DE2248704A1 - Verfahren zur herstellung von dinitroanthrachinonen - Google Patents
Verfahren zur herstellung von dinitroanthrachinonenInfo
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Description
DR. E. WIEGAND DIPUNG. W. NIEMANN DR. M. KÖHLER DIPL.-ING. C. GERNHARDT
MÖNCHEN HAMBURG 2248704
4. Oktober 1972
W 41 340/72 - Ko/DE
Sumitomo Chemical Company,.Limited Osaka / Japan
Verfahren zur Herstellung von Dinitroanthrachinonen
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von 1,5- und 1, 8-:Dinitroanthraehinonen von
hoher Reinheit sowie ein Verfahren zur Trennung derselben in die Einze!komponenten.
Erfindungsgemäß wird ein Verfahren zur Herstellung von..1,5- und 1,8-Dinitroanthrachinonen von hoher
Reinheit durch Umsetzung von Anthrachinon und Salpetersäure und Schwefelsäure, wobei die Schwefelsäure
in einer geringeren Menge als die Salpetersäure verwendet wird, sowie ein Verfahren aur Auftrennung des
erhaltenen 1,5- und 1,S-Dinitroanthrachinongemisches
in die Einzelkomponenten unter Anwendung von Nitrobenzol
und/oder Nitrotoluol angegeben.
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1,5- und 1,8-Dinitroanthrachinon sind wichtige
Zwischenprodukte zur Herstellung von Diapersfärbstoffen der Anthrachinonreihe oder Anthrenfarbstoffen.
Das heißt, die 1,5- und 1,8-Dinitroanthrachinone können in 1,5- und 1,8-Diaminoantbrachinone durch Reduktion überführt werden oder können in 1,5-Dinitro-4,8~ dihydroxyanthracbinon und 1, 8-Dinitro-4,5-dihydroxyr·
anthrachinon durch Phenoxylierimg, Nitrierung und
Hydrolyse überführt werden. Weiterhin können diese in die entsprechenden Diaminodihydroxyanthrachinone durch Reduktion umgewandelt werden. Die 1,5- und 1,8-Dihydroxyanthrachinone können auch durch Methoxylierung und anachließende Hydrolyse der 1,5- und 1,8-Dinitroanthrachinone erhalten werden.
Zwischenprodukte zur Herstellung von Diapersfärbstoffen der Anthrachinonreihe oder Anthrenfarbstoffen.
Das heißt, die 1,5- und 1,8-Dinitroanthrachinone können in 1,5- und 1,8-Diaminoantbrachinone durch Reduktion überführt werden oder können in 1,5-Dinitro-4,8~ dihydroxyanthracbinon und 1, 8-Dinitro-4,5-dihydroxyr·
anthrachinon durch Phenoxylierimg, Nitrierung und
Hydrolyse überführt werden. Weiterhin können diese in die entsprechenden Diaminodihydroxyanthrachinone durch Reduktion umgewandelt werden. Die 1,5- und 1,8-Dihydroxyanthrachinone können auch durch Methoxylierung und anachließende Hydrolyse der 1,5- und 1,8-Dinitroanthrachinone erhalten werden.
Diese verschiedenen Zwischenprodukte sind äußerst wichtig als Zwischenverbindungen zur Herateilung von
Dispersfarbatoffen und Threnfarbstoffen. Diese Zwischenprodukte wurden bisher lediglich über die 1,5- und 1,8-Anthrachinondisulfonsäuren synthetisiert. Bekanntlich ist ein Queckailberkatalysator erforderlich, um die
Sulfongruppen in die α-Stellungen des Anthrachinons bei der Sulfonierung einzuführen und infolgedessen v/erden durch die Rückgewinnung der geringen Menge des in der Abfallflüssigkeit oder in dem Zwischenprodukt enthaltenen Quecksilbers die Kosten des üblichen Verfahrens zur Herstellung dieser Zwischenprodukte über die Anthrachinondiaulfonsauren erhöht. Weiterhin iat es schwierig, vollständig das Quecksilber selbst bei den größten Bemühungen zu entfernen.
Dispersfarbatoffen und Threnfarbstoffen. Diese Zwischenprodukte wurden bisher lediglich über die 1,5- und 1,8-Anthrachinondisulfonsäuren synthetisiert. Bekanntlich ist ein Queckailberkatalysator erforderlich, um die
Sulfongruppen in die α-Stellungen des Anthrachinons bei der Sulfonierung einzuführen und infolgedessen v/erden durch die Rückgewinnung der geringen Menge des in der Abfallflüssigkeit oder in dem Zwischenprodukt enthaltenen Quecksilbers die Kosten des üblichen Verfahrens zur Herstellung dieser Zwischenprodukte über die Anthrachinondiaulfonsauren erhöht. Weiterhin iat es schwierig, vollständig das Quecksilber selbst bei den größten Bemühungen zu entfernen.
Da bei einem Verfahren über das Dinitroanthrachinon kein Zusatz von Quecksilber erforderlich iat, ist
eine Quecksilberentfernungsausrüstung bei diesem Verfahren nicht notwendig, so daß die Kosten zur Verhinderung
der Uiügebungsverschmutzung erheblich verringert
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~5~ 22*870*
werden können oder vollständig vermieden .werden, Jedoch
werden bei dem üblichen bekannten Verfahren der Binitrierung
von Anthrachinon die ß-Isomeren als Nebenprodukte
in großem Anteil gebildet, wodurch die Reinheit des Produktes in einem solchen Ausmaß verringert wird, daß das
Produkt keine ausreichende Qualität für die praktische Verwendung so wie es 1st besitzt und daß eine weitere
Reinigung erforderlich ist» Dadurch wird die Ausbeute ernsthaft verringert und dieses übliche Verfahren wird
technisch nicht durchgeführt im Hinblick auf den.komplizierten und unwirksamen Betrieb bei der Reinigungsstufe*
Deshalb ließ sich das übliche Verfahren industriell nicht in der Praxis ausführen* Die Dinitritsrungnrcaktion von
Anthrachinon wurde bisher durch zahlreiche Forscher untersucht und ist in zahlreichen Patentschriften und Versuchsberichten
veröffentlicht» Beispielsweise ist ein Verfahren, bei dera tropfenweise die Mischsäure (Gemisch, aus
Salpetersäure und Schwefelsäure) auf das Anthrachinon in 100 $-iger Schwefelsäure zugesetzt wird und auf BO1KJ Während
5 Stunden und auf 1250C während 2 Stunden erhitzt wird, ein Verfahren, wobei auf 950C während 2 Stunden
in 96 $-iger Schwefelsäure unter Anwendung von Mischsäure erhitzt wird, und ein Verfahren, wobei auf 1000C
während 10 Stunden in 20 $-iger rauchender Schwefelsäure
erhitzt wird, in HeIv. Chem. Acta. 14,1404 (1931), der
US-Patentschrift 2 607 782 (1952) und PB-Report 82 232,
Seite 929, beschrieben. Bei sämtlichen dieser Verfahren wird jedoch eine große Menge von σ,β-Dinitroanthrachinonen
und β,Β-Dinitroanthrachinonen, d. h. 1,6-, 1,7-, 2,6-
oder 2,7-Diiiitroanthrachinonen, die als Farbstoff zwischenprodukte
nicht wertvoll sind, als Nebenprodukte außer den α,α-Dinitroanthrachinoiien, d. h. 1,5- und 1,8-Dinitroanthrachinonen
gebildet, so daß sich eine schlechte
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Ausbeute ergibt. Beispielsweise int in dor US-Patent™
schrift 2 607 732 angegeben, daß die 1,5- und 1,8-Dinitroanthrachinone
bei tropfonweisem Zusatz der Mischsäure
zu einer Lösung von Anthrachinon in 96 $-iger Schwefelsäure bei Temperaturen im Bereich von 30 bia
7O°C, Durchführung der Umsetzung bei 950C während 2 Stunden,
Abkühlung des Reaktionsgemische^ auf 3O0C, Abtrennung
der gebildeten Niederschläge durch Filtration, Waschen derselben mit 98 ^-iger Schwefelsäure und dann
mit V/aas or und Troclcnen derselben, erhalten werden und
die Reinheit dor 1,5- und 1,8-Dinitroanthrach.inone nur
65,6 r und die Ausbeute nur 07,3 % beträgt. Wenn auch
dos Produkt in 97 ?£-iger Ausbeute erhalten wird, wenn
die vorstehend aufgeführte; Reactionslösung in Eiawasnor
zur Ausfällung gegossen wird, ist die Reinheit iiu.ßernt
niedrig, nämlich 57,6 % am Gesamtgehalt. Die anderen
bekannten Verfahren liefern ähnlichο Ergebnis»ö.
Als "Verfahren zur Abtrennung der erhaltenen 1,5- und 1,8-Dinitroanthrachinone voneinander ist in HeHv.
Cheiu. Acta 14, 1404-1427 (1931) angegeben, daß nach
der Dinitrierung in 100 ^-iger Schwefelsäure das 1,5-Dinitroanthrachinon
durch Filtration und das 1,0-Dinitroanthrachinon durch Verdünnung des Filtrates bis
zu 70 io mit Wasser erhalten wird. Jedoch ist angegeben, daß zunächst die Abtrennung der Isomeren so mrvollstän- ,
dig ist, daß 20 bis 30 ^ des 1,8-Dinitroanthrachinons
in dem 1,5-Dinitroanthrachinon enthalten sind, während die ß-Isomeren sowie das 1,5-Dinitroanthrachinon in dem
1,8-Dinitroanthrachinon enthalten sind, 30 da/3 die Reinheit des 1,8-Derivates niedrig und weniger alß 50 $ ist.
Außerdem iat die Filtrationsgeschwindigkeit des Reaktions·
gemisches au langsam, um pro.ktisch ausgeführt su wercUm
und dadurch besitzt dieses Verfahren keine praktische
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Bedeutung bereits im Hinblick lediglich auf die FIltratlonseigenschaften»
Infolge ausgedehnter Untersuchungen der Reaktionsbedingungen und Katalysatoren zur Beschleunigung der
Nitrierung in den α-Stellungen v/urde im Rahmen der Erfindung gefunden, daß äußerst reine α,a~DinItroanthra~
chinone mit einer markant beschleunigten «-Nitrierung erhalten werden können, während die ß-Nitrierung unterdrückt
werden kann, wenn die Nitrierung bei niedrigen Temperaturen in einem System durchgeführt wird* worin
die Salpetersäure als Lösungsmittel In gemeinsamer Anwesenheit
von Schwefelsäure in einer Menge geringer als-derjenigen der Salpetersäure verwendet wird.
Im Rahmen der Erfindung wurde weiterhin bei ausgedehnten Untersuchungen nach einem Verfahren gur Abtrennung der erhaltenen 1,5- und 1,S-Dinitroanthrachinone
voneinander, deren Mischungsverhältnis etwa 1;1 beträgt,
gefunden, daß die Abtrennung leicht und 'sicher unter
Anwendung von Nitrobenzol oder Nitrotoluol oder G-eaiisöher
hiervon ausgeführt werden kann.
Falls bei der Durchführung der Nitrierung die Salpetersäure allein verwendet v/ird, muß die Reaktion bei
einer erhöhten Temperatur v/ährend eines längeren Zeitraums aufgrund der äußerst langsamen Reaktionsgeschwindigkeit
durchgeführt werden, wodurch sich eine Erhöhung der Menge der ß-Isomerem als Nebenprodukt und eine Abnahme
der Reinheit einstellt.
Der Gosanitgehalt der nach der Erfindung erhaltenen
α,α-DinItrOanthraohInone erreicht einen Wert von BO bis
90 % und das Produkt kann direkt ohne weitere Reinigung als Zwischenprodukt für eine große Anzahl von Farbstoffen
verwendet v/erden* Dadurch laßt sich ein Verfahren Herstellung von verschiedenen Zwischenprodukten über
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Dinitroanthrachinonc jetzt in der Praxis ausführen.
Bei sämtlichen bekannten Verfahren, beispielnweise
Nitrierung mit einer Mischsäure, wird die Schwefelsäure in größerer Menge als die Salpetersäure verwendet.
Gemäß der Erfindung kann dieses Endprodukt von
hoher Reinheit erhalten werden, wenn eine geringere Sehwefeloäuremenge als diejenige der Salpetersäure verwendet
wird, was tatsächlich überraschend let.
Die erfindungegernäß eingesetzte Salpetersäure lot
günstigerweise die sogenannte konzentrierte Salpetersäure, welche 96 $ Salpetersäure enthält, oder rauchend©
Salpetersäure, und am stärksten bevorzugt wird als Üblicherweise
auf dem Industriegebiet als.98 ?£-ige Salpetersäure
verwendete Salpetersäure verwendet, deren Konzentration
98 bis 100 $> beträgt. Jo niedriger die Konzentration
der Salpetersäure ist, desto langsamer ist die Reaktionsgeschwindigkeit und desto niedriger ist die
Reinheit des Produktes. Die Salpetersäure v/ird voraugsweise
in einer Menge vom 3- bis 10-fachen (auf das Gewicht
bezogen) des Anthrachinone verwendet. Obwohl die Salpetersäure in noch größeren Mengen ohne Fehler verwendet
werden kann, beateht keine Notwendigkeit bierüu.
Deshalb wird die Salpetersäure vorzugsweise in einer Menge vom etwa 5-fachen derjenigen des A&thraohinons
vom wirtschaftlichen Gesichtspunkt her verwendet«
Als erfindungsgemäß zuzusetzende konzentrierte Schwefelsäure wird eine Schwefelsäure mit einer Konzentration
von mehr als 80 i> oder niedriger ale eine 28 %-ige
rauchende Schwefelsäure günatigerweisii verwendet,
Insbesondere wird eine 98 $-ige Schwefelsäure oder schwache
rauchende Schwefelsäure bevorzugt verwendet* Die Menge der zugesetzten Schwefelsäure hängt von der Menge der
Salpetersäure ab, jedoch wird eine Menge von mohr als 0,5 Mol, bezogen auf Anthrachinon, bevorzugt und gleichzeitig
iet ca notwendig, daß die Menge niedriger als (lic—
jenigt: der Salpetersäure ist. Obwohl dio bevorzugte Menge
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der konzentrierten Schwefelsäure von der Menge der Salpetersäure abhängig ist, beträgt die optimale Menge derselben
etwa 1,5 Mol je MoI- Anthrachinon. Das beißt, sie
entspricht etwa 15 Gew.-^, bezogen auf· Salpetersäure,
wenn die Salpetersäure in etwa der 5-fachen Menge des
Anthrachinons verwendet wird. Ealls die zugesetzte Menge
der Schwefelsäure zu gering ist, wird die Reaktion nicht beendet, so daß sich eine Abnabine, der Reinheit des Produktes
einstellt. Falls die Schwefelsäure abschließend
zugegeben wird, würde der Zusatz einer größeren überschüssigen Menge an Schwefelsäure keinen Fehler ergeben,
jedoch besteht keine Notwendigkeit hierzu. Bei einem Yerfahr
en des Zusatsos des Anthraohinons afoschlipßend würde
eine große überschüssige Menge an Schwefelsäure zu einer Verringerung der Löslichkeit des Anthrachinone führen,
wodurch sich Schädigungen des Anthrachinons einstellen würden.
Als Reaktionstemperatur werden niedrige Temperaturen
von beispielsweise niedriger als 500C, vorzugsweise 0 bis
250C, besonders optimal etwa 511C angewandt. Je hoher die
Temperatur ist, desto leichter tritt eine Billdung von ß-Derivaten auf und andererseits läuft bei Temperaturen
niediniger als O0C die Reaktion nur schwierig ab.
Nachdem der Hauptteil der Reaktion abgelaufen ist. kann die Temperatur auf einen Wert oberhalb 30!iC erhöbt
werden, so daß das Monoanthrachinon, welches in äußerst geringer Menge vorliegt, in das Dinitroanthrachiiion überführt
wird.
Das Einbringen von Salpetersäure, Schwefelsäure und
Anthrachinon kann nach zwei Alternativverfahren ausgeführt v/erden, d. h. zunächst Vermischung von Salpetersäure
und Schwefelsäure und schließlich Einbringung von Anthrachinon in das Gemisch oder Zusatz von Anthrachinon
zur Salpetersäure und anschließende tropfenweise Zugabe
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iron Schwefelsäure hierzu. Bei Jedem dieser Verfahren
können gate Ergebnisse erhalten werden.
Die Reaktion läuft BU mehr als 90 JC su dem Zeitpunkt
ab, wo die Einbringung der drei Komponenten beendet 1st und in einigen Fällen ist die Reaktion au
etwa 100 i> su diesem Zeitpunkt beendet.
Falle die Menge an Salpetersäure oder Schwefelsäure äußerst gering ist, erfordert die Beendigung
der Reaktion bisweilen.einen längeren Reaktionszeitraum von etwa 3 bis 5 Stunden.
Hach Beendigung der Umsetzung kann das Reaktionen
gemisch in Eiswasser in üblicher Weise gegossen werden,
so daß Kristalle gebildet werden. Die dabei ausgefällten Kristalle werden filtriert, gewaschen und getrocknet
und äußerst reine α, α ^!nitroanthrachinone erhalten,
welche als Zwischenprodukt für verschiedene Farbstoffe ohne weitere Reinigung verwendet werden können» Das erfindungsgemäße
Verfahren kann sowohl anoatzweine als
auch kontinuierlich durchgeführt werden.
Das Verhältnis des erhaltenen 1»5-Dinitroanthrachinons
zu dem 1,8-Dinitroanthractiinon beträgt etwa
1:1 oder ist geringfügig größer als dieser Wert. Wie bereits vorstehend angegeben, ist das erhaltene Gemisch
der Binitroanthrachinone wertvoll, so wie es ist, als Zwischenprodukt für Farbstoffe und Pigmente. Jedoch
gibt es, wie bei den Anthrachinonverblndungen, solche
1,5- und 1,8-substituiorte Derivate, die eine absolut
unterschiedliche Reaktionsfähigkeit voneinander bei spezifischen Reaktionen zeigen. Deshalb steigert die Trennung
des 1,5-Derivates und des 1,8-Derivates aus dem Ge~
misch erheblich den Wert des Dinitroanthrachinongemischcs als Zwischenprodukt.
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Das Verfahren der Auftrennung gemäß der Erfindung beruht auf der überraschenden Feststellung hinsichtlich
der Selektivität, daß, wenn das Dinitroanthrachinongemisch
in Eitrobenzol und/oder Fitrotoluol unter Erhitzen auf eine Temperatur nahe dem
Siedepunkt gelöst wird und dann abgekühlt wird, äusserat reine 1,5-Dinitroanthrachinonkristalle bei einer
bestimmten Temperatur ausfallen, während das 1,8-Dinitroanthrachinon
von größerer löslichkeit durch weitere Abkühlung des Filtrates, so wie es ist, oder
nach Verdünnung mit einem Verdünnungsmittel wie Methanol, ausfällt.
Das Verfahren zur Auftrennung gemäß der Erfindung zeichnet sich dadurch aus, daß der Auftrennzustand
äußerst gut ist und jedes 1,5- und 1,8-Dinitroanthrachinon in hoher Ausbeute erhalten werden kann und darüberhinaus
ist das Verfahren insofern vorteilhaft, als die Abtrennung unter Anwendung einer geringen Menge
eines billigen lösungsmittels erzielt werden kann, das
leicht zurückzugewinnen ist.
Wie vorstehend angegeben, sind die bei der Auftrennung gemäß der Erfindung einzusetzenden Lösungsmittel
liitrobenzol, o-Fitrotoluol, m-Nitrotoluol Und p-ITitrotoluol,
die unabhängig oder als Gemisch voneinander verwendet werden können. Da3 Lösungsmittel wird in einer
Menge vom 2- bis 10-fachen, vorzugsweise vom 3- bis 8-fachen der Menge des Dinitroanthrachinons" zufriedenstellend
verwendet.
Das liitrobenzol kann in größerer Menge verwendet werden, jedoch ist. dies nicht notwendig. Als Dinitroanthrachinongemisch
ist das durch die Dinitrierungsreaktion erhaltene mit einer Zusammensetzung von etwa 1:1
am stärksten bevorzugt, jedoch können auch Gemische mit abweichender Zusammensetzung, beispielsweise ein Gemisch,
worin das Gewichtaverhältnis des 1,5-Derivates zu dem
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1,8-Derivat 80:20 bis 20:80 beträgt, gleichfalls entweder in getrockneter Form oder in wässriger feuchte?
Kuchenform verwendet werden. Nachfolgend wird das Verfahren zur Auftrennung gemäß der Erfindung erläutert.
Zunächst wird das Dinitroanthrachinongeniiach zu den vorstehend aufgeführten Nitrobenzolen zugesetzt
und auf 170 bis 1300C zur Auflösung erhitzt. Bei dieser
Gelegenheit kann die Kühlung unmittelbar Begonnen werden, falls das Gemisch vollständig gelöst ist, wähjrend
Im Fall eines teilweise gelösten Gemisches es günstig ist, das Gemisch bei der gleichen Temperatur während
einiger Stunden, beispielsweise 2 bis 10 Stunden, unter
Rühren zu halten. Anschließend wird die erhaltene lösung
abgekühlt und bei 100 bis 1600C eine Heißfiltrierung durchgeführt,
wobei der Punkt gewählt wird, wo sich das reine
1,5-i)initroanthrachinon abscheidet. Die Nitrobenzole werden
von dem erhaltenen 1,5-DinitrbanthrachInon durch Wäsche
mit Methanol oder Dampfdestillation entfernt. Nach der Trocknung kann ein 1,5-Dinitroanthrachinon mit einer
Reinheit von mehr als 90 °ß> erhalten werden. Anschließend
wird das heiße FiItrat auf 10 bis 7OT, so wie es ist,
oder nach Zusatz der Waschflüssigkeiten, wie Methanol, abgekühlt und, nachdem das 1,8-Dinitroanthrachinon abgeschieden
ist, wird die Filtration, Wäsche und Trocknung ausgeführt. Im letzten Filtrat und den Waschflüssigkeiten
sind selektiv die ß-Isomeren enthalten, während praktisch
kein ß-Tsomeres in den abgetrennten 1,5- und 1,8
Dinitroanthrachinonen enthalten ist. Auf diese Weise wei
den das 1,5- und 1,8-Dinitroanthrachinon als äußerst reine α,α-Dinitroanthrachinone abgetrennt.
Die folgenden Beispiele dienen zur weiteren Erläuterung
der Erfindung ohne sie zu begrenzen. In den Beispielen sind Teile auf das Gewicht bezogen.
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Beispiel 1
156 Teile einer 98,5 #-igen Salpetersäure und
22,5 feile einer 100 #-igen Schwefelsäure wurden bei 20 bis 3O0C vermischt und dann auf .50C abgekühlt. 31 »2
Teile Anthrachinon wurden allmählich hierzu im Verlauf ven 3 Stunden unter Rühren zugesetzt und das erhaltene
Gemisch bei dieser Temperatur während 3 Stunden gerührt. Nachdem durch i)Ünnschichtchroinatographie
festgestellt worden way, daß ttnumgesetzteB Anthrachinon
und das Reaktionszwischenprodukt I-Nitroanthrächinon
verschwunden waren, wurde die Reaktionslösung
in I640 Teile Eiswäeser gegossen. Der gebildete Niederschlag
wurde abfiltriert, mit Wasser gewaschen und getrocknet. Dabei wurden 44,0 Teile (Ausbeute 98,5 56)
an 1,5·* und 1,8-Binitroanthrachinonen mit einer Reinheit von 87,7 $>
hinsichtlich des Gesamtgehaltes erhalt ten.
Wenn der Versuch gemäß diesem Beispiel in ähnlicher Weise ohne Zusatz der 100 $-igen Schwefelsäure
durchgeführt wurde, wurde ein Gemisch mit einer äußerst unreinen Zusammensetzung erhalten, welches 1-Hitroanthrachinon
als Hauptkomponente, eine große Menge an unumgesetatem
Anthrachinon und eine geringe Menge an Binitroanthrachinonen
enthielt. Wenn in diesem Fall die Umsetzung auf 24 Stunden verlängert wurde, wurde das Monoanthrachinon
immer noch als Hauptkomponente erhalten, wenn auch die Menge an unumgesetztem Anthrachinon verringert
war. Wenn weiterhin die Reaktion bei erhöhter Temperatur von 3O11C während 24 Stunden ausgeführt wurde,
wurde eine große Menge an Verunreinigungen gebildet, was eine niedrige Reinheit des Produktes ergab, wenn
auch das Anthrachinon hauptsächlich in Dinitroanthrachinon überführt worden war.
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Beispiel 2
31,2 Teile Anthrachinon wurden zu 234 Teilen einer 98,8 $-igen Salpetersäure bei 10 bis 150C zur Auflösung
zugesetzt und 22,5 Teile einer 100 $-igen Schwefelsäure
wurden allmählich tropfenweise hierzu bei 5 bis 100C zugesetzt.
Nachdem die tropfenweise Zugabe beendet war, wurde das erhaltene Gemisch während 3 Stunden bei 10 bis
150C gerührt, dann in 1350 Teile Eiswasaer gegossen, abfiltriert,
mit Wasser gewaschen und getrocknet. Dabei wurden 43,6 Teile (Ausbeute 97,5 1°) an 1,5- und 1,8-Dinitroanthrachinonen
mit guter Reinheit ähnlich zu Beispiel 1 erhalten.
40 Teile eines Gemisches aus 1,5- und 1,8-Dinitroanthrachinonen
(1,5-Derivat/i ,8-Derrvat/ß-Isorneres =
45:40:15) wurden zu 160 Teilen Nitrobenzol zugesetzt und während 3 Stunden boi 200 bis 2100C gerührt. Anschließend
wurde das Gemisch auf 1550C während etwa 30 Minuten abgekühlt und, nachdem bei 150 bis 1550C während
30 Minuten gehalten worden war, wurden die gebildeten Kristalle bei 15O0C unter Anwendung eines auf 1500C
vorerhitzten Saugfilters abgesaugt. Die Filtrationsgeschwindigkeit
ist in diesem Pail äußerst rasch. Anschließend wurde der erate Niederschlag aus dem Filter
mit 80 Teilen Methanol gewaschen und die erhaltenen V/aechflünnjgkei
ten zu dem Nitrobenzoliiltrat zugegeben. Der
Niederschlag wurde weiterhin reit etwa 80 Teilen Methanol zur Entfernung von Nitrobenzol gewaschen, dann mit Wasser
gewacchen und getrocknet.
Dabei wurden 15,8 Teile (Ausbeute 39,5 fi) an 1,5-DinJtroanthracbinon
als erster Niederschlag erhalten,
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dessen Reinheit 93,5 $> betrug, wobei nur 5,3 # 1,8-Dinitroanthrachinon
darin enthalten waren.
Die Lösung aus Filtrat und Waschflüssigkeiten, die durch Vereinigung des Nitrobenzolfiltrats mit
80 Teilen der Methanolwaschflüssigkeiten erhalten worden war, wurde auf 30 bis 350C abgekühlt und der
gebildete Niederschlag abfiltriert. Der dabei erhaltene Niederschlag wurde dann mit etwa 80 Teilen Methanol
gewaschen und dadurch das Nitrobenzol entfernt, anschließend mit Wasser gewaschen und getrocknet. Dabei
wurden 15,4 Teile (Ausbeute 38,5 f°) 1,8-Dinitroanthrachinon
mit einer Reinheit von 82,5 # erhalten, worin ledigliph 15 $ 1,5-Dinitroanthrachinon enthalten
waren.
40 Teile eines Gemisches aus 1,5- und 1,8-Dinitroanthrachinon
mit der gleichen Zusammensetzung wie in Beispiel 3 wurden zu 160 Teilen Nitrobenzol zugesetzt
und nach gleicher Wärmevorbehandlung wie in Beispiel 3 wurde die Heißfiltrierung bei 1500C ausgeführt. Die auf
diese Weise gesammelten Kristalle wurden gut abgequetscht, mit Methanol, dann mit Wasser gewaschen und getrocknet.
Dabei wurden 15,6 Teile 1,5-Dinitroanthrachinon mit der
gleichen Reinheit wie in Beispiel 3 erhalten. Das Nitrobenzolfiltrat wurde auf 250C ohne Zusatz der- Methanolwaschflüssigkeiten
abgekühlt und die dabei ausgefällten Kristalle- abfiltriert, mit Methanol und dann mit Wasser
gewaschen und getrocknet. Dabei wurden 15,5 Teile 1,8-Dinitroanthrachinon mit einer etwa gleich hohen Reinheit
wie in Beispiel 3 erhalten.
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Wenn die in Beispiel 3 beschriebene Behandlung wiederholt wurde, jedoch o-Fitrotoluol anstelle von
Nitrobenzol verwendet wurde, wurden 16 Teile 1,5-Dinitroanthrachinon
und 14,8 Teile 1,8-Dinitroanthrachinon
als erster bzw. zweiter Niederschlag erhalten.
Im vorstehenden wurde die Erfindung anhand be-
Ρ*
vorzugter Ausführungsformen beschrieben, ohne daß
sie hierauf begrenzt ist.
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Claims (8)
1. Verfahren zur Herstellung von 1,5- und 1,8-Dinitroanthrachinonen,
dadurch gekennzeichnet, daß Anthrachinon und Schwefelsäure und Salpetersäure bei
einer Temperatur von O bis 5O0C umgesetzt werden* wobei
die Salpetersäure in einer Menge vom 3- bis 30-fachen des Gewichtes des Anthrachinons verwendet wird
und die Schwefelsäure in einer geringeren Menge als die Salpetersäure und in einer Menge von mehr als
0,5 Mol je Mol Anthrachinon verwendet wird und das Gemisch aus 1,5- und 1,8-Dinitroanthrachiiionen gewonnen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß eine Konzentration der Schwefelsäure nicht niedriger als 80 $ angewandt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß-eine Konzentration der Salpetersäure
nicht niedriger als 96 % angewandt wird.
4·. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß Anthrachinon zu einem Gemisch aus Schwefelsäure und Salpetersäure zugesetzt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß Schwefelsäure zu einem Gemisch aus
Anthrachinon und Salpetersäure zugesetzt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das erhaltene Gemisch aus 1,5- und
1 ,8-Dinitroanthraehinon voneinander durch Auflösung
des Gemisches in Nitrobensol oder ITitrotoluol oder
einem Gemisch hiervon unter Erhitzen auf 170 bis 23O0G,
Abkühlung der erhaltenen Lösung auf 100 bis 16O0-C unter
Ausfällung von 1,5-Dinitroanthrachinon, Abtrennung des
ausgefällten 1,5-Dinitroanthrachlnons durch Heißfil-
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tration, weitere Abkühlung dea Filtrates auf 10 bis 700C unter Ausfällung von 1,8-Dinitroanthrachinon und
Abtrennung des ausgefällten 1,8-Dinitroantnraetainons
durch Filtration aufgetrennt wird, wobei die Menge des Nitrobenzols oder Nltrotoluols oder des Gemisches
hiervon die 2- bis 10-fache loluaaraenge des Gemisches
beträgt.
7. Verfahren zur Auftrennung eines Gemisches aus 1,5- und 1,8-Dinitroanthrachinon, dadurch gekennzeichnet,
daß das Gemisch in Nitrobenzol oder einem Nitrotoluol
oder Gemischen hiervon unter Erhitzen auf 170 bis 23O0C gelöst wird, die erhaltene lösung auf 100 bis
1600C unter Ausfällung von 1,5-Dinitroanthrachinon abgekühlt
wird, das ausgefällte 1,5-Dinitroanthrächinon
durch Heißfiltration abgetrennt wird, das Filtrat weiterhin auf 10 bis 700C unter Ausfällung von 1,8-Dlnitro
anthracbinon abgekühlt wird und das ausgefällte 1,8-Di
nitroanthrachinon durch Filtration abgetrennt wird, wobei eine Menge an Nitrobenzol oder Mtrotoluol oder
MtH
Gemischen hiervon in der 2- bis 10-fachen VialHiHiiawiiUft
des Gemisches verwendet wird.
8. 1,5- und 1,8-Dinitroanthrachinone, erhalten
nach den Verfahren gemäß Anspruch 1 bis 7.
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