DE448198C - Herstellung von Alkalicyaniden - Google Patents

Herstellung von Alkalicyaniden

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DE448198C DEB106324D DEB0106324D DE448198C DE 448198 C DE448198 C DE 448198C DE B106324 D DEB106324 D DE B106324D DE B0106324 D DEB0106324 D DE B0106324D DE 448198 C DE448198 C DE 448198C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01CAMMONIA; CYANOGEN; COMPOUNDS THEREOF
    • C01C3/00Cyanogen; Compounds thereof
    • C01C3/002Synthesis of metal cyanides or metal cyanamides from elementary nitrogen and carbides

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  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Solid Fuels And Fuel-Associated Substances (AREA)

Description

  • Herstellung von Alkalicyaniden. Zür Gewinnung von Cyaniden würden Kohle oder Koks mit Alkalicarbonaten, deren CvanirIverbindung hergestellt werden soll,geel e# zs mischt, mit oder ohne Zusatz brikettiert und bei höherer Temperatur 'Mit Stickstofif be- handelt. Die Reaktion verläuft z.B. für Soda nach folgender Gleichung: Na., CO, + 4 C + :2 N = 2 Na CiN + 3 CO- Für einen günstigen Verlauf des Prozesses ist es von größter Wichtigkeit, eine möglichst innige Mischung der in Reaktion tretenden Stoffe, eine große Porosität und damit verbundene Aktivität zu erreichen. Bisher ist es nicht gelungen, diesen Bedingungen in einer Weise zu genügen, daß die Bindung t' z# von Luftstickstoff über Kohle und Alkali nach dem bekannten Verfahren so durchgeführt werden kann, daß die Cyanidgewinnung und die Herstellung der daraus zu bildenden Stickstoffverbindungen mit den anderen Arbeitsweisen technisch und wirtschaftlich in Wettbewerb zu treten -vermögen.
  • Gemäß der Erfindung werden nun als Ausgangsstoffe zur Herstellung von Alkalicvaniden aus Alkalihumaten erhaltene §chwelerzeugnisse verwendet. Derartige Humate werden unter dem Namen »Beize« auch im Handel vertrieben. Freie Humins iitiren, wie sie in Frielendorf (Kasseler Braun), in Fürstenwalde, in Schermeisel und in Wellmitz bergmännisch gewonnen werden (der Wellmitzer Rohstoff wird zum scharfen Unterschierle von Braunkohle seit igi0 von der Geologischen Landesanstalt, Berlin, als Kohlebumus bezeichnet), werden zur Erzetigangsstoffes mit der für das "ung dieses Aus,' , #,`erfahren nötigen Menge alkalisch reagieren-Z, der Alkalisalze je nach ihrem Wassergehalt mit oder ohne Wasserzusatz innig gemischt. Es entsteht hierbei unter Kohlensäureentwicklung das tiefbraune in Wasser lösliche Alkalihumat, das nach Fertigstellung getrocknet: und verschwelt wird.
  • Derartige Alkalihumate kann nian. auch durch Kochen von huminstoffreicher Braunkohle oder Torf mit Soda- oder Ätznatronlauge erzielen. Hierbei geht ein Teil der Braunkohle als Alkalihumat in Lösung, das dann in geeigneter Weise von der unlöslichen Braunkoble dureb Filterung oder Klärung, usw. getrennt wird. Diese Alkalihunlatlösungen werden dann entsprechend weiterverarbeitet.
  • Die Verschwelung der so dargestellten Alkalihumate liefert einen festen, kompakten, hochporösen Alkalikoks, der Alkali- und Kohlenstoff in der denkbar 'günstigsten inolekularen Verteilung enthält und durch seine große Porosität und damit verbundene Oberflächenwirkung und Aktivität sowohl die Reduktion der verwendeten Oxvde bzw. Carbonate wie die Aufnahme des zu bindenden Stickstoffes unter den besten Bedingungen eintreten läßt.
  • Sehr wichtig ist -hierbei, daß das Verschwelen unter starker Krackung der sauren Kohlenwasserstoffe zu aktivern' Koblenstoff erf olgt. Das bis zur höchsten temperatur - etwa 6oo' - erhitzte Humat enthält- 4o bis 5o Prozent Alkalicarbonat, ge-"ebenenfalls, u wenn. keine Reinigung erfolgt, bis zu io Prozent Asche und Kohlenstoff mit wechselnden Mengen solcher Bestandteile, die bei weiterem Erhitzen bis zur Azotierungstemperatur als Wasserstoff, Kohlenoxyd und Kohlensäure entweichende Erzeugnisse liefern. Die Avichtigste Eigenschaft des beim Schwelen des Alkalihurnates entstehenden Koks ist dessen poröser Zustand. - Dieser Koks braucht zur Azotierung weder brikettiert noch sonstwie. weiterbehandelt zu werden. Ferner wird es nach der Erfindung möglich, Kohlehumus, der bisher nur eine beschränkte Anwendung gefunden hat und in der Regel nur ein läst ges Abfallerzeugnis darstellt, in weiteren Grenzen nutzbar zu machen, zu veredeln und daraus einen für die Cyani(lbildung außerordentlich wertvollen Ausgangsstoff herzustellen.
  • Versuche mit aus Kohlehumus hergestelltem Alkalikoks haben ohne Katalysator Cyanidausbeuten ergeben, die sich zwischen 25 bis 35 Prozent NaCIN bewegen, wie aus der nachstehenden Zusammenstellun- ersichttn lich ist, welche die prozentualen Zusammensetzungen der Ausgangsstoffe und die damit erzielten Ausbeuten angibt:
    Al k a 1 i k o ks
    Soda Kohlenstoff
    44,5 Prozent 44,4 Prozent
    50 40 -
    54,5 36,6 -
    Cyanidkoks
    Asche Ni a C IN
    I 1, 1 Prozent 2,2 bis :27 Prozent
    10 - 25 - 32 -
    g,i - 27 - 34 -
    Durch Zugabe von Metallen der Eisengruppe in geeigneter Form zu der Humatmischung kann eine Erhöhung der Reaktionsgeschwindigkeit und des Cyanidgehaltes erzielt werden. So ergaben Mischungen mit einem Zusatz von 8 Prozent Eisen und 45 bis 5o Prozent Soda einen Cyanidkoks mit 47 bis _#o Prozent -Na(-'n. In allen Fällen ergeben :;ich bei Verwendung von Pottasche größere Reaktionsgeschwindigkeiten bei niedrigeren z# Temperaturen und höhere Gehalte an KCN. Ferner kann man nötigenfalls die in den Ausgangsstoff en sich vorfindenden, der Cyanisierung schädlichen ' Beimengungen, z. B. Kieselsäure, dadurch beseiti-en daß man die erhaltenen Lösungen der huminsauren Alkalien durch Filterung, Klärung oder sonstige Behandlung von unlöslichen Bestandteilen befreit, die Lösungen bis zur Trocknung eindampft und dann verschwelt. B e i s p i e 1: 1. 2 bis 3 hl Kohlehumus von der Grube Schermeisel in der Neumark werden mit i hl Soda in. einer 3 m langen Mischtrommel vermischt. Hierbei vollzieht sich unter Kohlensäureentwicklung die Bildung des Alkalihumates. 'i'#Zach io bis 15 -Minuten wird die entstandene tiefbraune bis schwarze, klebrige und teigige Masse in einem Drehrohrofen bei etwa 55o' C verschwelt. Hierbei fällt nach einer Schweldauer von etwa 3o bis 40 Minuten ein erbsen- bis walnußgroßer poröser Koks an, der dann dem Azotierungsprozeß unterworfen wird.
  • .2. iooo kg rheinische Braunkohle werden feinst gernahlen, mit 2,oo bis 300kg Soda und Wasser unter Umrühren gekocht. Dann läßt man absitzen, dekantiert und dickt vor der Verschwelung das Alkalihumat entsprechend ein. Diese Masse- wird weiterverarbeitet, d. h. verschwelt und azotiert.

Claims (3)

  1. PATENTA 111 S P RÜ C HE: i.
  2. Herstellung von Alkalicyaniden, dadurch gekennzeichnet, daß man Kohlehumus mit mindestens der der vorhandenen Menge Humussäure äquivalenten Menge von alkaliscb reagierenden Alkalisalzen mischt und die gegebenenfalls zunächst verschwelte Masse azotiert. -:2.
  3. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet ' daß man die erhaltenen Lösungen der Alkalihtimate durch Filterung, Klärungoder sonstige Behandlung von unlöslichen Bestandteilen befreit. 3. Verfahren nach Anspruch i und dadurch gekennzeichnet, daß man zur Erhöhung der Reaktionsgeschwindigkeit den Alkalihumaten Metalle der Eisengruppe in geeigneter Form zusetzt.
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