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Verfahren zur Herstellung von Fumarsäure aus Maleinsäureanhydrid enthaltenden
Gasen, die durch katalytische Dampfphasenoxydation von organischen Verbindungen
erhalten werden
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfah- |
ren zur Herstellung von Fumarsäure, insbesondere |
aber (lie unmittelbare Herstellung von Futnarsäure |
;in: Maleinsä ureanhydrid enthaltenden Gasen, |
welche durch katalytische Dampfphasenoxydation |
\nn organischen Verbindungen erhalten werden. |
1)as \\'esen der Erfindung besteht darin, daB man |
in den Gasen enthaltenes \laleinsäureanhydrid in |
erwärmter. «-ä ßriger Mineralsäure löst, wobei sich |
Fumarsäure bildet und aus der wäBrigen Lösung |
ausfällt. Die Ausfällung wird von der verbleiben- |
den U>sung getrennt. |
Im wesentlichen betrifft die vorliegende Erfindung die Verwendung solcher Gase,
die durch Dampfphasenoxydation von organischen Verbindungen, insbesondere Benzol,
erhalten werden.
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Es ist bekannt, daß Maleinsäure durch Erhitzen, insbesondere in Gegenwart
von Katalysatoren, zu Fumarsäure umgesetzt werden kann.
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Es ist des weiteren bekannt, Maleinsäureanhydri.d aus Gasen zu gewinnen,
die durch katalytische Dämpfphasenoxydation von orgastischen Verbindungen gewonnen
werden. Das Maleinsäureanhydrid wird in diesem Falle durch Wasser absorbiert,
und
zwar aus Gasen, die durch Oxydation, z. B. von Benzol, Toluol, Phenol, Phthalsäureanhydrid,
Butylen, Butylalkohol, Furan, Furfurol, Terpentin, Cyclohexan, Cyclohexanol u. dgl.,
gewonnen worden sind. Auch kommen solche Gase in Betracht, denen ein Teil des Nialeinsäureanhydrids
vorher durch Kondensation oder Absorption in einer nicht wäßrigen Lösung entzogen
worden ist; schließlich und endlich auch Gase, die auf anderem `'Fege gewonnen wurden
und denen andere Produkte, z. B. Phthalsäureänh_vdrid, vorangehend entnommen worden
sind.
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Diese Gase, nachstehend als Oxydationsgase bezeichnet, enthalten '@faleinsäureanhydrid
als Haupt- oder Nebenprodukt, darüber hinaus andere organische Verbindungen, welche
mit der Abtrennung des -#\faleinsäureanhydrids anfallen und das gewonnene #NIaleinsäureanhydrid
oder die Maleinsäure verunreinigen. Je nach dem Ausgangsmaterial, den verwendeten
Katalysatoren und den angewendeten Reaktionsbedingungen bestehen die Verunreinigungen
aus Oxydationsprodukten verschiedener Art, z. B. Chinone, vornehmlich Benzochinon,
wenn Benzol als Ausgangsmaterial verwendet wurde, Aldehyde, Ketone und bzw.' oder
deren Kondensations- und bzw. oder Polvmerisa,tionsprodukte. Um eine Verunreinigung'
der Fumars J 'i ure oder der anderen, aus der Maleinsäure zu gewinnenden Produkte
zu vermeiden, verfährt man bisher iii der Weise, daß man die :\,laleinsäure zunächst
abscheidet und reinigt, ehe diese in andere Stoffe, z. B. Fumarsäure, übergeführt
wird.
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Die vorliegende Erfindung besteht demgegenüber darin, daß man Fumarsäure
aus Zlaleinsäureanhydrid enthaltenden Oxydationsgasen gewinnen kann, wenn man das
Maleinsäureanhydrid dieser Gase in' wäßrigen Mineralsäuren, insbesondere Chlorwasserstoffsäure,
löst und die dadurch gebildete, sich abscheidende Fumarsäure abtrennt. Dabei wurde
festgestellt, daß Verunreinigungen, welche normalerweise in den Oxydationsgasen
vorlianden sind, in eine Form gebracht werden, in welcher sie einfach von der Fumarsäure
geschieden werden können. Fumarsäure wird auf diese Weise besonders rein in hervorragender
Ausbeute gewontien. Ein besonderer Vorteil besteht dabei darin, <laß F utnarsäure
gewonnen"wird, ohne daß zunächst eine Abtrennung und Reinigung der Maleinsäure erforderlich
wäre.
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Zur Durchführung der vorliegenden Erfindung werden z. 13. Oxydationsgase,
entstanden durch 1>ampfphasenoxydatiori von organischen Verbindungen. welche D-taleinsäureanliydriddämpfe
enthalten, in wäßrigen Chlorwasserstoff eingeleitet.
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Zur Gewinnung der Oxydationsgase wird z. B. 1>enzol eurer Dampfphasenoxydation
unterworfen. Nach einer anderen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird ein Teil des Maleinsäureanhydrids zunächst entfernt und erst das \-erbleibende
Gas wird durch C'hlorwasserstoffliisung geleitet. Vorzugsweise Nverden dabei die
Gase zunächst gekühlt, uni ein Steigen der Temperatur der Chlorwasserstofflösung
bis zum Kochpunkt zu vermeiden. Diese Kühlung darf natürlich nicht bis unter den
Taupunkt der Oxydationsgase in bezug auf Maleinsäure erfolgen. Durch das Einleiten
dieser Gase in die Mineralsäurelösung fällt infolge der geringen Löslichkeit der
Fumarsäure in der Chlorwasserstoffsäure diese aus. Nach einer besonderen Ausführungsform
der Erfindung wird die Chlorwasserstofflösung zusammen mit der ausgefallenen Fumarsäure
oder aber auch nach deren Abtrennung erhitzt, um die Umwandlung der vorhandenen
Maleinsäure in Fumarsäure zu vervollständigen. Die ausgefällte Fumarsäure wird abfiltriert,
in heißem Wasser gelöst, die Lösung mit einer geringen Menge von adsorbierender
Holzkohle versetzt und filtriert. Die Fumarsäure wird auf diese Weise gereinigt.
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Es ist von besonderer 13edeutuirg, elaß Verunreinigungen, weiche in
der rohen, in der Chlorwasserstofflösung ausgefällten Fumarsäure enthalten sind,
durch Holzkohlebehandlung in einfacher Weise beseitigt werden können. Die gewonnene
Fumarsäure ist weiß und im wesentlichen frei von Verunreinigungen; sie besitzt einen
Reinheitsgrad von 93,3 bis 98,8°/u und ist somit ohne weitere Reinigung zur allgemeinen
Verwendung geeignet. Dies ist deshalb überraschend, weil aus solchen Oxydationsgasen
gewonnene Maleinsäure auf die erwähnte Art und Weise nicht gereinigt werden kann.
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Von Bedeutung im vorliegenden Fall ist dabei der Umstand, daß sich
in der als Liisringsmittel verwendeten Chlorwasserstofflösung Verunreinigungen nicht
ansammeln. Nach Abfiltrieren der ausgefallenen Fumarsäure ist das Filtrat wieder
als Lösungsmittel für @-taleinsätireanhydri-d ohne weiteres verwendbar. Es wurde
sogar festgestellt, daß Chlorwasserstoffsäure unbegrenzt wiederholt als Lösungsmittel
verwendung--sfähir ist, ohne daß etwa eine Verminderung der Qualität der Fumarsäure
oder der Ausbeute an 'dieser in Kauf genommen werden müßte. Offenbar wirkt die Chlorwasserstoffsäure
auf die Verunreinigungen in der Weise ein, daß diese zusammen finit der Furnarsäure
ausfallen und dann anschließend leicht von dieser getrennt werden können. Daher
kann also mit einer verhältnismäßig kleinen Menge Chlorwasserstofflösung gearbeitet
werden. wodurch die Kosten vermindert und darüber hinaus das Verfahren kontinuierlich
oder mindestens teilweise kontinuierlich durchgeführt werden kann.
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Das Einleiten der Oxydationsgase durch die Chlorwasserstofflösung
ist insofern äußerst vorteilhaft, als eine konstant kochendie Lösung gebildet wird,
deren Zusammensetzung im wesentlichen von den angewendeten Temperaturen abhängt.
Wenn z. B. die Oxydationsgase mit einer Temperatur von i25° in die Chlorwasserstofflösung
eintreten, welche eine Temperatur von 6o° besitzt, beide Temperaturen sind im vorliegenden
Fall brauchbare Arlbeitstemperaturen, wird eine konstant kochende, etwa i i u/oige
Chlorwasserstofflösung gebildet. Wenn eine höhere Anfangskonzentration der Chlorwasserstofflösung
vorlag, wird durch die
()xvclati(msgase Clilor\\-:t;serstoff bis
zu einer Konzentration von i i 0/0 entfernt. Ist die Anfangs-Wnzentration geringer,
so wird durch die Oxydationsgase Wasser so lange entfernt, bis eine Säurekonzentration
von i i % vorliegt. Die ununterbrochene 7ufuhr von \laleitisäureanhvdrid in die
Säurelösung führt zur Bildung einer hohen Maleinsätirekonzentration in der Lösung
und dadurch auch zu einer bedeutenden Umwandlung in htiniars:itir(#.
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Iti der Zeichnung sind in Fig. i und 2 schematische Anordnungen zur
Durchführung des erfin-(ittiigsgeni<ißeu Verfahrens dargestellt, an Hand derer
zwei .\tisfiilii-ttiigslwisl)iele (las ``erfahren er-
1'> riss) iel1 |
Ein (icniiscli atis Luft und Benzoldampf der Ztt- |
sal11mensetzting voll 30 Iris 35 Gewichtsteilen Luft |
zti i 'feil Benzol wird über einen Oxydations- |
kata@vsati@r geführt. I)iesei- besteht aus einem Ge- |
inisch aus Oxyden des Vanadiunis. \lolvhdätis und |
(les l-rails, (sie auf einest Träger (:\litminitunoxvd) |
aufgebracht sind. |
Der l,:,atal_vsator wird auf einer Temperatur vctl |
3oo 1>1s 3Ia ` gehalten. 1)1e Berührungszeit zwischen |
dem Katalysator und (lein Gasgemisch beträgt un- |
gefähr o, i Sekunde. Das, auf diese Weise gewonnene |
Oxydationsgas enthält etwa 2 Gewichtsprozent |
\laleinsiureanhv(lrid, etwa 2 Gewichtsprozent Was- |
serstoff, etwa 5 Gelvichtsprozent Kohlendioxyd und |
als Rest in der Hauptsache Stickstoff zusammen mit |
Spuren von Benzol, Kohlenoxyd, anderen Teil- |
iiXvdationsl)ro(lukteii utid \'erunreinigutigen. Das |
Oxydationsgas wird auf eine Temperatur von 125' |
gekiihlt und finit dieser Temperatur unter dem |
Spiegel einer Chlorwasserstofflösung eingeleitet, |
die sich in einem Behälter i (Fig. i) befindet. Der |
Behälter i besteht aus einem gegenüber Säuren |
genügend widerstandsfähigen -Material und ist mit |
(Irr iiblichen \usriistung versehen. wie einem |
Tatichrolir, e#itictn IZiilii-werl: und einem Thernio- |
ineter. Er ist mit einer wäßrigen Chlorwasserstoff- |
Iiisillig aus 143 (icw-irhtsteilen Salzsäure von 20
° Bc |
und 82 Gewichtsteilen Wasser gefüllt. Die aus |
(lein Beli:ilter i austretenden Gase werden in einen |
heinigunrsliehälter g(,leitet. welcher Wasser ent- |
hält. l)urcli (las \\"assel- wer(lcil die austretenden |
Gase gereinigt, ehe sie (itircli ein Abzugsrohr 9 aus- |
treten. Durch (las I:itileiteii der Oxydationsgase |
in die Chlorwasserstofflösung in den Behälter i |
steigt (sie Temperatur auf etwa fio °. Wenn es not- |
wen(lig ist. kann der Behälter i gekühlt werden, |
tim auf alle Fülle dic# Temperatur der Lösung auf |
etwa ho ° zil halten. I?iiie Kiihlung ist jedoch nicht |
unbedingt erforderlich. Durch die Chlorwasser- |
stofflösung wird (las Maleinsäureanhydrid gelöst |
tnld zu \laleins:iure liv(lrolisiert. Ein Teil dieser |
\laleins:ittre wird ist -1#uniars:itire unigewandelt. |
1>1e (lui-cli den I>eliilter i treten(leii Oxv(lations- |
gase iieiimen latiirlicli etwa: Chlorwasserstoff- |
liisting finit in (leii Behälter 2. Der Flüssigkeits- |
stand im Behälter i wird (lauernd aufrechterhalten |
durch Ergänzen mit Flüssigkeit aus denn Waschbehälter 2, sofern dies notwendig ist.
Da Fumarsäure in Chlorwasserstofflösung unlöslich oder schwer löslich ist, fällt
sie aus. In dem Behälter i sainnielt sich mehr oder weniger ein dicker Brei an.
Wenn sich genügend Funiarsäure abgeschieden hat. etwa nach 16 Stunden, wird die
Zuführung von Oxydationsgas in den Behälter i unterbrochen und der Brei in den Heixkessei
3 übergeführt. Dort wird der Brei, oder natürlich auch Chlorwasserstofflösung enthält,
auf etwa ioo° i bis 2 Stunden erhitzt, um die Umsetzung von Maleinsäure zu Fumarsäure
zu vervollständigen. Der Brei wird schließlich auf etwa 30 ° gekühlt, auf dieser
Temperatur etwa 2 Stunden gehalten, uni dadurch die Fumarsättre vollständig auszufällen.
Schließlich wird der Brei im Filter 4 abfiltriert. Der Filterkuchen, der im wesentlichen
aus Funiarsäure besteht, wird zuerst mit aus dem Reinigungsbehälter 2 bezogenem
Wasser gewaschen. dann anschließend mit säurefreiem N\'asser so lange, bis das Waschwasser
weniger als i Volumprozent Säure enthält.
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Die auf diese Weise gewonnene rohe Funiarsäure wird in den Behälter
5 gebracht, bei ioo ° in Wasser gelöst, mit etwa i Gewichtsprozent aktiver Holzkohle,
bezogen auf das Gewicht des ausgewaschenen Filterkuchens, versetzt, 5bis ioMinuten
gekocht und die heiße Lösung im Filter 6 filtriert. Das Filtrat wird im Kessel 7
abgekühlt und die kristallisierte Fumarsäure im Filter 8 gewonnen. Sie ist weiß
und im wesentlichen frei von Verunreinigungen; sie besitzt einen Reinheitsgral von
99,6 bis 99,8% und läßt sich ohne weitere Behandlung für handelsübliche Zwecke verwenden.
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Die Chlorwasserstofflösung, welche als Filtrat iin Filter d erhalten
wird, wird in den Behälter i wieder zurückgebracht. Ein Teil der anfänglichen Waschflüssigkeit
wird zugegeben, um jeglichen `'erlöst an Säure nach Möglichkeit zu vermeiden. Der
Rest der Waschflüssigkeit wird dem WaschbChälter 2 zugeführt. 13eisl)iel2 :'hnlich
(lern Beispiel i werden die ini Behälter 18 erzeugten Oxydationsgase im Kühler
19 auf die übliche Temperatur von z. B. i25° und sodann im Kühler 2o auf
eine Temperatur von etwa d.o° rekühlt. Diese Temperatur liegt unter dem Tauptilikt
der Oxydationsgase in bezug auf die Maleinsäure, jedoch über dem Taupunkt der Oxydationsgase
in bezug auf Wasser. Es wird infolgedessen im Kühler 20 ein Teil des Maleinsäureanhydrids
kondensiert und damit vom übrigen Gas getrennt. Dieses Gas, das noch etwa 2o bis
30% des' ursprünglichen Gehalts an Maleinsäureanhydrid enthält. wird in den Behälter
21 eingeleitet, welcher Chlorwas.erstofflösung, ähnlich dem Behälter i der Fig.
i, enthält. Die Chlorwasserstofflösung des fiellältel-s 21 wird auf einer Temperatur
von 30 bis 35° rellalteii und enthält anfänglich to bis t 5 Gewichtsprozent
Chlorwasserstoff, zweckmäßig i i bis 1 2 Gewichtsprozent. In der Chlorw-asserstoffsäure
löst
sich Maleensäureanhvdrid zu Maleinsäure. Ein Teil der lfaleitisäure setzt sich zu
Fumarsäure um. Die aus dem Behälter 2i austretenden Gase gelangen in den Wasser
enthaltenden Reinigungsbehälter 22. Die aus diesem austretenden Gase sind gereinigt.
Durch die Gase wird natürlich aus dem Behälter 21 Chlorwasserstofflösung in den
Behälter 22 geschleppt. Das Flüssigkeitsniveau im Behälter 21 wird durch Ergänzung
von Flüssigkeit aus dem Behälter 22, wenn erforderlich, aufrechterhalten.
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Wie nach Beispiel i fällt in dem Be1iälter 21 Fumarsäure aus. Es wird
so lange Gas eingeleitet, his die Konzentration der @faleinsäure und Fumarsäure
im Brei etwa ,4o Gewichtsprozent beträgt. Der Brei wird sodann in den Heizkessel
23 gebracht, in dem die Umsetzung der 'laleinsäure zu Fumarsäure vervollständigt
wird. Die Fumarsäure wird im Filter 2,4 abgetrennt und ,dann in der im Beispiel
i angegebenen Weise weiterverarbeitet.
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Mit Rücksicht darauf, daß ein Teil der -Malein-.- ur-e im Kühler 2o
bereits entfernt wurde, liegt s natürlich im vorliegenden Fall gegenüber der -Maleinsäure
eine höhere Konzentration an Verunreinigungen vor, so daß man eine entsprechend
größere Menge Holzkohle, etwa 2 Gewichtsprozent, bezogen auf Fumarsäurefilterkuchen,
verwendet.
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Das Verfahren nach Beispiel 2 besitzt den Vorteil, daß es möglich
ist, sowohl Maleinsätireanhydrid als auch Fumarsäure zu gewinnen. Dieses Verfahren
kann je nach Wunsch zur Gewinnung einer größeren oder kleineren Menge von Fumarsäure
gegenüber der zu gewinnenden Menge von Maleinsäureanhydrid verändert werden.
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Nach Beispiel 2 werden die aus dem Behälter 18 ausströmenden Gase
auf q.0° gekühlt, um 70 bis 8o '/o des vorhandenen Maleinsäureanhydrids abzuscheiden.
Werden an Stelle von 4o° höhere Temperaturen angewendet, so wird ein geringerer
Anteil des Maleinsäureanhydrids abgetrennt, und es wird infolgedessen auch mehr
Fumarsäure gewonnen. Das Verfahren macht es vor allen Dingen möglich, einerseits
Maleinsäureanhydrid und andererseits Fumarsäure zu gewinnen.
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So lassen sich Oxydationsgase verwenden, die aus verschiedenen organischen
Verbindungen durch Dampfphasenoxydation erzeugt wurden. Alle die eingangs erwähnten
organischen Ausgangsstoffe lassen sieh verwenden. Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
kamt, auch Fumarsäure aus Maleinsäureanhydrid durch Anwendung solcher Gase gewonnen
werden, denen der größere Teil des .\faleinsäureanhvdrids auf anderem Wege entnommen
wurde. Schließlich läßt sich Fumarsäure aus ' Maleinsäureanhydrid gewinnen, das
in Oxydationsgasen enthalten ist, die z. B. aus Naphthalin gewonnen werden und im
wesentlichen zur Gewinnung anderer Produkte, z. B. Phthalsäureanhydrid, bestimmt
sind. Unter dem Ausdruck Oxydationsgase oder durch katalytische Dampfphasenoxydation
erhaltene Gase sind alle diejenigen verstanden, die -\laleinsäureanhydrid enthalten,
gleichgültig ob als Haupt- oder Nebenprodukt. Die Temperatur, auf die die Oxydationsgase
vor der Einführung in die Behälter i bzw. 21 gekühlt werden, kann verschieden sein
und hängt ab zum Teil von der Vorbehandlüng, der die Oxydationsgase unterworfen
wurden, und zum Teil von der angewendeten Lösungstemperatur.
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Ebenso kann auch die Temperatur der zur Lösung des -%laleitisätircatihyilrids
bestimmten Mineralsäure verschieden sein. Im allgemeinen . wird man eine Temperatur
anwenden, bei der die Umwandlung von Maleinsäure in Fumarsäure noch wirtschaftlich
ist. Diese Uniwandlung erfolgt um so rascher, je höher die Temperatur ist. Beim
Arbeiten mit Chlorwasserstofflösung wird man, um einen Verlust an Chlorwasserstoff
und die Notwendigkeit des Arbeitens bei Unterdruck zu vermeiden, Temperaturen unter
6o° anwenden, zweckmäßig Temperaturen von .1o bis 6o°. Wenn auch in diesem Fall
die Chlorwasserstofflösung zum Zweck der Umwandlung der hlaleinsäure zu Fumarsäure
noch erhitzt werden muß, ist dieses Verfahren dennoch zweckmäßig.
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Es können auch Temperaturen von etwa .ioo° angewendet werden, wodurch
ein nachfolgendes Erhitzen des Lösungsmittels zur Umwandlung der Maleinsäure in
Fumarsäure unnötig wird.
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Für ein kontinuierliches und wirtschaftliches Arbeiten ist es erforderlich,
daß die Temperatur der Chlorwasserstofflösung nicht niedriger liegt als der Taupunkt
der eintretenden Gase in bezug auf Wasser. Würde die Temperatur niedriger sein,
so würde sich das Wasser aus den Gasen in der Chlorwasserstofflösung kondensieren
und diese zunehmend verdünnen.
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Nach dem Verfahren des Beispiels 2 können höhere Temperaturen als
3o bis 35° im Behälter 21 angewendet werden und sind sogar vorteilhaft, da (las
Wasser aus dem Behälter 21 hei dieser höheren Temperatur rascher entfernt wird als
der Chlorwasserstoff. Die dadurch bedingte Selbstkonzentration der Chlorwasserstofflösung
im Behälter 21 erfordert die Zugabe von Waschwasser aus dem Behälter 22, um das
Niveau iin Behälter 21 ohne zunehmende Verdünnung der Chlorwasserstofflösung zu
halten. Allerdings wird der Vorteil, den diese höhere Temperatur mit sich bringt,
durch die zusätzlichen Kosten, die diese höheren Temperaturen erfordern, aufgehoben.
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Die Dauer der Absorptionszeit kann verschieden sein; so können die
Oxydationsgase durch die Absorptionsflüssigkeit innerhalb einer kurzen Zeit gedrückt
werden, wobei ,die erhaltene Lösung später erhitzt wird. Verwendet man eine Mehrzahl
von Absorptionsgefäßen gemeinsam mit geeigneten Heiz-, Kühl- und Filterausrüstungen,
so kann das Verfahren kontinuierlich durchgeführt werden in Verbindung mit der kontinuierlichen
Gewinnung der Oxydationsgase.
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Die Konzentration der Chlorwasserstofflösung, die als Ahsorptionsmitt,el
gebraucht wird, kann sich ebenfalls ändern, sie beträgt zweckmäßig io bis 2o Gewichtsprozent.
Ist die Konzentration der Lösung geringer, so wird die Umwandlung von
\1alc4usäurf# in Fumarsäure um so langsamer vor |
sich gehen. Bei Verwendung höher konzentrierter |
Clilorwasserstofflösungen. insbesondere bei höherer |
Temperatur, nehmen die eingeleiteten Gase zuneh- |
mende Mengen Chlor,#vassei-stoff auf, welcher nach- |
träglich wieder gewonnen werden muß. |
Noch der vorliegenden Erfindung können auch |
airclere Mineralsäuren verwendet -#verden, wie Jod- |
w,tsserstoff, Bromwasserstoff und Schwefelsäure. |
Sallretersäure ist weniger geeignet, ebensowenig |
wie andere Mineralsäuren mit oxydierenden Eigen- |
schaften. Selbstverständlich ist es nicht erforder- |
lich, daß die gesamte, in der Adsorptionsflüssigkcit |
vorhandene Malcinsäure ini Heizkessel in Fuinar- |
säure umgewandelt wird. Insbesondere ist dies dann |
flicht erforderlich, wenn der Chlorwasserstoff bzw. |
dessen (.ösung im Kreislauf geführt wird. .Die Er- |
liitztiu:, der @lalein- und Fumarsäure enthaltenden |
Lösung kann in diesem Fall sehr kurz sein, denn |
nach dem :1litrennen der Fumarsäure kommt die in |
der Uisung noch vorhandene Maleinsäure wieder |
in den Kreislauf und wird schließlich doch in |
Funiarsäure unigewandelt. |
Die erhaltene Funiarsäure läßt sich natürlich |
auch auf anderem @\@eg reinigen. -Mit Rücksicht auf |
seine Einfachheit ist dein beschriebenen Verfahren |
der Vorzug zu geben. Feste Adsorptionsmittel, die |
in Betracht kommen, sind Tierkohle, Holzkohle |
od. dgl. |