DE656132C

DE656132C - Verfahren zur Zerlegung von Standoelen

Info

Publication number: DE656132C
Application number: DEK137305D
Authority: DE
Original assignee: THEODOR KOTTHOFF FA
Current assignee: THEODOR KOTTHOFF FA
Priority date: 1932-05-20
Filing date: 1932-05-20
Publication date: 1938-01-29

Description

Verfahren zur Zerlegung von Standölen Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Zerlegung von Standölen fetter Öle von der Jodzahl i io bis 95 in trocknende und nichttrocknende Anteile. Dies geschah bei bekannten Verfahren durch Zusatz von organischen Lösungsmitteln; insbesondere Alkoholen, in der Wärme. Der sich beim Erkalt@en nusscheidende, trocknende Anteil stellt ein Produkt dar, das in der Lack- und Anstrichtechnik vorteilhaft verwendbar ist.
Ein Nachteil der bekannten Verfahren ist, daß bisweilen nachträglich Qualitätsminderungen der niedrigdispersen Phasen .auftreten. Unangenehm und störend sind .auch die mit der Verwendung von Alkoholen verbundenen schädlichen physlologischen Wirkungen. Diese Nachteile sind bei der vorliegenden Erfindung, die gleichzeitig eine außerordentlich hohe Ausbeute (über 8oofo) erzielt, vermieden.
Das neue Verfahren besteht darin, daß als Lösungsmittel an Stelle von Alkoholen Ket.one in etwa sechs- bis achtfacher Menge dies Standöls angewendet werden. Dadurch wird bei einer @enmialigen Ausfällung eine Ausbeute der wertvollen niedrigdispersen Standölphasen bis zu über 8o% erzielt. Das Verfahrensprodukt hat für die Anstrichtechnik wertvolle Eigenschaften und ist deshalb zur Herstellung von Anstrichmitteln besonders geeignet.
Es sind zwar bereits wissenschaftliche Versuche, über die Trennung von Standölen mittels Aceton in -einen in Aceton löslichen und einen in Aceton unlöslichen Teil veröffentlicht worden, aber ohne jede Andeutung über die praktische Ausnutzungsmöglichkeit dieser Versuche und über die Eigenschaften der Bestandteile des Standöles. Auch enthalten diese Versuchsberichte keine ausreichend genauen Angaben zur praktischen Durchführung des Verfahrens; sie lassen beispielsweise die Art des zu verwendenden Standöles, die Menge des Acetons und die Anzahl der' Ausfällungen offen und geben als Ergebnis eine Höchstausbeute von ,nur 56% :an, welche das Verfahren praktisch wertlos machen würde.
Eine andere Veröffentlichung befaßt sich mit ähnlichen Versuchen, hebt aber auch nicht die praktisch wertvollen Eigenschaften des in Aceton unlöslichen Teiles hervor, macht ebenfalls keine genauen Angaben für die Durchführung des Verfahrens und erzielt auch nur ein unzureichendes Ergebnis, obgleich hier fünfmal ausgefällt werden soll. Beispiele I. Zu ioo Teilen Leinsta:ndöl (Jodzahl 102, Säurezahl 13), das :durch rasches Erhitzen von Leinöl auf 3oo° unter völligem Luftabschluß und durch weiteres 2ostündiges Erhitzen bei dieser Temperatur erhalten wurde, werden unter Erhitzen und Rühren 6oo Teile Aceton gegeben. Beim Abkühlen scheidet sich die niedrigst disperse Phase aus. Die Ausbeute beträgt 8¢ bis 85 Gewichtsteile.
II. Leinöl wird so zu Standöl verkocht, daß die Jodzahl auf 95 sinkt, ohne daß die Vis.cosität auf über 5o Englergrade bei i oo° C und die Säurezahl über i o steigt. i oo Teilen von diesem Standöl werden nach Erhitzen und Rühren portnonenweise 8oo Teile Äthyl-. methylketon zugegeben. Die Ausbeute beim Abkühlen beträgt etwa 78 bis 8o0,'0.
III. ioo Teile Lein-Holz-Standöl (Jodzahl i io) werden mit 8oo Teilen Aceton gemäß Beispiel I behandelt. Die Ausbeute an technisch wertvollen, unlöslichen Bestandteilen beträgt etwa 88%,.

Claims

PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Zerlegung von Standölen fetter Öle von der Jodzahl i io bis 95 in .trocknende und nichttrocknende Anteile urch Zusatz von organischen Lösungs-°.tteln in der Wärme und Abtrennung des sich beim Erkalten ausscheidenden trocknenden Anteils, dadurch gekennzeichnet, ,daß als Lösungsmittel Ketone in etwa sechs- bis achtfacher Menge des Standöles angewendet werden.