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Verfahren zur Gewinnung und Reindarstellung der Alkaloide von Stephania
Cepharantha Hayata (Menispermaceaen-Art) Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur
Gewinnung und Reindarstellung der Alkaloide von Stephania Cepharantha Hayata (Menispermaceaen-Art).
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Es ist an sich bekannt, die Alkaloide Cepharanthin und Isotetrandrin
aus Stephania Cepharantha Hayata zu gewinnen (vgl. hierüber Journal Pharm. Soc.
Japan Bd. 54 (I934) Transactions, Seite io8 bis iii und Bd. 55 (i935) Transactions,
Seite a5 bis a9 und Seite 63 bis 66). Des weiteren ist aus der letztgenannten Schrifttumsstelle
auch bekannt, das Isotetrandrin mit dem in Liebigs Annalen der Chemie Bd. 507 (i933),
Seite 144 .beschriebenenBerbaminmethyläther identisch ist.
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Nach diesen bekannten Verfahren lälit sich jedoch Cepharanthin nur
im unreinen, nicht kristallisierten Zustand gewinnen, wie es denn auch im reinen,
kristallisierten Zustande bisher nicht bekannt war.
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Nach dem Verfahren der Erfindung gelingt es demgegenüber, die Alkaloide
von Stephania Cepharantha Hayata rein darzustellen und damit zu kristallisierten
Stoffen zu gelangen, welche andere Eigenschaften als das unreine Cepharanthin aufweisen,
insbesondere insofern, als sie im Gegensatz zum unreinen Cepharanthin therapeutisch
verwendet werden können.
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Zur Gewinnung und Reindarstellung der Alkaloide von Stephania Cepharantha
Hayata wird in der Weise verfahren, daß ein die Gesamtalkaloide enthaltender Pflanzenauszug,
vorzugsweise ein entsprechender aus den Wurzelknollen gewonnener z. B. ,alkoholischer
Auszug gegebenenfalls nach geeigneter Vorreinigung zur Trockne verdampft wird. Den
Rückstand löst man in Aceton, und aus der Lösung scheidet sich beim Stehenlassen
zunächst das Isotetrandrin ab. Dann dampft man die Mutterlauge ein, löst den Rückstand
in Äther und ' gibt eine Ätzalkalilösung zu. Aus der Ätherschicht wird das Cepharanthin
und aus der wäßrigen Restflüssigkeit die
Phenolbase durch Sättigen
mit Kohlendioxydgas abgeschieden. Es ist auch möglich, den Rückstand in Salzsäure
zu lösen, mit Alkali zu behandeln und mit Äther auszuziehen. Hierauf wird das abgeschiedene
amorphe Cepharanthin mit Aceton gelöst, dann durch Zugabe eines aromatischen Kohlenwasserstoffes,
wie Benzol oder Toluol, als kristalline Molekülverbindung (i Mol Cepharanthin: i
Mol Benzol oder Toluol) abgeschieden. Schließlich wird aus der Molekülverbindung
durch Behandeln mit Säure (wodurch eine Cepharanthinsalzlösung erhalten wird) und
dann mit Alkali das Cepharanthin rein gewonnen. Beispiel Die Wurzelknollen von Stephania
CepharanthaHayata(Tamasaki-Tsuzurafuji) werden in kleine Stücke geschnitten und
davon wird ein Alkoholauszug mit einer 5fachen Menge Alkohol hergestellt. Der erhaltene
Alkoholauszug wird durch Abdestillieren des Lösungsmittels zu einem Extrakt eingedickt.
Diesen Extrakt löst man unter Rühren in der zehnfachen Menge 2o/oiger Salzsäure,
filtriert die Lösung und macht sie nach dem Einengen mit wäßrigem Ammoniak alkalisch.
Die so in Freiheit gesetzten Basen werden mit Äther ausgezogen.
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Die erhaltenen Rohbasen werden wiederum in verdünnter Salzsäure gelöst.
Die saure Lösung wird filtriert, um etwa noch immer beigemengte nichtbasische Verunreinigungen
zu beseitigen. Das erhaltene Filtrat wird dann nochmals mit wäßrigem Ammoniak alkalisch
gemacht. Bei diesem Alkalischmachen werden die Gesamtalkaloide niedergeschlagen,
während die in Wasser löslichen Stoffe, z. B. vegetabilische Amine, Aminsäuren,
in der wäßrigen Schicht zurückbleiben. Hierauf werden die so frei abgeschiedenen
Gesamtbasen nochmals mit Äther ausgezogen. Nach dem Abdestillieren des Äthers erhält
man alle in der Pflanze Stephania Cepharantha Hayata enthaltenen Alkaloide als nicht
kristallinisches Pulver.
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Der auf die vorbeschriebeneWeise vorgereinigte Pflanzenauszug wird
nun dem eigentlichen Behandlungsverfahren unterworfen. Man löst 25o g des ebenerwähnten
Alkaloidextrakts in 2ioo ccm Aceton auf. Die so erhaltene Lösung xvird dann in eine
Kühlkammer gestellt, worauf sich die Base Isotetrandrin in einer Menge von etwa
5o- als Kristalle ausscheidet. Das ausgeschiedene Isotetrandrin wird abgesaugt,
das Filtrat durch Destillieren vom Aceton befreit und der Rückstand in 210o ccm
5 o/oiger Salzsäure aufgelöst. Diese erforderlichenfalls filtrierte salzsaure Lösung
wird mit Ätzalkalilösung alkalisch gemacht und erschöpfend mit Äther ausgezogen,
wobei ziemlich reines Cepharanthin in den Äther übergeht, während die Phenolbase
als ihr Alkalisalz in der alkalisch wäßrigen Schicht gelöst bleibt. Der Ätherauszug
wird eingedampft, wodurch man rohes Cepharanthin in amorphem Zustand erhält. Um
dieses rohe Cepharanthin zu reinigen, «erden ioog der Base in i8occm Aceton aufgelöst
und darauf unter Zusatz von 4.5 cctn Benzol stehengelassen. Hierdurch erhält man
die Benzol-Anlagerungsverbindung in Form farbloser, nadelförmiger Kristalle. Diese
wird abgesaugt und umkristallisiert. Die Ausbeute beträgt etwa 70 g. Das
Kristallbenzol läßt sich mit ioo,oiger Essigsäure leicht abspalten. Die erhaltene
essigsaure Lösung wird dann unter vermindertem Druck eingeengt, mit wäßrigem Ammoniak
alkalisch gemacht und damit die an Essigsäure gebundene Base in Freiheit gesetzt.
Die so gereinigte freie Base wird mit Äther ausgezogen und das Lösungsmittel abdestilliert.
Man erhält reines Cepliaranthin.
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Wenn bei der obenerwähnten Abscheidung an Stelle von Benzol Toluol
verwendet wird, erhält man die Toluol-Anlagerungsverbindung des Cepharanthins, die
auch in Form farbloser, nadelförmiger Kristalle ausfällt. Daraus läßt sich in gleicher
Weise wie oben reine:, pulveriges Cepharanthin gewinnen. Isotetrandrin: CsbH42N206.
Farblose, nadelförmige Kristalle mit dem Schmelzpunkt 182° [a] ;; = + 14.6° (Chloroform).
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Phenolbase: Die wäßrig alkalische Schicht, die nach dem Auszuge des
Cepharanthins mit Äther zurückbleibt, wird mit Kohlendioxydgas gesättigt. Es scheidet
sich dann eine Phenolbase ab. Sie läßt sich mit Äther ausziehen. Cepharanthin: Benzol-Anlagerungsverbindung.
Farblose, nadelförmige Kristalle mit einem Schmelzpunkt von 95 bis 98°. Die Analyse
ergibt ihre Zusammensetzung als Verbindung von einem Mol Benzol mit einem Mol Cepharanthin.
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Toluol-Anlagerungsverbindung. Farblose, nadelförmige Kristalle, Schmelzpunkt
98°. Die Analyse ergibt ihre Zusammensetzung als Verbindung von einem :HIol Toluol
mit einem Mol Cepharanthin. Freies Cepharanthin: Reines, weißes, amorphes Pulver,
löslich in organischen Lösungsmitteln, schwer kristallisiert zu erhalten. Seine
Salze sind in
Wasser löslich und gleichfalls schwer kristallisierbar.
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Die Zusammensetzung der freien Base ist C37 H98 N2 0e #
[a] v - -(- 2o4° (Chloroform). Das kristallisierte Methyljodid hat
den Schmelzpunkt 253°.