfiltriert und mit Wasser ausgewaschen
werden. Der feuchte Filterkuchen wird bei Raumtemperatur in einer Lösung von 75 g Ammoncarbonat in
600 ml Wasser unter Durchleiten von CO2 vom Sulfat befreit. Das basische Zirfconiumcarbonatohydroxidhydrat
wird abfiltriert, getrocknet und bei 1000 bis 1050°C zum Oxid verglüht Man erhält 98 g reines, hafniumhaltiges
Zirkoniumoxid der folgenden analytischen Zusammensetzung:
ZrO2 + HfO2 | 99,9 |
SiO2 | 0,05 |
CaO | <0,02 |
Fe:03 | < 0,01 |
SO3 | <0,02 |
Na2O -I- K2O | <0,02 |
TiO2 | <0.05 |
F | <0,02 |
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Herstellung von Zirkonoxid, welches zur Herstellung von Elektrokeramiken geeignet ist, aus technischem Calciumzirkonat, dadurch gekennzeichnet, daß mana) das Calciumzirkonat in Salzsäure löst und durchZugabe eines Alkali- oder Erdalkalifluorids In einen Fluorgehalt von 0,1 bis 0,15 Mol Fluor je Mol Zirkon einstellt und die Lösung von unlöslichen Bestandteilen befreit,b) die Lösung mit 0,6 bis 0,75 Mol Schwefelsäure je Mol Zirkon versetzt und auf Temperaturen & 800C erhitzt und diese Temperatur mindestens 10 Minuten beibehält,c) die erhaltene Suspension mit etwa gleichen Volumenteilen Wasser verdünnt, mindestens 2 Stunden stehenläßt, dann filtriert und den Niederschlag auswäschtd) den Niederschlag in eine Ammoncarbonatlösung einträgt, weiche, bezogen auf Zirkon, mindestens äquimolare Mengen Ammoncarbonat enthält,e) in diese Suspension bei 20 bis 300C mindestens 30 Minuten Kohlendioxid einleitet, den Niederschlag abfiltriert, auswäscht, trocknet undQ bei lOOObisl 10O0CgIUhL30
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