DE2850540A1 - Verfahren zur aufbereitung von altoel - Google Patents
Verfahren zur aufbereitung von altoelInfo
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Description
FRIED. KRUPP GESELLSCHAFT MIT BESCHRÄNKTER HAFTUNG in Essen
Verfahren zur Aufbereitung von Altöl
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Aufbereitung
von Altöl, das aus etwa 70 Gew.-% Spindel- und Neutralöl,
5 Gew.-% niedriger und höher siedenden Ölen, 10 Gew.-% Additiven und Oxidationsprodukten, 10 Gew.-%
Wasser sowie 5 Gew.-% schwer bzw. nicht flüchtigen Kohlenwasserstoffen besteht und einen wechselnden Feststoff
gehalt aufweist. Bei den im Altöl enthaltenen Feststoffen handelt es sich beispielsweise um Sand,
Staub und Metallteilchen. Die bei der Aufbereitung aus dem Altöl gewonnenen Zweitraffinate werden insbesondere
als Schmieröl verwendet.
Es ist bereits ein Verfahren zur Aufbereitung von Altöl bekannt, bei dem zunächst aus dem Altöl durch Sedimentation
in Lagerkesseln eine wässrige Phase und die Feststoffe abgetrennt werden. Danach werden aus der ölhaltigen
Phase Lösungsmittel, emulgiertes Wasser und Leichtöle abdestilliert. Der als Trockenöl bezeichnete Destillationsrückstand
wird dann zur Raffination mit 12 Gew.-% konzentrierter Schwefelsäure versetzt, wobei sich das
sogenannte Säureharz bildet, das in Form eines Schlamms von dem als Saueröl bezeichneten Raffinationsprodukt abgetrennt
wird. Nach der Zugabe von 5 Gew.-% Bleicherde zum Saueröl wird eine Vakuumdestillation durchgeführt,
wobei Schwer- und Spindelöl anfällt. Aus einem Teil des Spindelöls und dem Schweröl wird ein Grundöl hergestellt,
das durch Zusatz von geeigneten Additiven zu Maschinen- und Motorenöl verarbeitet wird. Die Raffinationsrück-
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stände (Säureharz, Rückstand aus der Destillation des
Saueröls) werden verbrannt oder nach Neutralisation
auf einer geeigneten Deponie gelagert.
Saueröls) werden verbrannt oder nach Neutralisation
auf einer geeigneten Deponie gelagert.
Nach einem weiteren bekannten Verfahren wird das Trokkenöl
mit Kalk vermischt, wodurch sehr viele ölfremde
Inhaltstoffe aber auch Additive zersetzt und die Zersetzungsprodukte gebunden oder polymerisiert bzw. koaguliert werden» Durch anschließende Vakuumdestillation werden Raffinate mit hohem Reinheitsgrad erhalten, die durch ilachraffination mit Schwefelsäure, Bleicherde
Inhaltstoffe aber auch Additive zersetzt und die Zersetzungsprodukte gebunden oder polymerisiert bzw. koaguliert werden» Durch anschließende Vakuumdestillation werden Raffinate mit hohem Reinheitsgrad erhalten, die durch ilachraffination mit Schwefelsäure, Bleicherde
oder Extraktion mit einem Lösungsmittel noch weiter gereinigt
werden müssen.
Auch eine Extraktion des Trockenöls mit flüssigem Propan wurde bereits vorgeschlagen. Dabei wird am Kopf der
Extraktionskolonne das mit Öl beladene flüssige Propan abgezogen, während der unlösliche Rückstand am Fuß der
Kolonne abfließt und nach Rückgewinnung von darin noch enthaltenem Propan zusammen mit Heizöl verbrannt wird.
Aus dem ölhaltigen Extrakt wird das Propan durch eine
zweistufige Verdampfung abgetrennt und nach der Verflüssigung
in die Extraktion zurückgeführt. Das propanfreie, extrahierte Öl wird der Schwefelsäurera,ffination zugeführt.
Der Nachteil der Schwefelsäureraffination besteht insbesondere darin, daß eine große Menge Schwefelsäure
(12 Gew.—# des Trockenöls) benötigt wird und daß erhebliche
Mengen an Abfallschwefelsaure, Säureharz bzw.
Säureteer (ca. 36 Gew.—$ des Trockenöls) sowie Schwefeldioxid anfallen. Schwierigkeiten bereitet insbesondere die Beseitigung des Säureharzess da es vor seiner AbIa-
Säureteer (ca. 36 Gew.—$ des Trockenöls) sowie Schwefeldioxid anfallen. Schwierigkeiten bereitet insbesondere die Beseitigung des Säureharzess da es vor seiner AbIa-
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gerung auf einer Deponie neutralisiert v/erden muß und
bei seiner Verbrennung große Mengen Schwefeldioxid entstehen. Auch durch die Verwendung von Kalk oder
Propan zur Altölaufbereitung kann die Entstehung von schwer zu beseitigenden Abfallprodukten nicht vermieden
werden.
Schließlich ist aus der DE-AS 1 493 190 ein Verfahren
zur Aufbereitung von unter Verfahrensbedingungen flüssigen und/oder festen Stoffgemischen, die organische
Verbindungen und/oder organische G-ruppen aufweisende Verbindungen enthalten, bekannt, bei dem das Stoffgemisch
mit einem unter überkritischen Bedingungen der Temperatur und des Drucks stehenden Gas im Temperaturbereich
bis 1000C über seiner kritischen Temperatur behandelt und nach Abtrennung der beladenen überkritischen
Gasphase die in ihr enthaltenen Verbindungen durch Entspannung und/oder Temperaturerhöhung zurückgewonnen
werden. Each diesem bekannten Verfahren wurde gebrauchtes Getriebeöl mit Ithylen behandelt, wobei 90$ des
öls ausgetragen werden konnten. Über die Zusammensetzung des extrahierten Produkts liegen jedoch keine
Angaben vor.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Aufbereitung von Altöl zu schaffen, bei dem die zur
Aufbereitung benötigten Stoffe wiederverwendet werden können, das bei vergleichsweise niedrigen Temperaturen
durchführbar ist und das nur kleine Mengen einfach zu beseitigender Abfallprodukte liefert. Außerdem sollen
möglichst alle, im Altöl noch vorhandenen brauchbaren Verbindungen zurückgewonnen v/erden.
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Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe wird in
überraschender V/eise dadurch gelöst, daß das entwässerte Altöl mit einem im überkritischen Zustand befindlichen
inerten (Jas oder Gasgemisch bei einer Temperatur oberhalb T-g. (kritische Temperatur) und einem Druck von
p™ (kritischer Druck) bis 350 bar behandelt und daß aus
der abgetrennten überkritischen Gasphase das extrahierte Spindel- und ITeutralöl sowie die mit extrahiert en
Additive durch Druck- und/oder Temperaturerniedrigung oder durch Druckerniedrigung und Temperaturerhöhung abgeschieden
werden. Insbesondere im Hinblick auf die aus der DE-AS 1 4-93 190 bekannte Lehre war nicht zu erwarten,
daß die noch im Altöl vorhandenen Additive mitextrahiert werden und' daß soxtfohl die extrahierten Öle als auch die
mit'extrahierten Additive wiederverwendbar sind. Durch
den erfindungsgemäßen Einsatz eines im überkritischen . Zustand befindlichen gasförmigen Extraktionsmittels erfolgt
eine weitgehend quantitative Abtrennung der ölfremden Inhaltsstoffe, die z. B. durch Verbrennung auf einfächern
Wege beseitigt werden können. Außerdem ist es vorteilhaft, daß das Extraktionsmittel wiederverwendet und
das erfindungsgemäße Verfahren auch kontinuierlich durchgeführt werden kann. Das Verfahren kann den jeweiligen
Gegebenheiten auch dadurch angepaßt werden, daß eine Führung des Extraktionsmittels und des Altöls im Gleich-,
Gegen- oder Kreuzstrom möglich ist, wobei die teilweise Rückführung des aus dem Extraktionsmittel abgeschiedenen
Raffinats erfolgen kann. Beim erfindungsgemäßen Verfahren
v/erden im Vergleich zu den Destillationsprozessen, die bei den bekannten Altölaufbereitungsverfalisn zur Anwendung
kommen, niedrige Temperaturen benötigt, wodurch Crack- und Polymerisationsreaktionen der im Öl vorhandenen
Verbindungen weitgehend vermieden werden. Die Entwässerung des Altöls erfolgt in bekannter Weise durch
Ü30Ö22/04ÖÖ
Destillation, wobei auch ein Teil der niedrig siedenden Öle abgetrennt wird.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß als inertes Gas Kohlendioxid, Propan oder Athen und
als Gasgemisch Äthan/Äthen oder Propan/Propen verwendet wird. Diese Extraktionsmittel haben sich bei der erfindungsgemäßen
Altölaufbereitung als besonders vorteilhaft erwiesen. Ferner ist es zweckmäßig, daß dem Gas oder
Gasgemisch ein Schleppmittel zugesetzt wird. Das Schleppmittel hat die Aufgabe, die Aufnahmefähigkeit und Selektivität
des Extraktionsmittels im Hinblick auf bestimmte Verbindungen zu verbessern. Insbesondere bei der kontinuierlichen
Verfahrensführung hat es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn das extrahierte Spindel- und ETeutralöl
sowie die mitextrahierten Additive in mehreren !Fraktionen abgeschieden werden.
Der Gegenstand der Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert.
Das aufzubereitende Altöl wird am Ort seiner Entstehung gesammelt und an die Aufbereitungsanlage abgegeben. Es
gelangt mit einer durchschnittlichen Zusammensetzung von 70 Gew.-$ Spindel- und Neutralöl, 5 Gew.-5^ niedriger und
höher siedender Öle, 10 Gew.-$ Additiven und Oxidationsprodukten, 10 Gew.-$ Wasser sowie 5 Gew.-φ schwer bzw.
nicht flüchtigen Kohlenwasserstoffen in den erfindungsgemäßen
Aufbereitungsprozeß, wo es zunächst in bekannter Weise durch eine Destillation entwässert wird. Bei der
destillativen Entwässerung wird der größte Teil der niedrig siedenden Öle mit abgetrennt. Das entwässerte
Altöl wird in einen Autoklaven gefördert, wo es mit einem unter überkritischen Bedingungen von Druck und Tempe-
6 -
030022/0406
ratur stehenden Gas vermischt wird. Beim Durchströmen
des Altöls belädt sich das Gas entsprechend dem Merinodynamischen Zustand mit dem größten Teil des Spindel-
und Neutralöls sowie mit den Additiven. Die Oxidationsprodukte, die schwer bzw. nicht flüchtigen„Kohlenwasserstoffe
und die Feststoffe bleiben nahezu quantitativ im Autoklaven zurück. Die beladene Gasphase wird oberhalb
des Autoklaven abgezogen und anschließend durch ein Drosselventil entspannt. Infolge der Druckerniedrigung
und Abkühlung verliert das Gas, entsprechend dem neuen thermodynamischen Zustand, seine Aufnahmefähigkeit
für die gelösten organischen Stoffe teilweise oder
ganz. Deshalb werden die extrahierten Stoffe teilweise oder vollständig abgeschieden und können am Boden eines
Abscheiders abgezogen werden. Das entspannte, gasförmige Extraktionsmittel verläßt den Abscheider und wird
nach seiner Kondensation einer Extraktionsmittelumwälzpumpe mit nachgeschaltetem Wärmetauscher zur erneuten
Erzeugung eines überkritischen Gases zugeführt. Dem Autoklaven wird der Extraktionsrückstand entnommen, welcher
in einem Abscheider entspannt wird. Auch das aus dem Extraktionsrückstand zurückgewonnene Gas wird in
die Extraktion zurückgeführt.
Ein Massenstrom entwässertes Altöl von 1,044 kg/h wurde
mit einem Massenstrom Propan von 6,782 kg/h bei einem
Druck ρ von 76 bar und einer Temperatur T von 130°C behandelt. Dabei wurden 80 % des Altöls extrahiert. Das
extrahierte öl, welches die mitextrahierten Additive enthielt, wurde bei einem Druck ρ von 10 bar und einer Tera-
peratur T von 66,7 C aus dem Propan abgeschieden. Das
Propan hat eine kritische Temperatur T von 96,7 C und einen kritischen Druck Px. von 42,6 bar.
Ein Massenstrom des entwässerten Altöls von 0,828 kg/h wurde mit einem Massenstrom Kohlendioxid von 12,799 kg/h
bei einem Druck ρ von 320 bar und einer Temperatur T von 90°C behandelt. 52,8% des Altöls wurden als Zweitraffinat
gewonnen. Das Zweitraffinat enthielt die im Altöl vorhandenen Additive. Aus dem Extraktionsmittel
wurde das Zweitraffinat bei einem Druck ρ von 56 bar und einer Temperatur T von 70 C abgeschieden. Das Kohlendioxid
hat eine kritische Temperatur T von 31°C
und einen kritischen Druck p„ von 73,9 bar.
Js.
Ein Massenstrom des entwässerten Altöls von 0,744 kg/h wurde mit einem Massenstrom Athen von 4,046 kg/h bei
einer Temperatur T von 60 C und einem Druck ρ von 250 bar extrahiert, wobei 61,7 % des Altöls als Zweitraffinat
gewonnen werden konnten. Das Zweitraffinat enthielt die im Altöl noch vorhandenen Additive. Die
extrahierten Substanzen wurden aus dem Athen bei einer Temperatur T von 64,5 C und einem Druck ρ von
48 bar abgeschieden. Das Athen hat eine kritische
Temperatur T
κ
κ
von 51,2 bar.
Temperatur T von 1O°C und einen kritischen Druck pT
i\ j
03002 2/0 40 8
Claims (4)
- AnspruchesVerfahren zur Aufbereitung von Altöl, das aus etwa 70 Gew.-$ Spindel- und Neutralöl, 5 Gew.-$ niedriger und höher siedenden Ölen, 10 Gew.-^ Additiven und Oxidationsprodukten, 10 Gew,-$ Wasser sowie 5 Gew. -4> schwer bzw. nicht flüchtigen Kohlenwasserstoffen "besteht und einen wechselnden Feststoffgehalt aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß das entwässerte Altöl mit einem im überkritischen Zustand befindlichen inerten Gas oder Gasgemisch bei einer Temperatur oberhalb T^ und einem Druck von pK bis 350 bar behandelt und daß aus der abgetrennten überkritischen Gasphase das extrahierte Spindel— und Heutralöl sowie die mitextrahierten Additive durch Druck- und/oder Temperaturerniedrigung oder durch Druckerniedrigung und Temperaturerhöhung abgeschieden werden.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als inertes Gas Kohlendioxid, Propan oder Athen und als Gasgemisch Äthan/lthen oder Propan/ Propen verwendet wird.
- 3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß dem Gas oder Gasgemisch ein Schleppmittel zugesetzt wird.
- 4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das extrahierte Spindel- und Neutmlöl und die raitextrahierten Additive in mehreren Fraktionen abgeschieden werden.— 1 —030022/04 0-e ORIGINAL INSPECTED
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