DE2111195A1 - Reinigungsverfahren fuer Adipinsaeure - Google Patents

Reinigungsverfahren fuer Adipinsaeure

Info

Publication number
DE2111195A1
DE2111195A1 DE19712111195 DE2111195A DE2111195A1 DE 2111195 A1 DE2111195 A1 DE 2111195A1 DE 19712111195 DE19712111195 DE 19712111195 DE 2111195 A DE2111195 A DE 2111195A DE 2111195 A1 DE2111195 A1 DE 2111195A1
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
adipic acid
acid
nitric acid
treatment
oxidation
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Pending
Application number
DE19712111195
Other languages
English (en)
Inventor
Kazuhiko Konno
Hiroaki Ohashi
Hiroyuki Shinohara
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Mitsubishi Petrochemical Co Ltd
Original Assignee
Mitsubishi Petrochemical Co Ltd
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Mitsubishi Petrochemical Co Ltd filed Critical Mitsubishi Petrochemical Co Ltd
Publication of DE2111195A1 publication Critical patent/DE2111195A1/de
Pending legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C51/00Preparation of carboxylic acids or their salts, halides or anhydrides
    • C07C51/42Separation; Purification; Stabilisation; Use of additives
    • C07C51/487Separation; Purification; Stabilisation; Use of additives by treatment giving rise to chemical modification

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Oil, Petroleum & Natural Gas (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

Anmelderin: Firma Mitsubishi Petrochemical Company Limited, 5-2, Marunouchi 2-chome, Chiyoda-ku, Tokio, Japan
Reinigungsverfahren für Adipinsäure
Die Erfindung betrifft ein Reinigungsverfahren für Adipinsäure.
Die Erfindung findet bei der Herstellung von Adipinsäure Anwendung. Adipinsäure erhält man durch Oxidation einer Ausgangszubereitung mit molekularem Sauerstoff, bspw. mit Luft, wenn man Adipinsäure in hoher Reinheit erhalten will. Die Ausgangszubereitung umfaßt Cyclohexan, Cyclohexanon, Cyclohexanol oder eine Mischung dieser Stoffe, nämlich eine Mischung von zwei oder drei dieser Stoffe,in einem Lösungsmittel wie Essigsäure. Man will damit Adipinsäure in Polymerisationsqualität erhalten. Jedoch ist die Reinigung der durch Oxidation in Luft erhaltenen Adipinsäure auf Polymerisationsqualität sehr schwierig. Hierin liegt es begründet, daß ein preiswertes und leicht durchführbares technisches Verfahren zu diesem Zweck nicht zur Verfügung steht. Infolgedessen ist die Verwendung von Adipinsäure, die durch Luftoxidation hergestellt ist, für Weichmacher eingeschränkt.
Das hauptsächliche Anwendungsgebiet von Adipinsäure ist jedoch die Herstellung eines 6,6-Nylon-Polymeren. Infolgedessen hätte ein preiswertes, leicht durchführbares und in technischem Maßstab ausführbares Verfahren zur Reinigung von Adipinsäure, die
209811/1864
durch Luftoxidation ernalten ist, auf die Reinheit einer Polymerisationsqualität große technische Bedeutung.
Der Hauptgrund, daß durch Luftoxidation hergestellte Adipinsäure für eine Herstellung eines Polymeren ungeeignet ist, liegt darin, daß sie Verunreinigungen enthält, die nachteilige Verfärbungen beim Aufschmelzen "bedingen. Die Beseitigung dieser Verunreinigungen auf einfache //eise ist schwierig.
Reinigungsverfahren für Adipinsäure, die durch Luftoxidation hergestellt ist, sind vergleichsweise wenig erforscht. Ein bekanntes Verfahren nach der deutschen Patentschrift 868 901 beschreibt die Reinigung von Adipinsäure, die als Nebenprodukt bei der Herstellung von Cyclohexanon und Cyclohexanol durch Oxidation von Cyclohexan mit Luft erhalten ist. Danach wird die rohe Adipinsäure in einem sauerstoffhaltigen Lösungsmittel wie Essigsäure umkristallisiert, erhitzt und die erhaltenen Kristalle werden bspw. bei 105°C getrocknet, damit das Lösungsmittel entfernt und zurückgewonnen wird. Weiterhin ist eine Hochtemperaturbehandlung der Kristalle bspw. bei 1200C unter Druck mit Salpetersäure einer Konzentration von 5 bis 60 % sowie eine weitere Umkristallisierung vorgesehen. Da dieses Reinigungsverfahren mit einer Salpetersäure-Umkristallisierung zu Ende kommt, bleiben Salpetersäurereste in der Adipinsäure im großen Umfang zurück. Infolgedessen ist die Verwendung dieser sog. gereinigten Adipinsäure zu PoIymerisationszwecksi fragwürdig. Denn weil die vorhandenen Salpetersäureionen eine Verfärbung des Polymeren hervorrufen können, bestellt eine sehr enge Grenze für die Menge der in Adipinsäure von Polymerisationsqualität zulässigen Salpetersäureionen. Da außerdem die Salpetersäureionen die Farbeigenschaften beim Aufschmelzen von Adipinsäure herabsetzen, wird diese Adipinsäure keine Polymerisationsqualität erreichen, auch nicht hinsichtlich der Farbe im Schmelzzeitpunkt.
Als Hilfsmittel zur Entfernung der restlichen Salpetersäureionen bietet sich eine Kristallisierung aus Wasser nach der
209811/1864
Salpetersäurebehandlung als einfache Verfahrensmaßnahme an. Durch diese Kristallisierung aus Wasser läßt sich auch ein Auszug der einbasischen Säuren wie Essigsäure, die als Lösungsmittel für die Oxidation benutzt war, erwarten. Durchgeführte Untersuchungen haben ergeben, daß zwar die Kristallisierung aus Wasser zur Entfernung von Salpetersäureionen, einbasischen Säuren und anderen wasserlöslichen Verunreinigungen wirksam ist, daß sie jedoch, zur Verbesserung der Farbe im Schmelzzeitjpunkt zwecklos ist. Infolgedessen hat die erhaltene Adipinsäure eine Qualität, die weit unter der Polymerisationsqualität liegt.
Aufgabe der Erfindung ist die Bereitstellung eines Reinigungsverfahrens, das Adipinsäure in Polymerisationsqualität liefert.
Diese Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, daß Rohkristalle von Adipinsäure, die ausgehend von Cyclohexan, Cyclohexanon, Cyclohexanol oder einer Mischung aus zwei oder drei dieser Stoffe durch Oxidation mit molekularem Sauerstoff erhalten ist, mit Salpetersäure behandelt wird, daß eine Erhitzung der Rohkristalle auf eine Temperatur oberhalb 75°C vor dieser Behandlung mit Salpetersäure unterbleibt und daß die erhaltene Adipinsäure aus Wasser kristallisiert wird.
Die Erfindung besteht in der Kombination von drei wesentlichen Maßnahmen:
1) Die Adipinsäure darf in demjenigen Zustand, wo sie eine geringe Menge Verunreinigungen enthält, nicht übermäßig erhitzt werden;
2) es erfolgt eine Behandlung mit Salpetersäure. Hierfür kann man annehmen, daß die Verunreinigungen in dieser Behandlungs-
j stufe abgebaut werden;
5) Salpetersäure, einbasische Säuren und andere wasserlösliche Verunreinigungen werden durch Auskristallisieren aus 'Wasser entfernt. Die Kombination dieser drei Verfahrensmaßnahmen ist wichtig. Eine vollständige Reinigung läßt sich nicht erzielen,
209811/1864
wenn auch nur eine dieser Maßnahmen nicht eingehalten wird.
Unter den genannten drei wichtigen Verfahrensmaßnahmen ist die erste Maßnahme die bedeutungsvollste. Diesen Verfahrensgrößen ist bei bekannten 'Reinigungsverfahren keine Beachtung geschenkt. Dies hängt mit der besonderen Verwendung der Adipinsäure zusammen. Zwar ist das Auskristallisieren aus Essigsäure zur Entfernung der Farbstoffe wirkungsvoll; doch wenn nur eine geringe Menge einer einbasischen Säure wie Essigsäure in der Adipinsäure enthalten ist, bedingt diese Säure bei der Herstellung eines Polymeren eine Herabsetzung des Polymerisationsgrades. Dies bedeutet eine erhebliche Beeinträchtigung der Polymereigenschaften.
Aus diesem Grund und auch zwecks Wiedergewinnung des Lösungsmittels erfolgt nach dem bekannten Verfahren bei einer Temperatur von bspw. 1050C eine Erhitzung und Trocknung der Adipinsäure-Rohkristalle vor der Salpetersäurebehandlung, damit man die Essigsäure zurückgewinnt.
Aufgrund der durchgeführten Untersuchungen führt jedoch eine Erhitzung der noch Verunreinigungen enthaltenden Adipinsäure auf eine Temperatur über 75°C zur Entfernung der Essigsäure zu einem nachteiligen Einfluß auf die nachfolgende Salpetersäurebehandlung. Hieraus läßt sich schließen, daß bei dieser Wärmebehandlung von Adipinsäure, die noch kleine Verunreinigungsmengen enthält, diese Verunreinigungen in Stoffe übergeführt werden, die nur schwer in Salpetersäure oxidiert werden.
Wenn Adipinsäure-Rohkristalle dieser Art einmal erhitzt sind, wird zweifellos eine verschärfter Angriff bei der Salpetersäurebehandlung notwendig. Doch ein verschärfter Angriff bei einer Temperatur von 160°0 oder mehr führt in Gegenwart von Salpetersäure zur Zersetzung der Adipinsäure selbst, so daß der Adipinsäureverlust ansteigt und neue Farbstoffe gebildet werden. Hieraus kann man den Schluß ziehen, daß auch bei Verschärfung der Behandlungsbedxngungen zwecks Oxidation und
209811/1864
Zerstörung der färbenden Verunreinigungen eine Steigerung des Reinigungswirkungsgrades über eine bestimmte Grenze nicht möglich ist. Infolgedessen bilden die Erhitzung und Trocknung der Rohädipinsäure mit dem Ziel der Entfernung einbasischer Säuren und der Zurückgewinnung des Lösungsmittels Ursachen zur Qualität sverschlechterung der Adipinsäure. Dieses überraschende Ergebnis war bislang noch nicht bekannt. Deshalb herrschte wohl irrtümlicherweise die Ansicht vor, daß Adipinsäure^ die durch Luftoxidation hergestellt war, nicht wirtschaftlich zur Polymerisationsqualität gereinigt werden könnte.
Die dritte wichtige Verfahrensbedingung im Rahmen der Erfindung ist die Auskristallisierung der Adipinsäure aus Wasser. Eine Auskristallisierung von Adipinsäure, die durch Salpetersäureoxidation von Cyclohexanon und Cyclohexanol hergestellt ist mithilfe von Wasser ist bekannt. Eine solche Adipinsäure kann zur Herstellung von Polymeren, benutzt werden. Man könnte daher ein Reinigungsverfahren, das eine Umkristallisierung in Salpetersäure sowie" eine Umkristallisierung in Wasser für eine solche Adipinsäure vorsieht, die durch Luftoxidation hergestellt ist, als naheliegende Kombination ansehen. Eine solche Betrachtungsweise ist jedoch aus den folgenden Gründen nicht gerechtfertigt. Die Luftoxidation ist infolge einer radikalischen Kettenwirkung eine Selbstoxidation, die von der Reaktion der Salpetersäureoxidation vollkommen verschieden ist. Die in der erhaltenen Adipinsäure enthaltenen Verunreinigungen sind vollständig verschieden von den Verunreinigungen der Salpetersäureoxidation. Im einzelnen liegt die Selektivität der Adipinsäure einer Salpetersäureoxidation bei 80 bis 90 %, als Nebenprodukte fallen niedere zweibasische Säuren und einbasische Säuren an, die zumeist keinen Einfluß auf die Färbung haben. Im Gegensatz dazu ist die Selektivität der Adipinsäure einer Luftoxidation etwa ?0 %, die Nebenprodukte enthalten neben niedrigen zweibasischen Säuren eine beträchtliche Menge eines harzartigen Stoffes, der zu einer Färbung führt, vgl. .die' Japanische Bekanntmachungsschrift 11 646/1969· Dieser
209811/1864
harzartige Stoff ist von Cyclohexanon und Cyclohexanol derart verschieden, daß eine Oxidation desselben mit Salpetersäure außerordentlich schwierig ist. Wenn Adipinsäure, die durch Luftoxidation hergestellt ist, bei den für die Salpetersäureoxidation von Cyclohexanon und Cyclohexanol als optimal bekannten Temperaturen von 60 bis 85°C (vgl. US-Patentschrift 2 191 786) behandelt wird, erzielt man keine Reinigungswirkung. Eine Reinigungswirkung wird erst dann beobachtet, wenn die Behandlungstemperatur über 900C ansteigt.
Damit sind die Oxidationsprodukte der Salpetersäurebehandlung von Adipinsäure, die durch Luftoxidation hergestellt ist, und der Salpetersäureoxidation von Cyclohexanon und Cyclohexanol vollständig verschieden. Im übrigen unterscheiden sich weitgehend auch die optimalen Behandlungsbedingungen. Deshalb sind die Salpetersäurebehandlung von durch Luftoxidation gewonnener Adipinsäure und die Salpetersäureoxidation von Cyclohexanon und Cyclohexanol verschiedene Arbeitsweisen, die vollständig verschiedenen Problemstellungen dienen.
Eine Rohadipinsäure, die nach der Erfindung gereinigt werden kann, ist eine solche, die aus Cyclohexan oder einem teilweise oxidierten Produkt desselben durch Oxidation mit molekularem^ Sauerstoff erhalten ist. Diese Arbeitsweise ist bekannt/unabhängig davon, ob sie der Herstellung von Adipinsäure dient. Wenn jedoch Adipinsäure hergestellt werden soll, wird dieselbe durch Oxidation von Cyclohexan oder eines teilweisen Oxidationsprodukts desselben in einem geeigneten Lösungsmittels und in Gegenwart eines Katalysators durch molekularen Sauerstoff wie Luft oder reinen Sauerstoff hergestellt. Beispiele für Cyclohexan oder teilweise Oxidationsprodukte desselben sind Cyclohexan, Cyclohexanon, Cyclohexanol, jeweils einzeln oder in Mischungen von Cyclohexan und Cyclohexanon, Cyclohexan und Cyclohexanol bzw. Cyclohexanon und Cyclohexanol. Brauchbare Lösungsmittel sind organische Säuren, insbesondere einbasische Säuren wie Essigsäure . Beispiele für brauchbare Katalysatoren sind Verbindungen, insbesondere Salze von Metallen unterschied-
209811/1864
licher Wertigkeit, bspw. niedere einbasische oder naphthensaure Salze von Co, Mn und Cu.
Wenn die Reaktionsflüssigkeit gekühlt wird, fällt Adipinsäure inform von Kristallen erster Ordnung aus. Wenn die Mutterlauge konzentriert und weitergekühlt wird, fällt weitere Adipinsäure inform von Kristallen zweiter Ordnung aus. Wenn diese Mutterlauge zweiter Ordnung wiederum kristallisiert wird, fallen Kristalle dritter Ordnung aus.
Nach der Erfindung werden die Kristalle der Rohadipinsäure, die in der beschriebenen Weise erhalten ist, in dem vorliegenden Zustand mit Salpetersäure behandelt, dieses erfolgt nach Auswaschen mit wasser zur Entfernung von Stoffen wie Essigsäure in einem bestimmten Ausmaß, nach Entfernung weiterer Stoffe wie Bernsteinsäure und Glutarsäure, die als Nebenprodukte entstehen, oder nach Umkristallisierung aus Essigsäure entsprechend dem deutschen Patent 868 901.
Wenn die Oxidation ohne Lösungsmittel erfolgt, läßt sich eine größere Reinigungswirkung durch vorhergehende Umkristallisierung der Rohkristalle der Oxidationsreaktion mit einem sauerstoffhaltigen Lösungsmittel noch vor der Salpetersäurebehandlung erzielen. Wenn die Oxidation mit Essigsäure als Lösungsmittel erfolgt, werden die Rohkristalle selbstverständlich mit einem sauerstoffhaltigen Lösungsmittel wie Essigsäure umkristallisiert. Da jedoch die Reinigungswirkung nicht alszu groß ist, reicht ein Waschen in Essigsäure, Wasser oder einer anderen Flüssigkeit normalerweise aus.
Kristalle, die in dieser Weise vorgereinigt sind, werden im folgenden als Rohkristalle der Adipinsäure bezeichnet, die durch Oxidation von Cyclohexan oder eines teilweisen Oxidationsprodukts desselben mit molekularem Sauerstoff erhalten sind. Solche Rohkristalle von Adipinsäure liegen in einem Zustand vor, wo im wesentlichen keine flüssige Phase in denselben vorhanden
209811/1864
Nach der Erfindung muß man unter Beachtung einer wesentlichen Verfahrensbedingung darauf Sorgfalt verwenden, daß die Adipinsäure-Rohkristalle keine Erhitzung auf eine Temperatur über 75°C, vorzugsweise über 700C erleiden, bevor sie mit Salpetersäure behandelt werden. Wenn eine Vorreinigung der Adipinsäurekristalle zur Trennung und Wiedergewinnung der Oxidationsflüssigkeit erfolgt, muß bspw. die Entfernung der anhaftenden Essigsäure bei einer Temperatur unterhalb 75°C, vorzugsweise unterhalb 700C erfolgen.
Wenn die anhaftende Essigsäure von der aus der Oxidationslauge abgetrennten und gewonnenen Adipinsäure -oder die Mutterlauge beim Umkristallisieren aus Essigsäure wiedergewonnen werden soll und wenn die Adipinsäure nicht unmittelbar in dem Gewinnungszustand verwendet werden soll, erfolgt eine Trocknung bei einer niederen Temperatur und verringertem Druck oder eine Fließbetttrocknung bei einer niedrigen Temperatur, jedenfalls unterhalb 700C.
Wenn die Erhitzung und Entfernung der Essigsäure nicht in dieser Weise ausgeführt wird, wird die Vermischung einer kleinen Menge-Essigsäure mit der gereinigten Adipinsäure problematisch. Dieses Problem läßt sich"jedoch durch Umkristallisieren aus Wasser im Rahmen der Erfindung lösen. Die Entscheidung über die Rückgewinnung der anhaftenden Essigsäure in der beschriebenen Weise muß also unter gegenseitiger Abschätzung des Essigsäureverlustes und der Rückgewinnungskosten erfolgen.
Die Salptersäurebehandlung erfolgt vorzugsweise folgendermaßen. Zunächst wird die Rohadipunsäure in Salptersäure einer Konzentration von 5 bis 60 Gewichts-%, vorzugsweise 8 bis JO Gewichts-% gelöst. Diese Adipinsäurelösung wird auf einer Temperatur zwischen 90 und 1500C, vorzugsweise zwischen 100 und 140 C, .für eine Zeitdauer von 10 min bis 5 h, vorzugsweise, zwischen 15 min "bis 3 h mit oder ohne Rühren gehalten. Bei
209811/1864
dieser Behandlung wird die Adipinsäure in einer solchen Menge "benutzt, daß die Konzentration in der wäßrigen Salpetersäure zwischen 2 und 70 Gewichts-%, vorzugsweise zwischen 10 und 60 'Gewichts-% liegt. Die erhaltene Lösung wird dann nach einer bekannten Arbeitsweise übersättigt, damit die Adipinsäure abgeschieden werden kann.
Diese Salpetersäurebehandlung kann zweimal oder mehrmals wiederholt werden. Die durch die Salpetersäurebehandlung teilweise gereinigte Adipinsäure wird aus der wäßrigen Salpetersäure auskristallisiert und in einer nachfolgenden Verfahrensstufe durch Auskristallisieren aus Wasser behandelt. Wenn die Adipinsäure aus einer genügend verdünnten wäßrigen Salpetersäure auskristallisiert wird, kann man bis zu einem gewissen Grad die Wirkung der Umkristallisierung aus Wasser vorwegnehmen.
Die Umkristallisierung aus Wasser erfolgt nach einer üblichen Arbeitsweise. Diese Bearbeitungsstufe kann zweimal oder mehrmals wiederholt'werden. Die durch Umkristallisieren aus Wasser gereinigte' Adipinsäure kann in feuchtem Zustand unmittelbar mit Hexamethylendiamin zur Reaktion gebracht werden. Da färbende Stoffe vollständig aus dieser Adipinsäure entfernt sind, kann man durch eine einfache Arbeitsweise wie eine Trocknung trockene Adipinsäure erhalten.
Zum vollständigen Verständis der Erfindung dienen die folgenden Einzelbeispiele.
Beispiel I
Ein titanausgekleideter 10-1-Autoklav wird mit 2 kg Cyclohexanol Cyclohexanol-Mischung, 4 kg Essigsäure, 0,5 g Kobaltacetat, 0,5 g Manganacetat und 0,5 g Kupferacetat beschickt. Die Charge wird dann 5 h lang bei einer Reaktionstemperatur von 85°C uiisreinem Druck von 5 kg/cm oxidiert, wobei Luft in einer Durchflußmenge von 1 200 l/h durchgeleitet wird. Die erhaltene Lauge wird auf eine Temperatur von 20 C abgekühlt,
209811/1864
- ίο -
damit Kristalle ausfallen. Diese Kristalle werden mithilfe einer Zentrifuge abgetrennt und mit 2 1 Essigsäure ausgewaschen, so daß man 2 kg Adipinsäure-Rohkristalle in feuchtem Zustand erhält.
Diese Adipinsäure-Rohkristalle werden unter vermindertem Druck bei einer Temperatur von 800C 3 h lang getrocknet. Die erhaltene Adipinsäure wird dann in der im folgenden angegebenen Arbeitsweise gereinigt. Bei den durchgeführten Versuchen beträgt das Gewichtsverhältnis von Lösungsmittel zur Umkristallisierung und Adipinsäure jeweils 2:1.
Die Qualität der erhaltenen Adipinsäure wird dadurch bestimmt, daß man die Adipinsäure 2 h lang bei einer Temperatur von 25O0C in geschmolzenem Zustand hält und den APHA-Farbwert mißt.
Reinigungsbehandlung
1-1. Die Adipinsäure wird einmal in Wasser umkristallisiert, abzentrifugiert und mit einer gleichen Wassermenge ausgewaschen,
1-2. Die Arbeitsweise der Behandlung 1-1. wird unter Verwendung von Essigsäure anstelle von Wasser durchgeführt. 1-3. Die Adipinsäure wird in 10 %iger Salpetersäure gelöst und nach Lösung 30 min auf einer Temperatur von 105°C gehalten. Die Adipinsäure wird auskristallisiert und dann mit einer gleichen Menge V/asser ausgewaschen.
1-4. Die durch die Arbeitsweise 1-3· erhaltenen Kristalle werden weiter mit Wasser umkristallisiert und dann mit einer gleichen Menge Wasser ausgewaschen.
1-5. Die Adipinsäure wird in 10 %iger Salpetersäure gelöst und nach Lösung 3 h lang auf einer Temperatur von 1500C gehalten. Die Adipinsäure wird auskristallisiert und dann mit einer gleichen Menge Wasser gewaschen. 1-6. Die durch die Arbeitsweise 1-5· erhaltenen Kristalle werden nochmals in Wasser umkristallisiert und dann mit einer gleichen Menge Wasser gewaschen.
209811/1864
Beispiel II
Adipinsäure-Rohkristalle gemäß dem Beispiel I werden ohne eine vorhergehende Erhitzung und Trocknung gereinigt.
Reinigungsbehandlung
II - 1. bis II - 6. Die Behandlung erfolgt in gleicher Weise wie die entsprechende Reinigungsbehandlung nach 1-1. ... 1-6.
II - 7. Die Adipinsäure wird in 10 %iger Salpetersäure gelöst. Die Lösung wird 1 h lang auf einer Temperatur von 80 G gehalten. Die Adipinsäure wird auskristallisiert und mit einer gleichen Menge Wasser gewaschen. Die erhaltenen Kristalle werden nochmals aus Wasser umkristallisiert; die erhaltenen Kristalle werden mit einer gleichen Menge Wasser ausgewaschen.
Beispiel III
Ein titanausgekleideter 500-cnr-Autoklav wird mit 200 g Cyclohexan und 0,02 g Mangannaphthenat gefüllt. Diese Charge wird
ρ unter einem Reaktionsdruck von 30 kg/ca? auf einer Temperatur von 1500C gehalten. 6 h lang wird Luft in einer Durchflußmenge von 100 l/h durchgeleitet. Man erhält eine Lauge, die sich in zwei Schichten trennt. Nach Abtrennung dieser Schicht durch Zentrifugierung erhält man 50 g Rohkristalle. Diese Kristalle werden aus Essigsäure umkristallisiert. Die so erhaltenen Kristalle werden nach den folgenden Behandlungsstufen gereinigt.
Re inigungsbehandlung
III _ 1. Die Arbeitsweise II - 4 wird mit der Abwandlung ausgeführt, daß die Kristalle nicht getrocknet werden. III - 2. Die Adipinsäure wird unter verringertem Druck bei 8O0C 3 h lang getrocknet und dann nach der Arbeitsweise II gereinigt.
Die im Rahmen dieser drei Ausführungsbeispiele erhaltenen Meß werte sind in der folgenden Tabelle angegeben.
209811/1864
- 12 - 21 : 11195
fieinigungsbehand- APAH- " restl.Salpe 222 Ver-
Beispiel lung J7 arbwert ter säur e- gleichs-
ionen beispiel
keine Reinigung » 500 I (ppm) >10 (CE)
I - O Umkristallisierg. _— CE
1-1 Wasser 7500 239
Umkristallisg. Il
1-2 Essigsäure ^.500
Umkristallisg. >10 ti
I - 3 Salpetersäure >500 ——
Umkristallisg. ti
1-4 Salpetersäure +
Umkristsg. Wasser 400
Salpeters äure- It
1-5 Druckbehandlg. >500 218
Salpetersäure- Il
1-6 Druckbehdlg. +
Umkrist. Wasser 275 ^■10
keine Reinigung »500 Il
II - O Umkrist. Wasser ^500 23O CE
II - 1 Umkristallisg. Il
II - 2 Essigsäure >500
Umkristallisg. 7IO ti
Ii - 3 Salpetersäure 300
Umkrist. Salpeter Il
II - 4 säure + Umkrist.
Wasser 70 y\ 0
Salpetersäure- -νιο
II - 5 Druckbehandlg. 25O
Salpetersäure- CE
II - 6 Druckbehandlg. +
Umkrist. Wasser 70
Umkristallisg.
II - 7 Salpetersäure +
Umkrist. Wasser 500
ohne Trocknung 80 CE
III - 1 Trocknung >500
III - 2. CE
J
209811/1864

Claims (6)

Patentansprüche
1. Reinigungsverfahren für Adipinsäure, dadurch gekennzeichnet, daß Rohkristalle von Adipinsäure, die ausgehend von Cyclohexan, Cyclohexanon, Cyclohexanol oder einer Mischung aus zwei oder drei dieser Stoffe durch Oxidation mit molekularem Sauerstoff erhalten ist, mit Salpetersäure behandelt wird, daß eine Erhitzung der Rohkristalle auf eine Temperatur oberhalb 750C vor dieser Behandlung mit Salpetersäure unterbleibt und daß die erhaltene Adipinsäure aus 'Wasser kristallisiert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Oxidationsbehandlung in einer niederen Monokarbonsäure in Gegenwart eines Katalysators mit einem Metallsalz unterschiedlicher Wertigkeit erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß vor der Salpetersäurebehandlung eine Vorreinigung der Rohkristalle erfolgt, während der die Temperatur in keinem Zeitpunkt 75°C übersteigt.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß im Rahmen der Vorreinigung begleitende Verunreinigungen durch Waschen der Rohkristalle entfernt werden.
5. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorreinigung eine Umkristallisierung der Adipinsäure-Rohkristalle umfaßt.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5» dadurch gekennzeichnet, daß im Rahmen der Salpetersäurebehandlung die Adipinsäure-Rohkristalle in wäßriger Salpetersäure einer Konzentration zwischen 5 und 60 Gewichts-% aufgelöst werden und daß die erhaltene Lösung auf einer Temperatur zwischen 90 und 150°C gehalten wird.
209811/1864
DE19712111195 1970-04-03 1971-03-09 Reinigungsverfahren fuer Adipinsaeure Pending DE2111195A1 (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
JP45027904A JPS49812B1 (de) 1970-04-03 1970-04-03

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE2111195A1 true DE2111195A1 (de) 1972-03-09

Family

ID=12233860

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE19712111195 Pending DE2111195A1 (de) 1970-04-03 1971-03-09 Reinigungsverfahren fuer Adipinsaeure

Country Status (4)

Country Link
US (1) US3790626A (de)
JP (1) JPS49812B1 (de)
DE (1) DE2111195A1 (de)
FR (1) FR2092524A5 (de)

Families Citing this family (5)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE2624472C3 (de) * 1976-06-01 1980-01-17 Basf Ag, 6700 Ludwigshafen Verfahren zur Reinigung von Adipinsäure
DE3016225A1 (de) * 1980-04-26 1981-10-29 Ruhrchemie Ag, 4200 Oberhausen Verfahren zur reinigung von polycarbonsaeuren
JPS6355636U (de) * 1986-09-25 1988-04-14
FR2775685B1 (fr) * 1998-03-05 2000-12-29 Rhone Poulenc Fibres Procede de separation et de purification de l'acide adipique
FR2784099B1 (fr) * 1998-09-14 2000-11-24 Rhone Poulenc Fibres Procede de separation et de purification de l'acide carboxylique issu de l'oxydation directe d'un hydrocarbure

Also Published As

Publication number Publication date
US3790626A (en) 1974-02-05
FR2092524A5 (de) 1972-01-21
JPS49812B1 (de) 1974-01-10

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE2741382A1 (de) Kontinuierliches verfahren zur herstellung von terephthalsaeure
DE2325638A1 (de) Verfahren zur abtrennung von benzolo-polycarbonsaeuren aus mischungen aromatischer carbonsaeuren
DE2111195A1 (de) Reinigungsverfahren fuer Adipinsaeure
DE2503536B2 (de) Verfahren zur Gewinnung eines sauren Ammoniumsalzes der 11-Cyanundecansäure
DE2022569C3 (de) Verfahren zur Reinigung von rohem 2-Mercaptobenzothiazol
DE2116300C3 (de)
DE60002782T2 (de) Verfahren zur Herstellung einer hochreinen aromatischen Polycarbonsäure
DE3301995A1 (de) Verfahren zur kristallisation von trimellithsaeure
DE2248704B2 (de)
DE2111196A1 (de) Verfahren zur Gewinnung von Adipinsaeure
DE2703161A1 (de) Verfahren zur herstellung von hochgradig reiner terephthalsaeure
DE2504332C3 (de) Verfahren zur Gewinnung reiner 11-Cyanundecansäure
DE1803056A1 (de) Reinigung von Terephthalsaeure
DE2054282C3 (de) Verfahren zur Reinigung von rohem p-AminophenoI
DE1011411B (de) Verfahren zur Gewinnung reiner tert. Butylbenzoesaeuren
DE2256644C2 (de) Verfahren zur Herstellung von reinem 1-Nitro-anthrachinon
DE1911635C3 (de) Verfahren zur Gewinnung von sehr reinem Trimellitsäureanhydrid
DE2819228C3 (de) Verfahren zur Gewinnung von 11-Cyanundecansäure, Cyclohexanon und epsilon- Caprolactam
DE2040596C3 (de) Reinigung von durch Salpetersäure-Oxydation hergestelltem Trimellitsäureanhydrid
DE1925038B2 (de) Verfahren zur Gewinnung von Terephthalsäure
DE2002649C3 (de) Verfahren zur Gewinnung von Terephthalsäure
DE3440407C2 (de)
DE2503740C3 (de)
DE2517435C3 (de) Verfahren zur Gewinnung von 1,8-Dinitroanthrachinon aus Dinitroanthrachinon-Gemischen
CH629176A5 (de) Verfahren zur herstellung von dinitroanthrachinon-gemischen mit hohem 1,5- und 1,8-dinitroanthrachinon-gehalt.