-
Verfahren zur Gewinnung von; Phenolen aus phenolhaltigen Ölen und
phenolhaltigen Wässern Aus phenolhaltigen Wässern hat man Phenole durch Extraktion
mit Lösemitteln, wie Benzol, Trikresylphosphat, Sauerstoff-, Stickstoff- oder schwefelhaltigen
organischen Verbindungen od. dgl. oder Gemischen dieser Stoffe, gewonnen.
-
Auch wurde schon vorgeschlagen., den Phenolgehalt derartiger Wässer
dadurch zu erhöhen, daß sie vor der Extraktion auf phenolhaltige Öle, Teere, Fraktionen
dieser Stoffe od. dgl. zur gebracht wurden. Dabei wurde die Temperatur, der Druck
und die Menge der auf die Öle od. dgl. einwirkendere phenolhaltigen Wässer so abgestimmt,
daß bei der Abkühlung des an Phenalen angereicherten und vom Öl od. dgl. wieder
getrennten Wassers eine Abscheidung von Phenolöden durch Schichtenbildung nicht
eintrat. Aus den Wässern wurden die Phenole dann, durch Extraktion mit Lösemitteln
herausgenommen.
-
Nach der Erfindung erfolgt die gleichzeitige Gewinnung von Phenolen
aus phenolhaltigen Ölen, Teeren, deren Fraktionen od. dgl.
plienollialtig,-n
organischen Stoffen und aus plleno_lhaltigen Wässern, wie Wässern der Brennstoffindustrie,
z. B. Schwel- oder Hvdrierwässern, durch $ellandeln der phenoI-haItig°n Öle od.
dgi. in der Wärme oder in der Kälte mit im Irreislauf geführtem ganz oder teilweise
entphenoltem Wasser, und es wird das. so mit Plienolen beladene Wasser zusammen
mit plietiolhaltigen Wässern mittels c.rgatiisclier Lösemittel, wie Benzol. Trikresvlpfiospliat.
sauerstoff-, stickstoff-oder schwefellialtigen organischen Verbindungen oder Gemischen
dieser Stoff;. in der Wärme oder in der Kälte, zweckmäliig mehrstufig. entplienolt.
-
Dadurch, daß hierbei die Trennung der Plienole aus den Wässern nicht
in bekannter Weise durch Schichtenbildung, sondern durch Extraktion geschieht, werden
Rohphenole gewonnen, die nur noch geringe \eutralölmengen enthalten. Außerdem hat
das neue Verfahren den Vorteil. daß infolge der Herausnahm:: von Phenolen aus Ölen,
Teeren oder deren Fraktionen od. dgl. und aus plienollialtigen Wässern die Pheno1getvinnung
besonders wirtschaftlich wird, da für die Herausnahme der Plienole aus Wässern mit
t:ngereichertem Plienolgehalt nicht viel größere Extraktionsmittelmengen notwendig
,werden, als sie für die unmittelbare Extraktion phenolhaltiger Abwässer mit geringerem
Plienolgelialt erforderlich sind. Vor allem aber kann die Entfernung der Plienole
aus den Ölen. Teeren od. d- 1. sehr vollständig gestaltet werden,
und zwar können vGrzugsweise die wertvollen niedrigersnedenden Phenols, insbesondere
Carbolsäure und Kresole, gewonnen "werden.
-
Es ist auch möglich, den Phenolgehalt der nicht im Kreislauf geführten
phenolhaltigen Wässer, z. B. Schwelwässer, durch Behandlung mit Ölen od. dgl. zu
erhöhen. Dadurch können die Phenolausbeuten noch weiter gesteigert werden.
-
Beispielsweise werden die plienolhaltigen Öle zunächst mit plienollialtigen
Wässern, z. B. Abwässern aus Schwel-, Kokerei-, Gaserzeuger- oder Hydrieranlagen,
und darauf mit entphenoltem Kreislaufwasser zwecks Herausnahme der Phenols behandelt.
Auf diese Weise wird eine besonders weitgehende Hera,usnahme der Phenols aus den
Ölen od. dgl. möglich.
-
In manchen Fällen, z. B. bei der Behandlung von Leichtölen., und bzw.
oder wenn es nur auf die Gewinnung eines Teiles der im 01 enthaltenen Plienole ankommt,
genügt es. daß für die Behandlung der Öle erfindungsgemäß nur ein Teil des vorlaufenden.
plienollialtigen Wassers verwendet wird. Ferner 1ä ßt sich die Erfindung in der
Weise durchführen, daß zwischen zwei oder mehreren Wasserentphenolungsstufen das
teilweise entphenolte Wasser, gegebenenfalls mehrmals, durch Behandlung mit Öl od.
dgl.. mit Phenol,#ii angereichert wird. Der letzten Olbehandlungsstufe können dann
eine oder mehrere Stufen folgen, in denen die Wässer durch Extraktion von Phenolen
befreit «erden. Es l;öiltien also die Wässer durch Behandlung mit phenolhaltigen
Ölen mit Phenolen angereichert, dann durch Extraktion mit zweckmäßig plietiolhaltigen
Lösemitteln teilweise entplienoit und anschließend erneut zur Entplienolung phenolhaltiger
Üle od. dgl. verwendet werden, worauf ihnen die aufgenomnienen Plienolmengen wieder
entzogen werden.
-
Die Wässer, die aus der letzten Extraktionsstufe hervorgehen und die
dann noch mehr oder weniger geringe Reste von Phenolen enthalten, deren Gewinnung
nicht mehr lohnt, werden zweckmäßig von dem Extraktionsmittelrest, den sie noch
aufweisen können, in bekannter Weise, z. B. durch Destillation oder Extraktion,
befreit. Es empfiehlt sich allgemein, für die Behandlung der plienolhältigen Öle
ein möglichst. extraktionsmittelfreies Wasser zu benutzen, damit nicht Extraktionsmittel
in die zu extrahierenden Öle übergehen und die Entplienolung der Öle behindern.
-
Den Wässern, die zwecks Plietiolanreicherung mit Ölen, Teeren od.
dgt. phenolhaltigen Stoffen behandelt werden, können auch noch die Plienolaufnalime
begünstigende Stoffe, wie völlig oder begrenzt wasserlösliche Alkohole. Ketone oder
Ester, zugesetzt werden. die dann gleichfalls aus den entplienolten Wässern oder
auch schon in einem früheren Abschnitt des Verfahrens zurückgewonnen werden können.
-
Vorteilhaft ist es, die Extraktionsmittel und auch die gegebenenfalls
den Wässern zuges°tzten, die Phenolaufnahme begünstigenden Stoffe so zu wählen,
daß ihr Siedepunkt unter dem Siedepunkt der Phenols liegt. Ihre Trennung von den
Phenolen bzw. entphenolten Wässern gestaltet sich dann am günstigsten.
-
Beispielsweise werden phenolhaltige Abwässer aus Schwel-, Kokerei-,
Gaserzeuger-oder Hpdrieranlagen oder andere phenollialtige '(%'ässer mit organischen
Lösemitteln, z. B. Estern, Ätliern, Ketonen oder Alkoholen, von Phenolen befreit.
Vorteilhaft geschieht die Behandlung der Abwässer mit den Extraktionsmitteln im
Gegenstrom und in mehrstufigen Anlagen.
-
Gegebenenfalls im entplienolten Wasser enthaltende Lösemittelreste
können zurückgewonnen werden. Darauf wird ein Teil des Wassers zur Behandlung von
phenolhaltigen Ölen. Teeren. deren Fraktionen od. dgl.
phenolhaltigen
organischen. Stoffen verwendet. Nachdem so das Wasser wieder Pheno.le aufgenommen
hat, wird es einer geeigneten Stelle der Extraktionsanlage zugeführt., in der die
phenolhaltigen Abwässer entphenolt werden, so daß also für die Gewinnung der Phznole
aus den verschiedenen Wässern. die gleiche Anlage verwendet wird.
-
Die Behandlung der Öle od. dgl. mit Kreislaufwasser kann- in einer
oder in: mehreren Stufen durchgeführt werden, oder es wird das Wasser in einer oder
mehreren Stufen im Kreislauf auf das Öl od. dgl. zur Einwirkung gebracht. Dabei
wird im Kreislauf, der durch. das. Ö1 und durch eine Einrichtung zur Herausnah.me
der Phenole aus dem Wasser geführt wird, an einer geeigneten Stelle ständig entphenoltes
Wasser, zugeführt und an einer anderen Stelle phenolhaltiges Wasser entnommen, das,
wie beschrieben, von seinem restlichen Phenolgehalt befreit wird.
-
Das, Extraktionsmittel, das nach der Extraktion in bekannter Weise.
von den aufgenommenen Phenolen getrennt worden ist, kann immer wieder verwendet
werden, wobei Extraktionsm.ittelverluste im Kreislauf des Extraktionsmittels ergänzt
oder Überschüsse aus dem Kreislauf abgezweigt werden, die dadurch entstehen können,
da@B bei der Rückgewinnung des Extraktionsmittels bzw. des Extraktionsmittelrestes
aus den; entphenolten Wässern oder Ölen auch noch sauerstoffhaltige oder andere
wertvolle flüchtige Stoffe, wie Stickstoff- oder schwefelhaltige organische Verbindungen,
gewonnen werden., die in den Wässern oder Ölen oft enthalten sind, z. B. Aldehyde,
Ketone, Nitrile, Amine, Pyridinbasen, Mercaptane oder Schwefelkohlenstoff.
-
Man kann entweder die Gesamtmenge des Extraktionsmittels. in die letzte
Extraktionsstufe einsetzen, in der die letzten Phenolmengen aus den Wässern herausgenommen
werden, .oder es kann, der Einsatz nach und nach im Verlauf der Extraktion erfolgen,
z. B. derart, da.ß Teile des. Extraktionsmittels erst einer oder mehreren der vorhergehenden
Stufen. zugeführt werden.
-
Waren die Wässer vor ihrer Einwirkung auf pheno,lhal.t.ige Öle, Teere
od. dgl. schon mit Extraktionsmitteln behandelt worden., so kann der Extraktionsmittelrest,
der in, den Wässern noch enthalten sein. kann, vor ihrer Einwirkung auf die phenolhaltigen
nichtwasserlöslichen Stoffe in bekannter Weise entfernt werden. Diese Entfernung
ist besonders dann wirtschaftlich, wenn die Behandlung der phenolhaltigen, nichtwasserlöslichen
Stoffe mit den Wässern in der Wärme erfolgt. Sie hat den Vorteil, daß die Extraktionsmittelreste
nicht in die Öle, Teere od. dgl. übergehen können. Man. kann aber auch die Extraktionsmittelreste
in den Wässern, belassen. Zweckmäßig werden dann die Öle, Teere öd. dgl., nachdem
sie die Phenole an die Wässer abgegeben haben, von den aufgenommenen Extraktionsmittelmengen,
z. B. durch Destillation oder Extraktion:, befreit.
-
Zur weiteren Erläuterung der Erfindung dienen, die Zeichnungen.
-
Abb. i und 2 zeigt schematisch und beispielsweise zwei Anlagen: zur
Ausführung des Verfahrens gemäß der Erfindung; Abb. 3 zeigt beispielsweise ein Schaltungsschema.
-
D,ie Anlage gemäß Abb. i ist beispielsweise für eine weitgehende Entphenolung
von Mittel-, Leichtölen oder entsprechenden Fraktionen durch Gegenstrom oder Gleichstromwäsche.
mit Kreislaufwasser und Schwel= wasser od. dgl. und für eine: Extraktion des vom
Wasser aufgenommenen Phenols nach jeder Ölwäsche mit Lösemitteln, z. B. Butylacetat,
unter gleichzeitiger Entphenolung der Wässer geeignet.
-
Das vorlaufende phenolhaltige Wasser, z. B. Schwelwasser, wird im
Behälter i gesammelt und mittels einer Pumpe 61 auf den Begasungsturm 2 gefördert.
Hier nimmt es wertvolle organische Stoffe, wie Lösemitteldämpfe od. dgl., aus Abgasen
der Anlage auf, die ebenfalls durch den Turm.2 geführt werden. Danach gelangt das
Wasser, z. B. mittels Pumpe 62 und Leitung 71, durch den Wärmeaustauscher 3, die
Leitung 72, die Leitungen 37 und 78 in den. Mischer g, worin es mit vom Abscheider
14 durch die Leitung 9i kommendem Mittelöl gemischt wird unter Beheizung des. Mischers,
z. B. mit indirektem Dampf. Die im Mischer 9 entstehenden Gase strömen durch die
Leitung 27 in den Turm 2, wo sie zwecks Befreiung von wertvollen Stoffen, wie beschrieben,
behandelt werden. Das aus dem Mischer 9 abfließende Gemisch von Mittelöl und Wasser
wird in dem Abscheider io wieder zerlegt. Das an Phen.olen angereicherte Wasser
gelangt aus io durch die Leitung 79, den Wärmeausta,uscher i i und die Leitung 8o
in den Gegenstromwäscher 12, in dem es mit bereits pheno-lhaltigem Lösemittel aus
der Extraktionsstufe 17 extrahiert wird. Das Wasser, das in der Extraktionsstufe
12 den größten Teil seines Phenolgehaltes abgegeben: und geringe Mengen: des Extraktionsmittels,
z: B. Butylacetat, aufgenommenhat, wird dann beispielsweise noch einmal mit dem
gleichen Mi.tteläl behandelt und mit dem gleichen, die einzelnen Extraktionsstufen
im Gegenstrom zum Wasser durchströmenden Extraktionsmittel extrahiert. Es fließt
aus der Extraktiomsst.ufe 12 durch die Leitung 81, den Wärmeaustauscher z i und
die Leitung 8.2 in den Mischer 13.
Das hier gebildete Gemisch von
Wasser und Öl wird im Abscheider 1:1 getrennt, und es gelangt das Wasser durch die
Leitung 83, den Wärmeaustauscher 3 und die Leitung 84 in die weiteren Extraktionsstufen,
die z. B. als mehrstufiger Gegenstromwäscher mit den Stufen 17, 18, ig ausgebildet
sind.. Darin erfolgt eine nahezu restlose Entphenolung des Wassers. Das entphenolte
Wasser, das geringe Mengen des Lösemittels aufgenommen hat, wird zwecks Rückgewinnung
derselben z. B. durch die Leitung 85 in den Behälter 2o geleitet, aus dem die Pumpe
21 einen Teil des Wassers durch den Wärmeaustauscher 22 und die Leitung 86 zur Abtreibekolonne
23 fördert. Hier wird es durch Einblasen von direktem Dampf vom aufgenommenen Lösemittel
befreit. Das entphenolte heiße Wasser läuft aus der Blase der Kolonne durch die
Leistungen 87 und den Wärmeaustauscher -22 zum Abwasserkanal. Lösemittel- und Wasserdämpfe
strömen aus der Kolonne durch die Leitung 88 in den Kühler 2.4 und werden dort kondensiert.
Das Kondensat wird in dem Abscheider 25 in Lösemittel und noch etwas Lösemittel
enthaltendes Wasser getrennt. Das Lösemittel fließt durch die Leitung 89 in den
Vorratsbehälter 26 und das lösemittelhaltige Wasser durch die Leitung go in den
Behälter 20, wo es sich mit dem entphenolten Wasser vereint, um mit diesem zusammen
weiterbehandelt zu werden. Lösemittel und sonstige -wertvolle organische Stoffe
enthaltende Gase, die in der Kolonne 23 entstehen, werden durch die Leitungen 27
aus dem Abscheider 25 abgezogen und zusammen mit den Abgasen aus den Mischern im
Begasungsturm 2 von diesen Stoffen befreit.
-
Das für die Phenolanreicherung des behandelten Wassers dienende Öl
od. dgl., z. B. :Mittelöl aus einer Steinkohlenspülgasschwelung, kommt von einem
Vorratsbehälter 15 nach Erwärmung in dem z. B. mit indirektem Dampf beheizten Vorwärmer
16 zunächst in den Mischer 13. Sein weiterer Weg geht über den Abscheider ld., die
Leitung gi, den Mischer 9, den Abscheider io, die Leitung 7d., den Mischern 5 und
den Abscheider 6 in eine Anlage zur Abtrennung von Lösemitteln u. dgl. Stoffen,
die es aus dem Wasser hauptsächlich in den 'Mischern aufgenommen hat.
-
Beispielsweise gelangt es aus dem Abscheider 6 durch eine Leitung
92 über den Vorwärmer 28 nach der Abtreibekolonne 29. Die Dämpfe des Lösemittels
u. dgl. Stoffe, die in der z. B. indirekt beheizten Kolonne 29 zusammen mit aus
dem Öl ausgetriebenem Wasserdampf entstehen, -werden z. B. im Kühler 24 kondensiert,
dem sie durch die Leitung 93 zugeführt werden. Das mehr oder weniger -weitgehend
entphenolte, vom Lösemittel befreite Öl läuft aus der Blase der Abtreibekolonne
29 über den Kühler 30 in den Behälter 31, um in geeigneter Weise weiterverwendet
bzw. weiterverarbeitet zu werden.
-
Das Lösemittel fließt aus dem Vorratsbehälter 26 durch eine Leitung
9.4 in die Stufe ig des Gegenstromwäschers. Nachdem es in den drei Stufen desselben
nacheinander zur Wirkung gelangt ist. wird es mittels Leitungen g5 durch die Extraktionsstufe
12 in den Wärmeaustauscher 32 und aus diesem in den Vorwärmer 33 und weiter in die
Destillierkolonne 3.1 geleitet. in der die Trennung von Lösemittel und Rohphenolen
erfolgt. Hat das Lösemittel einen niedrigeren Siedepunkt als die Rohphenole, so
destilliert es in der Kolonne ab. Seine Dämpfe gelangen durch eine Leitung 96 in
den Wärmeaustauscher 32, in dem sie kondensieren und aus dem das Kondensat zum Lösemittelbehälter
26 durch Leitung 97 zurückfließt. Das gewonnene Rohphenol tritt aus der Blase der
Destillationskolonne 3.M durch den Kühler 35 als Erzeugnis des erfindungsgemäßen
Verfahrens in den Rohphenolbehälter 36 über.
-
Das Öl, das dem Mischer 5 aus dem Abscheider io durch die Leitung
7.1 zuläuft, wird im Mischer 5 mit entphenoltem Wasser behandelt, das aus dein Tank
20 über die Leitung 38, den Wärmeaustauscher 39, die Leitung 72, den Vorwärmer .4
und die Leitung 73 kommt. Während das entphenolte Öl durch den 'Mischer 5 und den
Abscheider 6, wie beschrieben, nach der Abtreibekolonne 29 usw. geht, wird das Wasser
aus dem Abscheider 6 durch die Leitungen 75, 76 und 4o nach dem Wärmeaustauscher
39 geführt, um von dort weiter durch die Leitungen .lo und 84 vor die Extraktionsstufe
17 oder durch Leitungen do und 41 vor die Stufe 18 gebracht zu werden. lach seiner
Extralotion in den Stufen 17, 18, ig bzw. 18 und i9 gelangt das Wasser im Kreislauf
auf dem beschriebenen Weg wieder nach dem Mischer 5.
-
'Man. kann das Öl mit dem Wasser, das Phenole aus ihm aufnimmt, auch
im Gleichstrom durch die entsprechenden 'Mischer führen. Durch die Leitung-13 kann
dann das zu entplienolende Öl aus dem Vorwärmer 16 zuerst dem Mischer 5 zugeführt
«-erden, es geht «-eiter durch den Abscheider 6, durch die Leitung 44, den Mischer
g, den Abscheider io und durch die Leitung .l5 zuletzt in den Mischer 13. Aus dem
'Mischer 13 gelangt das Öl durch den Abscheider 1.1 und die Leitungen 46 und 92
über den Vorwärmer 28 zur Destillationskolonne -29.
-
An Stelle der 'Mischer 5, 9 und 13 können vorteilhaft auch andere
geeignete Vorrichtungen, z. B. Kreiselpumpen oder mehrstufige Extraktionszentrifugen.
verwendet -werden.
Beispiel i In einer Versuchsanlage gemäß Abb:
i, die für den Durchsatz von täglich 50m cbm Wasser gebaut ist, wurde in der Schaltung
nach dem Schema der Abb.3 ein Schwelwasser, enthaltend io g Phenol je Liter, durch
zweimaliges Vermischen: bei 95° zuerst in dem zweiten und dann im ersten Mischer
mit 7,7 cbm der Fraktion iSo bis 230" eines Mittelöls, das aus der S.teinkohlenspülgasschwelung
stammte, behandelt. Die Ölführung erfolgte durch die beiden Mischer im Gegenstrom
zum Wasser, und es wurden nach jeder Mischung Phenole aus. dem Wasser extrahiert.
Dabei wurde im zweiten Mischer das Wasser auf einen Pheniolgehalt von 15,4 g/1 gebracht,
anschließend einstufig bis 1,2 g/1 extrahiert und im ersten Mischer auf -21 g Phenol
je Liter angereichert. Darauf wurde es durch Extraktion in drei Stufen mit 30010m
Butylacetat, bezogen auf die Schwelwassermenige, auf 0m,2 g/1 entphenol.t. Das aus
dem zweiten Mischer ablaufende, Öl wurde in einem dritten Mischer mit 50 cbm/Tag
nahezu restlos: entphenoltem Wasser (Phenolgehalt 0m,2 g/1), aus der vierten Extraktionsstufe
stammend, weiter entphenolt. Das aus dem dritten Mischer kommende angereicherte
Wasser mit 6:,6 g Phenol je Liter wurde vor der zweiten Extraktionsstufe mit dem
angereicherten Wasser des dritten Mischers vermischt und durch die drei Extraktionsstufen
geführt. Die Phenol-Produktion betrug in diesem Fall 2,07 t Rohphenol pro
Tag. Aus der Fraktion i8o bis 23o'°' wurden 1,58 t pro Tag, entsprechend 410/0m
der in der Fraktion enthaltenen Phenole, durch das Wasser aufgenommen: und aus diesem
durch die Extraktion, mit Butylacetat gewonnen. Das aus dem dritten Mischer kommende
Wasser kann auch zwischen der zweiten und dritten Extraktionsstufe zugeführt werden.
-
Es steht nichts im Wege, an Stelle der zweistufigen Extraktion des
Öls in den Mischern i und 2 eine einstufige Behandlung durchzuführen, in welchem
Fall man das phenolhaltige Wasser zweckmäßig im Kreislauf zwischen der Entphenol.ungsstufe
und der Anreicherungsstufe zirkulieren läßt. Als Entphenolungs:stu.fe kann eine
besondere ein- oder mehrstufige Extraktionsbehandlung des Wassers vorgesehen werden.
Man kann aber auch eine gegebenenfalls vergrößerte Extraktionsstufe von der Entphenolungsanlage
zu diesem Zweck heranziehen.
-
In der Anlage nach Abb. 2 wird das zu entphenolende Wasser vom Rohwasserbehälter
ioi mit der Pumpe io2 durch, den Vorwärmer 103 nach dem dampfbeheizten Mischer
104 gedrückt. In diesen gelangt das phenolhaltige Öl aus dem Behälter io5 über die
Pumpe io6 und den Wärmeaustausches io7. Nach inniger Duschmischung im Mischer 1o4_
werden im Abscheider io8 Wasser und C51 wieder getrennt. Während das behandelte
01 durch die Leitung 141 und den Wärmeaustausches 107
zum Tank iog
fließt, wird das mit Phenol angereicherte Wasser von der Pumpe iio über die Leitung
142, den Wärmeaus.tauscher i i i und die Leitung 143 zum Turm i 12 gefördert. Dort
wird das angereicherte Wasser den. lösemittelhaltigen Abgasen aus. dem Mischer 104
und aus den beiden Abtreibekolonnen i2o und 125 entgegengeführt, die durch die verschiedenen
Leitungen 124 in den Turm 112 gelangen. Die von wertvollen Stoffen befreiten Abgase
verlassen den Turn, 112 bei i4o und gehen ins. Freie oder werden, falls sie noch
verwertbare Stoffe, z. B. Schwefelwasserstoff oder Kohlendioxyd enthalten, an; eine
entsprechende Verwertungsanlage weitergegeben. Das Wasser wird. aus dem Turm i 12
mittels Pumpe 113 und Leitung 144 durch einen Gegenstromwäscher bekannter Bauart
mit den drei Stufen i 14, 115 und 116 geführt, Rio die Phenole dem Wasser z. B.
mit Butylacetat, Benzol oder anderen Extraktionsmitteln entzogen werden.
-
Ein Teil des noch Lösemittelreste enthaltenden entphenolten Wassers,
tritt aus der letzten Stufe 116 des Gegenstromwäschers durch die Leitung 145 in:
den Behälter 117. Mittels Pumpe i 18 wird dieses Wasser weiter über den Wärmeaustausches
iig und. die Leitung 146 .in die mit direktem Dampf beheizte Abtreibekolo@nne i2o
gefördert. Hier wird aus dem Wasser das gelöste Lösemittel mit Dampf abgetrieben.
Die Dämpfe werden im Kühler 121 kondensiert, das Kondensat fließt nach dem Abscheider
i22, wo es sich in zwei Schichten aus einem wäßrigen Teil und aus dem Lösemittel
trennt. Während der mehr oder weniger große Mengen Lösemittel enthaltende wäßrige
Teil des Kondensats durch Leitung 147 nach dem Behälter 117 gelangt, läuft das Lösemittel
durch die Leitung 148 in den Behälter i23. Das entphenolte Wasser wird schließlich
aus der Kolonne i2o über den Wärmeaus.tauscher i ig und Leitur gen 149 dem Abwasserkanal
zugeführt.
-
Die in der Kolonne endstehenden, Lösemittel enthaltenden Abgase strömen
aus dem Abscheider 122 durch die Leitungen 124 zum Turm 112.
-
Ein. Teil des in der letzten Stufe i 16 des Gegenstromwäschers entphenolten
Wassers wird mittels Leitungen 130, 150 und 151 über den Wärmeaustausches
i i i nach der Abtreibekolonne 125 geführt, wo dem Wasser das Lösemittel durch Einblasen
von direktem Dampf entzogen wird. Es kann aber auch ein
Teil d°_s
nur teilweise entphenolten Wassers in dieser Weise verwendet werden, der dann z.
B. zwischen den Stufen 115 und 116 durch die Leitung 139 oder zwischen den
Stufen 114 und 115 durch die Leitung 15o entnommen wird. Aus der Kolonne 125 entweicht
ein Cemisch von Wasser und Lösemittel in Dampfform durch die Leitung 152 in den
Kühler 126. das darin kondensiert und im Abscheider 127 getrennt wird.
Der wäPJrigeTe.:il, de,r noch Lösemittel enthält, flieht in den Tank 128 und von.
dort durch die Leitungen 15.I und 150
über den Vorwärmer i i 1 «-ieder nach
der =@btreibeholonne 125, während das Lösemittel durch Leitteig 153 in. den
Behälter 123 geführt wird.
-
Das. gegebenenfalls noch Phenole enthaltende Wasser aus der Abtreibekolonne
125 dient zur Vermehrung des zur Verfügung stehenden Rohwassers und zur entsprechenden
Erhöhung der aus dem Öl zu gewinnenden Phenole. Es vereinigte sich in der Pumpe
10 2 mit dem Rohwasser und geht mit diesem zusammen über die Apparate Tod., Tob,
111, 112 zur ersten Extraktionsstufe 114. Durch die Abzweigung regelbarer Wassermengen
zwischen der Stufe 114 und 115 bzw. 115 und 116 oder hinter der Stufe 116 des Gegenstromwäschers
wird also ein Wasserkreislauf aufrechterhalten.
-
Das Phenolextraktionsmittel, z. B. der obenerwähnte Ester, wird z.
B. im Behälter 123 gespeichert. Von dort gelangt es nacheinander durch die drei
Stufen 116, 115, 114 des Gegenstromwäschers, in dem es dein Wasser entgegengeführt
wird. -Nachdem es darin mit Phenolen beladen ist, v erläßt es die Stufe 114 durch
die Leitung 155, die in den Behälter 131 mündet. Mittels der Pumpe 132 wird es über
den Wärmeaustauscher 133, Vorwärmer 134 und Leitungen 156 nach der Destillationskolonne
135 gefördert, die mit indirektem Hochdruckdampf beheizt ist. Der abgetriebene Lösemitteldampf
verläßt die Kolonne 135 durch die Leitung 157. In der 1"orrichtung 133 wird er durch
Wärmeaustausch mit dem phenolhaltigen Lösemittel kondensiert. Das Kondensat wird
in dem Lösemittelbehälter 123 gesammelt, der mit dem Wärmeaustauscher 133 durch
die Leitung 158 verbunden ist. Das Rohphenol.wird aus der Blase der Destillationskolonne
135 über die Leitung 159 und den Kühler 136 nach dem Roliphenoltanh 137 geführt.
-
Man kann auch auf die Rückgewinnung des Lösemittels aus dem im Kreislauf
geführten teilweise entplienalten Wasser in der Kolonne 12 _# verzichten, und das
durch die Leitung 150 bzw. 129 oder 130 zwischen zwei Stufen 114, 115 oder 115,
116 des Gegenstromwäschers oder nach Austritt aus diesem abgezweigte mehr oder weniger
entplienolte Wasser. z. B. durch den @%-ärineaustauscher i i i, die Leitung 141,
die Pumpe rot und den 'Torwärmer 103 unmittelbar in den 'Mischer io-r bringen.
Dann geht im 'Mischer io4 in das ü1 eiii Teil des im Kreislauf-,vasser entlialtn:n
Extraktionsmittels über. Zur Ge-
winnung desselben kann man dann das phenollialtige
Öl hinter dem Abscheider ioS durch die Leitung 16o und den Vorwärmer 138
in die Destillationskolonne 139 leiten. -Nachdem darin das Lösemittel abdestilliert
ist, wird das ü1 durch die Leitungen z62. 141 und den Vorwärmer 107 in den
Behälter iog geleitet. Die aus der Kolonne 139 abziehenden Dämpfe, bestehend
aus Wasser- und Lösemitteldampf, ziehen z. B. durch die Leitungen i(,i und 152 nach
dem Kühler 120. von dort als Flüssigkeiten, zum Abscheider 127 usw. In diesem Fall
kann die Abtreibekolonne 125 also wegfallen. Beispiel In einer Anlage nach Abb.2
wurden täglich 97o cbm Sch"velwasser mit einem Phenolgehalt von io g/1 verarbeitet.
Ferner wurden darin .I8,5 cbm einer zwischen 18o und 23o° siedenden Fraktion eines
'Mittelöls von der Steinkohlenspülgasschwelung täglich in der Weise behandelt, däß
sie im Mischer mit dem gesamten Schwelwasser und täglich 194o cbm bereits teilweise
entphenoltem Kreislaufwasser bei 95" in @Vechselivirkung traten. Das auf
diese «'eise an Plienolen angereicherte Wasser verließ dann den Mischer mit einem
Phenolgehalt von 1;g/1. Inder ersten Stufe der Gegenstromextraktion gelangten also
29.1O cbm Wasser pro Tag zur Entphenolung. Sie wurden dort mit aus der zweiten Stufe
stammendem, schon Phenol enthaltendem Butylacetat extrahiert. Die umlaufende Estermenge
betrug 97 cbm/Tag, also io°lo des vorgelaufenen Schwelwassers. Das Wasser
trat aus der ersten Extraktionsstufe mit einem Phenolgehalt von 7,5 g/1 aus.
9x o cbin/Tag flossen der zweiten und dritten Stufe zu, während 194o cbm/Tag hinter
der ersten Stufe entnommen und im Kreislauf über den Mischer und diese erste Stufe
gehalten wurden, wobei sie im 'Mischer noch das vorlaufende Schwelwasser aufnahmen.
Das aus der Anlage abfließende Wasser (Dünnwasser) hatte einen Restgehalt von 0,3
g Phenol je Liter. Die Produktion der Anlage betrug 34,5 t Rohphenol je Tag.