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Verfahren zur Reinigung von Gasen, insbesondere von solchen für Synthese-
und Heizzwecke An die Reinigung von Gasen, die z. B. für Svnthesezwecl@e, wie Methanol-,
Ammoniak-, Kohlenwasserstoff-Synthese, sowie für Heizzwecke, z. B. rtls Stadtas,
für Gasbetrieb, Gasmaschinen u. dgl., ver@tendet -werden :ollen, «-erden je nach
der Zusammensetzung des Gases und nach seinem Ver-@i-endungszweck hinsichtlich der
Vollständigkeit cler- Entfernung von verunreinigenden Stoffen, insbesondere von
Schwefelverbindungen, Harzbildnern, Kohlendiozy-d, verschiedene Ansprüche ge-#;tellt.
Hinsichtlich des Reinheitsgrades sind diese Allsprüche besonders hoch, wenn das
gereinigte Gas zu chemischen Prozessen, beispielsweise zur synthetischen Bildung
von ILohlenwasserstoffen nach der Fi scher-Tropsch-Synt'hese od. dgl., verwendet
werden soll. Bei der letzteren darf das Reingas keine Harzbildner und nur einen
Restgehalt von o,r g Schwefelverbindungen je roo Nm3 zurückbehalten.
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Zu seiner Reinigung benötigte man bisher einen beträchtlichen Aufwand
an Arbeitsgängen und Einrichtungen, in der Regel eine Grobreinigung, in der mit
Raseneisenerz gearbeitet wird, eine Feinreinigung, in der bei erhöhter Temperatur
in Gegenwart
eines Katalysators organische Schwefelverbindungen
zerstört und entfernt werden, sowie schließlich eine Aktivkohleanlage, in welcher
die Harzbildner durch Adsorption herausgenommen werden. Soll aus den Gasen auch
Kohlendioxyd entfernt werden, beispielsweise um den Heizwert von Heizgasen zu steigern
oder um bei Sytheseprozessen die Gefahr der Kohlenstoffabscheidung auf dem Katalysator
zu vermindern und um die Konzentration des Synthesegases an aktiven Bestandteilen
zu erhöhen, so war bisher zusätzlich eine Druckwasserwäsche erforderlich, in der
das Kohlendioxyd durch Wasser unter Druck: ausgewaschen wurde. Derartige Anlagen
sind nicht nur kostspielig, sondern nehmen auch viel Platz in Anspruch und erfordern
viel Bedienungspersonal.
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Man hat schon höhersiedende Bestandteile aus Gasen durch Tiefkühlung
abgeschieden, beispielsweise Benzol aus Koksofengas. Hierbei ist es praktisch nicht
möglich, sehr niedrig siedende Verunreinigungen vollständig zu beseitigen. Aus diesem
Grund schien die Anwendung dieses Reinigungsprinzips auf die Entfernung von Schwefelverbindungen
bei hoher Anforderung an den Reinheitsgrad des Gases aussichtslos.
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Zur Abscheid.ung von syntheseschädlichen Verunreinigungen aus Synthesegasen
ist außerdem ein Verfahren bekannt, in welchem das zu reinigende Gas nach Abscheidung
von Kohlendioxyd und Schwefelwasserstoff verdichtet und tiefgekühlt wird, wobei
die aus dem Gas kondensierenden Kohlenwasserstoffe als Lösungsmittel für die zu
entfernenden Verunreinigungen wirken. Die Feinreinigung des so behandelten Gases
erfolgt an Adsorptionsmitteln.
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Da bekanntlich das Lösungsvermögen organischer flüssiger Stoffe für
viele Gase mit abnehmender Temperatur zunimmt, ist auch die Reinigung von Gasen
durch Waschen mit solchen Flüssigkeiten mehrfach versucht worden.
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Aus Gasen, die organische Schwefelverbindungen und Harzbildner enthalten,
sind die letzteren schon dadurch herausgenommen worden, daß man die Gase bei tiefen
Temperaturen, vorzugsweise bei -2o bis -8o° C, mit niedrigmolekularem Alkoholen
oder ähnlichen Flüssigkeiten gewaschen hat. Hierbei wurde mit den Harzbildnern gegebenenfalls
in den Gasen vorhandenes Benzol entfernt, während gasförmige Kohlenwasserstoffe,
wie Äthan und Propan, im Gas verbleiben. Anschließend an die Entfernung der Harzbildner
wurden die organischen Schwefelverbindungen mittels oxydischer Gasreinigungsmassen
in der Hitze, d. h. bei Temperaturen von etwa Zoo bis .foo° C abgeschieden.
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Es ist auch ein Verfahren beschrieben worden, um Propan und Propylen
aus Crackgasen, Erdgasen od. dgl. durch \Naschung mit niederen Halogenkohlenwasserstoffen
abzuscheiden.
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Kohlengase sind zwecks Abscheidung von Verunreinigungen, wie Schwefelverbindungen,
Benzol, Naphthalin, bereits bei normalem Druck mit auf o° oder eine tiefere Temperatur
gekühltem Alkohol oder einer anderen Flüssigkeit, welche einerseits bei solchen
Temperaturen ein Gefrieren der aus dem Gas ausgeschiedenen Feuchtigkeit hindert,
andererseits die Verunreinigungen löst, gewaschen worden, wobei unter Schwefelverbindungen
im Sinne dieses bekannten Verfahrens Schwefelverbindungen mit Ausnahme des Schwefelwasserstoffs
zu verstehen sind. Der Waschflüssigkeit können auch Stoffe zugesetzt werden, welche
mit ihr oder den auszuwaschenden Stoffen chemische Verbindungen eingehen.
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Nach einem anderen Verfahren werden Kokereigase, Crackgase u. dgl.
zwecks Abscheidung von sauren Gaskomponenten und Harzbildnern, insbesondere Acetylen
und seine Homologen, mit einer konzentrierten wäßrigen Lösung von Ammoniak oder
verflüssigtem Ammoniak und mit Aceton bei tiefen Temperaturen und unter Druck behandelt.
Die beiden Waschmittel werden dabei für sich nacheinander oder als Gemisch angewendet.
Das so behandelte Gas wird in einer Tieftemperatur-Gaszerlegung weiterbehandelt.
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Es wurde nun gefunden, daß man aus brennbaren Gasen, insbesondere
Gemischen von Kohlenoxyd und Wasserstoff, die für die verschiedensten Synthesezwecke
oder als Stadtgas, für Gasbetrieb, Gasmaschinen od. dgl. verwendet werden sollen,
Schwefelwasserstoff, organische Schwefelverbindungen und andere Bestandteile, wie
CO., oder, falls vorhanden, Harzbildner gleichzeitig bereits in einer
einzigen Anlage im Zuge desselben Wasch-und Tiefkühlverfahrens bei Temperaturen
unter o° dadurch entfernen kann, daß man diese Gase unter Druck, z. B. von über
2 Atm., zweckmäßig etwa 8 bis 2o Atm., z. B. bei Temperaturen unterhalb - 30° C,
mit einem oder mehreren organischen, vorwiegend polaren Waschmitteln, z. B. Methanol,
behandelt. Vorzugsweise arbeitet man bei Temperaturen in der Nähe des Siedepunktes
der am tiefsten siedenden, auszuwaschenden Komponenten, um mit einer möglichst geringen
Waschmittelmenge auszukommen.
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Durch die gleichzeitige Absorption von Kohlendioxyd od. d-1. wird
nämlich die Abtrennung der Schwefelverbindungen wesentlich begünstigt. Für die Abscheidung
der genannten Stoffe im Zuge desselben Wasch- und Tiefkühlverfahrens sind Temperaturen
unter - 30° C erforderlich, die man bekanntlich mit normalen Kühlmitteln nicht oder
nur schwierig erreichen kann. Vorzugsweise wird bei -.45 bis -j5° C gearbeitet.
Gleichzeitig stehen die Gase unter Druck.
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Bei der Wahl der Temperatur wird vorzugsweise auch darauf geachtet,
daß Verluste an Waschmittel durch Verdampfung in das gereinigte Gas hinein tragbar
gering sind und sich ein besonderer Schritt zur Wiedergewinnung des Waschmittels
aus den Gasen im allgemeinen erübrigt. Sollen z. B. aus einem Gas, das z. B. durch
Vergasung von Kohle gewonnen und in der üblichen Weise von kondensierbaren Bestandteilen
befreit «-orden ist und das unter 2o Atm. Druck steht, Kohlenoxysulfid und Schwefelwasserstoff
praktisch vollständig ausge-
',waschen mcr@len, so «-.='at man beispielsweise als |
@1"asehteml-@eratur den -Siedepunkt des Schwefel- |
'.@asserst,-,fies. d. h. etwa -6o= C. Die hierzu |
Mige iMchmitteimellge nimmt außer dem |
@cl_m-efel'.t @;sserst,_,` nicht nur das Kohlenotysulhd. |
Mesself @ie@aelmnla -d;- C ist, praktisch vollstän- |
,li#; aus dem Gas heraus, solilern auch noch etwa |
=; "-o des im Gas enthaltenen Kohlendioxyds. Soll |
Ic:tztei-es 11cia,ielsweise zwecks Erhöhung des Heiz- |
des 1rases u-citgehender entfernt «-erdelf. so |
lunn man durch Tempmamrmniedr:gailg oder Er- |
..I |
.###'I_lllg A1" IWi.n:11Tllttell?:eilge?1 dies erreichen. |
-Man kann als,=, in eineng Arl,eitsgang die genannten |
@chm-efclverl,indungen und 2@ oder mehr Prozent |
der v@_,rhandencn Kohlensäure aus dem Gas ent- |
ierileli. `,1-ill in:in von Sch<<:i=felverbindungen freies |
;1,-rlllendh1.:d genlnnem so kann Iran auch die |
giuntC A!ellge dis Kohlendioxyds in einem nach- |
.. schaltetell J@leltellpel-@ltlll"-.was@llel- für sich ans- |
waschen. |
_11@@ler@rseit ist es auch möglich und bezüglich |
ier erforderlichen Waschinittelmenge besonders |
@@1?"t@i111aft, die Hauptmengr des Kohlendioxyds i11 |
;on:geschelteten Tieftempera turwaschstufen heraus- |
, |
s;a:zlnrer. l4:erv;e= verfährt man. w"rzt?gsweise so. |
,Ial.; man Blas Naschmittel. das au: dem die |
.chweielwerltindun.gen restlos entfernenden Tief- |
kommt. zunächst nicht völlig |
regeneriert. sondern nur entspannt. gegdlenenfalls |
Llütel" @ieilil,ei'<`alli"erhühullg, und mit dein dureh
das |
Freisetzen am Kohlensäure hierfür aufnahme- |
l;at: g.'lnachten @@ aSCI71Cte1 I11 die vorgeschaltete |
Machstufe eintritt. Entspannung und -Neubeladung |
(ges «"a:clflnittcl: köilneil mehrfach wiederholt |
werden. |
=11s \Vaschmittel zur Entfernung von Schw-efel- |
-:e1-1,111@?1?il@gel?, IIarzblldnern und Kohlensaure kom- |
:71@13 _ltl@@_ge. !,1"gausehe `t.Iit vorm-Iegcnd p'Jlarcil |
t `harai;ters iii Betracht, deren Gefrierpunkt unter- |
halt, der Waschtemperatur liegt. insbesondere |
si>lclle. die m-asser<ttififahmefähig sind. z. B. sauer- |
>P.ghaldge organische @'@ rllindungen, wie niedere |
Ester. het-,ne. Säuren oder stich |
=t-,i=il:aitigt= @-erl@indungen. ;'sie Amine. Pyridin- |
l,<.=#_i u. dyl. laie g;=nannten Stoffe können einzeln |
-leg- in geeigneten Gemischen, beispielsweise auch |
@=,1,_'hen v,-111 sauertoffhaltigen 11113 stickstoghaltigen |
@-#2rbindungen- als @@ ascl)!7iissigl@eit angewendet |
werden. -Man kann dem organischen Waschmittel |
nach 1@=Iaer hinzusetzen, um seine Wirkung zu |
',rl:ohe'l. UI,e1-,Iles Ulmen 'lern ',@ascliIllittel bzw. |
Wasser ,lesen lrlKsl nlit ;1asser auch Salz.:. wie korn- |
IlellAidend,, Metallsalze, z.11 einwertige hupfef"- |
-.:ilze, zugesetzt werden, ',welche die Löslichkeit |
-[Her oder- eines bestimmter auszuwaschenden Be- |
,:alatelli:# =:'gf"Ofe1-I?. Di#_s ist beispielsweise voll |
:ran die Entfeninng von Eohlenox_yd |
' ,_: Lh.'-1nen. J. B. ÄthylF'ie beabsichtigt. |
Zur I-Ierausnahme von Statten urpolaren Charak- |
tms, beispielsweise voll Methan. sind polare Wascll- |
lüissigkeitcii weniger geeignet, in dieseln Fall zieht |
rum nichtpolare Waschflüssigkeiten, beispielsweise |
'v,ler Lutan. vor. |
Die Regenerierung des Waschmittels erfolgt vorzugsweise durch Destillation und Rektifikation,
wobei die einzelnen Verfahrensschritte wärmewirtschaft-]ich itzw. kältewirtschaftlich
ausgenutzt werden.
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Liegt der Siedepunkt des Waschmittels zwischen den Siedepunkten der
Verunreinigungen, dann können die leichtersiedenden gelösten Stoffe abdestilliert
«"erden, die Trennung des Waschmittels von den Verunreinigungen mit höherem Siedepunkt
erfordert jedoch ein Lberdestillieren des Waschmittels selbst. Wenn einstufig im
Tiefternperaturm-ascher gereinigt wird und man die Regeilerieruirg des Waschmittels
durch :AbdestiIlieren der leichtersiedenden Verunreinigungen vornimmt, so reichern
sich die schwe.rersiedenden Verunreinigungen im Waschmittel an. Der Anreicherung
ist indessen dadurch eine Grenze gesetzt, daß der Dampfdruck der im Waschmittel
zurückbleibenden Verunreinigungen so klein bleiben soll, daß das gereinigte Gas
noch ausreichend von den Verunreinigungen befreit werden kann. Ein genügend niedriger
Dampfdruck der Verunreinigungen im Waschmittel läßt sich nun z. B. dadurch erreichen,
daß ein Teilstroh der Waschflüssigkeit abgezweigt wird und daß aus diesem Teilstrom
beispielsweise durch Destillation die höhersiedenden Verbindungen altgetrennt werden.
Danach kann der Teilstrom in den Waschkreislauf zurückgeführt werden.
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blit besonderem Vorteil kann man auch die höhersiedenden Verunreinigungen
durch eine Vorwäsche elftfernen. Diese Vorwäsche kann gegebenenfalls auch bei Temperaturen
über - 30= C angewendet werden, z. B. mährend der Abkühlung des Gase:. Tritt z.
L. das Gas in den Tiefternperaturwäscher mit - -15" C ein, so geschieht die Vorwäsche
während der Kühlung des Gases von seiner Anfangstemperatur auf die Arbeitstemperatur
des Tieftemperaturwaschers von -.13 ' C.
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Wegen des niedrigen Dampfdruckes der höhersiedenden Gasbestand teile,
z. B. Tiophen. Butyl-Merkaptan. Diäthylsulfid, Äthylsulfid u. dgl., braucht bei
dieser Vorwäsche nur eine verhähnismäßig sehr geringe Waschmittelmenge angewendet
zu werden. Deshalb ist das Abdestillieren dieser Waschmittelmenge von den aufgenommenen
höhersiedenden Verunreinigungen weniger umfangreich und weniger kostspielig.
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Für die Vorwäsche kann auch ein anderes Waschmittel als für die Tieftemperaturwäsche
benutzt werden.
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Das Arbeiten unter Druck bietet für die Regenerierung der Waschflüssigkeit
den Vorteil, daß man zunächst durch einfache Entspannung einen Teil der absorbierten
Stoffe vom Waschmittel abtrennt und die hierzu nötige Verdampfungswärme dem zu reinigenden
Gas an geeigneter Stelle entzieht. Sind beispielsweise verhältnismäßig große Kohlendioxydinengen
zu entfernen, so kann das im Tieftemperaturwascher vom Waschmittel aufgenommene
Kohlendioxyd durch Entspannung größtenteils wieder freigesetzt werden und durch
die hierzu nötige Verdampfungswärme zur Kälteerzeugung beitragen.
Die
zusätzlich zur Aufrechterhaltung des Reinigungsprozesses erforderliche Kälte wird
durch ein-oder mehrstufige Kältemaschinen erzeugt. Vorzugsweise benutzt man dabei
Absorptionskältetnaschinen. Diese bieten besondere wirtschaftliche Vorteile bei
der Reinigung von Gasen für die Fischer-Tropsch-Synthese, weil man dann die aus
dem Syntheseprozeß frei werdende Reaktionswärme für die Kälteerzeugung nutzbar machen
kann. Die Absorptionskältemaschinen können bei mehrstufiger Ausführung in der ersten
Kältestufe in bekannter Weise mit Ammoniakwasser betrieben werden. Bei tieferer
Temperatur werden zweckmäßig die Absorptionskältemaschinen mit wasserfreien Gemischen
betrieben, beispielsweise mitAmmoniakllethanol oder Ammoniak-Aceton oder mit Propan-Heptan.
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Die Erfindung sei an Hand einiger Beispiele näher erläutert.
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Schematische Darstellungen dieser Verfahrensbeispiele sind in den
Zeichnungen wiedergegeben. In Fig. i ist eine Ausführungsform der Erfindung dargestellt,
wie sie beispielsweise für die Reinigung von Gasen verwendet werden kann, welche
durch Vergasung von Kohle oder Koks mittels Sauerstoffes und Wasserdampfes unter
Druck erzeugt wurden und zur Kohlenwasserstoffsynthese nach Fischer-Tropsch verwendet
werden sollen. Beispielsweise steht das Rohgas unter 2o Atm. Druck und hat folgende
Zusammensetzung
Volumprozent |
C02 ..................... = 31 |
H. S und organische Schwefel- |
verbindungen ............ = 0,5 |
C H4 ..................... = 8 |
C2H6 .................... = 2 |
Cn Hm . . . . . . . . . . . . . . . . . . . = 0,5 .a |
CO ...................... = i5 |
H2 ....................... = 41 |
N2 ....................... = 2 |
Durch die erfindungsgemäße Behandlung werden die Schwefelverbindungen, die Kohlensäure,
die höheren Kohlenwasserstoffe, insbesondere die Harzbildner, und ein geringer Teil
des Methans entfernt, so daß das Volumen des Reingases etwa zwei Drittel des Volumens
des Rohgases ist.
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In dem Tieftemperaturwaschturm i erfolgt die Auswaschung der niedrigsiedenden
Verunreinigungen und der Kohlensäure. Das auf etwa -45° C abgekühlte Rohgas tritt
bei 2 unten in den Waschturm ein, wird durch die Kältemaschine 3 und durch das Kühlsystem
4 auf etwa -65° C abgekühlt und verläßt mit dieser Temperatur als Reingas den Wäscher
bei 5. Das frische Waschmittel, beispielsweise Methanol, tritt mit etwa - 65° C
bei 6 in den Tieftemperaturwascher ein, nimmt die auszuwaschenden Bestandteile auf
und verläßt den Waschturm unten bei 7. Durch die Drosselventile 8 und 9 wird es
sodann auf Atmosphärendruck entspannt. Hierdurch tritt Wiederverdampfung des größten
Teiles der aufgenommenen Kohlendioxydmenge ein. Die hierzu notwendige Wärmemenge
wird dem Kühlsystem 4, durch das der größte Teil des entspannten Waschmittels geschickt
wird, bzw. dem der Abkühlung des Reinmethanols dienenden Kühler io entzogen. Die
Entspannung der Kohlensäure verbraucht also den größten Teil der Wärme, die bei
der Absorption des Kohlendioxyds frei wird. Die Hauptkälteerzeugung erfolgt somit
im Kreislaufprozeß. Lediglich die zusätzlich erforderliche Kältemenge, z. B. für
die Kühlung der Gase, die Nachkühlung der Waschflüssigkeit, wird aus fremder Quelle,
beispielsweise durch Kältemaschine 3, geliefert. Man kann auch die Entspannungskälte
lediglich in dem Kühlsystem 4 ausnutzen und die verhältnismäßig kleine Kältemenge
für den Kühler io zusätzlich erzeugen. Der Tieftemperaturwaschturm kann entweder
mit der Waschflüssigkeit gefüllt gehalten werden, wobei das Gas durch diese hindurchperlt,
oder er kann auch mit dem Gas angefüllt sein, zu welchem das Waschmittel im Gegenstrom
herabrieselt. Die getroffene Anordnung hat eine ausgezeichnete Wärmeübertragung
zur Folge, weil auf beiden Seiten des Kühlsystems durch die Kondensation bzw. Verdampfung
eine hohe Wärmeübergangszahl erreicht wird und weil auf der Außenseite das Gas in
direktem Kontakt mit der die entgegenströmende Kälte übertragenden Flüssigkeit steht.
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Die Regenerierung des Waschmittels erfolgt derart, daß in dem Abscheider
i i die durch die Entspannung frei gewordenen Gase von dem . kalten Waschmittel,
welches von dem Kühlsystem .4 bzw. io kommt, abgeschieden werden. Das abgeschiedene
Gas, in der Hauptsache Kohlendioxyd, verläßt den Abscheider bei 12 und wird durch
die Leitung 13 abgeführt. Das Waschmittel verläßt den Abscheider bei 14 und durchströmt
den Wärmeaustauscher 15 im Gegenstrom zu dem abzukühlenden regenerierten Waschmittel.
Es tritt mit beispielsweise - 6o° C in den Wärmeaustauscher
15 ein und verläßt
ihn bei 17 mit etwa -40° C. Bei dieser Erwärmung des Waschmittels verdampft CO."
das im Waschmittel noch absorbiert ist. Hierdurch entsteht zusätzliche Kälte. Das
regenerierte Waschmittel tritt bei 18 mit etwa - 7° C in den Wärmeaustauscher ein
und bei ig mit etwa-53° C wieder aus. Durch die Nachkühlung im Kühlsystem io wird
es dann weiter auf -65° C gekühlt und gelangt bei 6 auf den Waschturm. Das zu regenerierende
Waschmittel wird zusammen mit den bei der Erwärmung im Wärmeaustauscher 15 frei
gewordenen Gasen bei 2o auf den Wärmeaustauscher 21 gegeben, in dem es von -40°
C auf etwa -io° C weitererwärmt wird und den es bei 22 verläßt. Die hierbei frei
werdenden Gase steigen in dem senkrecht angeordneten Wärmeaustauscher 21 empor und
verlassen diesen zusammen mit den bei 20 eingetretenen Gasen mit einer Temperatur
von etwa - 4o° C bei 23. Dadurch, daß die Gase aus dem Wärmeaustauscher 2i an der
Stelle kältester Temperatur abströmen, werden Waschmittelverluste vermieden. Das
etwa io° C warme, zu regenerierende Waschmittel strömt über den beheizten Vor-
ll?4 1)C1 21l In die t',ektifzlei-kL)I(Jlllle
23. Ein |
"Feil des Waschmittels Wird aus dein untersten Teil |
flu-r Ruktifzierkolonne 25 in die beheizte Destillier- |
lil:t;t =7 "efülirt, deren Dämpfe in die Rel:tih7ier- |
l;f)lciniie 25 eingeleitet werd.-n. Von den leichter- |
Bestandteilen befreit, verläßt das Wasch- |
illitttl die 1Zel;tilizierlzolonrie 25 bei 26 mit etwa |
-- 65- C. Das auf diese Weie regenerierte Wasch- |
wird daini mittels der Pumpe?9 in den |
«ürmiaustau;cher 21 bei 30 eingeführt und kühlt |
;:c77 @lal'ia auf ttiva-7' C ab. Es verläßt ihn bei |
,;i und strömt in der bereits beschriebenen Weise |
durch die Wärmeaustauscher 15 und 1o zurück in |
>>en Tieftemperaturwascher 1. Die in der Rekti- |
fizierl;f lohnt 23 frei wei-dtnden, leichtsiedenden |
_\titeile i-trlassen diese bei 32 in dainpfförinigein |
Zu;tand uild werden in den: h@-@ndeii;ator 33 teil- |
«'ei;i- vcr llüssit. Iil dein Al"elieider 34 «'erden die |
verflü;;igttn Anteile gesammelt und von den un- |
l;oli@le_i:ierten 1 rasen getrennt. Letztere strömen |
1Itil'ch @1it 1_tittillg 35 in den \achkondensatür 36, |
dur durch die llei 23 aus denn WärmeauStaitSCher 21 |
an;trtt@mlen kalten Gase tiefgekühlt wird. Das |
1@est@@@is wird durch die Leitung 37 abgeführt. Die |
An Abscheillvi' 3q gesammelte Flüssigkeit wird teil- |
als Rüclcflttl:@ durch die Leitung 38 auf die |
Itthtüizierkol@-@nne 25 zurückgegeben, zum anderen |
Ttii durch die Leiturg 39 als Destillat ent- |
11 1- ,1l1 llie ll. |
Die deal Tiefteinljerattinv@i;clier i bei 3 verlassen- |
(Icii kalten gerviiiigten Gase werden zur Kühlung |
<1vs 1@@_@hga;ts Lenutzt. Dieses kann in bekannter |
Weise durch eilfeil Gegenstromgaskühler erfolgen. |
Ltsonders voi-tvilliaft ist es, finit dieser Vorkühlung |
eine @'oriväsche zur Entfernung der liöliersic(1en- |
@hn @"erunreini@ungen zu verbinden. Eine diesem |
I«'ech dienende Ausführengsforin ist auf der |
linken Seite der Fig. i dargestellt. |
Da: durch die Leitung .4o ankommende Rohgas |
tl-iti l)vi -i in 1e11 Waschturm 42 ein, in Welchem |
es mit einer kleinen --Menge Wasser im Gegenstrom |
l,tliaiidelt wird. um Wasserlösliche Bestandteile. Wie |
Ci'anivasscrstoff und Ammoniak, zu entfernen. Das |
V-as;tr wil'fl mittels der Pumpe .13 durch die Lei- |
tnil;.1d auf clvii Kopf des Waschturmes .12 aufge- |
`tbell 1171d i"el'l@tl.it diesen all=en durch die Leitung |
:. Das hohl-as verläßt den Waschturm .f2 bei .46 |
Lind tritt llei rt7 in den als @-orwäscher Wirkenden |
1siili?ci' 4ein. I11 diesem wird es durch die Kühl- |
;vsttmt jc, und ;o auf etwa -d3= C abgekühlt. |
77a; Kühlsv;tein 49 wird von hei 3 aus dein |
'I"itFtemperaturiva;chturm 1 austretendem kaltem |
I@ciuas durchströmt. Das Kühlsystem 5o wird |
i ,)1i 17e111 aus denn Ahscheider i i kommenden kalten |
I_ntsi:aill.@tn`;@;as durchflosse_i. Im Kühler q8 wird |
da, Ruhga"> in_t einer Wascliflu;sigkelt in Bertth- |
_-t:ng@'@rac@it, die die liöliersiede=_:d@n Komponen- |
teil. ;_@we:t s:e ii:clit rin Waschturin 12 bereits her- |
an;,@@'rnojninen wurden, auswäscht. Die Menge des |
liiul'fiir lleiiutzteii Waschmittels ist klein, verglichen |
mit dur im Tieftemperaturwascher i umlaufenden |
@@"aschntitttlmenge. Das Waschmittel tritt bei 5i |
finit einer Teinherattir von etwa -3o-- C in den |
Kühler i8 ein und verlä ßt ihn hei 32. Es wird sc)-dann zwecks Regenerierung im
Wärmeaustauscher 53 von etwa - 4o° C auf etwa -I- 20° C erwärmt und tritt mit dieser
Temperatur nach Entspannung im Ventil 54 in den beheizten Vorwärmer 55 ein. Voll
diesem gelangt es durch die Leitung- 56 in die Destillierkolonne 57. Diese wird
durch Dämpfe beheizt, die ihr aus der Destillierblase 55 zugeführt «-erden. In diese
wird ein Teil der Flüssigkeit aus dem Sumpf der Destillierkolonne 57 zwecks Verdampfung
eingeführt. In der Destillierkolonne 57 wird das Waschmittel überdestilliert und
nach -\'erflüssigung im Kondensator
39 teilweise als Rückfluß durch die Leitung
6o der Kolonne 57 wieder zugeführt und zum anderen Teil über die Pumpe 61 und den
Wärmeaustattscher 53 und die Leitung 62 :In Kreislauf «-feder llei 5i dein Kühler
.f8 aufg-g'eben. Im Sumpf ei,--r Destillierkolonne 57 sammUln sich die Verunreinigungen
an, deren Siedepunkt höher liegt als der des Waschmittel:. Sie «'erden durch Leitung
63 abgezogen.
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Falls Stoffe im zti reinigenden Gas vorhanden sind und im Gegenstromkühler
.1S in das Waschmittel gelangen, welche den gleichen Siedepunkt wie das Waschmittel
haben oder welche in der Kolonne 57 azeotrop überdestillieren. so können weitere
an sich bekannte Verfahrensschritte angewendet werden, um die betreffenden Stoffe
vorn M'aschmittel abzuscheiden. Ist beispielsweise Heran, dessen Siedepunkt dem
des -'#Ietliatiols sehr nahe liegt, im zu reinigenden Gas enthalten, so wird es
im Gegenstromkühler ..1.8 aus dem Gas aufgenommen. Es geht nun in der Kolonne 57,
da es mit der im Gegenstromkühler gleichfalls aufgenommenen Feuchtigkeit als azeotropes
Gemisch niedriger siedet als das Waschmittel. wieder mit diesem über.
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Seine Abtrennung aus dein Methanol kann beispielsweise durch weitere
Zugabe von Wasser durch Schichtenbildung herbeigeführt werden.
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Sind beispielsweise durch Bedienungsfe'lrler höhersiedende Verunreinigungen
in den Tieftemperaturwascher i und damit in dessen Waschmittelkreislauf gelangt,
so kann man, falls in beiden Waschmittelkreisläufen dasselbe Waschmittel verwendet
wird, einen Teilstrom des für die Tieftemperaturwaschung benutzten Waschmittels
abzweigen, beispielsweise durch die Leitung 6d., und diesen Teilstrom mit dem aus
dein Entspannungsventil 3.1
kommenden Waschmittel des Vorwaschkreislaufes
vereinigen und über den Vorwärmer 55 und die Leitung 56 in die Kolonne 57 einführen.
Eine äquivalente Menge Waschmittel wird dann nach Austritt aus der Pumpe 61 durch
die Leitung 65 bei 66 in den Hauptkreislauf zurückgeführt.
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Für die Reinigung des eingangs beschriebenen Gases bei 2o Atin. Druck
benötigt man beispielsweise etwa 5oo kg Methanol je iooo \1n3 Renngas im Tieftemperaturwäscher
i und etwa i kg lletlianol je iooo \'m3 für die Vorwäsclie im Gegenstromkühler :I8.
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i NZ ,achdem das erwähnte. durch Druckvergasung el erzeugte Gas in
der Anlage nach Abb. i behandelt War, hatte es folgende Zusammensetzung
Volumprozent |
C02 ................... I |
C H4 ... .. .............. 1i |
C2 H6 .................. 0,i |
C O .................... 23 |
H., ..................... 62 |
N2 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3 |
Cn Hm ................. - |
H., S und organische |
Schwefelverbindungen 0,08 g/100 Nm3 |
Aus iooo Nm3 Rohgas wurden
670 Nm3 Beingas gewonnen. Die Gasströme, die aus
der Leitung 13 und aus der Kühlerschlange des Kühlers 36 austreten, bestehen im
wesentlichen aus
CO" und enthalten außerdem C H4, C2 H6 und H2 S. Das Restgas,
welches beim Erwärmen in der Destillierkolonne 25 frei wird und den Tiefkühler 36
durch die Leitung 37 verläßt, besteht aus leichtsiedenden Kohlenwasserstoffen, H.S
und C02. Das flüssige Destillat, welches dem Abscheider 34 durch die Leitung 39
entnommen wird, enthält leichtersiedende organische Schwefelverbindungen, wie C
0S,
CH . SH, C S2 u. dgl. sowie verflüssigbare Kohlenwasserstoffe. Durch
die Leitung 63 werden die höhersiedenden Schwefelverbind;ungen., wie Tiophen, sowie
Benzinkohlenwasserstoffe und Wasser aus der Anlage abgeführt, die im Kühler .1 .8
bei der Abkühlung des Gases vom Waschmittel praktisch restlos aus dem Gas herausgenommen
und in der Kolonne 57 vom Waschmittel abgetrennt wurden.
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Die Ergebnisse, die mit diesem und ähnlichen Gasen in den Anlagen
nach Fig. 2, 3 und .I erzielt wurden, waren analog.
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In den Fig. 2 und 3 sind weitere Ausführungsbeispiele dargestellt,
die sich von dem in Fig. i gegebenen Beispiel durch die Art der Wärmeführung und
Wärmeausnutzung unterscheiden. In Fig.2 ist i der Tieftemperaturwaschturm mit den
Kühlsystemen 3 und .I. 1o ist ein Vorkühler für das gereinigte Waschmittel, i i
ist ein Abscheider zur Abtrennung des Entspannungsgases. 15 und 21 sind Wärmeaustauscher
für den großen Waschmittelkreislauf, 25 ist die Destillierkolonne, in der die leichtsiedenden
Verbindungen aus dem Waschmittel abdestilliert werden, 42 ist ein Wasserwäscher,
68 ein als Vorwäscher wirkender Kühlturm, 57 die Destilliereinrichtung, in der das
im Vorwaschkreislauf verwendete Waschmittel regeneriert wird. Bei der in Fig. 2
dargestellten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens tritt das Rohgas
gleichfalls durch die Leitung .Io bei ,41 in den Wasserwascher .a.2 ein und verläßt
diesen bei .I6, um unten bei 67 dem Kühlturm 68 zugeführt zu werden. Dieser wird
durch eine bei 69 eintretende Kühlflüssigkeit berieselt, die gleichzeitig als Waschmittel
für die Vorwäsche dient. Auf diese Weise wird die Kühlung des Gases besonders intensiv
gestaltet, und es werden große Wärmeübertragungsflächen vermieden, welche für die
Wärmeübertragung von Gas an Gas nötig wären. Weitere Waschflüssigkeit tritt am Kopf
des Kühlturmes 68 bei 7o ein, fließt im Gegenstrom zum Gas im Kühler 68 herab und
vermischt sich mit der bei 69 eingeführten Kühlflüssigkeit. Beide zusammen verlassen
bei 71 den Kühlturm, nachdem sie sich ungefähr auf die Temperatur des eintretenden
Rohgases erwärmt haben, und gehen durch die Leitung 71 in den Wärmeaustauscher 74.
Durch die Leitung 72 wird ein Teilstrom abgezweigt und zu der Destillierkolonne
57 geführt, in der, wie bei Fig. i beschrieben wurde, die Waschflüssigkeit von den
höhersiedenden Verbindungen, abdestilliert und somit gereinigt wird. Die gereinigte
Waschflüssigkeit wird nun teilweise nach Kühlung wieder bei 7o auf den Kühlturm
68 zurückgeführt, teilweise bei 73 in den zur Kühlung des Turmes 68 dienenden Kreislauf
gegeben. Die im Kühlkreislauf zirkulierende ?Menge wird in dem Wärmeaustauscher
74 durch eine andere kältere Flüssigkeit indirekt abgekühlt, beispielsweise von
-i- 20 auf - 5o° C. Sie verläßt den Wärmeaustauscher bei 75 und tritt bei 69 wiederum
in den Kühlturm 68 ein. Zusätzliche Kühlung erfährt der Kühlturm 68 durch eine Kältemaschine
77, welche an beliebiger Stelle, beispielsweise an seinem Oberteil, untergebracht
sein kann. Das gekühlte Rohgas verläßt den Wascher 68 bei 78 und strömt bei 2 in
den Tieftemperaturwaseher i ein. Dieser arbeitet in derselben Weise wie beim Ausführungsbeispiel
Fig. i beschrieben wurde. Das kalte Beingas kommt bei 5 mit etwa -65° C aus dem
Tieftemperaturwascher und gelangt durch die Leitung 79 bei 8o in einen weiteren
Kühlturm 81. In diesem wird es mit einer Flüssigkeit im Gegenstrom direkt in Berührung
gebracht, die bei 82 mit beispielsweise + 5° C zufließt, sich im Kühlturm 81 auf
etwa -65° C abkühlt und diesen bei 83 verläßt. Sie wird dann bei 84 in den Wärmeaustauscher
74 geleitet und kühlt dort - wie bereits beschrieben - die Kühlflüssigkeit des Vorkühlers
68 ab. Danach tritt sie hei 85 aus dem Wärmeaustauscher 74. mit etwa -f- 5° C aus
und wird durch die Pumpe 86 wieder bei 82 auf den Kühlturm 81 gegeben. Durch diese
Anordnung findet ein indirekter Wärmeaustausch nur zwischen Flüssigkeit und Flüssigkeit
statt, der bekanntlich wesentlich besser ist als ein indirekter Wärmeaustausch zwischen
Gas und Gas. Das Beingas verläßt den Kühlturm 81 bei 87 mit etwa -f- 5° C. Um zu
vermeiden, daß das Beingas merkbare Mengen Kühlflüssigkeit durch Verdunstung mit
sich fortführt, wird für die im Turm 81 benutzte Kühlflüssigkeit ein verhältnismäßig
hochsiedender Stoff, beispielsweise Oktan, gewählt. In ähnlicher Weise wird die
Flüssigkeit gekühlt., welche mit einer Temperatur von beispielsweise -45° C bei
70 auf den Kühlturm 68 aufgegeben wird. Sie tritt von der Destillierkolonne 57 kommend
in einen Kühlturm 88 durch die Leitung 89 ein und strömt in diesem herab im Gegenstrom
zu dem aus dem Abscheider i i kommenden kalten Entspannungsgas. Dieses gelangt durch
die Leitung 9o unten in den Kühler 88 und verläßt ihn nach Abgabe seiner Kälte durch
die Leitung 91.
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iierh##i@@l_:lu 2;Diese verfüllt sie als Remmethanol |
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l@t@@7'.@e I!i3 1w,#CkKühlt--i- 111 die P\-ollrSClllallge |
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roh wird sie durch da: vorn Ahscheider i i |
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l;lllller io durch ElltizDaililtli?gSlialte weiter gekühlt. |
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"arln I. t?T?1 @1ei1 1)e@Cl7i'lebe?leh hre?Slatti aufs neue |
zu l@u@innun. |
_-uf ihrem Wege durch den Vorwascher 93 er- |
fährt sie Aiv zusätzliche Kühlung durch die Kälte- |
ni:lsc@ine io;. Das Waschmittel, welches zur Auf- |
(-1(:r llöhersiedenden Gasbestandteile dienen |
=@ 1, trit t 11e: Ios ein. nachdem es in der früher |
l@uscllriebellen Weise in einet- Destillierkolonne (37 |
der F_g. i ) regeneriert wurde. Es verläßt den Vor- |
durch die Leitung 109, um von neuem zur |
I@u:;unerierung (Kolonne 5; der Fig. i) geführt zu |
«-erden. |
I!iu Kälteübertragung von der Kühlschlange toi |
;ztif das zti kühlende Rollgas kann durch eine Ver- |
r@@_'.@urtn_ der -Menge der Berieselungsflüssigkeit |
<,-url,ussui-t werden. >`m die bei io8 eintretende |
«"aschmittelin eise, welche zur möglichst voll- |
@tuncli<@un .:@t?s@yascl7ung der huhersieciendttl Ver- |
1-iilduil,(211 in re;;en eriertem Zustand aufgegeben |
lvird. nicht unnötig zu vergrößern, wird zu diesem |
Zwecke vun der beladenen. unten aus dem Vor- |
wasChur c)@ abgezogenen Waschflüssigkeit ein Teil- |
?I-,-t?Il iio alle; Leitung iog abgezweigt und bei 112 |
in gnetell-Abstand v"zn oberen Ende des |
`,@-as.chers #.viet-:er aufgegeben. Da bei 112 die |
"fun@l@eratur tiefer sein muß als ain unteren Ende |
des Waschturmes, wird dieser Teilstrom gekühlt. Dies kann - wie in der Fig. 3 dargestellt
ist -dadurch erfolgen. (laß er durch die Kühlschlange 111 geleitet wird.
-
Man kann auch die toi und i i r aus dem Vorwascher c)3 herausnehmen
und die Kälte von der durch die Leitung ioo ankommenden FliissigIceit auf den bei
112 in den Vorwascher eintretenden Teilstrom der Waschflüssig-]zeit in einem besonderen
Wärmeaustauscher übertragen, bevor der Teilstrom in den Vorwascher 93 gelangt. Diese
Kälte wird dann im Vorwascher 9; durch direkte Berührung an das Roligas abgegeben.
-
Zur der in dem Reingas enthaltenen Kälte wird die hl der Destillierkolonne
?; regenerierte @@-asclifliissigheit in dem Rohrsystem io4 gekühlt. Auch hier kann
man den Wärmeübergang auf der Gasseite dadurch verbessern. daß eine Kühlflüssigkeit
durch die Leitung 113 in den Kühlturm eingeführt wird, in diesem über das Kühlsystem
iod herabfließt und durch die Leitung i i 1 wieder austritt. Die Pumpe 1 i; bewirkt
die Kreislatiifüliruilg dieser Külllflüssigheit. Auch hier kailn gegebeileilfalls
das iod aus dem Kühlturm c)8 herausgenommen werden. Dann wird die Kälte von der
durch 113 eingeführten Kühlflüssigkeit allein aufgenommen und von dieser
in einem - nicht gezeichneten - Wärmeaustatischer an das von der Pumpe
103 kommende zu kühlende Waschmittel übertragen.
-
Bei Jedem der vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispiele richtet
sich die Menge der im Tieftemperaturwaschturln i benötigten Waschflüssigkeit bei
gegebener Temperatur und gegebenem Druck nach dem geforderten Reinheitsgrad des
Reingases. Ist beispielsweise für die Herstellung von Synthesegas die vollständige
Entfernung aller Schwefelverbindungen erforderlich, so bemißt man die Waschmittelmenge
nach der am leichtesten siedenden Schwefelverbindung. Dies ist hei der im Beispiel
nach Fig. i genannten Gaszusammensetzung der Schwefelwasserstoff. Wendet man nun
die Waschmittelmenge. beispielsweise Methanol, an, welche zur vollständigen Entfernung
auch des Schwefelwasserstoffes notwendig ist, so wird aus dem Gas außer den Schwefelverbindungen
auch ein gewisser Prozentsatz des im Gas enthaltenen Kohlendioxyds mit ausgewaschen,
im genannten Beispiel 2>°/o des im Gas enthaltenen Kohlendioxyds. Ist der verbleibende
Restgehalt an Kohlendioxyd für die weitere Verwendung des Reingases störend, so
werden zusätzliche Aalnahmen getroffen. Diese können darin bestehen, daß man bei
derselben Temperatur und demselben Druck eine größere '\Z'aschmittelmenge im Tieftemperatul'waschturm
i anwendet, oder darin. daß man die Waschmittelmenge beibehält und die Waschtemperatur
erniedrigt oder beide Maßnahmen vereinigt. Man kann auch das K=ohlendioxyd nach
Austritt des Gases aus dem Tiefternperaturwaschturm i in einer nachgeschalteten
Waschstufe, gegebenenfalls mit einem anderen 1@'ascllmittel, entfernen.
Um
den Tieftemperaturwaschturm i zu entlasten, dessen Hauptaufgabe die restlose Herausnahme
der Schwefelverbindungen. insbesondere des Schwefelwasserstoffes und des. Ko,hl,enoxysulfi.des
ist, kann man, ohne die darin umlaufende Waschmittelmenge erhöhen zu müssen, Vorwaschstufen
einschalten, welche mit der aus dem Tieftemperaturwaschturm i austretenden, mit
Schwefelverbindungen beladenen Waschflüssigkeit betrieben werden. nachdem diese
durch Entspannung teilweise regeneriert und dadurch für einzelne Gase, insbesondere
für Kohlendioxyd, wieder aufnahmefähig gemacht sind. Die durch die Entspannung entstehende
Kälte kann auf beliebige Weise nutzbar gemacht werden, beispielsweise wie es für
den Tieftemperaturwaschturm i in den Ausführungsbeispielen beschrieben wurde. Die
genannten Vorw aschstufen können hintereinander oder parallel geschaltet werden.
Durch die Vorentfernung erheblicher Mengen Kohlendioxyd ensteht der weitere Vorteil,
daß die in den Tieftemperaturwaschturm i eintretende Rohgasmenge erheblich kleiner
wird, so daß dieser kleiner dimensioniert «-erden kann. Außerdem wird erreicht,
daß die Kohlendioxydmenge im Reingas geringer ist.
-
In Fig. d. ist die wiederholte Benutzung des Waschmittels mit zwischengeschalteter
Entspannung beispielsweise und schematisch dargestellt. Das in der Destillation
völlig regenerierte Waschmittel wird, wie früher beschrieben, im Kühler io auf die
für die Endreinigung gewünschte tiefe Temperatur abgekühlt, beispielsweise auf -65°
C, und tritt bei 6 in den Tieftemperaturwaschturm i ein. Im Gegenstrom dazu verläßt
das gereinigte Gas den Turm i bei 5. Das Waschmittel wird bei 7 wieder abgeführt
und in den Ventilen 8 und 9 auf niedrigeren Druck entspannt. Die Verdampfungskälte
wird in der Kühlschlange .I und im Kühler io zur Kälteerzeugung nutzbar gemacht.
In dem Abscheider i i -,werden die frei gewordenen Gase, insbesondere Kohlendioxyd,
von der Waschflüssigkeit abgetrennt und treten bei 12 aus. Durch die Wärmeaustauschvorrich,ung
i2o kann das Waschmittel erwärmt werden, wodurch weitere Mengen Gase freigesetzt
werden. Das Waschmittel wird dann, gegebenenfalls nach erneuter Kühlung, bei 121
auf die nächste Waschstufe 122 gepumpt. In dieser belädt es sich wiederum mit leichtsiedenden
Gasbestandteilen, insbesondere mit Kohlendioxyd, aus dem zu reinigenden Gas. Nach
Austritt aus der Stufe wird es im Entspannungsventil 123 wiederum entspannt, erzeugt
in der Kühlschlange 124 Kälte und gelangt dann in den Abscheider 125. Die abgeschiedenen
Gase treten bei 126 aus. Die Waschflüssigkeit wird aus dem Abscheider 125 durch
die Leitung 127
mittels der Pumpe 133 in die nächste Waschstufe gefördert.
Die übrigen Waschstufen 128, i29 und 13o, die gegebenenfalls noch vermehrt oder
auch verringert werden können, arbeiten analog. Durch die Leitung 132 strömt
die Waschflüssigkeit zur Regenerieruilg. In die Waschstufe 130 tritt das Rohgas
durch die Leitung 131 ein, nachdem es vorgekühlt und vorgewaschen ist, z. B. wie
es in den Beispielen i bis 3 beschrieben wurde.
-
In Fig. q. ist der Fall dargestellt, bei dem das Gas von einer Stufe
in die nächste strömt. Die Stufen 122, 128, 129 und 130 und gegebenenfalls weitere
Stufen können jedoch auch ganz oder teilweise parallel geschaltet sein, so daß das
zu reinigende Gas in mehrere Teilströme aufgeteilt wird. Jeder Teilstrom wird für
sich in einer den Stufen 122, 128, 129 oder 130 entsprechenden Vorstufe behandelt.
Dann werden die Teilströme wieder vereinigt und in die Tieftemperaturwaschstufe
i eingeführt.
-
Die Waschstufen können in einem einzigen Turm untergebracht sein,
gegebenenfalls zusammen mit der letzten, zur Feinreinigung von Schwefelverbindungen
bestimmten Tieftemperaturwaschstufe i.
-
In den Abscheidern i i und 125 treibt man die gegebenenfalls zusätzliche
Erwärmung durch die Wärmeaustauscher i2o zweckmäßig nur so weit, daß in den durch
die Leitungen 12 und i26 abziehenden Entspannungsgasen keine zu großen Waschmittelverlusteentstehen,
Die. in jedem der Abscheid-er benutzte Waschflüssigkeit kann in Wärmeaustausch mit
der den betreffenden Abscheider verlassenden Waschflüssigkeit gebracht werden.
-
Besonders vorteilhaft ist es, die einzelnen Waschstufen mit einem
Temperaturgradienten zu betreiben, beispielsweise derart, daß am oberen Ende in
der Waschstufe i beispielsweise -65° C und am unteren Ende in der Waschstufe 13o
beispielsweise -.Io° C herrschen. Durch Abstimmung der Temperaturen in den Waschstufen
und in den Abscheidern hat man es in der Hand, für die einzelnen Waschstufen die
aufgenommene Menge an niedrigsiedenden Bestandteilen, insbesondere an Kohlendioxyd,
einzuregulieren. Zweckmäßig werden die größeren Mengen Kohlendioxyd in den Stufen
ausgewaschen, in denen die Betriebstemperaturen über dem Gefrierpunkt des Kohlendioxyds
(- 56° C) liegen, damit in den Stufen, die mit tieferen Temperaturen arbeiten, der
Kohlendioxyd-Partialdruck im Gas bereits so weit gesunken ist, daß eine zu starke
Beladung des Waschmittels, welche zur Ausscheidung von Kohlensäureschnee führen
könnte, vermieden wird.
-
Zur Temperatureinstellung in den einzelnen Stufen kann die zusätzliche
Kühlung durch die Kältemaschinen 3 benutzt werden.
-
Wenn das unter Druck gereinigte Gas mit einem Druck verwendet werden
soll, der niedriger ist als der in der Reinigungsapparatur, so kann die durch die
Entspannung des Reingases auf den Verwendungsdruck zusätzlich erzeugte Kälte im
Reinigungsverfahren nutzbar gemacht werden.