DE528502C - Verfahren zur Herstellung von reinem Schwefelwasserstoffgas oder Gemischen von Schwefelwasserstoff und Schwefeldioxydgas in beliebigem Verhaeltnis aus Schwefelerzen, schwefelhaltigen Mineralien oder elementaren Schwefel enthaltenden Stoffen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von reinem Schwefelwasserstoffgas oder Gemischen von Schwefelwasserstoff und Schwefeldioxydgas in beliebigem Verhaeltnis aus Schwefelerzen, schwefelhaltigen Mineralien oder elementaren Schwefel enthaltenden Stoffen

Info

Publication number
DE528502C
DE528502C DES93115D DES0093115D DE528502C DE 528502 C DE528502 C DE 528502C DE S93115 D DES93115 D DE S93115D DE S0093115 D DES0093115 D DE S0093115D DE 528502 C DE528502 C DE 528502C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
sulfur
hydrogen sulfide
gas
air
water vapor
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DES93115D
Other languages
English (en)
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
KOLOMAN VON SZOMBATHY DR
KORNEL KELL DR
Original Assignee
KOLOMAN VON SZOMBATHY DR
KORNEL KELL DR
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by KOLOMAN VON SZOMBATHY DR, KORNEL KELL DR filed Critical KOLOMAN VON SZOMBATHY DR
Application granted granted Critical
Publication of DE528502C publication Critical patent/DE528502C/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01BNON-METALLIC ELEMENTS; COMPOUNDS THEREOF; METALLOIDS OR COMPOUNDS THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASS C01C
    • C01B17/00Sulfur; Compounds thereof
    • C01B17/16Hydrogen sulfides
    • C01B17/165Preparation from sulfides, oxysulfides or polysulfides

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Industrial Gases (AREA)
  • Solid Fuels And Fuel-Associated Substances (AREA)

Description

Es ist bereits bekannt, daß man beim Durchleiten von Wasserstoff durch eine glühende Schicht von Schwefelerzen oder beim Durchleiten eines SO2Wasserdampfgasgemenges durch eine glühende Kohlenschicht Schwefelwasserstoffgas herstellen kann. Bei den auf dieser Grundlage beruhenden Verfahren zur Erzeugung von Schwefelwasserstoffgas braucht man aber in jedem Falle ganz besondere Vorrichtungen und verbraucht verhältnismäßig viel Brennstoff, wobei man jedoch nicht den ganzen Schwefel in reines Schwefelwasserstoffgas überführen kann, da während des Arbeitsvorganges ein Teil sich als verunreinigter, elementarer Schwefel abscheidet.
Erfindungsgemäß wird das gleiche Ziel besser dadurch erreicht, daß man das schwefelhaltige Rohgut mit Kohlenstoff, etwa von einer möglichst aschenarmen Magerkohle oder Koks, mischt, zum Glühen bringt und dann einem Strom wasserdampf- und sauerstoffhaltiger Gase, wie z. B. Luft, aussetzt. Vorteilhaft verwendet man als Rohgut ein metall- und schwefelhaltiges Mineral, z. B. Schwefelkies.
Das vorliegende Verfahren ist für alles schwefelhaltige Material zur Entschwefelung anwendbar, wenn man Schwefelwasserstoff oder ein Gemisch von Schwefelwasserstoff und Schwefeldioxydgas herstellen will. Die Grundlage der Erfindung liegt in der Möglichkeit, Schwefelwasserstoff aus schwefelhaltigen Materialien herzustellen, indem man durch das zum Glühen gebrachte Rohgut Luft oder sauerstoffhaltige Gase in einem solchen Überschuß leitet, daß das mit Kohle gemischte Rohgut ohne weitere Wärmezufuhr in Glühen gehalten wird und dabei infolge der Anwesenheit des gleichzeitig zugeführten Wasserdampfes Schwefelwasserstoff entwickelt. Eine Schwefelabscheidung kann nicht stattfinden, da der wasserdampfhaltige Luftstrom bei der notwendigen Temperatur mit dem schwefelhaltigen Rohgut unmittelbar in Reaktion tritt und der Schwefelgehalt des Rohmaterials restlos als Schwefelwasserstoff zutage kommt. Man kann als Rohgut die mannig-, faltigsten Stoffe verwenden, z. B. Schwefelkies, Bleiglanz, Bleivitriol, Grauspießglanz, Sphalerit, Wurzit, sulfitische Blei-, Zink-, Kupfer-Mischerze, zinkhaltige Eisenerze,
Kiesabbrände, Eisennickelkies, Schwerspat, Gips, ausgebrauchte Gasreinigungsmasse, Rohschwefel usw. - -Man- führt zu den glühenden Stoffen eine bestimmte Menge von Luft zu, die man durch Hindurchleiten von etwa yo bis 95°mit Wasser gesättigt hat. Das Erzeugnis ist ein Gasgemisch, das je nach dem Schwefelgehalt des angewandten Rohgutes 5 bis 7 Volumenprozent Schwefelwasserstoff ίο enthält.
Die chemische Reaktion verläuft im Falle von Schwefelkies nach der folgenden Gleichung:
+ 4 + 7 +Fe2O3-T-CO2.
Die Reaktion findet in dem glühenden Schwefelmineral statt. Sofern ein Nachheizen, sich überhaupt als notwendig erweist, bleibt die Zuschußwärmemenge sehr gering, im allgemeinen kommt ein Nachheizen nicht in Frage, da die zur Reaktion benötigte Temperatur ständig bleibt, wenn der Wasserdampfzusatz nicht zu groß wird. Theoretisch reicht man aus, wenn man die zugeführte Luft bei 620 C mit Wasser sättigt, d. h. daß man die notwendige Luftmenge durch eine auf 620 C gehaltene Wasserschicht führt. Aus praktischen Gründen wird es aber günstiger sein, die Temperatur des Wassers, wie vorher schon angegeben, etwas höher, nämlich zwischen 70 bis 95° C, zu halten.
Das neue Verfahren ist ein Dauerverfahren, das auf sicherem Wege mit bekannten Einrichtungen in Röstofen oder Trommelofen durchzuführen ist.
Nach bekannten Verfahren zum Herstellen elementaren Schwefels aus Pyriten wird das
- - Erz in Mischung mit geringen Brennstoffmengen bei einer Temperatur von 700 bis 9000 C unter Zuführung geringer Mengen von Dampf mit einer reduzierenden Flamme behandelt und ergibt elementaren Schwefel. Schwefelwasserstoff erscheint hierbei nur als unerwünschtes Nebenprodukt, in dem-ein Teil des Schwefelgehaltes der Pyrite einfach abdestilliert, der andere, hauptsächlich als SO2 erscheinende Teil durch die reduzierende Flamme teilweise zu Schwefel, teilweise zu Schwefelwasserstoff umgewandelt wird. Hier kommt also der gebildete Schwefelwasserstoff als Schwefelverlust zur Geltung. Dagegen arbeitet das neue Verfahren nach der Erfindung mit Luftüberschuß, ähnlich dem Prinzip der SO„-Röstung. Eine äußere Wärmezufuhr ist also nicht notwendig, und bei der im Reaktionsraum herrschenden hohen Temperatur tritt der Wasserdampf mit dem Schwefelgehalt des Rohguts unmittelbar in Verbindung, und es entsteht hierbei Schwefelwasserstoff ohne Schwefelabscheidung.
Man erzeugt also keinen unreinen Schwefel, sondern reinen Schwefelwasserstoff. Diesen kann man nachher für jeden gewünschten Zweck verwenden und kann also auch nach vorhergehender Reinigung der Gase in einem zweiten Arbeitsgang reinen elementaren Schwefel aus den gewonnenen Gasen herstellen.
Der große Vorteil dieses Verfahrens gegenüber den bisher bekannten liegt vor allem darin, daß eine praktisch vollkommene Entschwefelung, selbst der Sulfate, ohne weiteres in ganz kurzer Zeit bis auf Null möglich ist und der ganze Schwefelgehalt des Rohgutes als Schwefelwasserstoffgas erscheint, ohne daß sich hierbei elementarer Schwefel abscheiden würde. Die Reinigung der so gewonnenen Gase ist viel bequemer als die des sich etwa abscheidenden Schwefels, wodurch das Verfahren bedeutend praktischer erscheint für die Herstellung von reinem elementaren Schwefel, als wenn er aus den verunreinigten Schwefelmassen hergestellt werden muß.
Nach den bisher bekannten ähnlichen Verfahren war es unmöglich, die Schwefelabscheidung zu vermeiden, weshalb die Verfahren, durch welche man doppelt oder mehrfach geschwefeltes Rohgut aufgearbeitet hat, die Schwefelgase nur als unerwünschte Nebenprodukte erhielten, während das Hauptgewicht auf die Erzeugung eines Rohschwefels gelegt wurde, der aber nur in unreiner Form gewonnen werden, konnte. Diesen unreinen Schwefel in reine Form zu überführen, ist aber recht kostspielig, und trotzdem bleibt der enthaltene Schwefel, im Vergleich zu einem gefällten, sehr leicht aus reinen Schwefelgasen gewinnbaren Schwefel, in der Qualität bedeutend geringwertiger. Darin liegt nun auch ein weiterer Vorteil des neuen Verfahrens, daß nur Schwefelgase hergestellt werden, die man leicht reinigen und dann in reinen gefällten Schwefel überführen kann. Eine Reinigung der Schwefeldämpfe — also nicht der Gase — ist aber praktisch undurchführbar.
Eine Schwefelabscheidung findet nach dem neuen Verfahren auch dann nicht statt, wenn man die beiden Gase, Schwefelwasserstoff und Schwefeldioxyd, im gleichen Arbeitsgange als Gemisch herstellt. In diesem Falle wird die Reinigung der Gase durch eine Flüssigkeit, wie z. B. konzentrierte Lösungen neutraler Salze, herbeigeführt, die eine große Lösungstension . und Oberflächenspannung aufweist. Dadurch wird es möglich, die Gase auf nassem oder kaltem Wege zu reinigen.
Zur Durchführung bestimmter chemischer Verfahren kann ein Schwefelwasserstoff-Schwefeldioxydgasgemisch wünschenswert oder erforderlich sein. Diese Gase reagieren
528 5Ö2
bekanntlich in trockenem Zustande nicht miteinander.
Man kann nun die Sättigung des Luftstromes mit Wasserdampf nach Bedarf so genau S regeln, daß in den abziehenden Gasen nur minimale Feuchtigkeitsmengen enthalten sind, welche nicht mehr ausreichen, um eine Schwefelabscheidung zu verursachen, die nur in feuchten Medien stattfindet. Ferner wird die
ίο Schwefelabscheidung auch dadurch vermieden, daß die Luft oder ein sauerstoffhaltiger Gasstrom im Überschuß und mit solcher Geschwindigkeit über das glühende Rohgut geführt wird, daß der sich etwa bildende und noch im Ofen sich abscheidende Schwefel sofort in Schwefeldioxyd übergeführt und durch die vorhandene Kohle zu Schwefelwasserstoff reduziert wird. Dieser Fall wird hauptsächlich dann auftreten, wenn doppelt oder mehr-
ao fach geschwefelte Rohstoffe (Pyrite oder Polysulfide) oder wenn elementarer Schwefel als Rohstoff in Frage kommt.
Man kann also durch das Verfahren beide Gase in jedem gewünschten Mischungsverhältnis ohne Schwefelabscheidung nebeneinander erzeugen, indem man bei dem Durchleiten des Wasserdampfluftgemisches durch das glühende Rohgut einen entsprechenden Überschuß an Luft vorsieht.
Namentlich die drei Größen: Temperatur, Gasgeschwindigkeit, Wasserdampf Sättigungsgrad spielen die wichtigste Rolle bei der Herstellung von reinem Schwefelwasserstoff. Ändert man nur eine der genannten Größen, so entsteht im Grade der Veränderung auch Schwefeldioxyd neben Schwefelwasserstoff, z. B. kann man je nach der Änderung des Verhältnisses von Luft und Wasserdampf beliebige Mengen beider Gase nebeneinander herstellen. Dieses ist kein zwangsmäßiger Vorgang, wie bei den bisher bekannten Verfahren, durch welche selbst der Schwefelwasserstoff sich nur sehr schwer und unrentabel herstellen läßt.
Ein weiterer Vorteil des Verfahrens ist, daß im Rückstand Metalloxyde zurückbleiben, welche dann z. B. im Falle von Mischerzen sehr leicht voneinander getrennt werden können. Es ist selbstverständlich, daß mit dem vorgeschlagenen reduzierenden Röstvorgang nicht nur bei hochprozentigen Schwefelmetallen, sondern auch, bei schwefelarmen Hüttenprodukten, z. B. zinkhaltigen Kiesabbränden mit 3 bis 12 °/0 Schwefelgehalt, eine volle Entschwefelung bis auf 0,1 % erreichbar und der Schwefelgehalt vollkommen in Schwefelwasserstoff überführbar ist. Das war bisher praktisch nach keinem der bekannten Verfahren möglich. Man kann.das gleiche Verfahren auch bei Rohgut anwenden, das ganz oder teilweise aus elementarem Schwefel besteht, z. B. indem man neben Kohle noch als Kontaktstoff Eisenoxyd (Fe2O3) beigibt, worauf man das Gemisch wieder in der Glühhitze des Eisenoxyds mit durch Wasser gesättigter Luft behandelt.
Bei richtiger Gasgeschwindigkeit, welche sich mit der Beschaffenheit des Rohgutes ändert, erreicht man ganz glatt, daß die Schwefelausbeute an Schwefelwasserstoff praktisch 100 % erreicht, und es wurden im Betrieb nur 0,1 bis 0,2 Gewichtsprozente an Schwefeldioxyd in den abziehenden Gasen festgestellt. Diese Spuren lassen sich aber auch neben Schwefelwasserstoff leicht auswaschen.
Die günstigste Temperatur der Schwefelwasserstoffherstellung liegt bei 10000 C, doch wird man diese Temperatur praktisch etwas niedriger halten, damit etwaige flüchtige Bestandteile des Rohgutes nicht überdestillieren. Ist z. B. Blei im Rohgut vorhanden, so hält man die Temperatur unter dem Siedepunkt des Bleioxyds, also unter 920 ° C, da sonst das mitgerissene Bleioxyd an kälteren Stellen der Einrichtung in Gegenwart von Schwefelwasserstoff wiederum in Bleisulfid zurückgewandelt werden könnte, was selbstverständlich zu Schwefelverlusten führen würde.
Beispiel 1
Man nimmt so viel Schwefelkies von beliebiger Korngröße, daß dessen Fe S2-GeImIt 480 kg ausmacht, mischt ihn mit Brennstoff von 96 kg Kohlenstoffgehalt und röstet ihn in einem Pyritröstofen oder Trommelofen in üblicher Weise. Inzwischen werden etwa 1500 cbm Luft, die durch 95 ° C Wasser geleitet wurden und dadurch mit Wasser gesättigt sind, nach und nach, wie der Arbeitsgang es wünscht, durch die glühende Pyritschicht geleitet.
B e i s ρ i el 2
Zinkhaltiger Kiesabbrand mit 8 °/0 Schwefei und 12 °/0 Zinkgehalt (Sulfidzink) wird mit 15% Koks oder mit 10% Koks und 20 °/o Grünkies gemischt und dann in einem Drehrohrofen bei 850 bis 9000 C mit Wasserdampfluftgemisch (Dampfsättigungsgrad 95° C) behandelt. Der Rückstand enthält nach ungefähr 3 Stunden nur noch 0,15 °/0 Schwefel. Zink liegt in oxydischer Form vor und kann nach den üblichen Methoden vom Eisen leicht getrennt werden.
Beispiel 3
Mischerze (z. B. Oberharzer Bleiglanz mit 40 % Blei, 22 % Zink, 12 % Eisen und 22 °/0 Schwefel) werden mit 15 °/0 Koks gemischt und in einem Trommelofen mit einem bei 25° C gesättigten Wasserdampfluftstrom,
§28502
bei 800 bjs. 8200 C behandelt. Der Rückstand ist nach *} Stunden vollständig entschwefelt, und Blei, Zink, Eisen liegt in oxydischer Form vor.
Beispiel 4
Schwerspat oder Gips werden nach Zerkleinerung mit 15 % Koks vermischt und Gips bei 8500 C, Schwerspat bei 11500 C mit Wasseirdampfiuftstrom behandelt. Schwefelwasserstoff erscheint schon bei 2000 C, und er entwickelt sich im weiteren Gang des Arbeitsganges sehr leicht und gleichmäßig. Die abziehenden Gase enthalten durchschnittlich 8 Volumenprozent Schwefelwasserstoff. Nach einer dreistündigen Behandlung liegt volle Entschwefelung vor. Als Rückstand bleibt Calcium- bzw. Bariumoxyd zurück.
ao Beispiel 5
Schwefelwasserstoff und Schwefeldioxyd enthaltende Mischgase werden durch Abänderung der im Beispiel 1 angegebenen Luftmengen oder des Wassersättigunggrades wie auch
S5 der Gasgeschwindigkeit in jedem gewünschten Verhältnis hergestellt. Zur Herstellung eines S O2-H2S-Gasgemisches, im Verhältnis von 1:5 Gewichtsprozenten werden Grünkies oder Kiesabbrände benutzt. Man arbeitet bei 9000 C und 800C Wasserdampfsättigungsgrad.

Claims (7)

  1. Patentansprüche:
    i. Verfahren zur Herstellung von reinem Schwefelwasserstoffgas oder Gemischen von Schwefelwasserstoff und Schwefeldioxydgas in beliebigem Verhältnis aus Schwefelerzen, schwefelhaltigen Mineralien oder elementaren Schwefel enthaltenden Stoffen, dadurch gekennzeichnet, daß man das mit Kohlenstoff gemischte und zum Glühen gebrachte Rohgut der Einwirkung eines mit Wasserdampf gesättigten Luftstromes oder eines Sauerstoff in freier oder auch teilweise in gebundener Form enthaltenden Gases aussetzt, welcher Luft- oder Gasstrom durch Sättigung mit Wasserdampf bei etwa 900 C erzeugt wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei der Herstellung von Schwefelwasserstoff eine solche Menge von Luft und Wasserdampf oder sauerstoffhaltigem Gas- undWasserdampfgemisch durch das glühende Rohgut geleitet wird, daß dadurch die Endgase neben Schwefelwasserstoff kein Schwefeldioxyd enthalten.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1 'und 2, dadurch gekennzeichnet, daß zur Erzeugung eines Gasgemisches von Schwefelwasserstoff und Schwefeldioxyd im selben Arbeitsgang je nach dem erwünschten Verhältnis der beiden Gase ohne Schwefelabscheidung ein entsprechender Überschuß an Luft vorgesehen wird.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die zur Erzeugung eines Gemisches von Schwefelwasserstoff und Schwefeldioxyd im selben Arbeitsgang je nach dem erwünschten Verhältnis der beiden Gase (ohne Schwefelabscheidung) notwendigen Gas- oder Luftmengen· auf einer niedrigeren Wasserdampfsättägungstemperatur gehalten werden, als es zur Erzeugung von reinem Schwefelwasserstoff erforderlich wäre.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß zur Erzeugung eines Schwefelwasserstoff- und Schwefeldioxydgasgemisches die zur Durchführung des Arbeitsganges erforderliche Temperatur so niedrig gehalten wird, daß in den Endgasen neben Schwefelwasserstoff auch die gewünschte Menge Schwefeldioxydgas ohne Schwefelabscheidung im selben Arbeitsgange erzeugt wird.
  6. 6. Verfahren nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß als Ausgangsstoff ein ganz oder teilweise aus elementarem oder gebundenem Schwefel bestehendes, aber Eisenmetall in gebundener Form nicht enthaltendes Material verwendet wird, dem man neben Kohlenstoff Eisenoxyde als Kontaktstoff beimengt.
  7. 7. Verfahren nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß marr die zur Herstellung von Schwefelwasserstoff erforderliche Temperatur unterhalb der Verflüchtigungstemperatur der flüchtigen metallischen Bestandteile (Zink, Blei usw.) des Rohgutes hält.
    Berlin, gedrückt in der
DES93115D 1929-07-08 1929-07-31 Verfahren zur Herstellung von reinem Schwefelwasserstoffgas oder Gemischen von Schwefelwasserstoff und Schwefeldioxydgas in beliebigem Verhaeltnis aus Schwefelerzen, schwefelhaltigen Mineralien oder elementaren Schwefel enthaltenden Stoffen Expired DE528502C (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
CH358558X 1929-07-08

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE528502C true DE528502C (de) 1931-07-07

Family

ID=4511950

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DES93115D Expired DE528502C (de) 1929-07-08 1929-07-31 Verfahren zur Herstellung von reinem Schwefelwasserstoffgas oder Gemischen von Schwefelwasserstoff und Schwefeldioxydgas in beliebigem Verhaeltnis aus Schwefelerzen, schwefelhaltigen Mineralien oder elementaren Schwefel enthaltenden Stoffen

Country Status (5)

Country Link
CH (1) CH154163A (de)
DE (1) DE528502C (de)
FR (1) FR698165A (de)
GB (1) GB358558A (de)
NL (1) NL30487C (de)

Families Citing this family (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
CA1036358A (en) * 1973-09-07 1978-08-15 Foster Wheeler Energy Corporation Process for the gasification of coal

Also Published As

Publication number Publication date
FR698165A (fr) 1931-01-28
CH154163A (de) 1932-04-30
GB358558A (en) 1931-10-08
NL30487C (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE600269C (de) Verfahren zur Herstellung von citratloeslichen Calciumalkaliphosphaten
DE528502C (de) Verfahren zur Herstellung von reinem Schwefelwasserstoffgas oder Gemischen von Schwefelwasserstoff und Schwefeldioxydgas in beliebigem Verhaeltnis aus Schwefelerzen, schwefelhaltigen Mineralien oder elementaren Schwefel enthaltenden Stoffen
AT128826B (de) Verfahren zur Herstellung von reinem Schwefelwasserstoffgas oder Gemischen von Schwefelwasserstoff und Schwefeldioxydgas.
DE614507C (de) Verfahren zur Entfernung von Kohlenoxyd aus kohlenoxydhaltigem Wassergas und aus Gasgemischen aehnlicher Zusammensetzung
DE557830C (de) Verfahren zur Behandlung von Eisenoxyden zur Verstaerkung ihrer Wirkung als Gasreinigungsmittel
DE526796C (de) Herstellung von Bariumhydroxyd
AT123841B (de) Verfahren zur Herstellung von citratlöslichen Calciumalkaliphosphaten durch Behandlung von Rohphosphaten mit Alkalisulfaten und Reduktionsmitteln.
DE590854C (de) Verfahren zur Herstellung von hochporoesem Bariumoxyd
DE818545C (de) Verfahren und Vorrichtung zur Entschwefelung von angereicherten Gasreinigungsmassen
DE745242C (de) Verwendung von nach bekannten Verfahren ungesintert gewonnenem Fe O als Gasreinigungsmasse
DE401328C (de) Roesten von Zinksulfid enthaltenden Erzen
DE432099C (de) Verfahren zur Gewinnung von schwefliger Saeure und Oxyden aus Sulfaten
DE405311C (de) Gewinnung von Alkalisulfiden
DE627945C (de) Verfahren zur Aufarbeitung von Ferrosulfat und Schwefelsaeure enthaltenden Loesungen zur Gewinnung von Schwefeldioxyd
DE635278C (de) Verfahren zum Gewinnen von Schwefel
DE625756C (de) Verfahren zur Entschwefelung eisensulfidhaltiger Erze
DE723495C (de) Herstellung von Schwefelkohlenstoff
DE681644C (de) Verfahren zur Herstellung von Schwefeldioxyd unter gleichzeitiger Gewinnung eines Phosphatduengemittels
AT91171B (de) Verfahren zur Erzeugung von Schwefeldioxyd aus den Sulfaten der alkalischen Erden.
DE2513322B2 (de) Verfahren zum Entschwefeln von Koks
DE443320C (de) Verarbeitung der Sulfate des Bariums und Strontiums
DE672835C (de) Herstellung von Schwefelkohlenstoff aus in der Hitze Schwefel abspaltenden Metallsulfiden und Kohle
AT139440B (de) Verfahren zur Gewinnung von Schwefel oder Schwefelwasserstoff oder Gemischen von Schwefelwasserstoff, Schwefeldioxyd und Schwefel aus Schwefel enthaltenden Materialien.
DE547052C (de) Verfahren zur Entfernung von Cadmium aus cadmiumhaltigem Gut
DE669315C (de) Verfahren zur Erhoehung der Azotierbarekeit von Calciumcarbid