DE2524747C3 - Verfahren zur Isolierung von 1,5-/1,8-Dinitroanthrachinon mit einem hohen Gehalt an a , a '-Duutroverbindungen - Google Patents
Verfahren zur Isolierung von 1,5-/1,8-Dinitroanthrachinon mit einem hohen Gehalt an a , a '-DuutroverbindungenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Isolierung von 1,5-/1,8-Dinitroanthrachinongem!schen mit einem
hohen Gehalt an «,a'-Dinitroverbindungen aus rohen
Dinitroanthrachinongemischen. Das isolierte Verfahrensprodukt weist einen Gehalt von oberhalb QO1
vorzugsweise von 95 Gew.-°/o und darüber an 1,5- und
1,8-Dinitro-anthrachinon auf.
Bei der Dinitrierung des Anthrachinons entstehen neben den «A'-Dinitroanthrachinonen in erheblichem
Umfang auch &,ß'- und ß./J'-Dinitroanthrachinone.
«A'-Dinitroanthrachinone sind Vorprodukte zur Herstellung
wertvoller Dispersionsfarbstoffe. Die Qualität einer Reihe diesei Farbstoffe wird nicht beeinflußt,
wenn das als Ausgangsprodukt verwendete Dinitroanthrachinongemisch größere Anteile an a,ß'- und
ß,ß'-Isomeren enthält. Andererseits wird jedoch die Qualität einiger besonders wertvoller Farbstoffe entideidend
von der Reinheit des als Vorprodukt verwendeten Dinitroanthrachinons beeinflußt. Von
großer Bedeutung ist der Gehalt an <x,ß'- und ß,/?'-Dinitroverbindungen im Dinitroanthrachinongemiscn.
wenn man die 1,5- und 1,8-Dinitroverbindungen nach dem in der DE-OS 23 34 713 vorgeschlagenem
Verfahren auftrennen will. Man erhält nur dann aus dem Filtrat ein hochwertiges 1,8-Dinitroanthrachinon, wenn
man von einem möglichst reinen 1,5-/1,8-Dinitroanthrachinongemisch
ausgeht.
Es war deshalb wünschenswert, ein Verfahren zu finden, nach welchem man aus dem bei der Dinitrierung
von Anthrachinon erhältlichem rohem Dinitroanthrachinongemisch in hoher Ausbeute ein 13-/1,8-Dinitroanthrachinongemisch
erhält, welches nur noch geringe Anteile der tx.ß'- und ß,ß'·Isomeren enthält.
Bisher wurde dieses Problem so gelöst, daß man das Anthrachinon in konzentrierter Schwefelsäure oder in
Oleum nitrierte und so die nicht erwünschten tx,ß'- und
/?,/?'-lsomeren in Lösung hielt. Ausbeute und Reinheit
der auf diesem Wege erhaltenen Produkte sind jedoch unbefriedigend.
Es wurde nun gefunden, daß man 1,5-/1.8-Dinitroanthrachinongemische
mit einem hohen Gehalt an «Λ'-lsomeren durch Behandeln von rohen Dinitroanthrachinongemischen
mit Lösungsmitteln in der Wärme erhalten kann, wenn man als Lösungsmittel Xylol e>o
verwendet und die Suspension in der Wärme bis zur Einstellung des Lösungsgleichgewichts durchmischt
(behandelt) Und dann das Ungelöste vor der Warmen Suspension abtrennt,
Das Xylol löst in der Wärme die nicht erwünschten
»,β1- Und ^'-!sortieren weitgehend bis fast vollständig
aus dem rohen Dinitroanthrachinongemisch heraus, Während die gewünschten «,«''isomeren tinter den
Behandlungsbedingungen nur sehr wenig löslich sind. Man erhält in hoher Ausbeute ein 1,5-/1,8-Dinitraanthrachinongemisch,
das einen Gehalt von mehr als 90, in der Regel von 95 Gew.-°/o und darüber an «,«'-Isomeren
enthält
Aus der DE-AS 22 48 704 ist bekannt, 1,5-/1,8-Dinitroanthrachinongemische
dadurch zu trennen, daß das !^-/l.e-Dinitroanthrachinongemisch in Nitrcbenzol
und bzw. oder Nitrotoluol bei 170 bis 2300C gelöst und
dann die Lösung auf Temperaturen zwischen 100 und 1600C abgekühlt wird, wobei 1,5-Dinitroanthrachinon
ausfällt. Letzteres wird durch Heißfiltration abgetrennt Aus dem Filtrat wird nach dem Abkühlen auf 10 bis
70° C das 1,8-Dinitroanthrachinon gewonnen.
In der DE-OS 25 17 436 wird ein Verfahren zur Abtrennung von 1,5-Dinitroanthrachinon aus Dinitroanthrachinongemischen
beschrieben, bei dem das Dinitroanthrachinongemisch bei erhöhter Temperatur mit einem Lösungsmittel behandelt, dann abgekühlt wird
und das dabei als Rückstand (Ungelöstes) anfallende LS-Dinitroanthracbinon in üblicher Weise abgetrennt
wird. Nach den Angaben in den Unteransprüchen und den Beispielen kommen bei diesem Verfahren als
Lösungsmittel Tetramethylensulfon, 1 -Chlornaphthalin und Adipinsäuredinitril in Betracht Als Dinitroanthrachinongemische
kommen nach den Beispielen solche in Betracht, die zu 99 bis 100 Gew.-°/o aus 1,5- und
1,8-Dinitroanthrachinon bestehen (vgl. Beispiele 1 und 4).
Demgegenüber betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Abtrennung von 1,5-/1,8- Dinitroanthrachinongemischen
mit einem hohen Gehalt an α,α'-Dinitroverbindungen
aus rohen Dinitroanthrachinongemischen, die 65 bis 95 Gew.-% an 1,5- und 1,8-Dinitroanthrachinon
enthalten. Bei dem Verfahren der vorliegenden Erfindung werden die im rohen Dinitroanthrachinon
enthaltenen <x,ß'- und jS.jB'-Dinitroanthrachinone
abgetrennt und nicht wie bei den Verfahren der DE-AS 22 48 704 und der DE-OS 25 17 436 das 1,5-Dinitroanthrachinon
von einem !,S'/l.e-Dinitroanthrachinongemisch.
Da die Löslichkeitsverhältnisse in einem 1,5-, 1,8-,
«,jS'-Dinitroanthrachinon enthaltendem Gemisch sehr
komplex sind, z. B. wegen der zu erwartenden gegenseitigen Beeinflussung der Löslichkeit, war es
nicht zu erwarten, daß man durch eine Behandlung eines rohen Dinitroanthrachinongemisches mit Xylol in der
Wärme ein praktisch reines l^-ZLe-Dinitroanthrachinongemisch
erhalten würde.
Im Vergleich zu bekannten Verfahren zur Abtrennung von !,S'/I.e-Dinitroanthrachinon aus rohen
Diiiitroanthrachinongemischen, bei denen das Nitriergemisch aus Oleum oder 98 bis 100gew.%iger
Schwefelsäure fraktioniert gefällt wird, hat das Verfahren der vorliegenden Erfindung große Vorteile. Das
Lösungsmittel Xylol kann leicht und gefahrlos aus dem Filtrat zurückgewonnen werden. Dagegen kann das
Schwefelsäure enthaltende Filtrat wegen der darin enthaltenen Nitroverbindungen nicht ohne weiteres
aufkonzentriert werden.
Als Xylol sind sowohl die reinen Isomeren des XyIoIs
als auch das o-, m- und p-Xylol enthaltende technische
Isomerengeniisch geeignet. Das Lösungsmittel kann leicht durch Destillation zurückgewonnen werden.
Dabei erhält man als Rückstand den extrahierten Anteil des Diriitfoanthrachiriongemisches, der neben den κ',β-
und den /?,/?''Dinitroverbindungen vor allem 1,8-Dinitroanthrachinon
enthält Dieses Gemisch kann gesebenen-
falls als Ausgangsprodukt für Farbstoffe verwendet werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird im allgemeinen so durchgeführt, daß man eine Suspension des
trockenen oder feuchten, rohen Dinitroanthrachinongemisches in Xylol suspendiert, die Suspension erwärmt,
z, B. auf eine Temperatur zwischen 60 und 200° C. Dabei destilliert man im Falle der Verwendung von feuchtem
Dinitroanthrachinon vorhandenes Wasser ab.
Die Suspension wird bei der gewünschten Temperatur so lange gerührt, bis sich das Lösungsgleichgewicht
eingestellt hat Dies ist in der Regel je nach der Temperatur, bei der die Behandlung erfolgt, in 0,5 bis 6
Stunden der Fall. Dann trennt man das Ungelöste bei der Temperatur, bei der die Suspension zur Einstellung
des Lösungsgleichgewichtes durchmischt wurde, ab, z. B. durch Filtrieren oder Zentrifugieren. Der Rückstand
wird vorteilhafterweise mit dem Lösungsmittel gewaschen.
Als rohes Dinit>-oanthrachinongemisch kommen für
das erfindungsgemäße Verfahren alle Gemische in Betracht, die nach Dinitrierungsverfahren des Standes
der Technik erhalten werden. Solche Gemische enthalten in der Regel mindestens 65 bis 80 Gew.-%, in
einigen Fällen sogar bis zu 95 Gew.-% an 1,5- und 1,8-Dinitroanthrachinon. Der Rest ist &,ß'- und /^'-Dinitroanthrachinon.
Die Ausbeute bei gleichem Reinigungseffekt wird natürlich besser, je höher der Gehalt
an 1,5-/1,8-Dinitroanthrachinon im rohen Dinitroanthrachinongemisch
ist. Das Dinitroanthrachinongemisch kann in Form des trockenen Pulvers oder in Form
des wasserfeuchten Preßgutes eingesetzt werden. Im letzteren wird das Wasse. vorh-.c als azeotropes
Gemisch entfernt
Die Menge des Lösungsmittels här ;t vor allem von dessen Lösefähigkeit für die κ,β'- und j3,j3'-Dinitroanthrachinone,
von dem Gehalt des rohen Dinitroanthrachinons an «,«'-Isomeren sowie von der Temperatur ab,
bei der die Behandlung mit dem Lösungsmittel erfolgen soll.
In der Regel wird man in Abhängigkeit von der Reinheit des Rohdinitroanthrachinons die 2- bis 20fache
Gewichtsmenge, bezogen auf das trockene rohe Dinitroanthrachinongemisch, an dem Lösungsmittel
anwenden. Man erhält dann ein Λ,α'-Dinitroanthrachinongemisch
mit einem Gehalt von ca. 98% an 1,5- und 1,8- Dini troverbindung.
Auch die Temperatur hat Einfluß auf die Reinheit des Verfahrensproduktes, da sich die unerwünschten Isomeren
bei höherer Temperatur im Lösungsmittel besser lösen. Im allgemeinen wird man bei Temperaturen
zwischen 60 und 200° C gegebenenfalls unter Druck
arbeiten. Bei Normaldruck arbeitet man vorzugsweise im Temperaturbereich zwischen 20° C unterhalb der
Siedetemperatur und der Siedetemperatur des Lösungsmittels, da man in diesem Temperaturbereich eine
optimale Trennung erzielt
Damit sich bei der Temperatur das Lösungsgleichgewicht einstellen kann, wird man die Suspension nach
dem Erreichen der gewünschten Temperatur noch 1/2
bis 6 Stunden nachrühren. So erzielt man optimal r.Jnes
«,«'-Dinitroanthrachinongemisch. Rührt man langer als
zur Einstellung des Lösungsgleichgewichts erforderlich ist so bringt dies keinen weiteren Reinigungseffekt
mehr.
Die folgenden Beispiele rollen das erfindungsgemäße Verfahren weiter erläutern. Die Teile und Prozentangaben
beziehen sich auf das Gewicht
357 Teile feuchtes, rohes Dinitroanthrachinongemisch (Feststoffgehalt 42% entsprechend 150 Teile;
Gehalt an 1,5- und 1,8-Dinitroanthrachinon 80,4%) wird zusammen mit 1300 Teilen eines technischen Xylolgemisches
(Siedepunkt 138° C) erwärmt und das vorhandene Wasser ausgekreist. Nach dem Entfernen des Wassers
steigt die Temperatur in der Suspension auf 138° C. Man
rührt bei 138° C noch 1 Stunde nach und saugt anschließend die heiße Suspension ab. Das Filtergut
wird mit 130 Teilen Xylol gewaschen und getrocknet.
Ausbeute: 116 Teile eines Dinitroanthrachinongemisches mit einem Gehalt von insgesamt 98,1% an 1,5-und
1,8-Dinitroanthrachinon (= 94,4% der mit dem rohen Dinitroanthrachinongemisch angewandte Menge an
«,«'-Dinitroanthrachinonen).
Zur Bestimmung des Gehaltes der Isomeren in den Dinitroanthrachinongemischen wurde eine Probe in
wäßriger Suspension mit Natriumsulfid in der Wärme reduziert. Die Reduktion erfolgt praktisch quantitativ.
Anschließend wird das erhaltene Diaminoanthrachinongemisch säulenchromatographisch aufgetrennt und die
Menge der einzelnen Amine spektrometrisch bestimmt. Aus den bestimmten Mengen kann im Verhältnis zur
Einwaage der Anteil der einzelnen Isomeren im Dinitroanthrachinongemisch errechnet werden.
B L ι s ρ i e I e 2 bis 5
Man arbeitet wie in Beispiel 1 angegeben, verwendet jedoch anstelle von 1300 Teilen Xylol die in der Tabelle
angegebene Menge. Die Ausbeute an 1,5-/1,8-Dinitroanthrachinon
und der Gehalt des Verfahrensproduktes an 1,5- und 1,8-Dinitroverbindung sind in der Tabelle
angegeben.
Beispiel | Xylol | Ausbeute an | l,5-/l,8-Dinitro-AC | Ausbeule an 1.5-/1,8-Di- |
Gehaltan 1,5-/1.8- | nitro-AC*) | |||
Dinitro-AC | [%] | |||
[Teile] | [Teile] | [%] | 98,7 | |
2 | 522 | 127 | 93,7 | 98,3 |
3 | 920 | 125 | 94,8 | 96,3 |
4 | 1044 | 120 | 96,8 | 95,5 |
5 | 1218 | 118 | 97,6 | |
AC = Anthrachirlon,
*) = Bezogen auf das im Rohdinitro-AC in die Reinigung eingesetzte l,5-/l,8-Dinitro*AC.
150 Teile getrocknetes Dinitroanthrachinongeniisch
mit einem Gehalt von 91,3% an 1,5- und 1,8-Dinitroanthrachinon
wird mit 780 Teilen Xylol 4 Stunden bei 138°C gerührt und dann heiß abgesaugt Das ProduKt
wird mit 150 Teilen Xylol und 200 Teilen Methanol gewaschen. Die Ausbeute beträgt 130 Teile eines
Dinitroanthrachinongemisches, das 98%ig an 1,5- und 1,8-Dinitroanthrachinon ist (entsprechend 95% des in
die Reinigung eingesetzten 1,5-/1,8-Dinitroanthrachinons).
30 Teile des in Beispiel 9 genannten Dinitroanthrachinongemisches werden in 261 Teilen Xylol auf 138° C
erhitzt. Bei dieser Temperatur wird noch 6 Stunden gerührt und dann heiß abgesaugt. Der Filterrückstand
wird mit 50 Teilen Xylol und 100 Teilen Methanol gewaschen. Die Ausbeute: 23 Teile eines Produktes mit
einem Gehalt von 98,1% an 1,5- und 1,8-Dinitroanthrachinon (entsprechend 94,1% der im rohen Dinitroanthrwchinongemisch
eingesetzten Menge an 1,5-/1,8-Dinitroanthrachinon).
Das Xylol der Mutterlauge wird durch Wasserdampfdestillation zurückgewonnen, der Destillationsrückstand
wird abgesaugt und mit Wasser gewaschen. Die Ausbeute an Rückstand beträgt 6,8 Teile.
50 Teile trockenes Dinitroanthrachinon, das 65,2% an 1,5-/1,8-Dinitroanthrachinon enthält, wird zusammen
mit 875 Teilen Xylol drei Stunden unter Rückfluß erhitzt. Anschließend saugt man die heiße Suspension
ab. Das Filtergut wird mit 130 Teilen Xylol gewaschen und dann getrocknet Ausbeute: 30 Teile eines
!,S-ZLS-Dinitroanthrachinongemisches, mit einem Gehalt
von insgesamt 97,4% an 1,5- und 1,8-Dinitroanthrachinon (entsprechend 89,6% des in die Reinigung
eingesetzten !^-/!,S-Dinitroanthrachinons).
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Isolierung von 1,5-/1,8-Dinitroanthrachinongemischen mit einem hohen Gehalt an «/«'-Isomeren durch Behandeln von rohen Dinitroanthrachinongemischen mit Lösungsmitteln in der Wärme, dadurch gekennzeichnet, daß man als Lösungsmittel Xylol verwendet und die Suspension in der Wärme bis zur Einstellung des Lösungsgleichgewichts durchmischt und dann das Ungelöste von der warmen Suspension abtrennt.
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