DE417999C - Verfahren zur Wiedergewinnung und Konzentrierung von Salpetersaeure - Google Patents
Verfahren zur Wiedergewinnung und Konzentrierung von SalpetersaeureInfo
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- DE417999C DE417999C DEN24112D DEN0024112D DE417999C DE 417999 C DE417999 C DE 417999C DE N24112 D DEN24112 D DE N24112D DE N0024112 D DEN0024112 D DE N0024112D DE 417999 C DE417999 C DE 417999C
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- C01—INORGANIC CHEMISTRY
- C01B—NON-METALLIC ELEMENTS; COMPOUNDS THEREOF; METALLOIDS OR COMPOUNDS THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASS C01C
- C01B21/00—Nitrogen; Compounds thereof
- C01B21/20—Nitrogen oxides; Oxyacids of nitrogen; Salts thereof
- C01B21/38—Nitric acid
- C01B21/46—Purification; Separation ; Stabilisation
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Description
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Wiedergewinnung und Konzentrierung
von Salpetersäure aus Abfall-Salpetersäure, welche im Verhältnis zu der darin enthaltenen Salpetersäure Mengen von organischen
Stoffen enthält und insbesondere die Konzentrierung der Salpetersäure, welche bei der Wiedergewinnung der Säure aus Abfallsäuren
bei der Nitrierung von Glycerin erhalten wird.
Die bei der Herstellung von Nitroglycerin abfallende Säure enthält gewöhnlich etwa
76 Prozent Schwefelsäure, S Prozent Salpetersäure, 2 bis 3 Prozent organische Stoffe, insbesondere
Nitroglycerin, und etwa 14 Prozent Wasser. Um die Kosten der Herstellung von
Nitroglycerin zu ermäßigen, ist es notwendig, daß man die Salpetersäure und die Schwefelsäure,
welche in den Abfallsäuren enthalten ist, wiedergewinnt. Dies wird gewöhnlich durch
Denitrierung der Säuren mit Dampf in irdenen, feuerfesten o. dgl. Türmen erreicht.
Bei diesem Verfahren werden die organischen Stoffe oxydiert und die Salpetersäure
von der Schwefelsäure getrennt. Im Verfolg dieser Denitrierung verursachen die Oxydation
der organischen Stoffe und die unvermeidliche Zersetzung der Salpetersäure Dämpfe, welche Stickoxyde und Salpetersäure
enthalten. Diese Dämpfe gelangen in Absorptionstürme, wo sie in schwache Salpetersäure
umgewandelt werden. Es entsteht dabei im wesentlichen eine schwache Salpetersäure
mit etwa 60 bis 65 Prozent H N O3 und H2SO4 mit etwa 74 Prozent H2SO4.
Es war bisher nicht üblich, unmittelbar aus dieser Anlage starke Salpetersäure zu erhalten,
und man mußte deshalb in der Praxis die schwache, aus den Absorptionstürmen gewonnene
Salpetersäure dadurch konzentrieren, daß man sie mit etwa der dreimaligen Menge des eigenen Gewichts mit konzentrierter
Schwefelsäure vermischte und das Gemisch mit Dampf in einem besonderen Turm oder in einer Destillationsretorte behandelte.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist im wesentlichen ein Verfahren, bei welchem
direkt aus der Anlage konzentrierte Salpetersäure gewonnen werden kann, ohne Anwendung
von besonderen Türmen oder Destillationsretorten.
Man hat gefunden, daß, wenn man schwache Salpetersäure zu Nitroglycerin-Abfallsäure
in gewissen Mengen zusetzt, die Mischung in gewöhnlichen Denitrierungstürmen benutzt
werden kann, wobei sich Dämpfe starker Salpetersäure bilden, welche sich kondensieren,
bevor die Dämpfe in die Absorptionstürme gelangen. _
417Ö9Ö
Es ist gefunden worden, daß die aus den Denitrierungstürmen ausströmende Schwefelsäure
sich qualitativ unterscheidet entsprechend der Menge der zugefügten
schwachen Salpetersäure (HNO3 und H2O)
und der Temperatur, bei welcher das Gemisch von schwacher Salpetersäure und Abfallsäure
in den Türmen eingeführt wird. Dabei wird die geeignete Menge von schwacher Salpetersäure
zu der Abfallsäure vor der Denitrierung hinzugefügt, um möglichst die schwache
Salpetersäure auszunutzen, wenn die Konzentration dieser schwachen Salpetersäure besonders
in Betracht kommt.
Die Erfindung besteht kurz darin, daß man die Salpetersäure wiedergewinnt und konzentriert
durch ein Verfahren, bei welchem schwache Salpetersäure, welche aus irgendeiner
Quelle erhalten wird, in Nitroglycerino. dgl. Abfallsäure in eine Denitrierungsanlage
eingeführt wird. Die schwache Salpetersäure wird dabei z. B. der Abfallsäure in einem
besonderen Mischapparat zugeführt, bevor sie dem Denitrierungsturm zugeleitet wird oder
zusammen mit der Abfallsäure in den Zulauf des Denitrierungsturmes läuft.
Bei Ausführung der Erfindung wird z. B. bei der Denitrierung von Nitroglycerin-Abfallsäure
diese Saure in einem Lagei^fäße gesammelt
und nach dem Denitrierungsturm gewöhnlicher Art geleitet. Auf den Boden des Turmes wird in üblicher Weise Dampf eingeleitet.
Dadurch wird die Schwefelsäure, welche aus dem Turme entweicht, denitriert. Die Salpetersäure und Stickstoff enthaltenden
Dämpfe entweichen aus dem Turm nach einer Reihe von Absorptionstürmen, in denen verdünnte
Salpetersäure gewonnen wird.
Entsprechend dieser Art der Ausführung der Erfindung wird die verdünnte Salpetersäure
zusammen mit ähnlichen, aus anderen Quellen stammenden Säuren nach dem die Abfallsäuren
enthaltenden Tank geleitet, wo sich diese mischen und darauf in den Denitriertmgsturm
gelangen, mit dem Ergebnis, daß in diesem Denitrierungsturm eine erhebliche
Menge von Salpetersäuredämpfen gebildet wird. Es wird deshalb zwischen dem Denitrierungsturm und den Absorptionstürmen
ein Kondensor geschaltet, aus dem starke Salpetersäure direkt gewonnen werden , kann. Diese Arbeitsvorgänge verlaufen fort- j
gesetzt kreisförmig. Solange schwache j Salpetersäure zu der einströmenden Abfall- i
säure zugefügt wird, bildet sich starke j Salpetersäure im Kondensor. !
Die ausströmende Säure ist in ihrer Stärke ;
veränderlich, entsprechend der Menge der ein- . geführten schwachen Salpetersäure, wegen der ,
Wassermenge, die zu der einströmenden i Säure hinzugefügt wird. Man erhält also [
Säuren von verschiedener Stärke, welche konzentriert werden können. Dabei hängt die
Stärke der ausfließenden Säure von der Temperatur ab, bei welcher das Gemisch schwaeher
Salpetersäure und Abfallsäure in den : Turm geleitet wird. Wenn die Menge von Dampf, welche in den Turm geleitet wird,
! um die ganze Säure zu entwickeln, niedriger ! im Verhältnis zur Arbeitstemperatur.ist, als
; wenn die Säure kalt zugesetzt wird, so wird durch das Wasser des Dampfes eine geringe
Verdünnung stattfinden.
Die folgende Tabelle gibt Ziffern für den ; Prozentgehalt an H2SO4 in der ausfließen- 7S
1 den Säure und für gewisse Mengen schwacher j Salpetersäure, welche der einströmenden bei
; der Denitrierung von Nitroglycerin abfalleni den Säure mit oder ohne Erhitzung des Ge-'
misches zugefügt sind.
Prozentgelvilt von
H2SO, in der ausfließenden Säure
H2SO, in der ausfließenden Säure
63
68
68
71
74
74
Teile von der Abfallsiiure
zugefügter schwacher
Salpetersäure
ohne mitWieder-Wieder-, erhitzung
erhitzung ; von (Jo° C
30
18
12
38 26 18
12
Die genaue Menge der benötigten schwachen Salpetersäure wäre je nach dem Zwecke
zu bestimmen, zu dem die ausfließende Schwefelsäure gebraucht wird. Hierbei nutß man,
um soviel wie möglich Salpetersäure zu konzentrieren, nach den höheren Stufen der Tabelle
arbeiten, d.h. nach den höheren Stufen mit Bezug auf den Zusatz von Salpetersäure
und nach den tieferen Stufen mit Bezug auf die Stärke der ausfließenden Schwefelsäure.
Nicht nur die Stärke der Schwefelsäure ist dabei zu berücksichtigen, sondern auch ihre
Qualität, weil die Qualität mit der Stärke sich verschlechtert. Eine gute, für den weiteren Gebrauch
im Zusammenhang mit der Denitrierung von Nitroglycerin geeignete Säure ist die ausfließende Säure mit einem Gehalt von
etwa 71 Prozent H2SO4. Diese aus Nitroglycerin-Abfallsäuren
in der obigen Zusammensetzung gewonnene Säure kann bis 90 Prozent H2SO4 konzentriert werden, andererseits
wird für diesen Zweck eine Säure von 63 Prozent nicht empfohlen. Eine Säure von 74 Prozent ist eine Säure von- besserer Qualität
als solche von 71 Prozent. Aber um diese zu erzeugen, ohne daß man das Gemisch
schwacher Salpetersäure tincl Abfallsäure erhitzt,
kann nur eine so geringe Menge schwacher Salpetersäure benutzt werden, daß das Verfahren sich nicht besonders eignet für die
Claims (5)
1. Verfahren zur Wiedergewinnung und Konzentrierung von Salpetersäure, »05
dadurch gekennzeichnet, daß die Denitrierung der Abfallsäure und die Konzentration
der Salpetersäure — höchstens bei geringer Menge bewirkt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß schwache Salpetersäure
in Nitroglycerin- o. dgl. Abfallsäure in einer Denitrierungsanlage eingeführt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch n5
gekennzeichnet, daß schwache Salpetersäure zur Abfallsäüre in einem besonderen
Mischapparat zugeführt wird, bevor sie in den Denitrierungsturm überführt wird oder zusammen mit der Abfallsäure in den
Turm läuft.
4. Verfahren nach Anspruch 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet, daß das Gemisch fließende Säure mit etwa 68 bis 74 Pro-
von schwacher Salpetersäure und Abfall- zent H2SO4 hergestellt wird.
säure vorerhitzt wird, bevor es in den 6. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4,
Turm geleitet wird. dadurch gekennzeichnet, daß eine aus-
5. Verfahren nach Anspruch r bis 4, fließende Säure mit etwa 63 bis 68 Pro-
dadurch gekennzeichnet, daß eine aus- zent H2SO4 erzeugt wird.
BERLIN. GEDRUCKT IN DER REICHSDRUCKEREi.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
GB352924A GB237937A (en) | 1924-02-11 | 1924-02-11 | Improvements in the recovery and concentration of nitric acid |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE417999C true DE417999C (de) | 1925-08-26 |
Family
ID=9760037
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEN24112D Expired DE417999C (de) | 1924-02-11 | 1925-02-01 | Verfahren zur Wiedergewinnung und Konzentrierung von Salpetersaeure |
Country Status (3)
Country | Link |
---|---|
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FR (1) | FR592458A (de) |
GB (1) | GB237937A (de) |
Families Citing this family (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US2450105A (en) * | 1943-02-13 | 1948-09-28 | Du Pont | Process for obtaining nitrogen tetroxide |
-
1924
- 1924-02-11 GB GB352924A patent/GB237937A/en not_active Expired
-
1925
- 1925-01-29 FR FR592458D patent/FR592458A/fr not_active Expired
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Publication number | Publication date |
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