DE2111195A1 - Reinigungsverfahren fuer Adipinsaeure - Google Patents
Reinigungsverfahren fuer AdipinsaeureInfo
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Description
Anmelderin: Firma Mitsubishi Petrochemical Company Limited, 5-2, Marunouchi 2-chome, Chiyoda-ku,
Tokio, Japan
Reinigungsverfahren für Adipinsäure
Die Erfindung betrifft ein Reinigungsverfahren für Adipinsäure.
Die Erfindung findet bei der Herstellung von Adipinsäure Anwendung.
Adipinsäure erhält man durch Oxidation einer Ausgangszubereitung mit molekularem Sauerstoff, bspw. mit Luft,
wenn man Adipinsäure in hoher Reinheit erhalten will. Die Ausgangszubereitung umfaßt Cyclohexan, Cyclohexanon, Cyclohexanol
oder eine Mischung dieser Stoffe, nämlich eine Mischung von zwei oder drei dieser Stoffe,in einem Lösungsmittel
wie Essigsäure. Man will damit Adipinsäure in Polymerisationsqualität erhalten. Jedoch ist die Reinigung der durch Oxidation
in Luft erhaltenen Adipinsäure auf Polymerisationsqualität sehr schwierig. Hierin liegt es begründet, daß ein preiswertes
und leicht durchführbares technisches Verfahren zu diesem Zweck nicht zur Verfügung steht. Infolgedessen ist die Verwendung von
Adipinsäure, die durch Luftoxidation hergestellt ist, für Weichmacher eingeschränkt.
Das hauptsächliche Anwendungsgebiet von Adipinsäure ist jedoch die Herstellung eines 6,6-Nylon-Polymeren. Infolgedessen hätte
ein preiswertes, leicht durchführbares und in technischem Maßstab ausführbares Verfahren zur Reinigung von Adipinsäure, die
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durch Luftoxidation ernalten ist, auf die Reinheit einer
Polymerisationsqualität große technische Bedeutung.
Der Hauptgrund, daß durch Luftoxidation hergestellte Adipinsäure für eine Herstellung eines Polymeren ungeeignet ist,
liegt darin, daß sie Verunreinigungen enthält, die nachteilige Verfärbungen beim Aufschmelzen "bedingen. Die Beseitigung
dieser Verunreinigungen auf einfache //eise ist schwierig.
Reinigungsverfahren für Adipinsäure, die durch Luftoxidation hergestellt ist, sind vergleichsweise wenig erforscht. Ein
bekanntes Verfahren nach der deutschen Patentschrift 868 901 beschreibt die Reinigung von Adipinsäure, die als Nebenprodukt
bei der Herstellung von Cyclohexanon und Cyclohexanol durch Oxidation von Cyclohexan mit Luft erhalten ist. Danach
wird die rohe Adipinsäure in einem sauerstoffhaltigen Lösungsmittel wie Essigsäure umkristallisiert, erhitzt und die erhaltenen
Kristalle werden bspw. bei 105°C getrocknet, damit das Lösungsmittel entfernt und zurückgewonnen wird. Weiterhin
ist eine Hochtemperaturbehandlung der Kristalle bspw. bei 1200C unter Druck mit Salpetersäure einer Konzentration von
5 bis 60 % sowie eine weitere Umkristallisierung vorgesehen.
Da dieses Reinigungsverfahren mit einer Salpetersäure-Umkristallisierung
zu Ende kommt, bleiben Salpetersäurereste in der Adipinsäure im großen Umfang zurück. Infolgedessen ist
die Verwendung dieser sog. gereinigten Adipinsäure zu PoIymerisationszwecksi
fragwürdig. Denn weil die vorhandenen Salpetersäureionen eine Verfärbung des Polymeren hervorrufen
können, bestellt eine sehr enge Grenze für die Menge der in Adipinsäure von Polymerisationsqualität zulässigen Salpetersäureionen.
Da außerdem die Salpetersäureionen die Farbeigenschaften beim Aufschmelzen von Adipinsäure herabsetzen, wird
diese Adipinsäure keine Polymerisationsqualität erreichen, auch nicht hinsichtlich der Farbe im Schmelzzeitpunkt.
Als Hilfsmittel zur Entfernung der restlichen Salpetersäureionen bietet sich eine Kristallisierung aus Wasser nach der
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Salpetersäurebehandlung als einfache Verfahrensmaßnahme an. Durch diese Kristallisierung aus Wasser läßt sich auch ein
Auszug der einbasischen Säuren wie Essigsäure, die als Lösungsmittel für die Oxidation benutzt war, erwarten. Durchgeführte
Untersuchungen haben ergeben, daß zwar die Kristallisierung aus Wasser zur Entfernung von Salpetersäureionen, einbasischen
Säuren und anderen wasserlöslichen Verunreinigungen wirksam ist, daß sie jedoch, zur Verbesserung der Farbe im Schmelzzeitjpunkt
zwecklos ist. Infolgedessen hat die erhaltene Adipinsäure eine Qualität, die weit unter der Polymerisationsqualität
liegt.
Aufgabe der Erfindung ist die Bereitstellung eines Reinigungsverfahrens,
das Adipinsäure in Polymerisationsqualität liefert.
Diese Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, daß Rohkristalle
von Adipinsäure, die ausgehend von Cyclohexan, Cyclohexanon, Cyclohexanol oder einer Mischung aus zwei oder drei
dieser Stoffe durch Oxidation mit molekularem Sauerstoff erhalten ist, mit Salpetersäure behandelt wird, daß eine Erhitzung
der Rohkristalle auf eine Temperatur oberhalb 75°C vor dieser Behandlung mit Salpetersäure unterbleibt und daß die erhaltene
Adipinsäure aus Wasser kristallisiert wird.
Die Erfindung besteht in der Kombination von drei wesentlichen
Maßnahmen:
1) Die Adipinsäure darf in demjenigen Zustand, wo sie eine geringe
Menge Verunreinigungen enthält, nicht übermäßig erhitzt werden;
2) es erfolgt eine Behandlung mit Salpetersäure. Hierfür kann man annehmen, daß die Verunreinigungen in dieser Behandlungs-
j stufe abgebaut werden;
5) Salpetersäure, einbasische Säuren und andere wasserlösliche Verunreinigungen werden durch Auskristallisieren aus 'Wasser
entfernt. Die Kombination dieser drei Verfahrensmaßnahmen ist wichtig. Eine vollständige Reinigung läßt sich nicht erzielen,
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wenn auch nur eine dieser Maßnahmen nicht eingehalten wird.
Unter den genannten drei wichtigen Verfahrensmaßnahmen ist die
erste Maßnahme die bedeutungsvollste. Diesen Verfahrensgrößen ist bei bekannten 'Reinigungsverfahren keine Beachtung geschenkt.
Dies hängt mit der besonderen Verwendung der Adipinsäure zusammen. Zwar ist das Auskristallisieren aus Essigsäure
zur Entfernung der Farbstoffe wirkungsvoll; doch wenn nur eine geringe Menge einer einbasischen Säure wie Essigsäure in der
Adipinsäure enthalten ist, bedingt diese Säure bei der Herstellung eines Polymeren eine Herabsetzung des Polymerisationsgrades. Dies bedeutet eine erhebliche Beeinträchtigung der
Polymereigenschaften.
Aus diesem Grund und auch zwecks Wiedergewinnung des Lösungsmittels
erfolgt nach dem bekannten Verfahren bei einer Temperatur von bspw. 1050C eine Erhitzung und Trocknung der Adipinsäure-Rohkristalle
vor der Salpetersäurebehandlung, damit man die Essigsäure zurückgewinnt.
Aufgrund der durchgeführten Untersuchungen führt jedoch eine Erhitzung der noch Verunreinigungen enthaltenden Adipinsäure
auf eine Temperatur über 75°C zur Entfernung der Essigsäure
zu einem nachteiligen Einfluß auf die nachfolgende Salpetersäurebehandlung. Hieraus läßt sich schließen, daß bei dieser
Wärmebehandlung von Adipinsäure, die noch kleine Verunreinigungsmengen enthält, diese Verunreinigungen in Stoffe übergeführt
werden, die nur schwer in Salpetersäure oxidiert werden.
Wenn Adipinsäure-Rohkristalle dieser Art einmal erhitzt sind, wird zweifellos eine verschärfter Angriff bei der Salpetersäurebehandlung
notwendig. Doch ein verschärfter Angriff bei einer Temperatur von 160°0 oder mehr führt in Gegenwart von
Salpetersäure zur Zersetzung der Adipinsäure selbst, so daß der Adipinsäureverlust ansteigt und neue Farbstoffe gebildet
werden. Hieraus kann man den Schluß ziehen, daß auch bei Verschärfung der Behandlungsbedxngungen zwecks Oxidation und
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Zerstörung der färbenden Verunreinigungen eine Steigerung des Reinigungswirkungsgrades über eine bestimmte Grenze nicht möglich
ist. Infolgedessen bilden die Erhitzung und Trocknung der Rohädipinsäure mit dem Ziel der Entfernung einbasischer Säuren
und der Zurückgewinnung des Lösungsmittels Ursachen zur Qualität sverschlechterung der Adipinsäure. Dieses überraschende Ergebnis
war bislang noch nicht bekannt. Deshalb herrschte wohl irrtümlicherweise die Ansicht vor, daß Adipinsäure^ die durch
Luftoxidation hergestellt war, nicht wirtschaftlich zur Polymerisationsqualität gereinigt werden könnte.
Die dritte wichtige Verfahrensbedingung im Rahmen der Erfindung
ist die Auskristallisierung der Adipinsäure aus Wasser. Eine Auskristallisierung von Adipinsäure, die durch Salpetersäureoxidation
von Cyclohexanon und Cyclohexanol hergestellt ist mithilfe von Wasser ist bekannt. Eine solche Adipinsäure kann
zur Herstellung von Polymeren, benutzt werden. Man könnte daher ein Reinigungsverfahren, das eine Umkristallisierung in Salpetersäure
sowie" eine Umkristallisierung in Wasser für eine solche Adipinsäure vorsieht, die durch Luftoxidation hergestellt
ist, als naheliegende Kombination ansehen. Eine solche Betrachtungsweise ist jedoch aus den folgenden Gründen nicht
gerechtfertigt. Die Luftoxidation ist infolge einer radikalischen Kettenwirkung eine Selbstoxidation, die von der Reaktion
der Salpetersäureoxidation vollkommen verschieden ist. Die in der erhaltenen Adipinsäure enthaltenen Verunreinigungen
sind vollständig verschieden von den Verunreinigungen der Salpetersäureoxidation.
Im einzelnen liegt die Selektivität der Adipinsäure einer Salpetersäureoxidation bei 80 bis 90 %, als
Nebenprodukte fallen niedere zweibasische Säuren und einbasische Säuren an, die zumeist keinen Einfluß auf die Färbung
haben. Im Gegensatz dazu ist die Selektivität der Adipinsäure einer Luftoxidation etwa ?0 %, die Nebenprodukte enthalten
neben niedrigen zweibasischen Säuren eine beträchtliche Menge eines harzartigen Stoffes, der zu einer Färbung führt, vgl.
.die' Japanische Bekanntmachungsschrift 11 646/1969· Dieser
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harzartige Stoff ist von Cyclohexanon und Cyclohexanol derart verschieden, daß eine Oxidation desselben mit Salpetersäure
außerordentlich schwierig ist. Wenn Adipinsäure, die durch Luftoxidation hergestellt ist, bei den für die Salpetersäureoxidation
von Cyclohexanon und Cyclohexanol als optimal bekannten Temperaturen von 60 bis 85°C (vgl. US-Patentschrift
2 191 786) behandelt wird, erzielt man keine Reinigungswirkung. Eine Reinigungswirkung wird erst dann beobachtet, wenn
die Behandlungstemperatur über 900C ansteigt.
Damit sind die Oxidationsprodukte der Salpetersäurebehandlung von Adipinsäure, die durch Luftoxidation hergestellt ist, und
der Salpetersäureoxidation von Cyclohexanon und Cyclohexanol vollständig verschieden. Im übrigen unterscheiden sich weitgehend
auch die optimalen Behandlungsbedingungen. Deshalb sind die Salpetersäurebehandlung von durch Luftoxidation gewonnener
Adipinsäure und die Salpetersäureoxidation von Cyclohexanon und Cyclohexanol verschiedene Arbeitsweisen, die vollständig
verschiedenen Problemstellungen dienen.
Eine Rohadipinsäure, die nach der Erfindung gereinigt werden
kann, ist eine solche, die aus Cyclohexan oder einem teilweise oxidierten Produkt desselben durch Oxidation mit molekularem^
Sauerstoff erhalten ist. Diese Arbeitsweise ist bekannt/unabhängig davon, ob sie der Herstellung von Adipinsäure dient.
Wenn jedoch Adipinsäure hergestellt werden soll, wird dieselbe
durch Oxidation von Cyclohexan oder eines teilweisen Oxidationsprodukts desselben in einem geeigneten Lösungsmittels und
in Gegenwart eines Katalysators durch molekularen Sauerstoff wie Luft oder reinen Sauerstoff hergestellt. Beispiele für
Cyclohexan oder teilweise Oxidationsprodukte desselben sind Cyclohexan, Cyclohexanon, Cyclohexanol, jeweils einzeln oder
in Mischungen von Cyclohexan und Cyclohexanon, Cyclohexan und Cyclohexanol bzw. Cyclohexanon und Cyclohexanol. Brauchbare
Lösungsmittel sind organische Säuren, insbesondere einbasische Säuren wie Essigsäure . Beispiele für brauchbare Katalysatoren
sind Verbindungen, insbesondere Salze von Metallen unterschied-
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licher Wertigkeit, bspw. niedere einbasische oder naphthensaure
Salze von Co, Mn und Cu.
Wenn die Reaktionsflüssigkeit gekühlt wird, fällt Adipinsäure inform von Kristallen erster Ordnung aus. Wenn die Mutterlauge konzentriert
und weitergekühlt wird, fällt weitere Adipinsäure
inform von Kristallen zweiter Ordnung aus. Wenn diese Mutterlauge zweiter Ordnung wiederum kristallisiert wird, fallen
Kristalle dritter Ordnung aus.
Nach der Erfindung werden die Kristalle der Rohadipinsäure,
die in der beschriebenen Weise erhalten ist, in dem vorliegenden Zustand mit Salpetersäure behandelt, dieses erfolgt
nach Auswaschen mit wasser zur Entfernung von Stoffen wie Essigsäure in einem bestimmten Ausmaß, nach Entfernung weiterer
Stoffe wie Bernsteinsäure und Glutarsäure, die als Nebenprodukte entstehen, oder nach Umkristallisierung aus Essigsäure
entsprechend dem deutschen Patent 868 901.
Wenn die Oxidation ohne Lösungsmittel erfolgt, läßt sich eine größere Reinigungswirkung durch vorhergehende Umkristallisierung
der Rohkristalle der Oxidationsreaktion mit einem sauerstoffhaltigen
Lösungsmittel noch vor der Salpetersäurebehandlung erzielen. Wenn die Oxidation mit Essigsäure als Lösungsmittel
erfolgt, werden die Rohkristalle selbstverständlich mit einem sauerstoffhaltigen Lösungsmittel wie Essigsäure umkristallisiert.
Da jedoch die Reinigungswirkung nicht alszu groß ist,
reicht ein Waschen in Essigsäure, Wasser oder einer anderen Flüssigkeit normalerweise aus.
Kristalle, die in dieser Weise vorgereinigt sind, werden im folgenden als Rohkristalle der Adipinsäure bezeichnet, die
durch Oxidation von Cyclohexan oder eines teilweisen Oxidationsprodukts desselben mit molekularem Sauerstoff erhalten sind.
Solche Rohkristalle von Adipinsäure liegen in einem Zustand vor, wo im wesentlichen keine flüssige Phase in denselben vorhanden
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Nach der Erfindung muß man unter Beachtung einer wesentlichen Verfahrensbedingung darauf Sorgfalt verwenden, daß die Adipinsäure-Rohkristalle
keine Erhitzung auf eine Temperatur über 75°C, vorzugsweise über 700C erleiden, bevor sie mit Salpetersäure
behandelt werden. Wenn eine Vorreinigung der Adipinsäurekristalle zur Trennung und Wiedergewinnung der Oxidationsflüssigkeit erfolgt, muß bspw. die Entfernung der anhaftenden
Essigsäure bei einer Temperatur unterhalb 75°C, vorzugsweise unterhalb 700C erfolgen.
Wenn die anhaftende Essigsäure von der aus der Oxidationslauge abgetrennten und gewonnenen Adipinsäure -oder die Mutterlauge
beim Umkristallisieren aus Essigsäure wiedergewonnen werden soll und wenn die Adipinsäure nicht unmittelbar in dem Gewinnungszustand
verwendet werden soll, erfolgt eine Trocknung bei einer niederen Temperatur und verringertem Druck oder
eine Fließbetttrocknung bei einer niedrigen Temperatur, jedenfalls
unterhalb 700C.
Wenn die Erhitzung und Entfernung der Essigsäure nicht in dieser Weise ausgeführt wird, wird die Vermischung einer kleinen Menge-Essigsäure
mit der gereinigten Adipinsäure problematisch. Dieses Problem läßt sich"jedoch durch Umkristallisieren aus Wasser
im Rahmen der Erfindung lösen. Die Entscheidung über die Rückgewinnung der anhaftenden Essigsäure in der beschriebenen Weise
muß also unter gegenseitiger Abschätzung des Essigsäureverlustes
und der Rückgewinnungskosten erfolgen.
Die Salptersäurebehandlung erfolgt vorzugsweise folgendermaßen.
Zunächst wird die Rohadipunsäure in Salptersäure einer Konzentration
von 5 bis 60 Gewichts-%, vorzugsweise 8 bis JO Gewichts-%
gelöst. Diese Adipinsäurelösung wird auf einer Temperatur zwischen 90 und 1500C, vorzugsweise zwischen 100 und
140 C, .für eine Zeitdauer von 10 min bis 5 h, vorzugsweise,
zwischen 15 min "bis 3 h mit oder ohne Rühren gehalten. Bei
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dieser Behandlung wird die Adipinsäure in einer solchen Menge
"benutzt, daß die Konzentration in der wäßrigen Salpetersäure zwischen 2 und 70 Gewichts-%, vorzugsweise zwischen 10 und
60 'Gewichts-% liegt. Die erhaltene Lösung wird dann nach einer bekannten Arbeitsweise übersättigt, damit die Adipinsäure abgeschieden
werden kann.
Diese Salpetersäurebehandlung kann zweimal oder mehrmals wiederholt
werden. Die durch die Salpetersäurebehandlung teilweise gereinigte Adipinsäure wird aus der wäßrigen Salpetersäure auskristallisiert
und in einer nachfolgenden Verfahrensstufe durch
Auskristallisieren aus Wasser behandelt. Wenn die Adipinsäure aus einer genügend verdünnten wäßrigen Salpetersäure auskristallisiert
wird, kann man bis zu einem gewissen Grad die Wirkung der Umkristallisierung aus Wasser vorwegnehmen.
Die Umkristallisierung aus Wasser erfolgt nach einer üblichen Arbeitsweise. Diese Bearbeitungsstufe kann zweimal oder mehrmals
wiederholt'werden. Die durch Umkristallisieren aus Wasser
gereinigte' Adipinsäure kann in feuchtem Zustand unmittelbar mit Hexamethylendiamin zur Reaktion gebracht werden. Da
färbende Stoffe vollständig aus dieser Adipinsäure entfernt sind, kann man durch eine einfache Arbeitsweise wie eine
Trocknung trockene Adipinsäure erhalten.
Zum vollständigen Verständis der Erfindung dienen die folgenden
Einzelbeispiele.
Ein titanausgekleideter 10-1-Autoklav wird mit 2 kg Cyclohexanol
Cyclohexanol-Mischung, 4 kg Essigsäure, 0,5 g Kobaltacetat, 0,5 g Manganacetat und 0,5 g Kupferacetat beschickt. Die
Charge wird dann 5 h lang bei einer Reaktionstemperatur von
85°C uiisreinem Druck von 5 kg/cm oxidiert, wobei Luft in
einer Durchflußmenge von 1 200 l/h durchgeleitet wird. Die erhaltene Lauge wird auf eine Temperatur von 20 C abgekühlt,
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- ίο -
damit Kristalle ausfallen. Diese Kristalle werden mithilfe einer Zentrifuge abgetrennt und mit 2 1 Essigsäure ausgewaschen, so
daß man 2 kg Adipinsäure-Rohkristalle in feuchtem Zustand erhält.
Diese Adipinsäure-Rohkristalle werden unter vermindertem Druck bei einer Temperatur von 800C 3 h lang getrocknet. Die erhaltene
Adipinsäure wird dann in der im folgenden angegebenen Arbeitsweise gereinigt. Bei den durchgeführten Versuchen beträgt
das Gewichtsverhältnis von Lösungsmittel zur Umkristallisierung und Adipinsäure jeweils 2:1.
Die Qualität der erhaltenen Adipinsäure wird dadurch bestimmt, daß man die Adipinsäure 2 h lang bei einer Temperatur von
25O0C in geschmolzenem Zustand hält und den APHA-Farbwert mißt.
Reinigungsbehandlung
1-1. Die Adipinsäure wird einmal in Wasser umkristallisiert,
abzentrifugiert und mit einer gleichen Wassermenge ausgewaschen,
1-2. Die Arbeitsweise der Behandlung 1-1. wird unter Verwendung
von Essigsäure anstelle von Wasser durchgeführt. 1-3. Die Adipinsäure wird in 10 %iger Salpetersäure gelöst
und nach Lösung 30 min auf einer Temperatur von 105°C gehalten. Die Adipinsäure wird auskristallisiert und dann mit einer
gleichen Menge V/asser ausgewaschen.
1-4. Die durch die Arbeitsweise 1-3· erhaltenen Kristalle
werden weiter mit Wasser umkristallisiert und dann mit einer gleichen Menge Wasser ausgewaschen.
1-5. Die Adipinsäure wird in 10 %iger Salpetersäure gelöst
und nach Lösung 3 h lang auf einer Temperatur von 1500C gehalten.
Die Adipinsäure wird auskristallisiert und dann mit einer gleichen Menge Wasser gewaschen.
1-6. Die durch die Arbeitsweise 1-5· erhaltenen Kristalle
werden nochmals in Wasser umkristallisiert und dann mit einer gleichen Menge Wasser gewaschen.
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Adipinsäure-Rohkristalle gemäß dem Beispiel I werden ohne eine
vorhergehende Erhitzung und Trocknung gereinigt.
Reinigungsbehandlung
II - 1. bis II - 6. Die Behandlung erfolgt in gleicher Weise wie die entsprechende Reinigungsbehandlung nach 1-1. ...
1-6.
II - 7. Die Adipinsäure wird in 10 %iger Salpetersäure gelöst.
Die Lösung wird 1 h lang auf einer Temperatur von 80 G gehalten. Die Adipinsäure wird auskristallisiert und mit einer
gleichen Menge Wasser gewaschen. Die erhaltenen Kristalle werden nochmals aus Wasser umkristallisiert; die erhaltenen Kristalle
werden mit einer gleichen Menge Wasser ausgewaschen.
Ein titanausgekleideter 500-cnr-Autoklav wird mit 200 g Cyclohexan
und 0,02 g Mangannaphthenat gefüllt. Diese Charge wird
ρ unter einem Reaktionsdruck von 30 kg/ca? auf einer Temperatur
von 1500C gehalten. 6 h lang wird Luft in einer Durchflußmenge
von 100 l/h durchgeleitet. Man erhält eine Lauge, die sich in zwei Schichten trennt. Nach Abtrennung dieser Schicht durch
Zentrifugierung erhält man 50 g Rohkristalle. Diese Kristalle
werden aus Essigsäure umkristallisiert. Die so erhaltenen Kristalle werden nach den folgenden Behandlungsstufen gereinigt.
Re inigungsbehandlung
III _ 1. Die Arbeitsweise II - 4 wird mit der Abwandlung ausgeführt,
daß die Kristalle nicht getrocknet werden. III - 2. Die Adipinsäure wird unter verringertem Druck bei
8O0C 3 h lang getrocknet und dann nach der Arbeitsweise II gereinigt.
Die im Rahmen dieser drei Ausführungsbeispiele erhaltenen Meß werte sind in der folgenden Tabelle angegeben.
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- 12 | - | 21 | : | 11195 | ||
fieinigungsbehand- | APAH- | " restl.Salpe | 222 | Ver- | ||
Beispiel | lung | J7 arbwert | ter säur e- | gleichs- | ||
ionen | beispiel | |||||
keine Reinigung | » 500 | I (ppm) | >10 | (CE) | ||
I - O | Umkristallisierg. | _— | CE | |||
1-1 | Wasser | 7500 | 239 | |||
Umkristallisg. | — | Il | ||||
1-2 | Essigsäure | ^.500 | ||||
Umkristallisg. | >10 | ti | ||||
I - 3 | Salpetersäure | >500 | —— | |||
Umkristallisg. | — | ti | ||||
1-4 | Salpetersäure + | |||||
Umkristsg. Wasser | 400 | — | ||||
Salpeters äure- | It | |||||
1-5 | Druckbehandlg. | >500 | 218 | |||
Salpetersäure- | Il | |||||
1-6 | Druckbehdlg. + | |||||
Umkrist. Wasser | 275 | ^■10 | ||||
keine Reinigung | »500 | Il | ||||
II - O | Umkrist. Wasser | ^500 | 23O | CE | ||
II - 1 | Umkristallisg. | Il | ||||
II - 2 | Essigsäure | >500 | ||||
Umkristallisg. | 7IO | ti | ||||
Ii - 3 | Salpetersäure | 300 | ||||
Umkrist. Salpeter | Il | |||||
II - 4 | säure + Umkrist. | |||||
Wasser | 70 | y\ 0 | ||||
Salpetersäure- | -νιο | — | ||||
II - 5 | Druckbehandlg. | 25O | ||||
Salpetersäure- | CE | |||||
II - 6 | Druckbehandlg. + | |||||
Umkrist. Wasser | 70 | |||||
Umkristallisg. | — | |||||
II - 7 | Salpetersäure + | |||||
Umkrist. Wasser | 500 | |||||
ohne Trocknung | 80 | CE | ||||
III - 1 | Trocknung | >500 | ||||
III - 2. | CE J |
|||||
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Claims (6)
1. Reinigungsverfahren für Adipinsäure, dadurch gekennzeichnet, daß Rohkristalle von Adipinsäure, die ausgehend von
Cyclohexan, Cyclohexanon, Cyclohexanol oder einer Mischung aus zwei oder drei dieser Stoffe durch Oxidation mit molekularem
Sauerstoff erhalten ist, mit Salpetersäure behandelt wird, daß eine Erhitzung der Rohkristalle auf eine Temperatur
oberhalb 750C vor dieser Behandlung mit Salpetersäure unterbleibt
und daß die erhaltene Adipinsäure aus 'Wasser kristallisiert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Oxidationsbehandlung in einer niederen Monokarbonsäure in
Gegenwart eines Katalysators mit einem Metallsalz unterschiedlicher Wertigkeit erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß vor der Salpetersäurebehandlung eine Vorreinigung der
Rohkristalle erfolgt, während der die Temperatur in keinem Zeitpunkt 75°C übersteigt.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß im
Rahmen der Vorreinigung begleitende Verunreinigungen durch Waschen der Rohkristalle entfernt werden.
5. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Vorreinigung eine Umkristallisierung der Adipinsäure-Rohkristalle
umfaßt.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5» dadurch gekennzeichnet, daß im Rahmen der Salpetersäurebehandlung die
Adipinsäure-Rohkristalle in wäßriger Salpetersäure einer Konzentration zwischen 5 und 60 Gewichts-% aufgelöst werden und
daß die erhaltene Lösung auf einer Temperatur zwischen 90 und
150°C gehalten wird.
209811/1864
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