DE727557C - Verfahren zur Gewinnung von Pyridinbasen aus Gaswasser - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung von Pyridinbasen aus Gaswasser

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DE727557C
DE727557C DEB186829D DEB0186829D DE727557C DE 727557 C DE727557 C DE 727557C DE B186829 D DEB186829 D DE B186829D DE B0186829 D DEB0186829 D DE B0186829D DE 727557 C DE727557 C DE 727557C
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pyridine
benzene
sulfuric acid
gas water
pyridine bases
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Expired
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DEB186829D
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English (en)
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Dr Hans Dohse
Dr Walter Klempt
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Bergwerksverband GmbH
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Bergwerksverband GmbH
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  • Verfahren zur Gewinnung von Pyridinbasen aus Gaswasser Es ist bereits vorgeschlagen worden, die Abwässer der Ammoniakaufbereitungsanlagen durch Behandeln mit Waschöl von ihren schädlichen Verunreinigungen, wie Teerbestandteile, Phenole usw., zu befreien. Da indes dieses Verfahren mit hohen Unkosten und apparativen Schwierigkeiten verbunden ist, so hat man vorgeschlagen, die rohen Gaswasser selbst vor ihrer Verarbeitung mit Waschöl, vornehmlich Benzol, Toluol usw., zu behandeln; vgl. hierzu Patent 370151. Das Benzol nimmt den größten Teil der Phenole auf und wird durch Behandlung mit Alkalien, wie z. B. Natronlauge, von den Phenolen befreit, worauf es für die weitere Auswaschung von Phenol. aus Gaswasser wieder verwendbar ist. In diesem sogenannten Umlaufbenzol reichern sich naturgemäß auch die Pyridinbasen an, welche so lange ausgewaschen werden, bis der Pyridingehal.t im Benzol. mit demjenigen im Gaswasser in einem bestimmten, von der Art der Betriebsführung abhängigen Gleichgewicht steht. Das Umlaufbenzol enthält im Zustand der Sättigung meist 2,5 bis 3 g Pyridinbasen je Liter (s. hierzu W e i n d e 1, Zeitschr. >>Glückauf:<, 1927, S. 401 bis 409, insbesondere S. q.o6, rechte Spalte, Abs. q. und 5).
  • Theoretisch müßte man aus dem Umlaufbenzol auch die Pyridinbasen dadurch gewinnen können, daß man der Wäsche mit Natronlauge eine solche mit Schwefelsäure anschließt, wie schon in dem Patent 370 151 angedeutet wird. Praktisch erfolgt hierbei zwar eine Abscheidung der Pyridinbasen in Form von Pyridinschwefelsäure, doch ist eine Abtrennung vom Umlaufbenzol unmöglich, weil sich zugleich eine Menge harziger Bestandteile in flockiger Schicht ausscheidet, welche die Trennungslinie völlig verwischt. Die Ausscheidung der Flocken erfolgt bereits bei Zugabe von nur wenig Säure, selbst sehr verdünnter.
  • Um die aus dem Gaswasser vom Umlaufbenzol aufgenommenen Teerbestandteile zu entfernen, reinigt man ständig einen gewissen Anteil des gesamten Umlaufbenzols dadurch, daß man es bis i8o° abdestilliert. Den Rückstand über Co' gibt man zur Teerdestillation, das abdestillierte Benzol dagegen kehrt ins Verfahren zurück (s. z. B. W i e g m a n n , Zeitschr. »Glückaufs<, 1932, S.33 bis 45, insbesondere S. 36, linke Spalte, letzter Abs. bis rechte Spalte erster Abs.).
  • Es wurde nun gefunden, daß sich die oben aufgezeigten Schwierigkeiten bei der Entfernung der Pyridinbasen aus dem Umlaufbenzol mittels Schwefelsäure dadurch vermeiden lassen, daß man statt des Umlaufbenzols selbst das durch Destillation von den Teerbestandteilen usw. gereinigte Benzol, in welches bekanntlich die Pyridinbasen beim Destillieren übergehen (vgl. hierzu Patent 663 993) einer Wäsche mit Schwefelsäure unterwirft. Man erhält hierbei eine scharfe Trennungslinie zwischen Benzol und Pyridinschwefelsäure, so daß die Trennung der beiden Flüssigkeiten nunmehr keine Schwierigkeiten bereitet.
  • Weiter wurde gefunden, daß man, ohne eine Verharzung der im Benzol. enthaltenen ungesättigten Verbindungen befürchten zu müssen, Schwefelsäure bis zu einer-Konzentration von q.o bis 6o Gewichtsprozent verwenden kann. Es ist daher, besonders bei wiederholter Benutzung derselben Säure, leicht möglich, eine derartige Anreicherung der Pyridinbasen in der Säure zu erzielen, daß eine Aufarbeitung auf Pyridinbasen löhnend wird.
  • Zur Gewinnung der Pyridinbasen wird die Pyridinschwefelsäure mit Ammoniak neutralisiert. Man kann hierzu gasförmiges Ammoniak, konzentriertes wäßriges Ammoniak oder schließlich mit Vorteil die Ammoniakschwaden, welche den Abtreiber verlassen, benutzen. Es wurde nämlich gefunden, daß die im Abtreibeschwaden enthaltenen Gase, Schwefelwasserstoff und Blausäure, die Abscheidung und den Reinheitsgrad der Pyridine nicht beeinflussen. Um hierbei die Verdiinnung der Schwefelsäure zu vermeiden oder in mäßigen Grenzen zu halten, wird die Sättigung der Pyridinschwefelsäure mit Abtreibeschwaden bei erhöhter Temperatur, beispielsweise bei 8o', vorgenommen.
  • Das vom Pyridin befreite destillierte Benzol, kehrt ins Verfahren zurück und senkt den Pyridingehalt des Umlaufbenzols. so daß es zu erneuter Aufnahme von Pyridinbasen aus dem Gaswasser bei der Entphenolung befähigt wird.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Gewinnung von Pyridinbasen bei der Entphenolung von Gaswasser durch Waschen mit Benzol oder Gemischen der Homologen, dadurch gekennzeichnet, daß man dem in an sich bekannter Weise von dem Phenol befreiten und anschließend bis etwa i8o- destillierten Umlaufbenzol durch Behandeln mit Schwefelsäure die Pyridinbasen entzieht, diese aus der Pyridinschwefelsäure durch Behandeln mit Ammoniak in Freiheit setzt und das vom Pyridin gereinigte Benzol. zur Entphenolung des Gaswassers zurückführt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, gekennzeichnet durch Verwendung einer Schwefelsäure, deren Konzentration 6o Gewichtsprozent nicht oder nur unwesentlich übersteigt.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i und 2. dadurch gekennzeichnet, daß man die Neutralisation der Pyridinschwefelsäure bei erhöhter Temperatur mit Ammonialusbtreibeschwaden durchführt.
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