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Verfahren zur Herstellung von Lacken, Filmen, Kunststoffen u. dgl.
Im Stammpatent Nr. 118599 ist ein Verfahren zur Herstellung von Lacken, Filmen, Kunststoffen u. dgl. beschrieben, bei dem Harnstoff-Formaldehyd-Kondensationsprodukte bei Gegenwart von Lösungsmitteln mit Nitrocellulose, welche gegebenenfalls zum Teil durch hochwertige Natur-oder Kunstharze ersetzt werden kann, und mit pflanzlichen Ölen, die mit oxydierenden Gasen bei erhöhter Temperatur behandelt sind, zusammengebracht werden.
Es wurde nun gefunden, dass man hiebei an Stelle pflanzlicher Öle auch tierische Öle, insbesondere Trane jeder Art, allein oder in Mischung mit ersteren, verwenden kann. Der Vorteil bei der Verwendung tierischer Öle liegt in erster Linie darin, dass sie sich in ungleich kürzerer Zeit durch Behandlung mit oxydierenden Gasen bei erhöhter Temperatur in hochviskose Produkte überführen lassen. Ausserdem sind die meisten tierischen Öle, besonders die verschiedenen Transorten, billiger als pflanzliche Öle. So kann z. B. Dorschtran durch vierstündiges Behandeln mit Luft bei 150-160 C in ein hochviskoses Produkt von den erforderlichen Eigenschaften übergeführt werden, wogegen hiezu bei Lein-oder Rizinusöl eine zehn-bis zwölfstündige Behandlung nötig ist.
Die Erzielung klarer, transparenter Produkte aus Harnstoff-Formaldehyd-Kondensationsprodukten, Nitrocellulose und mit oxydierenden Gasen bei erhöhter Temperatur behandelten tierischen Ölen wird durch die Mitverwendung höher siedender neben niedrig siedenden Lösungsmitteln erleichtert.
Den Geruch der durch Behandlung tierischer oder pflanzlicher Öle mit oxydierenden Gasen bei erhöhter Temperatur erhaltenen Produkte kann man beseitigen oder weitgehend verbessern, wenn man auf die Öle vor oder nach der Behandlung mit den oxydierenden Gasen in bekannter Weise Wasserstoff bei Gegenwart von Hydrierungskatalysatoren einwirken lässt, doch ist hiebei unter so milden Bedingungen zu arbeiten, dass ein Festwerden der erhaltenen Produkte oder die Abscheidung von Festbestandteilen aus diesen bei gewöhnlicher Temperatur nicht eintritt.
Beispiel 1 : Man vermischt 140 Teile einer 43%igen Lösung eines aus 500 Teilen Dimethylolharnstoff, gelöst in 500 Teilen Äthylalkohol, durch Zugabe von 1 Teil verdünnter alkoholischer Salzsäure und Abdestillieren des Alkohols nach erfolgter Zugabe von 2 Teilen Natriumacetat im Vakuum erhaltenen Harnstoff-Formaldehyd-Kondensationsproduktes in Isobutylalkohol mit einer Lösung von 60 Teilen Nitrocellulose und 45 Teilen mit Luft bei 150-160 C vorbehandelten Haitran in 100 Teilen Butylacetat, 200 Teilen Äthylacetat, 300 Teilen Äthylalkohol und 300 Teilen Toluol. Man erhält einen klar und transparent auf trocknenden Lack.
An Stelle von Haitran können auch andere Trane, wie Wal-, Robben-oder Sardinentran, verwendet werden.
Beispiel2 : Eine Mischung von gleichen Teilen Rizinusöl und Dorschtran wird bei 1600 C zehn Mi- nuten lang in Gegenwart eines Nickelkatalysators mit Wasserstoff behandelt, hierauf vom Katalysator befreit und vier Stunden lang bei 150-160 C in einer geeigneten Apparatur mit Luft geblasen.
60 Teile des so erhaltenen hochviskosen Produktes werden zusammen mit 60 Teilen Nitrocellulose in dem in Beispiel 1 beschriebenen Lösungsmittelgemisch gelöst und mit 180 Teilen einer 33% igen Lösung des in Beispiel 1 verwendeten Harnstoff-Formaldehyd-Kondensationsproduktes in l1-Butylalkohol zu einem Lack vermischt, der beim Auf trocknen auf der Unterlage klare, elastische Überzüge hinterlässt.
In ähnlicher Weise verfährt man bei Anwendung anderer Harnstoff-Formaldehyd-Kondensationsprodukte, die auch in noch nicht völlig gehärtetem Zustand zur Anwendung gelangen können.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung von Lacken, Filmen, Kunststoffen u. dgl. nach Stammpatent Nr. 118599, dadurch gekennzeichnet, dass die Produkte statt der pflanzlichen Öle mit oxydierenden Gasen bei erhöhter Temperatur vorbehandelte tierische Öle oder Mischungen beider enthalten.
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