DE334659C

DE334659C - Verfahren zur Neutralisation von Fetten und OElen

Info

Publication number: DE334659C
Application number: DE1916334659D
Authority: DE
Original assignee: Schlinck & Cie Akt Ges H
Current assignee: Schlinck & Cie Akt Ges H
Priority date: 1916-08-15
Filing date: 1916-08-15
Publication date: 1921-03-18

Description

Verfahren zur Neutralisation von Fetten und Ölen. Nach dem Hauptpatent erfolgt die Neutralisation von sauren Fetten-und Ölen dadurch, daß man die freien. Fettsäuren- mit Glykol verestert. Hierbei verfährt man zweckmäßig derart, daß man zur Entfernung des abgespaltenen Wassers einen schwachen Strom eines indifferenten Gases durch- das Reaktionsgut leitet.
Weitere Versuche haben ergeben, daß man gleichzeitig mit der Neutralisation der Öle und Fette die Härtung derselben durchfiihrecr kann, wenn man dieselben neben Glykol noch mit einem geeigneten Katalysator für die Wasserstoffanlagerung, vorzugsweise einem Nickelkatalysator bekannter Art, versetzt und Wasserstoff in geeigneter Weise auf das Öl oder Fett einwirken läßt.
Es ist bekannt, Fettstoffe in einer Wasserstoffatmosphäre zu neutralisieren durch Veresterung der- freien Fettsäuren mit Glyzerin in Gegenwart eines Nickelkatalysators. Dieses mit einem dreiwertigen Alkohol arbeitende. Verfahren ließ keineswegs den Schluß zu, daß auch mit dem zweiwertigen Glykol ein naturähnliches Produkt erzielbar ist. Der sehr große Unterschied der physikalischen Beschaffenheit zwischen den Glyzerinestern und den Estern des einwertigen Äthyl-oder Methylalkohols, die man ebenfalls als Speisefette -in Vorschlag gebracht hat, wozu sie sich aber infolge ihrer Fettunähnlichkeit nicht eignen, ließ erwarten, daß die Glykolester zwischen beiden in der Mitte stehen, nicht aber, daß sie sich durch eine große Fettähnlichkeit eng an die Glyzerinester anschließen.
In Ausübung des Verfahrens arbeitet man beispielsweise wie folgt: Ein Gemisch von 9o Teilen Neutralöl mit io Teilen Ölsäure wird im geschlossenen Gefäß mit r Gewichtsteil Glykol und 2 bis3 Gewichtsteilen eines bekannten Nickelkatalysators, z. B. eines technischen Nickelkieselguhr-Katalysators, . versetzt. Die Luft wird aus dem Gefäß mit Wasserstoff verdrängt und das Reaktionsgemisch unter Erhitzen auf etwa Zoo bis 22o° mit dem Wasserstoffgas, z. B. durch ein kräftig wirkendes Rührwerk, innig gemischt. - Das zur Fetthärtung ver-- brauchte Gas -wird durch frisch hinzutretendes Wasserstoffgas ersetzt. Zweckmäßig-läßt man hierbei etwas mehr Gas hinzutreten, als verbraucht wird und leitet den Überschuß des Gases durch einen Rückflußkühler, welcher mit warmem Wasser gekühlt wird, ab. Hierdurch wird bewirkt, daß die bei der Neutralisation sich bildenden Wasserdämpfe mit dem Wasserstoffgas abziehen, das Glykol dagegen kondensiert- und in das Reaktionsgemisch zurücktropft. Nach einigen Stunden ist die Härtung vollendet und ebenso die Neutralisation, welche ohne Schwierigkeit bis auf einen Gehalt von etwa i Prozent freier Fettsäure gebracht werden kann. Da die Anwendung von Druck die Spaltung von Fett durch Wasserdampf, mithin die entgegengesetzte der oben beschriebenen Reaktion befördert, ist es. zweckmäßig, die Härtung ohne Anwendung von Überdrück auszuführen.

Claims

PATENT-ANSPRUC$: Verfahren zur Neutralisation von Fetten und Ölen nach Patent 315222 bei gleichzeitiger Härtung der Fettstoffe, darin bestehend, daß man den zu neutralisierenrien Fetten oder Ölen neben Glyköl noch einen Katalysator für ' die Wasserstoffanlagerung zusetzt und sie bei erhöhter Temperatur, mit Wasserstoff, zweckmäßig im Überschuß, behandelt.