DE806437C - Verfahren zur Reinigung von Phenanthren - Google Patents

Verfahren zur Reinigung von Phenanthren

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DE806437C
DE806437C DEP47825A DEP0047825A DE806437C DE 806437 C DE806437 C DE 806437C DE P47825 A DEP47825 A DE P47825A DE P0047825 A DEP0047825 A DE P0047825A DE 806437 C DE806437 C DE 806437C
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phenanthrene
sulfur
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anthracene
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DEP47825A
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Inventor
Dr Heinz Franck
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Gesellschaft fuer Teerverwertung mbH
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Gesellschaft fuer Teerverwertung mbH
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C7/00Purification; Separation; Use of additives
    • C07C7/14Purification; Separation; Use of additives by crystallisation; Purification or separation of the crystals

Description

  • Verfahren zur Reinigung von Phenanthren Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Reinigung von Phenanthren und insbesondere zur Herstellung von Reinphenanthren aus dem durch Waschen mit Schwefelsäure von Anthracen befreiten Phenanthren bzw. Phenanthrenkonzentrat des Steinkohlenteers.
  • Die Reinigung von aus dem Steinkohlenteer gewonnenem Phenantltren geschah bisher in erster Linie durch Waschen einer Phenanthrenfraktion mit Schwefelsäure und Abziehen der Schwefelsäureschicht und nachfolgender Behandlung mit Lauge und Wasser, wobei ein von Anthracen befreites, jedoch nicht reines Phenanthren oder besser gesagt Phenanthrenkonzentrat erhalten wurde. Die Erhaltung eines Reinphenanthrens aus diesem Konzentrat ist bisher außer der sehr umständlichen Behandlung mit Natrium nicht gelungen, da alle anderen bekannten für diesen Zweck vorgeschlagenen Verfahren sich nicht als geeignet erwiesen, die schwefelhaltigen Begleitkörper des Phenanthrens völlig zu entfernen. Selbst verhältnismäßig kostspielige Methoden, wie die Behandlung mit Maleinsäureanhydrid, führte lediglich zur Entfernung einiger der verunreinigenden Begleitstoffe, ergab jedoch nicht ein schwefelfreies Phenattthren.
  • Es wurde nun gefunden, daß auf überraschend einfache Weise ein Erfolg erzielt werden konnte, der auf diesem Wege nicht voraussehbar war, nämlich die Gewinnung von absolut reinem Phenanthren. das praktisch schwefelfrei ist, aus vorgereinigtem bz-,v. l'oliphenanthren einer Steinkohlenteerölfraktion. Dies gelingt durch Umlösen, vorzugsweise mehrfaches Umlösen bzw. Umkristallisieren des Rohphenanthrens aus Methylalkohol.
  • Üblicherweise gelingt bei höhersiedenden Teerkohlenwasserstoffen, die wie Phenanthren ihre Begleitstoffe, insbesondere schwefelhaltigen Begleitstoffe, außerordentlich festhalten, durch Umkristallisieren bzw. Umlösen wohl eine gewisse Reinigung, nicht aber die Herstellung eines Beinproduktes, das z. B. keinen Schwefelgehalt in der Analyse mehr zeigt. Es lag infolgedessen von vornherein fern, insbesondere da Methoden wie das Behandeln mit Maleinsäureanhydrid versagten, den Weg des Umlösens bzw. Umkristallisierens bei dem Versuch der Lösung der Aufgabe, ein reines schwefelfreies Phenanthren aus Rohphenanthren zu gewinnen, überhaupt zu versuchen. In der Tat ergibt das Umlösen bzw. Umkristallisieren von Phenanthren in Benzol, Toluol, Xylol, x-llethylnaphthalin, Tetrahydronaphthalin usw. keineswegs ein Beinprodukt, geschweige denn ein schwefelfreies Beinprodukt. Um so überraschender ist es, daß das Umlösen bzw. Umkristallisieren aus Methanol in so einfacher und vollständiger Weise zum Ziele führt, da schon ein zweimaliges Umlösen aus Methanol ein durch Waschen mit Schwefelsäure von Anthracen befreites Phenanthrenkonzentrat aus Steinkohlenteer in ein Beinprodukt von praktischer Schwefelfreiheit umwandelt.
  • Die Menge des beim Umlösen bzw. Umkristallisieren verwendeten Methanols kann in den aufeinanderfolgenden Verfahrensgängen die gleiche sein und z. B. das 5- bis iofache Gewicht des der Behandlung unterzogenen Ausgangsphenanthrens ausmachen, kann jedoch in den einzelnen Verfahrensstufen sich ändern, z. B. abnehmen, wobei zweckmäßig der Mengenbereich der 5- bis iofachen Menge nicht unterschritten wird. Die Überschreitung dieses Bereichs scheint keine besonderen Wirkungen mit sich zu bringen, so daß eine Menge über der iofachen Menge das Verfahren nur belastet.
  • Das verwendete Methanol braucht nicht rein zu sein, jedoch sind im allgemeinen größere Anteile von Begleitstoffen zu vermeiden. Die Verwendung von Reinstmethanol ist nicht vonnöten. Die Benutzung des käuflichen Methanol ergibt ausgezeichnete Erfolge.
  • Diese Erfolge zeigen sich schon bei einem einmaligen Umlösen von anthracenfreiem Rohphenanthren in z. B. der 6fachen Menge Methanol. Es wird dabei ein recht reines, jedoch nicht vollkommen schwefelfreies Produkt erhalten, das in manchen Fällen genügen mag. Daß schon eine einzige weitere Behandlung des einmal in Methanol umkristallisierten Phenanthren hinreicht, um ein Reinphenanthren zu erzeugen, dessen Analyse keinen Schwefelgehalt mehr ergibt, ist in besonderem Maße überraschend.
  • Im allgemeinen ist es nicht vorteilhaft, von einer Anthracen-Phenanthren-Fraktion bei dem Verfahren der Erfindung auszugehen ohne eine Abscheidung des Anthracens bzw. des überwiegenden Teiles des Anthracens z. B. durch Behandeln mit Schwefelsäure, Abscheiden und Neutralisieren vorzunehmen.
  • Das erzeugte Reinphenanthren ist hervorragend geeignet für die Herstellung von Phenanthrenverbindungen.
  • Das folgende Beispiel zeigt ein typisches und bevorzugtes Vorgehen gemäß der Erfindung. 5o,kg eines anthracenfreien Phenanthrens, erhalten durch Waschen einer Anthracen und Phenanthren ,enthaltenden Steinkohlenteerfräktion mit Schwefelsäure, Abscheiden der Schwefelsäureschicht und Neutralisieren durch Behandeln mit Natronlauge und Wasser, werden in der 6fachen Gewichtsmenge Methanol in der Wärme gelöst, durch Abkühlen auskristallisiert und von dem Lösungsmittel abgetrennt. Das abgetrennte gereinigte Produkt wird wieder in der 6fachen Gewichtsmenge Methanol in der Wärme gelöst, zwecks Auskristallisieren abgekühlt und von dem Lösungsmittel getrennt.
  • Das so gewonnene Phenanthren besitzt einen Schmelzpunkt von 99 bis ioo° (unkorr.) und ist praktisch schwefelfrei. Die Ausbeute beträgt 55.9/o, gerechnet auf das durch Schwefelsäurebehandlung vom Anthracen befreite Rohphenanthren.
  • Wird der Versuch mit Toluol wiederholt, so ergibt sich kein schwefelfreies Phenanthren, auch nicht bei 4maligem Umlösen. Auch bei Verwendung anderer Lösungsmittel wurde bei öfterem Umlösen bzw. Umkristallisieren ein bei der Analyse sich als schwefelfrei erweisendes Phenanthren nicht erhalten.
  • In der Tat scheint allein Methylalkohol das spezifisch selektive Lösungsvermögen für die verunreinigenden Begleitstoffe des Phenanthrens, insbesondere die schwefelhaltigen Begleitstoffe zu besitzen.
  • Äthylalkohol erwies sich z. B. als nicht geeignet.

Claims (4)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Reinigung von Phenanthren, gekennzeichnet durch Umlösen bzw. Umkristallisieren eines zu reinigenden Phenant-hrens aus Methylalkohol.
  2. 2. Verfahren zur Gewinnung eines schwefelfreien Reinpyhenanthrens aus einem schwefelhaltigen Rohphenanthren gemäß Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß aus dem Steinkohlenteer stammendes, von Anthracen z. B. durch Behandeln mit Schwefelsäure befreites Rohphenanthren aus Methylalkohol umgelöst wird.
  3. 3. Verfahren gemäß Ansprüchen i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Umlösen bzw. Umkristallisieren wiederholt wird.
  4. 4. Verfahren gemäß Ansprüchen i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die zum Umlösen verwendete Methanolmenge im Bereich der 5- bis iofachen Gewichtsmenge, gemessen an dem Gewicht des Ausgangsphenanthrens, beträgt.
DEP47825A 1949-07-05 1949-07-05 Verfahren zur Reinigung von Phenanthren Expired DE806437C (de)

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