DE753236C

DE753236C - Verfahren zur Herstellung von schwefelhaltigen Umwandlungsprodukten von Cholesterin

Info

Publication number: DE753236C
Application number: DEV36229D
Authority: DE
Inventors: Herbert Dr Fiedler; Helmut Dr Med Liesegang
Original assignee: VASENOLWERKE DR ARTHUR KOEPP K
Current assignee: VASENOLWERKE DR ARTHUR KOEPP K
Priority date: 1939-10-10
Filing date: 1939-10-10
Publication date: 1953-05-18

Description

Die Erfindung bezieht sich auf die Herstellung von schwefelhaltigen Ümwandhingsprodukten von Cholesterinen durch Erhitzen von Cholesterin oder cholesterinhaltigen Stoffen mit Schwefel in Gegenwart von Lösungsmitteln.

Es ist vorgeschlagen worden, Thiocholesterin durch Erhitzen mit Phosphocpentasulfid und Schwefelkohlenstoff herzustellen. Jedoch werden bei dieser Art des Vorgehens Stoffe erzielt, die nur ein verhältnismäßig geringes Ansteigen der Jodzahl aufweisen.

Es wurde nun gefunden, daß andersartige schwefelhaltige Cholesterinumwandlungsprodukte dann gewonnen werden, wenn Cholesterine, z. B. Cholesterin selbst, Isocholesterin oder Oxycholesterin oder Stoffgemische, die Cholesterine enthalten, wie z. B. Wollfett oder Wollwachs, mit Schwefel in Gegenwart von Glycerin erwärmt werden.

Wird z. B. Isocholesterin mit der gleichen Menge Schwefel in feinpulveriger Form vermischt und in Gegenwart der doppelten Menge Glycerin auf 2oo° unter Rühren erhitzt und

dann unter Rühren abgekühlt, so ergibt sich nach dem Aufnehmen mit Äther und dem Abdestillieren des Äthers ein dunkelbrauner klebriger Rückstand, der nach 24 Stunden zu einer glasartigen Substanz erstarrt, die einen Gehalt von 8,2% an organisch gebundenem Schwefel aufwies.

Die auf diese Weise zu erhaltenden Produkte weisen eine sehr viel größere Erhöhung der Jodzahl auf als die nach dem bekannten Verfahren hergestellten. Ebenfalls ist der Schwefelgehalt erheblich höher.

Gerade wegen ihres Gehalts an gebundenem Schwefel sind diese Umwandlungsprodukte von besonderer Wichtigkeit, da die Eigenschaften des Schwefels sich mit den hautnährenden Eigenschaften der Cholesterine günstig kombinieren.

Sie können z. B. verwendet werden für die Behandlung von Hauterkrankungen, für die Herstellung von Cremen, Salben u. dgl. oder auch zur Herstellung von z. B. kosmetischen Pudern.

Die Ausbeuten werden durch Anwendung von hohen Temperaturen, z. B. 200 bis 220⁰, erheblich gesteigert.

Als cholesterinhaltige Gemische können für das Verfahren gemäß der Erfindung solche Gemische verwendet werden, deren übrige Bestandteile mit Schwefel nicht reagieren. So z. B. eignet sich als Ausgangsmaterial das als Vasenol bekannte Produkt.

Beispiel

Cholesterin, Wollfett oder Wollwachs wird mit der gleichen Menge Schwefel vermischt und in der doppelten Menge Glycerin aufgenommen. Das Gemisch wird auf 200 ois 22o° erhitzt und unter ständigem Umrühren wieder auf Zimmertemperatur abgekühlt. Durch Aufnehmen des Reaktionsproduktes mit einem Lösungsmittel wird der nicht gebundene Schwefelanteil entfernt und nach dem Abdestillieren des Lösungsmittels das für die sofortige Weiterverarbeitung geeignete Schwefelpräparat erhalten.

Claims

Patentanspruch:
Verfahren zur Herstellung von schwefelhaltigen Umwandlungsprodukten von Cholesterinen durch Erhitzen von Cholesterin oder cholesterinhaltigen Stoffen mit Schwefel in Gegenwart von Lösungsmitteln, dadurch gekennzeichnet, daß die Reaktion in Gegenwart von Glycerin als Lösungsmittel vorgenommen wird.

Zur Abgrenzung des Erfindungsgegenstands vom Stand der Technik sind im Erteilungsverfahren folgende Druckschriften in Betracht gezogen worden:

Deutsche Patentschriften Nr. 56491,

621 769;

Bull. Soc. Chim. France, Bd. 45, S. 302 bis 304; Bd. 49, S. 73 bis 75.

5087 5. S3