DE1948426B2 - Verfahren zur Gewinnung von Schwefelwasserstoff und Ammoniak aus einer wässrigen Lösung - Google Patents
Verfahren zur Gewinnung von Schwefelwasserstoff und Ammoniak aus einer wässrigen LösungInfo
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Description
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Beschickung in den Niederdruck-Entgaser
aus einer wäßrigen Lösung von H2S und leichten Kohlenwasserstoffen besteht, die durch
Vermischen von H2O, H2S und leichten Kohlenwas- <>o
serstoffen bei einem Druck unter 3,43 bar Überdruck erhalten worden ist.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Abstreifkokonne bei einem relativ
niedrigen Druck von 0 bis 2,059 bar Überdruck bS
betrieben wird.
4r> Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur
Gewinnung von H2S und NH3 aus einer wäßrigen Lösung, die H2S und NH3 und gelöste leichte
Kohlenwasserstoffe und gegebenenfalls Wasserstoff enthält unter überatmosphärischem Druck, wobei man
durch Druckverminderung die gelösten leichten Kohlenwasserstoffe und Wasserstoff als Gas entfernt aus
der so erhaltenen entgasten wäßrigen Lösung in einer Abstreifkolonne das H2S in Form eines H2S-reichen
Überkopfstromes abstreift und einen NHrreichen Seitenstrom abzieht und zurückführt
In vielen Wasserstoff-Umwandlungsverfahren, denen Kohlenwasserstofföle, Schieferöle, Teersande unterworfen
werden, wofür als Beispiele die katalytische Hydrierung, Hydrofinierung oder Hydrodesulfurierung
und das Hydrocracken genannt sein, werden H2S und NH3 als Produkt einer Umsetzung von Wasserstoff mit
den in dem öl enthaltenen Schwefel- und Stickstoffverbindungen gebildet Manchmal ist diese Umwandlung
der Schwefelverbindungen oder der Stickstoffverbindungen oder beider die angestrebte Reaktion, während
sie in anderen Fällen nur eine beiläufige Reaktion darstellt In einem typischen Verfahren solcher Art wird
normalerweise flüssiges Kohlenwasserstofföl, welches Stickstoffverbindungen und Schwefelverbindungen enthält
zusammen mit rückgeführtem wasserstoffreichem Gas und frischem Wasserstoff durch eine Reaktionszone
geführt die gewöhnlich einen Katalysator enthält, und zwar bei erhöhter Temperatur und einem Druck,
daß mindestens ein Teil der Kohlenwasserstoffe verdampft Dabei wird als Produktstrom aus der
Reaktionszone ein Gemisch aus verdampften Kohlenwasserstoffen, Wasserstoff, H2S und NH3 erhalten. Der
Produktstrom kann auch schwerere Kohlenwasserstoffe enthalten, die unter den Reaktionsbedingungen
flüssig sind. Der Produktstrom wird gekühlt, um die verdampften Kohlenwasserstoffe zu kondensieren, so
daß die flüssigen Kohlenwasserstoffe vom wasserstoffreichen Kreislaufgas abgetrennt werden können, welches
erneut in dem Verfahren verwendet wird.
Es wurde beobachtet, daß dann, wenn der Produktstrom solcher Reaktionen sowohl H2S als auch NH3
enthält, beim Abkühlen auf Temperatur unter etwa 1500C H2S und NH3 sich zu Salzen umsetzen können,
die manchmal zu Verstopfungen in den Wärmeaustauschern und Leitungen führen. Um solche Ablagerungen
auszuwaschen und/oder ihre Bildung zu verhüten, wurde stromaufwärts von den Wärmeaustauschern
Wasser in das Reaktionsprodukt eingespritzt. Diese Wassereinspritzung kann, wenn so große Wassermengen
eingespritzt werden, daß der NH3 gelöst wird, ein Mittel zur Entfernung des gebildeten NH3 sein.
In einem typischen Wasserstoff-Umwandlungsverfahren, wie einer Hydrierung oder einer Hydrocrakkung,
befinden sich in dem Reaktionsprodukt erhebliche Mengen an leichten Kohlenwasserstoffen und Wasserstoff.
Beim Auswaschen des H2S und NH3 aus dem
Produktstrom löst sich ein Teil dieser leichten Kohlenwasserstoffe sowie ein kleiner Teil des Wasserstoffs
in der Wasserphase, insbesondere wenn die Wäsche bei einem hohen Druck vorgenommen wird. In
vielen Wasserstoff-Umwandlungsverfahren wird die Wäsche unter einem Druck von 34,3 bis 343,3 bar
Überdruck, insbesondere von 68,64 bis 205,9 bar Überdruck, vorgenommen. Bei der Wasserstoffbehandlung
von Gasöl wird z. B. der Ausfluß aus der Wasserstoffbehandlungszone durch Wärmeaustausch
unter einem Druck von 137,3 bar Überdruck auf etwa 38
bis 66° C gekühlt Weil das Wasser mit dem gasformigen
Produktstrom aus dem Wasserstoff-Behandlungsreaktor unter hohem Druck und vor der Abkühlung des
Produktstromes auf 38—660C vermischt wird, lösen sich
bedeutende Mengen an leichten Kohlenwasserstoffen, wie Methan, Äthan, Propan, Butan usw. in dem Wasser.
Diese leichten Kohlenwasserstoffe und der gelöste Wasserstoff können vor der zur Entfernung von H2S
und NH3 vorgenommenen Behandlung aus der wäßrigen Phase entfernt werden, indem der auf der wäßrigen
Lösung stehende Druck reduziert wird. Es ist wünschenswert,
H2S in der wäßrigen Phase zu behalten, wenn der Druck vermindert wird, weil (1) der H2S eine
Verunreinigung in den Dämpfen der leichten Kohlenwasserstoffe darstellt und (2) der H2S vorzugsweise in
einem einzigen konzentrierten Strom als wertvolles Nebenprodukt in einem anschließenden H2S- und
NH3-Gewinnungsverfahren gewonnen wird. In vielen
Fällen ist jedoch der HjS-Gehalt in der z. B. in dem bei
Wasserstoff-Umwandlungsverfahren angewendeten Überkopfsystem aus Abstreifern und Rektifikatoren
gebildeten wäßrigen Lösung zu hoch, als daß der H2S im
wesentlichen vollständig in Lösung gehalten werden könnte, wenn der Druck vermindert wird.
Ein Verfahren zum Betrieb einer Kolonne für die getrennte Gewinnung von H2S und NH3 ist in der
US-PS 33 35 071 beschrieben und in einer Ausführungsform in Fig.2 dargestellt Bei dem Verfahren dieses
Patents kann eine wäßrige Lösung von H2S und NH3 in
den folgenden Verfahrensstufen behandelt werden:
(a) Abstreifen von H2S aus der wäßrigen Lösung in
einer Abstreifkolonne unter Gewinnung eines an H2S reichen Oberkopfstromes;
(b) Entnahme eines dampfförmigen Nebenstromes aus NH3, H2S und H2O aus der Abstreifkolonne;
(c) Partielle Kondensation des dampfförmigen Nebenstromes unter Gewinnung eines an NH3 reichen
Dampfes und eines an NH3 reichen Kondensates, und
(d) Rückführung eines Teils des an NH3 reichen wäßrigen Überkopf-Kondensats zu der Abstreifkolonne.
Bei dem in der US-PS 33 35 071 beschriebenen Verfahren muß kein NH3-reicher wäßriger Strom in die
Entgasungszone zurückgeführt werden.
Bei den bisher üblichen Verfahren können daher erhebliche Mengen an H2S aus der wäßrigen Lösung,
die zur Entfernung von H2S oder H2S plus NH3 aus
wäßrigen Lösungen behandelt werden sollen, verloren gehen, wenn der auf diesen Lösungen lastende Druck
zum Zwecke der Entfernung leichter Kohlenwasserstoffe und des Wasserstoffs, die in wäßrigen Lösungen von
H2S und NH3 gelöst sind, reduziert wird.
Gemäß der vorliegenden Erfindung wird das Verfahren so durchgeführt, daß man die nach der
Druckminderung verbleibende entgaste Lösung bis zur Einführung in die Abstreifkolonne einer Verweilzeit von
mindestens einer Stunde ausgesetzt, in der Abstreifkolonne sowohl H2S als auch NH3 über Kopf abstreift, den
NH3-reichen Seitenstrom direkt aus der Abstreifkolonne an einer Stelle unterhalb der Einführöffnung für die
Beschickung zur Abstreifkolonne abzieht und mindestens einen Teil des NH3-reichen Seitenstromes mit der
wäßrigen Beschickungslösung zu einer NH3 und H2S im Molverhältnis von mindestens 1,1 :1,0 enthaltenden
wäßrigen Lösung vereinigt.
Die vorliegende Erfindung betrifft eine H2S- und
NHs-Gewinnung, bei der ebenfalls nur eine Abstreifkolonne
angewendet wird.
Die Rückführung der N H3-reichen wäßrigen Lösung
aus der Abstreifkolonne oder dem Abstreifer in die
ί Entgasungszone dient dazu, H2S in der wäßrigen Phase
zu halten, während leichte Kohlenwasserstoffe und/cder Wasserstoff aus der den NH3 und H2S
enthaltenden Lösung ausgetrieben werden.
Erfindungsgemäß wird die an NH3 reiche wäßrige
Lösung in die Entgasungszone zurückgeleitet wo sich ein Gleichgewicht mit der Abstreiferbeschickung
einstellt oder dieses annähernd erreicht wird, und Schwankungen in der Zusammensetzung der Beschikkung
in Folge der zusätzlichen Verweilzeit ausgeglichen i werden. Eine Verweilzeit von mindestens einer Stunde
nach der Vereinigung der wäßrigen Ströme#und vor der Einführung in die Abstreiferkolonne ist wünschenswert
Vorzugsweise sollte jedoch eine Verweilzeit von etwa 1 bis 3 Stunden für die vereinigten Gesamt-Beschickungs-
2« ströme aus NHrreicher wäßriger Lösung und frischer
wäßriger H2S/NH3-Beschickungslösung vorgesehen werden. Noch bssser ist eine Verweilzeit von etwa 3 bis
24 Stunden oder länger für die kombinierten, d.h. Gesamt-Beschickungsströme. Das Einschieben einer
Verweilzeit für die NH3-reiche wäßrige Lösung vor der
Einführung in die Abstreifkolonne steht im Gegensatz zu bisherigen Verfahrensweisen, bei denen die NH j-reiche
wäßrige Lösung direkt in die Abstreifkolonne gebracht wurde.
jo Desgleichen wurde gefunden, daß bei einer Verweilzeit
von etwa 24 Stunden oder länger das in der Schmutzwassei·-Beschickung gegebenenfalls enthaltene
öl sich im wesentlichen vollständig abscheidet, so daß die Abstreifkolonnen sauberer gehalten werden können.
j) Außerdem wird, wenn die Beschickungsströme
Schmutzwasser aus katalytischen Wirbelschicht-Crackanlagen oder dergleichen enthalten, bei einer Verweilzeit
von etwa 24 Stunden oder länger den meist in solchen Schmutzwasserströmen enthaltenen Cyan-
4» wasserstoffsäuren Gelegenheit gegeben, sich in Th iocyanat
umzuwandeln. Die Umwandlung des Cyanwasserstoffes in Thiocyanat trägt zur Verminderung der
Korrosionsprobleme in den Abstreifkolonnen bei.
Es wurde gefunden, daß man bei Rückführung der NH3-reichen wäßrigen Lösung mit großen Mengen an
H2S in den wäßrigen Beschickungsströmen fertig werden kann, ohne daß übermäßige Verluste an H2S in
den leichten Kohlenwasserstoffen und/oder dem Wasserstoff aus der Entgasungsstufe auftreten. Unter den
so meisten Bedingungen ist der H2S-GeIIaIt der Gase aus
der Entgasungsstufe sehr niedrig. Die Abgase aus der Entgasungszone können als Raffinerieheizgas verwendet
werden, da beim Verbrennen der Gase nur geringe Mengen an SO2 gebildet werden und die Luftverschmutzung
daher weitgehend reduziert wird.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren kann eine Vielzahl von H2S und/oder NH3 enthaltenden Strömen
behandelt werden, jedoch soll ein Behälter oder eine andere Vorrichtung vorhanden sein, die eine Verweilzeit
ermöglicht und ein Vermischen der NH3-reichen
wäßrigen Lösung mit der frischen Beschickung gestattet. Es genügt z. B. einfach einen Puffertank einzuschalten,
ohne leichte Kohlenwasserstoffe zu entfernen, oder eine Entgasungszone zur Entfernung leichter Kohlen-Wasserstoffe
aus mindestens einem der Beschickungsströme einzuschieben. In der Regel ist es notwendig,
eine Entgasungsstufe durchzuführen, die in vielen Fällen einen Verlust an H2S und/oder Extrakosten für die
Entfernung von H2S aus den leichten Kohlenwasserstoffen
mit sich bringt, wenn nicht das erfindungsgemäße Verfahren angewendet wird. Wie bereits erwähnt, kann
der H2S-Gehalt der frischen Beschickungsströme bei diesem Verfahren sehr hoch sein, und trotzdem kann
ohne große H2S-Verluste oder H2S-Verunreinigungen
in den Abgasen der Entgasungszone gearbeitet werden. Durch die Rückführung des NH3-Kondensats in die
Entgaserzone wird H2S in der wäßrigen Phase gehalten.
Es wurde gefunden, daß es vorteilhaft ist, zwei Entgasungsstufen durchzuführen. Die Anwendung einer
Zweistufen-Entgasung hat die Aufgabe, die H2S-Verluste in den Leichtkohlenwasserstoff-Strömen, die aus der
wäßrigen Lösung ausgetrieben werden, wenn der auf der wäßrigen Lösung stehende Druck in der Entgasungszone
reduziert wird, weiter zu verringern. Die erste Entgasungsstufc ist eine Hochdruck-Entgasungsstufe,
in der der Druck zwischen 3,43 und 34,3 bar Überdruck, vorzugsweise zwischen etwa 4,9 und
13,7 bar Überdruck, gehalten wird. Die als Flüssigphase
vorliegende wäßrige Lösung aus der Hochdruck-Entgasungsstufe wird dann in eine Niederdruck-Entgasungsstufe
geleitet.
Wäßrige Ströme, die H2S und/oder NHj neben
geringen Mengen an leichten Kohlenwasserstoffen, welche sich in der wäßrigen Lösung infolge des relativ
niedrigen Druckes von z. B. 0,686 bis 6,86 bar Überdruck gelöst haben, werden mit Vorteil in das erfindungsgemäße
Verfahren eingeführt, wobei solche Ströme mit der in den Niederdruck-Entgaser eingespeisten wäßrigen
Lösung kombiniert werden. Der Niederdruck-Entgaser wird bei einem Druck zwischen 0 und 3,43 bar
Überdruck, vorzugsweise zwischen 0,068 und 0,68 bar Überdruck gehalten.
In der Zeichnung ist eine bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Gewinnung
von H2S und NH3 aus wäßrigen Lösungen
schematisch dargestellt, wobei zwei Entgasungsstufen angewendet werden. Dieses Verfahren wird nachfolgend
erläutert:
Ein H3S und NH3 enthaltender wäßriger Beschikkungsstrom
wird über Leitung 1 in das Verfahren eingeführt. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung wird dieser wäßrige Beschickungsstrom dadurch erhalten, daß man das aus einem Hydrocrackreaktor
ausfließende Produkt unter einem Druck von etwa 137,3 bar Überdruck mit Wasser vermengt oder in
Berührung bringt. Wie bereits erwähnt wurde, dient diese Maßnahme dazu. NH3 und H2S aus dem aus dem
Hydrocrack-Reaktor ausfließenden Produkt zu entfernen. Wei das aus dem Hydrocrack-Reaktor ausfließende
Produkt erhebliche Mengen Wasserstoff und leichte Kohlenwasserstoffe enthält, besteht die gebildete
wäßrige Lösung neben H2S und NH3 aus Wasserstoff
und leichten Kohlenwasserstoffen in Wasser.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren wird wie nachfolgend näher ausgeführt wird, diese wäßrige
Lösung mit dem aus der Abstreifkolonne stammenden NH3-reichen Rücklaufstrom, der über Leitung 30
zurückgeführt wird, kombiniert
Ein an H2S reicher Strom, der aus einer der zur Entfernung leichter Kohlenwasserstoffe aus dem
Hydrocrack-Produkt eingesetzten Abstreif-Destfllationskolonnen
über Kopf abgezogen wird, wird über Leitung 2 in das Verfahren eingeführt. Zu den
zahlreichen HjS-reichen Strömen, die nach dem
erfindungsgeniäßen Verfahren behandelt werden können,
gehören solche Ströme, die beim Dampfabstreifen flüssiger Kohlenwasserstoffprodukte aus Wasserstoff-Behandlungs-
ouer Hydrofinierverfahren anfallen. Diese flüssigen Kohlenwasserstoff-Produktströme enthalten
H2S und leichte Kohlenwasserstoffe, welche durch ) Abstreifen oder Destillation entfernt werden. Die aus
dem Abstreifer oder der Destillationskolonne über Kopf abgehenden Dämpfe, die bei dieser Abstreifoperation
entstehen, enthalten erhebliche Mengen H2S, der
sich in bedeutender Menge in dem sich bei der partiellen
Kondensation des Überkopfproduktes bildenden Wasser löst. Häufig wird das Abstreifen bei einem niedrigen
Druck von z. B. 0,343 bis 3,43 bar Überdruck in dem Überkopfprodukt-Sammler durchgeführt In diesem
Falle können diese Überkopf-Kondensate über Leitung
ir> 7 in das erfindungsgemäße Verfahren eingeführt
werden. Es ist besonders dann wichtig, leichte Kohlenwasserstoffe aus den Überkopfkondensaten zu
entfernen, wenn der H2S, der aus der HiS-Abstreifkolonne
über Leitung 15 abgezogen wird, in höchster
2» Reinheit erwünscht ist. Wenn z. B. der H2S als
Beschickung in einem Claus-Schwefelgewinnungsverfahren eingesetzt werden soll, soll dieser H2S-Strom
zweckmäßigerweise weniger als 0,1 Vol.-% Kohlenwasserstoffe enthalten.
2~> In einigen Fällen wird der Kohlenwasserstoff-Produktstrom
aus den Wasserstoff-Behandlungs- oder Hydrocrack-Verfahren zur Entfernung von H2S und
leichten Kohlenwasserstoffen bei einem Druck von über 3,43 bar Überdruck abgestreift oder fraktioniert. In der
s" US-PS 33 56 608 wird z. B. ein Verfahren beschrieben,
bei dem Gasöl und Wasserstoff mit einem schwefelaktiven Hydrierungskatalysator in Berührung gebracht
werden und der ausfließende Kohlenwasserstnffstrorn nach Abtrennung von Rücklaufwasserstoff bei Drücken
> von über 10,29 bar Überdruck mit Dampf abgestreift wird. Bei der Kondensation des Überkopfproduktes aus
dem Abstreifer bildet sich eine wäßrige Phase, die im Vergleich zu den in Gegenwart von H2S bei niedrigeren
H2S-Partialdrücken gebildeten wäßrigen Lösungen sehr
•1» reich an H2S sein können.
Die vereinigten Ströme 1, 2 und 30 werden über Leitung 3 in den Hochdruck-Entgaser 4 eingeführt. Um
geringe H2S-Gehalte in den Abgasen zu erzielen, wird der Hochdruckentgaser vorzugsweise bei einem Druck
■>"> von etwa 12,74 bar Überdruck und einer Temperatur
von etwa 27°C betrieben. Niedere Drücke und höhere Temperaturen führen zu steigenden H2S-Gehalten im
Abgas. Leichte Kohlenwasserstoffe und Wasserstoff werden über Leitung 5 vom Kopf des Hochdruck-Ent-
"·" gasers abgezogen. Wenn im Entgaser bei etwa 6.86 bis
13.7 bar Überdruck und 27 bis 38°C gearbeitet wird, liegt der H2S-Gehalt des Stromes 5 im allgemeinen
unter 3 Vol.-%. Arbeitet man erfindungsgemäß in dem Hochdruck-Entgaser bei hohem Druck und niedrigen
" Temperaturen, kann der H2S-Gehah zwischen etwa 0,1
und 2,0 VoL-% gehalten werden. Der über Leitung 5
abgezogene Strom hat somit einen niedrigeren H 2S-Gehalt
und ist allgemein als Raffinerieheizgas geeignet Die teilweise entgaste wäßrige Lösung wird vom Sumpf der
mi Hochdruck-Entgaser über Leitung 6 abgezogen.
Eine wäßrige Lösung, die H2S, NH3 und geringe
Mengen an gelösten Kohlenwasserstoffen enthält und als Uberkopf-Kondensat einer Kohlenwasserstoff-Abstreifoperation bei einem Oberkopfdruck von etwa
•>5 3^43 baä· Oberdruck erhalten wird, wird über Leitung 7
zugeführt Die vereinigten wäßrigen Ströme in den Leitungen 6 und 7 werden über Leitung 8 in des
Niederdruck-Entgaser 9 geführt Der Niederdnick-Ent-
gaser wird vorzugsweise bei einem Druck von etwa 0,137 bar Überdruck betrieben. Leichte Kohlenwasserstoffe
werden über Leitung 10 aus dem Niederdruck-Entgaser abgezogen, und eine wäßrige, H2S und NHj
enthaltende Lösung wird aus dem Sumpf des Entgasers über Leitung 11 abgezogen. Der H2S-GeIIaIt des
Stromes 10 beträgt, wenn nach dem erfindungsgemäßen Verfahren gearbeitet wird, gewöhnlich weniger als etwa
4 Vol.-%. Der Prozentgehalt an H2S in den Abgasen des
Niederdruck-Entgasers kann weiter verringert werden, z. B. bis auf die Menge des Hochdruck-Entgasers, indem
die Menge an NH3-reicher wäßriger Lösung vergrößert, die Temperatur gesenkt und der Druck erhöht wird. In
den meisten Fällen wird der größte Teil der Abgase, die hauptsächlich aus Wasserstoff und Methan bestehen, in
dem Hochdruck-Eintgaser freigesetzt. Gewöhnlich gehen etwa 80 bis 90 Vol.-% der gelösten Gase in dem
Hochdruck-Entgaser ab. Deshalb wird nur eine relativ geringe Menge an H2S mit den Abgasen aus dem
Niederdruck-Entgaser ausgetragen. Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren verbleibt somit fast der
gesamte H2S in der wäßrigen Phase und kann als ein
Überkopfstrom aus der H2S-Abstreifkolonne gewonnen werden.
Die wäßrige Lösung aus dem Niederdruck-Entgaser wird in den Beschickungssammeltank 12 geleitet, in
welchem eine Verweilzeit von mindestens I Stunde, vorzugsweise 3 bis 24 Stunden vorgesehen ist. Der
Beschickungssammeltank 12 sollte ein Tank mit schwimmendem Dach oder von Inertgas bedeckt sein.
Wenn man Luft in Berührung mit der wäßrigen Lösung kommen läßt, wird Schwefelwasserstoff zu Schwefel
oxydiert.
Wäßrige Lösung wird aus dem Beschickungssammeltank über Leitung 13 abgezogen und in die Abstreifkolonne
14 eingeführt Infolge der Zuführung von Wärme in den Sumpf der Abstreifkolonne werden heiße
aufsteigende Dämpfe erzeugt, die H2S aus der wäßrigen
Lösung austreiben.
NH3 kann zusammen mit Wasser aus dem Sumpf der
Abstreifkolonne 14 über Leitung 18 entnommen werden, wenn eine Verwendungsmöglichkeit für NH3
enthaltendes Wasser oder eine Möglichkeit für eine wirtschaftliche Weiterverarbeitung besteht
Wenn die Absicht besteht einen großen Teil des NH3
aus dem unteren Teil der Abstreifkolonne 14 zu entnehmen, dann wird zweckmäßigerweise der gekühlte
Wasserstrom über Leitung 16 in den oberen Teil der HjS-Abstreifkolonne eingeführt, um einen kühleren,
abwärtsfließenden wäßrigen Strom zu erzeugen, welcher die Aufgabe hat den NH3 vom H2S zu
fraktionieren. Wenn man in dieser Weise vorgeht wird ein relativ armer H2S-StTOm über Leitung 15 vom Kopf
der Abstreifkolonne abgezogen. Der NH3-GeHaIt in
diesem H2S-StTOm beträgt bei dieser Arbeitsweise
gewöhnlich weniger als 2—5 Gew.-%, üblicherweise
nicht mehr als einige Zehntelprozent; die Abstreifkolonne kann unter solchen Bedingungen betrieben werden,
daß ein NH3-GeIIaIt von weniger als 100 TpM, z. B. von
10—30TpM erzielt wird.
Erfindungsgemäß wird sowohl HiS als auch NH3 über
Kopf abgestreift Der vereinigte H2S-I-NHrStTOm aus
der Abstreifkolonne kann dann im Ofen 35 verbrannt werden, wobei SO2, Stickstoff und Sparenmengen von
Stickoxyden gebildet werden. SO2 und Stickstoff können
fiber Leitung 36, zusammen mit einem über Leitung 37
eingeführten anabhängigen H2S-StTOm, zur Produktion
von Schwefel zur Schwefelgewinnungszone 39. die
ähnlich der in US-PS 33 93 050 beschriebenen sein oder eine Claus-Anlage oder eine Variante derselben sein
kann, geleitet werden.
Wird der vereinigte Strom aus H2S+ NH3 zum Ofen
35 und dann zur Schwefelgewinnungszone 39 geleitet, wird inerter Stickstoff in die Schwefelgewinnungszone
eingeführt. Das bedingt eine Zunahme der Größe der Schwefelanlage, jedoch ist dieses Verfahren wegen der
Einfachheit der Konstruktion der gesamten Schmutzwasseranlage attraktiv, verglichen mit solchen Verfahren,
bei denen H2S und NH3 getrennt gewonnen werden.
Der Stickstoff, der durch die Zone 39 als Inertgas hindurchgeht, wird über Leitung 40 aus dem Verfahren
abgezogen.
Es ist auch möglich, die gesamten Mengen oder einen wesentlichen Teil der SO2- und N2-GaSe in eine
Säurefabrik zur Gewinnung von H2SO4 und/oder H2SO3 zu leiten.
Wird die Abstreifkolonne 14 bei relativ hohen Temperaturen und überatmosphärischem Druck betrieben,
dann entsteht sehr reines Wasser, das über Leitung 18 abgezogen werden kann. Die bevorzugten Temperaturen
zur Erzielung sehr reinen Wassers liegen bei 150 bis 188° C und die bevorzugten Drücke bei 137 bis
27,5 bar Überdruck, gewöhnlich bei 4,02 bis 11 bar Überdruck.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird die Abstreifkolonne 14 bei niederem
Druck, z. B. bei Atmosphärendruck bis zu etwa 1,37 bis 2,059 bar Überdruck betrieben. Hierbei kann Niederdruckdampf
als Abstreifmedium verwendet und in die Abstreifkolonne 14 über Leitung 42 eingeführt werden.
Die Temperaturen liegen gewöhnlich zwischen 99 und 121 bis 138°C. Bei diesen niedrigeren Temperaturen und
Drücken findet sich gewöhnlich erheblich mehr NH3 in dem über Leitung 17 aus der Abstreifkolonne
abgezogenen Sumpfwasser. Noch wichtiger ist die Beobachtung, daß das NH3: H2S-Verhäitnis bei diesen
Temperaturen beträchtlich höher ist als bei den vorstehend erwähnten höheren Temperaturen. Der
erhebliche Mengen an NH3 und ein relativ hohes NH3: H2S-Verhältnis aufweisende Sumpfstrom wird
vorteilhafterweise über die Leitungen 33 und 30 zum Hochdruck-Entgaser 4 zurückgeführt. Außerdem kann
gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ein Teil des Sumpfes übe:r Leitung 43 zu einer Wasserstoffumwandlungs-Anlage
geführt werden, wo dieser wäßrige Strom dazu verwendet wird, H2S aus dem gasförmigen Ausfluß
der Wasserstoffumwandlungs-Anlage zu waschen. Die dabei entstehende wäßrige H2S-NH3-Lösung wird
über Leitung 1 in das erfindungsgemäße Verfahren wieder eingeführt.
Die Menge an rückgeführter NH3-reicher, wäßriger
Lösung und das NH3 : H2S-Verhältnis im Rücklauf wird
so gesteuert, daß das Molverhältnis von NH3 zu H2S in
den zum Hochdruck-Entgaser geleiteten vereinigten Strömen mindestens 1,1:1 beträgt Für solche Ströme,
die mehr als 1 bis 2% gelöstes NH3 und H2S enthalten,
ist es zweckmäßig, mehr NHyreiches Rücklaufkondensat
zu verwenden, sodaß das Verhältnis von NH3 zu H2S
(berechnet als getrennte Materialien) mindestens 1,2 :1
beträgt, und in vielen Fällen ist es zweckmäßig,
eineinhalb bis etwa fünf mal so viel NH3 wie H2S zu
haben. Die Menge an NH3 in der NHj-reichen wäßrigen
Lösung und das Verhältnis NH3: H2S wird hauptsächlich
davon bestimmt an welchem Punkt der Abstreif kolonne die Lösung abgezogen wird (z.B. durch die
Bodenzahl der Kolonne), und ebenso die Temperatur
und den Druck, die im Sumpf der Abstreifkolonne 14 herrschen, sowie durch das in der Gesamtlänge der
Abstreifkolonne 14 bestehende Temperaturprofil.
In dieser Beschreibung bedeutet der Ausdruck »NH3-reich«, daß die molare Konzentration an NH3
größer als die molare Konzentration an H2S ist.
Gewöhnlich bedeutet der Ausdruck »NH3-reich«, daß mehr a!s etwa 2 oder 3 Mole NH3 pro Mol H2S in dem
betreffenden Strom enthalten sind. Bei NH3-Produktströmen
ist das Molverhältnis NHj: H2S gewöhnlich größer als 9 :1 und häufiger sogar 50 :1 bis 100 :1.
Dieses Beispiel zeigt die Vorteile, die bei der Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens zur
Behandlung wäßriger Ströme, die große Menge an H2S im Verhältnis zu NH3 neben infolge hohen Druckes in
dem wäßrigen Strom gelösten leichten Kohlenwasserstoffen und/oder Wasserstoff enthalten.
Eine Lösung aus etwa 446,5 kg H2S, 234,5 kg NH3 und
etwa 21,500 Normalkubikmeter Wasserstoff neben leichten Kohlenwasserstoffen, gelöst in 12 630 kg H2O,
wird erhalten, indem der Ausfluß aus einem Hydrocrackreaktor mit Wasser gewaschen wird. Der HydrocrackausfluB
wird bei etwa 121°C und 86,3 bar Überdruck mit Wasser gewaschen. Der erhaltene wäßrige Strom wird über Leitung 1 in das in der
Zeichnung schematisch dargestellte Verfahren eingeführt, bei dem jedoch keine NH3-reiche wäßrige Lösung
zum Hochdruck-Entgaser zurückgeführt wird. Ein Teil des NH3-reichen Nebenstrom-Kondensats wird jedoch
direkt in die Abstreifkolonne zurückgeleitet.
Eine wäßrige Lösung aus 12 700 kg Wasser, 197,5 kg
H2S und nur Spurenmengen NH3 wird als Überkopf-Kondensat
aus einer Fraktionierkolonne im Fraktionierten der Hydrocrackanlage erhalten. Dieser Strom
wird über Leitung 2 in das Verfahren eingeführt In diesem ersten Fall wird die durch partielle Kondensation
des aus der Abstreifkolonne abgezogenen dampfförmigen Nebenstromes erhaltene NH3-reiche wäßrige
Lösung direkt zur Abstreifkolonne zurückgeführt Die vorstehend genannten Ströme und die entstehenden
Ströme, die den in der Zeichnung bezifferten Strömen entsprechen, sind in der nachstehenden Tabelle
zusammengefaßt:
Die vereinigten Ströme 5 und 10 enthalten etwa 21,500 Normalkubikmeter Wasserstoff neben leichten
Kohlenwasserstoffen.
Unter Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens werden identische Ströme 1 und 2 in das in der
Zeichnung schematisch dargestellte Verfahren eingeführt. Außerdem wird ein Teil der NH3-reichen
Nebenstrom-Lösung aus der Abstreifkolonne über Leitung 30 zum Hochdruck-Entgaser zurückgeleitet.
Dieser Rücklaufstrom ist reich an NH3 mit Bezug auf
H2S. Die Molzahl an NH3 im Rücklaufstrom beträgt 26,2; die Molzahl an H2S insgesamt 8,7, so daß ein
Molverhältnis NH3: H2S von etwa 3,01 vorliegt. Es
befindet sich genügend NH3 in dem NH3-Rücklauf in Leitung 30, daß die vereinigten Ströme in Leitung 3 ein
NH3: H2S-Mol-VerhäItnis von mindestens 1,1 :1,0 haben.
Vorzugsweise ist das NH3: H2S-Verhäiinis im
Strom größer als 1,1. In diesem Beispiel ist das NH3: H2S-Verhältnis 1,22. Die Beschickungsströme und
entstehenden Ströme sind nachstehend zusammengefaßt.
1 | 12 630 | 447 | 234,5 |
2 | 12 700 | 197,5 | 0 |
3 | 25325 | 644 | 2344 |
5 | 0,91 | 177 | 0 |
8 | 25 324 | 467,5 | 234^ |
10 | 0,45 | 4,54 | 0 |
11 | 25 323 | 463 | 234^ |
15 | 4,08 | 461 | 2264 |
2r> Strom Nr. H2O, kg/h
1 | 12 630 | 447 | 234,5 |
2 | 12 7CK) | 197,5 | 0 |
30 | 258 | 67,2 | 201,5 |
3 | 25 570 | 711 | 435 |
5 | 0,45 | 0,91 | 0 |
8 | 25 570 | 709 | 435 |
10 | 0,45 | 0.91 | 0 |
U | 25 596 | 708 | 435 |
15 | 4,08 | 640 | 226,5 |
Die vereinigten Ströme 5 und 10 enthalten etwa 21,500 Normalkubikmeter Wasserstoff neben leichten
Kohlenwasserstoffen. Ein Vergleich der Ströme 5 und 10 in Tabelle Il mit den Strömen 5 und 10 in Tabelle I
zeigt, daß nach dem erfindungsgemäßen Verfahren die H2S-Verhiste drastisch reduziert worden sind. Bei
Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens werden die H2S-Verluste von 181 kg/h (Tabelle I) auf
1,8 kg/h (Tabelle II) gesenkt Das erfindungsgemäße Verfahren erzielt somit eine Verminderung des H2S in
den Abgasen um den Faktor 100 in dem vorliegenden Beispiel Die Rückführung von NH3-reicher wäßriger
Lösung aus der Abstreifkolonne ist also dann besonders vorteilhaft, wenn Beschickungsströme verwendet werden,
die relativ große Mengen H2S im Vergleich zu NH3
enthalten. Wenn die H2S-Konzentrationen in den frischen Beschickungsströmen geringer sind, wird dieser
Vorteil entsprechend weniger bedeutend, jedoch wird der HiS-Verlust im allgemeinen um einen Faktor von
mindestens 5 reduziert Außerdem erfüllt die Rückführung der NH3-reichen wäßrigen Lösung immer noch die
Aufgabe, den H2S in der wäßrigen Phase halten zu
helfen, so daß diese über Leitung 15 als ein einheitliches Produkt abgezogen werden kann.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (4)
1. Verfahren zur Gewinnung von HjS und NHj aus
einer wäßrigen Lösung, die H2S und NH3 und gelöste leichte Kohlenwasserstoffe und gegebenenfalls
Wasserstoff enthält unter überatmosphärischem Druck, wobei man durch Druckminderung die
gelösten leichten Kohlenwasserstoffe und Wasserstoff als Gas entfernt aus der so erhaltenen
entgasten wäßrigen Lösung in einer Abstreifkolonne das H2S in Form eines HiS-reichen Überkopf-Stromes
abstreift und einen NH3-reichen Seitenstrom abzieht und zurückführt dadurch gekennzeichnet,
daß man die nach der Druckverminderung verbleibende entgaste Lösung bis zur Einführung
in die Abstreifkolonne einer Verweilzeit von mindestens einer Stunde aussetzt in der Abstreifkolonne
sowohl H2S als auch Νί-h über Kopf abstreift dew NH3-reichen Seitenstrom direkt aus der
Abstreifkolonne an einer Stelle unterhalb der Einführöffnung für die Beschickung zur Abstreifkolonne
abzieht und mindestens einen Teil des NH3-reichen Seitenstromes mit der wäßrigen
Beschickungslösung zu einer NH3 und H2S im Molverhältnis von mindestens 1,1 :1,0 enthaltenden
wäßrigen Lösung vereinigt
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die entgaste wäßrige Lösung etwa
3 bis etwa 24 Stunden stehen läßt
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man zunächst in einer Hochdruck-Entgasungszone unter einem Druck von 3,43 bis 34,3 bar
Überdruck und danach in einer Niederdruck-Entgasungszone sungszone unter einem Druck von 0 bis
3,43 bar Überdruck entgast. J5
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß man den Hochdruck-Entgaser beschickt
mit
(a) einer wäßrigen Lösung von H2S, NH3, leichten Kohlenwasserstoffen und Wasserstoff, die
durch Waschen des Ausflusses eines Wasserstoff-Umwandlungsverfahrens mit Wasser unter
einem Druck von mindestens 34,3 bar Überdruck erhalten worden ist,
(b) einer wäßrigen Lösung von H2S und leichten
Kohlenwasserstoffen, deren H2S-Gehalt so bemessen ist, daß in der vereinigten wäßrigen
Lösung (a)+(b) das NH3: H2S-Molverhältnis
weniger als 1,1 :1 beträgt,
(c) aus dem Abstreifer zurückgeführter NH3-reicher
wäßriger Lösung mit einem solchen NH3-Gehalt, daß die vereinigten Ströme (a) + (b)+(c) ein NH3: H2S-Molverhältnis von
mindestens 1,1 :1 aufweisen.
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