DE747484C - Verfahren zur Entfernung organischer Schwefelverbindungen aus Gasen - Google Patents

Verfahren zur Entfernung organischer Schwefelverbindungen aus Gasen

Info

Publication number
DE747484C
DE747484C DEI68846D DEI0068846D DE747484C DE 747484 C DE747484 C DE 747484C DE I68846 D DEI68846 D DE I68846D DE I0068846 D DEI0068846 D DE I0068846D DE 747484 C DE747484 C DE 747484C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
gas
gases
sulfur compounds
organic sulfur
removing organic
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DEI68846D
Other languages
English (en)
Inventor
Dr Walter Knobloch
Dr Georg Schiller
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
IG Farbenindustrie AG
Original Assignee
IG Farbenindustrie AG
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by IG Farbenindustrie AG filed Critical IG Farbenindustrie AG
Priority to DEI68846D priority Critical patent/DE747484C/de
Application granted granted Critical
Publication of DE747484C publication Critical patent/DE747484C/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C10PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
    • C10KPURIFYING OR MODIFYING THE CHEMICAL COMPOSITION OF COMBUSTIBLE GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE
    • C10K1/00Purifying combustible gases containing carbon monoxide
    • C10K1/08Purifying combustible gases containing carbon monoxide by washing with liquids; Reviving the used wash liquors
    • C10K1/16Purifying combustible gases containing carbon monoxide by washing with liquids; Reviving the used wash liquors with non-aqueous liquids
    • C10K1/165Purifying combustible gases containing carbon monoxide by washing with liquids; Reviving the used wash liquors with non-aqueous liquids at temperatures below zero degrees Celsius

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Combustion & Propulsion (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Oil, Petroleum & Natural Gas (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Catalysts (AREA)
  • Industrial Gases (AREA)
  • Production Of Liquid Hydrocarbon Mixture For Refining Petroleum (AREA)

Description

  • Verfahren zur Entfernung organischer Schwefelverbindungen aus Gasen Für viele katalytische Umsetzungen, beispielsweise für die Ammoniaksynthese oder die Herstellung von Kohlenwasserstoffen oder Alkoholen ausKohl,enoxyd-Wasserstoff-Gemischen oder die Spaltung von Köhlenwasserstoffen, wie Methan, mit Wasserdampf oder deren Herstellung durch. Reduktion von Kohlenoxyd, benötigt man Gase, die frei von Katalysatorgiften, insbesondere von Schwefelverbindungen und verharzenden Stoffen, wie Diolefinen o. dgl., sind. Es sind zahlreiche Verfahren bekannt, nach denen der Hauptteil der Verunreinigungen; z. B. Schwefelwasserstoff und leicht kondensierbare organische Bestandteile, entfernt werden können. Die so behandelten Gase enthalten aber meist noch schädliche Bestandteile, wie organische Sohwefe lverbindungenundverharzendeStoffe.
  • Zur Entfernung der organischen Schwefelverbindungen kann man die Gase in der Hitze über Metalloxyde leiten, die Schwefel binden oder die die katalytische Umwandlung der organischen Schwefelverbindungen in leicht entfernbaren Schwefelwasserstoff begünstigen. Bei manchen Gasen, z. B. Wassergas, arbeiten diese Verfahren befriedigend, bei anderen Gasen, z. B. Kokereigas und Krackgasen, läßt aber die Wirkung der Metalloxyde bald nach. In diesen Fällen hat man vorgeschlagen, die Gase von den für die Störung verantwortlichen verharzenden Beimengungen durch Behandlung mit aktiver Kohle oder Bleicherde vorher zu befreien. Jedoch erschöpfen sich diese Reinigungsmassen ziemlich bald, sie müssen daher häufig erneuert werden.
  • Es wurde nun gefunden, daß sich die Reinigung der Gase ohne derartige Schwierigkeiten durchführen läßt, wenn man das Gas vor der Entschwefelung, die nach den hierfür bekannten Verfahren erfolgen kann, bei tiefen Temperaturen, vorzugsweise Temperaturen ztvischen etwa - 2o° C und - 8o° C, mit solchen Flüssigkeiten wäscht. die die Harzbildner aufzunehmen vermögen. Solche Flüssigkeiten sind beispielsweise niedrigmolekulare Alkohole, insbesondere Methanol. Auch andere bei der Arbeitstemperatur nicht erstarrende Flüssigkeiten, wie Kohlenwasserstoffe oder wässerige Lösungen mehrwertiger _1lkoliole, sind geeignet. Man wählt zweckmäßig solche Flüssigkeiten, deren Dampfdruck unter den angewandten Bedingungen möglichst gering ist.
  • Im allgemeinen soll die Temperatur nicht so tief liegen, daß wesentliche Gasbestandteile, z. B. Kohlenwasserstoffe, wie Äthan oder Propan, kondensiert werden. Bei Kokereigas kann die Behandlung an die Stelle der sonst iiblichen Benzolwäsche treten; hierbei wird dann gleichzeitig das Benzol weitgehend oder vollständig abgeschieden.
  • DieWaschung derGase kann beispielsweise so durchgeführt werden, daß man das gegebenenfalls durchWärmeaustauschvorgekühlte Gas mit der vorgekühlten Waschflüssigkeit berieselt. Ein Teil der Waschflüssigkeit kann ständig oder zeitweise abgezogen und z. B. durch Destillation aufgefrischt und wied-Ir verwendet «-erden.
  • Die anschließende Entfernung der organischen Schwefelverbindungen erfolgt beispielsweise, wie bekannt, mittels oxy discher Reinigungsmassen, wie Eisenoxyd oder Zinkoxyd, in der Hitze, z. B. bei Temperaturen c011 ?oo bis -.oo° C. Dabei wird iin Falle der Anwendung von Zinkoxyd etwa ini Gas enthaltenes Acetylen hydriert, während diese Reaktion bei nicht durch Tiefkühlung vorgereinigten Gasen ausbleibt oder bald nachlädt.
  • Die nach dein vorliegenden Verfahren gereinigten Gase eignen sich für katalytische Umsetzungen mancherlei Art. Ihr Sciiwefelgehalt beträgt durchweg weniger als 2 nig `ebin. In dieser Weise gereinigtes Leuchtgas kann nach Verfahren restlos entgiftet werden, die zur Überführung des Kohlenoxyds in Methan ein sehr reines Gas erfordern; es ist frei von Acetylen und genügend rein für die katalytische Erzeugung von Benzin. Besonders gut geeignet ist ein so vorgereinigtes Gas für die katalytische Umsetzung mit Wasserdampf und Kohlendioxyd zu Kolilenoxyd-Wasserstoff-Gemischen.
  • Zur Vermeidung der Gefahren, die bei der Zerlegung technischer Gase, insbesondere Koksofengase, durch Tiefkühlung zufolge der Gegenwart geringer Mengen Stickoxyd auftreten können, soll man nach einem bekannten Vorschlag das Gas zunächst von leicht oxydierbaren Körpern, wie Schwefelwasserstoff, hochmolekularen Diolefinen und Olefinen usw., und alkalischen Bestandteilen, wie Ammoniak, Pvridin usw., befreien und sodann mit Chromatlösungen in innige Berührung bringen, um das Stickoxyd zu oxydieren. Die Entfernung der hochmolekularen, leicht oxydablen Körper kann entweder durch eine intensive Behandlung des Gases mit Waschöl oder Kühlen des komprimierten Gases bis auf etwa - -.5° C erfolgen. Die durch das vorliegende Verfahren gelöste Aufgabe ist von wesentlich anderer Art. Hier sollen die Schwierigkeiten beseitigt «-erden, die sich ergeben, wenn man Entschwefelungscerfahren, die beispielsweise bei Wassergas gut arbeiten, auf andere Gase, wie Kokereigas oder Irackgase, anwenden will. Im übrigen ist es hier auch nicht erforderlich, daß das Gas bei der Tiefkühlung in komprimiertem Zustand 'vorliegt; es genügt vielmehr, das Gas in unverdichtetem Zustand bei tiefen Teinperaturen mit den obenerwähnten Flüssigkeiten zu waschen, um die geschilderten Schwierigkeiten bei der Entschwefelung zti beseitigen.
  • Beispiel Ein Kokereigas, das je cbm etwa i .3o mg organisch gebundenen Schwefel und gröfere Mengen verharzende Stoffe enthält, wird auf - So' C abgekühlt und bei dieser Temperatur durch %fethatiol geleitet. Danach sind cerliarzende Stoffe, die man in an sich bekannter Weise durch Formaldehyd und Schwefelsäure nachweisen kann, -nur noch in Spuren vorhanden.
  • Das Gas wird dann auf 380 bis .10o° C erliitzt und über geformtes Zinkoxyd mit einer Strömungsgeschwindigkeit von 4.0o Rauintei-Ien Gas auf i Raumteil Zinkoxydmasse in- der Stunde geleitet. Nach dieser Behandlung ist der Schwefelgehalt des Gases auf a mg/cbni gesunken, und Acetylen ist nicht mehr nachweisbar.
  • Das Gas wird nun zusammen mit Wasserdampf über einen Nickelkatalysator bei 700 bis 750' C geleitet. Hierbei wird das Mej" zu than bis auf einen Restgehalt von i' Kohlenoxyd, Kohlendioxyd und Wasserstoff umgesetzt. Der Katalysator bleibt sehr lange wirksam, ohne daß während des Gebrauchs eine Steigerung der Arbeitstemperatur Dot-«-endig wäre, während das Gas sonst, ohne diese weitgehende Vorreinigung, für die Umsetzung Temperaturen von 80o bis iooo° C benötigt.
  • Statt Methanol kann man als Waschflüssigkeit auch Äthanol benutzen. Leitet man das gereinigte Gas ohne Wasserdampfzusatz bei 2_;o bis 300=C über einen Nickelkatalysator, so setzt sich das Kohlenoxyd finit dem Wasserstoff zu Methan um. Auch bei dieser Unisetzung behält der Nickelkatalysator sehr lange seine Wirksamkeit, während bei nicht nach dem vorliegenden Verfahren gereingten Gasen die Reaktion bald aussetzt.

Claims (1)

  1. PATRNTANSPRUCII: Verfahren zur Entfernung organischer Schwefelverbindungen aus Gasen, die gleichzeitig verharzende Stoffe enthalten. dadurch gekennzeichnet, daB man das Gas zunächst bei tiefen Temperaturen, vorzugsweise - 2o° bis. - 8o° C, mit solchen Flüssigkeiten, insbesondere niedrigmolekularen Alkoholen, wäscht, die die Harzbildner aufzunehmen vermögen, und es dann einer die organischen Schwefelverbindungen beseitigenden Behandlung unterwirft. Zur Abgrenzung des Anmeldungsgegenstandes vom Stand der Technik sind im Erteilungverfahren folgende Druckschriften in Betracht gezogen worden: deutsche Patentschrift ...... Nr. 520 793; Handbuch der Gasindustrie, 1939, Band III, S.2/299.
DEI68846D 1941-02-08 1941-02-08 Verfahren zur Entfernung organischer Schwefelverbindungen aus Gasen Expired DE747484C (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEI68846D DE747484C (de) 1941-02-08 1941-02-08 Verfahren zur Entfernung organischer Schwefelverbindungen aus Gasen

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEI68846D DE747484C (de) 1941-02-08 1941-02-08 Verfahren zur Entfernung organischer Schwefelverbindungen aus Gasen

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE747484C true DE747484C (de) 1944-10-02

Family

ID=7196931

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DEI68846D Expired DE747484C (de) 1941-02-08 1941-02-08 Verfahren zur Entfernung organischer Schwefelverbindungen aus Gasen

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE747484C (de)

Cited By (4)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE935144C (de) * 1949-09-16 1955-11-10 Linde Eismasch Ag Verfahren zur Reinigung von Gasen, insbesondere von solchen fuer Synthese- und Heizzwecke
DE971786C (de) * 1950-12-10 1959-03-26 Linde Eismasch Ag Verfahren zur Reinigung von Naturgasen
DE1103310B (de) * 1959-09-02 1961-03-30 Linde Eismasch Ag Verfahren und Einrichtung zum Entfernen und Gewinnen von Schwefelwasserstoff aus feuchten, an Schwefelwasserstoff reichen Kohlenwasserstoffgemischen
DE976850C (de) * 1951-09-14 1964-06-04 Linde Eismasch Ag Verfahren zum Entfernen von Bestandteilen aus Gasen

Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE520793C (de) * 1929-09-11 1931-03-14 Linde Eismasch Ag Entfernung von Stickoxyden aus Gasen

Patent Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE520793C (de) * 1929-09-11 1931-03-14 Linde Eismasch Ag Entfernung von Stickoxyden aus Gasen

Cited By (4)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE935144C (de) * 1949-09-16 1955-11-10 Linde Eismasch Ag Verfahren zur Reinigung von Gasen, insbesondere von solchen fuer Synthese- und Heizzwecke
DE971786C (de) * 1950-12-10 1959-03-26 Linde Eismasch Ag Verfahren zur Reinigung von Naturgasen
DE976850C (de) * 1951-09-14 1964-06-04 Linde Eismasch Ag Verfahren zum Entfernen von Bestandteilen aus Gasen
DE1103310B (de) * 1959-09-02 1961-03-30 Linde Eismasch Ag Verfahren und Einrichtung zum Entfernen und Gewinnen von Schwefelwasserstoff aus feuchten, an Schwefelwasserstoff reichen Kohlenwasserstoffgemischen

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE747484C (de) Verfahren zur Entfernung organischer Schwefelverbindungen aus Gasen
DE2431531A1 (de) Verfahren zur abtrennung von von sauren gasen im wesentlichen freiem ammoniak
DE570448C (de) Verfahren zur Reinigung von Gasen durch Waschen mit organischen Fluessigkeiten
DE629886C (de) Verfahren zur Herstellung von mit Wasserstoff voellig abgesaettigten Kohlenwasserstoffen
DE912383C (de) Verfahren zur Erhoehung der Klopffestigkeit von Benzinen
DE554177C (de) Verfahren zur Entschwefelung von Gasen mit hohem Schwefelwasserstoffgehalt
DE718130C (de) Verfahren zur Gewinnung von Schmieroelen durch Polymerisation von AEthylen oder dieses enthaltenden Gasgemischen
DE812909C (de) Verfahren zur Herstellung von Harnstoff
DE748798C (de) Verfahren zur Entfernung von Stickoxyden aus sauerstoffhaltigen, kohlenwasserstofffreien Gasen
DE840235C (de) Verfahren zur Feinstreinigung von Gasen
DE535848C (de) Verfahren zur Entschwefelung von Gasen oder Daempfen, insbesondere Kohlenwasserstoffen
DE665228C (de) Verfahren zum Entschwefeln von Kohlenwasserstoffen
DE584048C (de) Verfahren zur Reinigung von Kohlendestillationsgasen von Naphthalin
DE705275C (de) Verfahren zur Gewinnung von Phenolen aus Gasen und Fluessigkeiten
DE1047979B (de) Verfahren zur Entfernung von Stickoxyd aus Kokereigas oder aehnlichen Gasen
DE615510C (de) Verfahren zur Entschwefelung von Gasen mit hohem Schwefelwasserstoffgehalt
DE1494797C3 (de) Verfahren zum Entfernen von organischen Schwefelverbindungen aus Gasen
DE859788C (de) Verfahren zur Auswaschung von teerfreien Gasen
DE747973C (de) Verfahren zum Auswaschen von Benzol aus Gasen
DE969533C (de) Verfahren zur Reinigung von Synthesegas
DE606653C (de) Feinreinigung der fuer die Zerlegung mittels Tiefkuehlung bestimmten Koksofengase
DE594161C (de) Verfahren zur Reinigung der bei der Behandlung von Kohlenwasserstoffen im elektrischen Lichtbogen erhaltenen acetylenhaltigen Gase
DE933388C (de) Verfahren zur Umsetzung von Kohlenoxyd mit Wasserstoff
DE523503C (de) Verfahren zur Gewinnung von hochwertigen Kohlenwasserstoffen aus Kohlen- oder Crackgasen
DE894397C (de) Verfahren zur Gewinnung von Motorenbenzol aus Rohbenzol