DE564488C

DE564488C - Verfahren zur Darstellung hochschmelzender Wachsester

Info

Publication number: DE564488C
Application number: DED55864D
Authority: DE
Original assignee: Deutsche Hydrierwerke AG
Current assignee: Deutsche Hydrierwerke AG
Priority date: 1928-06-09
Filing date: 1928-06-09
Publication date: 1932-11-19

Description

Verfahren zur Darstellung hochschmelzender Wachsester Es ist bekannt, daß die Naturwachse zu einem erheblichen Teil aus neutralen Wachsestern bestehen, die in isolierter Form jedoch in der Regel einen Schmelzpunkt besitzen, der wesentlich über 6o' C nicht hinausgeht.
Es wurde nun gefunden, daß man zu Wachsestern von weit höherem Schmelzpunkt dadurch gelangen kann, daß man die durch Oxydation des Montanwachses beispielsweise mit Chromsäure, d. h. durch die sog. Bleichung des Montanwachses erhältlichen Fettsäuregemische mit Wollfettalkoholen verestert, die sich ihrerseits in einfacher Weise aus dem Rohwollfett gewinnen lassen. Die so erhältlichen Wachsester besitzen einen Schmelzpunkt von 7o bis 75' C, können aber eine weitere wesentliche Erhöhung desselben dadurch erfahren, daß man sie selbst oder ihre Komponenten vor der Veresterung einem Hydrierungsprozeß unterwirft. Die so erhaltenen hydrierten Wachsester besitzen dann in der Regel einen Schmelzpunkt zwischen 8o und ioo °.
Es ist allerdings bekannt, daß raffiniertes Montanwachs beim Erhitzen mit Glycerin eine Verbindung ergibt, die als Glycerindimontansäureester aus 2 Molekülen Montansäure und i Molekül Glycerin besteht und die als Ersatzmittel für Carnaubawachs dienen kann (vgl. Patentschrift 244 786). Hieraus konnte aber nicht gefolgert werden, daß aus raffiniertem Montanwachs und Wollfettalkoholen esterartige Produkte zu erhalten sind, da die einwertigen, großenteils aus Cholesterin und Isocholesterin bestehenden cyclischen Wollfettalkohole dem dreiwertigen Glycerin gegenüber ein andersartiges Verhalten erwarten ließen. Auch war in keiner Weise vorauszusehen, daß diese Alkohole harte, wachsartige Ester würden entstehen lassen und daß durch Absättigung der ungesättigten Alkoholbestandteile mit Wasserstoff Produkte mit den oben angegebenen, hohen Schmelzpunkten entstehen würden.
Auch war nicht vorauszusehen, daß diese Produkte dem obenerwähnten Glycerinester gegenüber ein besonders hohes Terpentinöl-Bindungsvermögen besitzen und demzufolge für die Schuhcreme- und Bohnermassenindustrie ein besonders geeignetes Rohmaterial bilden würden.
Beispielsweise werden 43o kg technische Motansäure mit 3oo kg Wollwachsalkoholen auf Zoo ° gebracht und während 5 Stunden auf dieser Temperatur gehalten. Hierbei destillieren etwa i5 kg Wasser ab. Das entstehende Estergemisch hat danach die Verseifungszahl von etwa 7o bis 75 und eine Säurezahl von i:. Es schmilzt bei 72'. Durch Hydrierung kann der Schmelzpunkt bis zu 85' gesteigert werden.
Das erhaltene Produkt kann sowohl in reiner Form als auch im Gemisch mit anderen wachsartigen Stoffen, Paraffin, Ceresin, höher schmelzenden Fettsäuren u. dgl. an Stelle von Naturwachsen zur Anwendung kommen. Werden beispielsweise 7oo kg des obengenannten Wachsesters mit 150 kg Ozokerit und 150 kg Stearinsäure verschmolzen, so erhält man ein dem Bienenwachs sehr ähnliches Erzeugnis.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Veresterung von gebleichtem Montanwachs, dadurch gekennzeichnet, daß dieses zwecks Herstellung hochschmelzender Wachsester mit Wollfettalkoholen verestert und das erhaltene Veresterungsgemisch gegebenenfalls einer Hydrierung unterworfen wird.
2. Abänderung des durch Patentanspruch i geschützten Verfahrens, dadurch gekennzeichnet, daß man die dort beschriebenen Produkte nach üblichen Methoden mit anderen wachsartigen Stoffen, hochschmelzenden Kohlenwasserstoffen, Fettsäuren u. dgl. versetzt.